Während sich viele - oft nach langjähriger Beziehungserfahrung – eine Auszeit nehmen, um die Vorzüge des Singlelebens zu genießen, kennt Carsten nichts anderes. Denn der Physikdoktorand hatte noch nie eine Freundin.
Ungebunden zu sein bedeutet Freiheit. Die Freiheit, keine Rücksicht auf einen Partner nehmen zu müssen und mehr Zeit zu haben - für sich und für den Freundeskreis. Auch Carsten kennt und schätzt die positiven Seiten des Singledaseins. Der hoch gewachsene Doktorand wüsste momentan auch gar nicht, wo er die Zeit für eine feste Beziehung hernehmen sollte, da ihn die Promotion sehr in Anspruch nimmt. Wochentags arbeitet der 33-Jährige an seinem Institut, in seiner wenigen Freizeit trifft sich Carsten mit Freunden, um ins Kino zu gehen oder einfach bei einem Bier zu quatschen. Er würde ein ganz normales Leben wie andere Singles führen, gäbe es dabei nicht einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied: Er hat bislang überhaupt keine Beziehungserfahrung sammeln können. Er nennt sich selbst einen AB - einen „Absoluten Beginner". Das sind Menschen, deren Erfahrungen mit einem Partner bis auf vereinzeltes Knutschen nicht vorhanden sind - wenn überhaupt. Keinerlei sexuelle Erfahrung zu haben, sieht man niemanden an. Auch Carsten nicht. Er ist zwar kein Brad Pitt, sieht aber dennoch ganz gut aus, ist charmant und freundlich. „Das Leben hat bei mir an wichtigen Punkten die falsche Abzweigung genommen", erklärt er sich den Ursprung seines Problems. „Außerdem fehlt mir das Quäntchen Glück." Carsten ist als Einzelkind groß geworden und war bereits in der Schule so etwas wie ein Einzelgänger: „Als sich am Anfang der Pubertät die Geschlechter auf spielerische Art wieder annäherten, habe ich den Anschluss verpasst." Carsten hat es immer schon gehasst, im Mittelpunkt zu stehen. Schlechte Karten also in einer Zeit, wo sich vor allem Jungs mit allen Mitteln versuchen, sich in den Vordergrund zu spielen, um Eindruck zu machen. Während auf Partys seine Klassenkameraden die ersten unbeholfenen Tanzschritte wagten, stand er am Rand und schaute zu: „Ich hatte kein Interesse an Musik." Carsten blieb außen vor - bis heute. Nach der Schule kam das Studium: Physik – ein Studiengang, in dem Frauen selten zu finden sind. Kommilitoninnen lernte Carsten hier eher zufällig kennen und wurde von ihnen oft als „der gute Kumpel" behandelt. Annäherungsversuche fallen ihm schwer. Er denkt nach, bevor er handelt - manchmal zu viel Selbstschutz nennt Carsten seine rationale Herangehensweise: „Ich habe Angst davor, enttäuscht zu werden, deshalb brauche ich sehr lange, bis ich tiefer gehende Gefühle zulassen kann." „Das emotionale Einlassen auf einen anderen Menschen steht am Anfang jeder zwischenmenschlichen Beziehung," erklärt der Diplompsychologe Peter Zeidler. „Viele Menschen haben es in ihrer Kindheit nicht gelernt, einen emotionalen Kontakt aufzubauen und ziehen sich deshalb als Erwachsene zurück, wenn zu viel Nähe entsteht." Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Oft spielen Verlustängste und mangelndes Selbstwertgefühl eine Rolle. Außerdem fördert unser gesellschaftliches System das Singledasein, da damit Begriffe wie Individualismus, Omnipotenz und Freiheit verbunden werden. „Das Leben als Einzelgänger funktioniert nur so lange gut, wie die biologische Konditionierung unterdrückt werden kann." Für das ungewollte Alleinsein gibt es viele Lösungsmöglichkeiten - vom Tanzkurs bis zur Selbsthilfegruppe. Ab einem bestimmten Grad der Problemintensität empfiehlt Peter Zeidler allerdings die Psychotherapie, da nur so das falsch erlernte Verhalten korrigiert werden kann. Für Carsten kommt eine solche Maßnahme nicht in Frage: „Ich möchte niemanden um Hilfe bitten." Stattdessen versucht er oft, über das Internet jemanden kennen zu lernen. Durchaus mit Erfolg: Viele der virtuellen Bekanntschaften hat Carsten auch schon in der analogen Wirklichkeit getroffen, ein Volltreffer war allerdings noch nicht dabei. Um seine nicht vorhandene Erfahrung macht er dabei kein Geheimnis. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, spricht er das Thema offen an - auch wenn sein Rendezvous dann von ihm Abstand nimmt. Carsten sieht solchen Reaktionen inzwischen gelassen entgegen: „Jede Frau, die damit ein Problem hat, ist einfach nicht die Richtige." Lukas-Christian Fischer autor@unicum-verlag.de Linktipps • Forum für Menschen ohne Beziehungserfahrungen: http://f3.parsimony.net/ forum3708/ • Partnersuche bei UNICUM.de: http://kuscheln.unicum.de
Quelle: Unicum campus, Mai 2004
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Was haben ein Mann und ein Gebrauchtwagen gemeinsam? Beide sind leicht zu kriegen, billig und unzuverlässig.
Zu fällen einen schönen Baum Braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, Braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert
Früher morgens wach ich auf - 16 Uhr 10, die ganze Welt scheint sich um mich zu drehen. Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht, eins von den 30 Bierchen gestern war wohl schlecht.
mir hat mal ne frau gesagt: Ein laden auf einen Wein und Stadt der Engel, dann klappt es auch mit dem Sex!
Da fange die Probleme doch schon an: Ich hasse Rotwein! Und von Nicholas Cage is "Leaving Las Vegas" viel besser.
Zitat(Chris @ 06 Feb 2008, 22:56)
Saupreiß, schaug dos dia schwingst aba kräftiag zur Tiar naus.
Pass bloss auf, sonst wirste in ne Kiste gepackt und mitten in München ausgesetzt!
Zitat(Fipps @ 06 Feb 2008, 23:39)
Toll, am besten gleich ein Strick und einen schönen, stabilen Ast suchen (vorher Statikberechnug) und Schluß mit dem ganzen Elend, wa? Prima Ratschläge.
Zitat(Das kleine Arschloch)
Selbstmord? Das ist natürlich ein Lösung!
... auch wenn ich eine Kultur in Herzen trage, die den Tod verherlicht, will ich mal etwas kritisches Anmerken: Jene Bekannten, dies versucht haben, aber gescheitert sind, sind heute froh darüber. Die, dies geschafft haben, sahn nachher nicht mehr gut aus. Die Zitate derer die sie kannten reichen von "jetzt hat ers wenigstens hinter sich" bis "die, die ihn kannten, können seinem Tod nichts abgewinnen, weil er ein guter Kerl war." Vielleicht sollte man sich einfach mal bildhaft vorstellen wie man nachher als Abfall verheizt und wie Dreck verscharrt wird (ohne Grabstein und so). Dann ist die Alternative Porno mit Tempopackung und der Hoffnung auf ein Wunder vielleicht annehmbarer.
Zitat(fuckfish @ 06 Feb 2008, 23:43)
Das is ja gerade dein Problem... Red doch mal mit Menschen... Vielleicht auch mit Vertretern des anderen Geschlechts^^ Und lass nich alles so klingen als heulst du grade vor lauter Selbstmitleid!
Wer mit Cantrella nich reden will is wirklich selber Schuld. Nur anmachen bringts nich, weils dann Haue vom Gil gibt. Mal ganz primitiv: Besauf dich und das ordentlich und dann rede mit Menschen, auch wenn dabei nichts raus kommt bringst du damit wenigstens etwas Lebenszeit rum.
Zitat(No Name @ 07 Feb 2008, 00:05)
* ich hab immer nur ein problem. Ich ziehe promiskuitive Frauen auf mich
Dann kannste die doch mit dem Affen teilen. Damit ist allen geholfen.
@Sodi: Gut, das du den Link gepostet hast, sonst wären die Rabatte auf Gummimuschis glatt übersehn worden! @fuckfish: Mir kam spontan so ein Gedanke... Wenn du ein Fisch bist, hast du dann auch Schuppen?
Dieser Beitrag wurde von Euronymus: 07 Feb 2008, 02:10 bearbeitet
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Lay down your soul to the gods Rock'n'Roll !
Zitat(phanatos @ 19 Nov 2008, 18:45)
@Me: Ich danke im Übrigen dafür, dass ich von einigen Leuten lange Zeit mit Euronymus verwechselt wurde... das hat mir viele nette Gespräche erspart. Nix für ungut Euro ;)
Zitat(Chris @ 03 Jul 2010, 21:30)
Fürs Protokoll: Euro hat den Kuchenkontest gewonnen.