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 15 Jul 2008, 11:01
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Ich möchte es mal ganz anders angehen: Stellen wir uns mal vor wir wollen ein Städtchen mit Stom versorgen. Dazu brauchen wir ca. 1MW max. Leistung. Jetzt können wir ein Kraftwerk mit 1 MW Leistung bauen, dass auf Vollastbetrieb optimiert ist. Dann brauchen wir aber noch ein zweites schnell reagierendes Kraftwerk mit nochmal 1MW Leistung, das bei Ausfall des ersten einspringt. (Deutschland: Maximale Leistungsabfrage 2007 ca. 75.000 MW, installierte Leistung 121.000 MW) Wenn ich statt dessen genug Windkraft installiere kann ich entweder so viele Windräder aufstellen, dass ich eine gesicherte Leistung von 1MW habe. Dann produzier ich aber fast ständig massive Überkapazitäten. Oder ich installiere ein Stückchen weniger und installiere ein weiteres schnell reagierendes Kraftwerk mit einer Leistung von etwas weniger als 1MW (die gesicherte Leistung der Räder kann ich abziehen), dass auf Teillast optimiert ist, was ständig den fehlenden Strom kompensiert, oder bei Überproduktion komplett ausschaltet (im optimalen Fall sogar Energie speichern kann). Da alle Energieformen mehr CO2 verschleudern als die Windkraft, lohnt sich also ein Windkraftrad immer, solange wir nicht mit der maximal erzeugbaren Windenergie über der maximalen Abnahme durch die Kunden liegen! Jetzt kommen dazu noch Probleme wie Vernetzung etc. die aber - vor allem auf die lange Sicht - leicht zu lösen sind!
PS.: Mir ist klar, dass da Beispiel SEHR vereinfacht ist, aber das Prinzip stimmt!
Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 15 Jul 2008, 11:02 bearbeitet
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Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nix!
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 15 Jul 2008, 12:04
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Drehrumbum der Runde        
Punkte: 1995
seit: 07.03.2006
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wieso sollte man zum konventionellen kraftwerk noch ein reservekraftwerk hinstellen? der witz daran ist, dass das konventionelle kraftwerk kein reservekraftwerk braucht, die windkraftanlage aber schon... bei der windkraft muss man also deutlich mehr, als die erforderliche leistung an windkraftanlagen + eine flexible alternative stromversorgung aufbauen... alternativ eben nur ein einziges kraftwerk geringen anspruchs und hohen wirkungsgrads... die reserven liegen in der größe des netzes... wenn jedes kraftwerk für notfälle noch 10% leistungsreserve hat, können bei nem großen netz auch zig ausfälle kompensiert werden windkraft hat keine gesicherte leistungsreserve für notfälle...
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 15 Jul 2008, 12:09
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Doch. Gerade wenn du ein großes Netz hast, kannst du auch eine gleichmäßige Verteilung mit Windkraft garantieren.
Dass indes es mit der gesicherten Leistung nicht mehr weit her ist, beweisen Zwischenfälle, wie der, bei dem die Durchfahrt eines Schiffes zu Stromausfällen in ganz Europa bis hinunter nach Spanien geführt hat.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 15 Jul 2008, 13:29
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Zitat(drölf @ 15 Jul 2008, 13:04) wieso sollte man zum konventionellen kraftwerk noch ein reservekraftwerk hinstellen?
der witz daran ist, dass das konventionelle kraftwerk kein reservekraftwerk braucht, die windkraftanlage aber schon...
Falsch, auch konventionelle Kraftwerke brauchen Reservekraftwerke, oder eben zumindest Reserveleistung. Und die ist in Deutschland auch jetzt schon enorm (mehr als das doppelte der Durchschnittlich gebrauchten Leistung)! Gerade Atomkraftwerke, um die es ja ursprünglich mal ging, haben praktisch null Reserveleistung, da sie viel zu träge sind, um sich an Verbrauchs- oder Produktionsschwankungen anzupassen. Sie sind der Windkraft also in diesem Punkt nicht überlegen. Zitat die reserven liegen in der größe des netzes... wenn jedes kraftwerk für notfälle noch 10% leistungsreserve hat, können bei nem großen netz auch zig ausfälle kompensiert werden windkraft hat keine gesicherte leistungsreserve für notfälle...  Richtig, und genau diese Reserven kann die Windkraft auch nutzen. Was sie nicht kann, ist diese Reserven bereit stellen. Aber das ist auch nicht nötig. Je mehr kleine Kraftwerke es gibt, desto geringer muss die Reserve ausfallen, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass alle auf einmal den Geist aufgeben. Ein AKW braucht im Störungsfall ein anderes AKW (oder die Kapazität dieses AKWs auf viele andere Kraftwerke verteilt, was aber im Endeffekt das Selbe ist) um diese Produktionslücke aufzufangen. 2000 Windräder brauchen vielleicht die gesicherte Kapazität von 200 Windrädern als Reserveleistung, da nie alle 2000 auf einmal ausfallen werden (reines Beispiel). Zusätzlich können sie aber - bei geeigneten Speichermöglichkeiten, den Strom für eventuelle Ausfälle "vorproduzieren".
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 15 Jul 2008, 14:12
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2. Schein  
Punkte: 56
seit: 20.06.2005
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Das zeigt doch nur, dass ich durch Windkraft noch mehr solcher hässlichen Stelzen installieren muss und das schon alleine nur durch die nicht girantierbare Leistung (ich will jetzt nicht suchen, um wie viel Prozent die garantierte Leistung von der maximal möglichen Leistung eines Windkraftanlage entfernt ist). Also macht Windkraft den Strom nur teuer, weil ich mehr bauen muss als bei einem konstanteren Energieerzeuger. Des weiteren, kann auch eine Windkraftanlage kaputt gehen und dabei kann auch ne Menge passieren (CFK-Splitter sind was feines  , Eis soll so eine Anlage wohl auch Schleudern können, ...) Und da ja hier Deutschland immer mehr damit zupflastert wird, ist es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis es Personenschäden gibt. Aber da wird Greenpeace dann sicherlich nicht ankommen und das für Gefährlich titulieren.
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 15 Jul 2008, 14:36
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Windkraftwerke kosten für den Bau pro GW ca. 1 Milliarde Euro, Kernkraftwerke zwischen 1,5 und 3 Milliarden Euro pro GW. Da aber ein AKW weniger Stillstand hat, als ein WKW, darf man die Kosten hierfür doppelt bis dreifach berechnen. Demnach ein kleiner Vorteil bei den Baukosten für das AKW. Quelle. Man muss aber dazu bemerken, dass sich dies auf die neuen Atomkraftwerke von Areva bezieht und auch nur, wenn diese beim Bau ihre eigenen Preisvorstellungen einhalten können. Und im Schadensfall können wir immer noch den einen Deutschen, der von einem Stück WKW erschlagen wurde mit den 5 Millionen verseuchten Deutschen nach einem Supergau vergleichen. /edit: Binhpac schneidet das nächste Problem an. Die prognostizierten natürlichen Uranvorräte belaufen sich auf 100 Jahre. Natürlich nur, wenn wir nicht mehr Uran als jetzt verbrauchen. Dieser Beitrag wurde von Chris: 15 Jul 2008, 14:37 bearbeitet
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 15 Jul 2008, 15:26
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De Puta Madre       
Punkte: 1001
seit: 01.10.2003
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Zitat(chelys @ 15 Jul 2008, 15:35) Weil es zur Zeit das kleinere Übel ist? ...
Du hast es ganz gut hervorgehoben. Für die jetzige Generation ist es die billigere Lösung, aber die Folgekosten werden nur auf die nachfolgenden Generationen übertragen. Umweltschäden durch den Abbau von Uran und der zurückbleibende Atommüll bleibt dagegen für immer, aber mit diesen Problemen müssen demnach sich die nachfolgenden Generationen rumschlagen.
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 16 Jul 2008, 07:34
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old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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Zitat(Chris @ 15 Jul 2008, 15:36) /edit: Binhpac schneidet das nächste Problem an. Die prognostizierten natürlichen Uranvorräte belaufen sich auf 100 Jahre. Natürlich nur, wenn wir nicht mehr Uran als jetzt verbrauchen.  du hast da wohl noch zwei nullen dran vergessen..  es reicht auf jeden fall länger, als alle anderen fossilen energieträger.
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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 16 Jul 2008, 09:50
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Zitat(yocheckit @ 16 Jul 2008, 08:34) du hast da wohl noch zwei nullen dran vergessen..  es reicht auf jeden fall länger, als alle anderen fossilen energieträger.  Na Yo mal wieder nicht gewußt sondern eher gewünscht, oder?! Zitat Dazu gibt es konkrete Zahlen (ich stütze mich auf die Zahlen der Internationalen Atomenergie Organisation IAEA und der OECD Nuclear Energy Agency – also Organisationen, die kein Interesse daran haben, die Atomkraft zu diskreditieren). Also:
Demnach gibt es noch gesicherte Uran-Vorkommen von rund 1,25 Mio. Tonnen. Wenn man alle "vermuteten", zukünftig noch auffindbaren Vorkommen hinzufügt, kommt man auf 4 Mio. Tonnen Uran.
Zum Verbrauch: Für das letzte Jahr gibt es noch keine Zahlen (ich habe zumindest keine gefunden), aber für 2004. Und da lag der Verbrauch bei 62.000 Tonnen.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass der Verbrauch konstant bei 62.000 Tonnen pro Jahr bleiben würde, dann würden die gesicherten Uran-Vorkommen nach 20,2 Jahren aufgebraucht. Und selbst der obere Wert, die 4 Mio. Tonnen, würden nach 64,5 Jahren aufgebraucht sein.
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