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Zitate... zum Nachdenken Wer sie auch lesen mag
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 18 Aug 2004, 10:06
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Hier sollen Zitate und Ausprüche sich einfinden, die man für besonders erwähnenswert hält. So wie die beiden unten  Manfred Kanther über die Zustände der 60iger und 70iger Jahre in Hessen, und warum er Schwarzgeldkonten führte: Zitat Manfred Kanther hat sein Leben lang gekämpft, für Recht und Ordnung, gegen organisiertes Verbrechen, vor allem aber gegen den Sozialismus und alles was so ähnlich aussah. „Es war mir immer ein besonderes Anliegen, jeglicher sozialistischer Politik mit meinen mäßigen Kräften entgegenzutreten“, erklärt er vor Gericht. Ab 1970 kämpft Kanther als Landesgeschäftsführer der hessischen CDU.
Ein „linkswütiger Zeitgeist“ habe in Hessen geherrscht, dem sich allein die CDU entgegen stellte, doziert der Mann mit dem exakten Seitenscheitel. Mehr Mitbestimmung in den Betrieben, die Einführung der Gesamtschule, alles von der Union verhindert, trotz der „Speerspitzen“ und „Kriegskeulen“ des politischen Gegners. <a class='forumurl' href='http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=657625' target='_blank'>SZ-Online vom 18.08.2004</a> Ministerpräsident Milbradt über die Montagsdemonstrationen auf dem Zwickauer Markt: Zitat Tatsächlich hatte Milbradt zuvor nicht ausgeschlossen, an einer Montags-Demo teilzunehmen. Als dann bekannt wurde, dass er ausgerechnet zum Zeitpunkt der Zittauer Kundgebung am Montagabend in der Stadt ist und Zeit hat, waren den Spekulationen Tür und Tor geöffnet.
Milbradt fürchtete zum Schluss, vor „braunen und roten Extremisten auf dem Markt zu stehen und von 100 Fernsehkameras aus ganz Deutschland“ gefilmt zu werden. <a class='forumurl' href='http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=656985' target='_blank'>SZ-Online vom 17.08.2004</a>
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 19 Nov 2008, 21:25
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drawn to wisdom       
Punkte: 1230
seit: 20.10.2005
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Zuersteinmal der der ganze Text: Das "Anrennen gegen die Grenzen der Sprache" - Methoden des Schreibens und Strategien des Lesens. Kurzgefasst, es ergibt sich aus dem Prozess des Schreibens immer ein eigendynamischer Charakter, ein besonderes lebendig sein des Literaten, daß jeglicher Schematik trotzt. Beim lesen kann man diese Entstehungsweise beruecksichtigen: wenn ich Schopenhauer so langsam lese, wie er schreibt, lassen sich die Wurzeln im Geflecht seiner gewebten Saetze leichter hervorziehen. Anders bei Wittgenstein, den man auch durch die sehr strenge logische Verknuepfung der Knoten-Woerter, hypertextuell lesen kann, oder auch Hegel, den ich selber nur thematisch lese/exerpiere. Es gibt einfach nur kein "soll" bei der Hermeneutik. Wer kann dir denn verbieten, daß du Hemingway nicht auch so betrunken lesen kannst, wie er geschrieben wurde, oder noch einen Grad schaerfer in komparatistischer Feinarbeit mit dem fabulierenden Werk des Dostojewskis erfaehrst? Dann gibt es noch Leute wie Proust, die derbe Gedaechtnisabdruecke aufzeigen und viele Figuren einfuehren und einfach mal vergessen. Kaum einer schreibt eben einen Text von vorne bis hinten einfach so linear durch, eher in Abschnitten, wie eine Zwiebel, Blatt fuer Blatt, Pause fuer Pause. Soweit meine kleine Erfahrungswelt. Diese sonst schematische Herangehensweise wird bestimmt auch durch elektronischen e-book Handheld-reader auch ueber Suchfunktion etc. weiter eingeschraenkt werden. Gilles Deleuze: Ich möchte noch etwas zur Lektüre sagen: Es gibt zwei Arten, ein Buch zu lesen: Entweder man betrachtet es als Schachtel, die auf ein Innen verweist, und man sucht also seine Signifikate und macht sich daran, wenn man noch perverser oder korrumpierter ist, auf die Suche nach dem Signifikanten. Auch das nächste Buch behandelt man wie eine Schachtel, die in der vorhergehenden enthalten ist oder sie ihrerseits enthält. Und man kommentiert, interpretiert, verlangt Erklärungen; man schreibt das Buch des Buches, bis ins Unendliche. Oder aber man liest auf die andere Art: Man nimmt das Buch als kleine asignifikante Maschine. Das einzige Problem ist, ob und wie sie funktioniert. Wie funktioniert sie für Euch? Wenn sie nicht funktioniert, wenn nichts passiert, muss man zu einem anderen Buch greifen. Jene andere Lektüre ist intensiv. Entweder kommt was rüber oder nicht, passiert etwas oder passiert nichts. Es gibt nichts zu erklären, zu verstehen, zu interpretieren. Wie bei elektrischen Schaltungen. ------------------------------------------------------------ Hast du mich verstanden? Gruß und viel Spaß beim weiteren lesen.
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