..wieder mal das thema aller themen hier, hm?
hab's zwar schon mehrmals beschrieben, aber hier passt es schon noch mal rein..

- atomstrom ist nicht billiger als der aus kohle, öl oder gas erzeugte, denn die erzeugungspreise sind durch wiederaufbereitung, hohe rohstoffpreise, hohe anforderungen an die sicherheitstechnik usw. wesentlich höher - ABER: irgendwelche vollidioten, die unfälle beim transport verursachen werden nicht dem strompreis aufgeschlagen, sondern kosten jeden steuerzahler allgemein, da es sich um einen ganz "normalen" polizeieinsatz handelt.
kernkraftwerke besitzen derzeit auch noch einen sehr bescheidenen wirkungsgrad nach Carnot und einen miserablen brennstoffausnutzungsgrad von ca. 1%. dadurch dass die bundesregierung keine garantien für die betriebsdauer von kernkraftwerken gibt, dürfte die wirtschaft aufgrund der hohen erzeugungskosten in deutschland im übrigen kein interesse an neuen kernkraftwerken besitzen.
- regenerative energie: ist in den meisten fällen nicht geeignet um eine grundlast (die benötigte energiemenge die den kompletten tag über benötigt wird) zu decken. windkraftanlagen haben bescheidene wirkungsgrade und den sehr grossen nachteil, dass bei zu hoher windgeschwindigkeit die windkrafträder abgeschaltet werden müssen und dieser spannungsabfall im netz sofort nachgefahren werden muss, damit die netzfrequenz nicht nach oben geht. nachfahren ist allerdings nur mit gasturbinen und speicherkraftwerken möglich, die fossil betrieben werden. photovoltaik ist so eine geschichte für sich, da ausgehend vom wirkungsgrad über die lebensdauer kaum die energie wieder hereingeholt werden kann, die für deren herstellung bzw. entsorgung nötig war und ist..
trotzdem ist viel möglich mit regenerativen energiequellen und das ganze sollte meiner meinung nach auch konsequent weiterverfolgt werden, allerdings bieten regenerative energiequellen derzeit KEINEN ersatz für den bestehenden energiebedarf!
- umweltverschmutzung durch öl, kohle und gas: ich arbeite gerade an einem projekt zum "zero emission power plant", im speziellen CO2-freie kraftwerke. möglich ist da vieles, auch innerhalb der nächsten 10 jahre, aber niemand darf denken, dass sowas für unsere nachfahren gemacht wird! es ist vorgesehen, dass emissionen in europa besteuert werden - die einsparung an steuern durch entsprechende massnahmen entsteht also aus rein ökonomischem denken! (Chris meinte dies sicher mit gezieltem staatlichen druck und das ist auch für mich der beste weg).
- atomenergie: die spaltung und die fusion sind abhängig von der ordnungszahl der elemente und die grenze zwischen beiden liegt im 50er bereich der ordungszahlen. spaltung ist bei schweren elementen mit hoher ordnungszahl möglich, während eine fusion praktisch nur bei sehr geringen ordnungszahlen anwendung finden kann. zur spaltung kommen also alle schweren elemente in betracht, die bei der spaltung neutronen freisetzen. allerding liegt die halbwertszeit bei vielen dieser elemente nur im sekundenbruchteilbereich, bzw. kommen diese elemente äusserst selten auf der erde vor, weshalb diese brennstoffe auch sehr begrenzt verfügbar sind. durch das brüten können durch einfangen von neutronen neue elemente erzeugt werden. so wird aus uran beispielsweise plutonium. ebenso ist es möglich elemente aus atommüll zu erzeugen, die eine sehr kurze halbwertszeit besitzen, jedoch ist dies finanziell total unrentabel, da diese endprodukte (noch) nicht genutzt werden.
- kernfusion: schöne neue technik, allerdings nicht ohne kernspaltung möglich! als brennstoff für die fusion sind die wasserstoff-isotope deuterium und tritium am besten geeignet. beide kommen natürlich nur in sehr geringen prozentsätzen vor, wobei es auf die menge an wasser auf der erde gesehen, und deuterium in wasser vorkommt, schon eine enorme menge an material gibt. deuterium kann auch chemisch hergestellt werden, während tritium in kernreaktoren erbrütet werden muss. das material ist fast unendlich verfügbar. noch ein wermutstropfen der kaum genannt wird: auch bei der kernfusion entsteht radioaktives material durch aktivierung durch freiwerdende neutronen.
interessant ist, dass für die gleiche menge an energie für ein kohlekraftwerk rund 10 millionen mal mehr material bezüglich der masse gebraucht wird als bei der kernfusion..
hinweis: meine schweizer tastatur besitzt leider kein sz