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 24 Sep 2009, 11:51
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Vordiplom     
Punkte: 550
seit: 08.03.2009
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Half of the people can be part right all of the time, Some of the people can be all right part of the time, But all the people can't be all right all the time.
Abraham Lincoln
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And you run and you run to catch up with the sun, but its sinking. And racing around to come up behind you again...
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 06 Nov 2009, 21:31
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2. Schein  
Punkte: 79
seit: 09.06.2009
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„Weil Beeinflussung eines Menschen bedeutet, dass man die eigene Seele auf ihn überträgt. Er denkt nicht mehr seine eigenen Gedanken, brennt nicht vor eigener Leidenschaft. Seine Tugenden sind nicht wirklich die seinen. Seine Sünden, wenn es denn so etwas wie Sünden gibt, sind geborgt. Er wird zum Echo der Musik eines anderen, zum Schauspieler, der eine Rolle spielt, die nicht für ihn geschrieben wurde. Das Ziel des Lebens ist Selbstentfaltung. Das eigene Wesen vollkommen zu verwirklichen – das ist es, wozu jeder von uns hier ist. Heutzutage haben die Menschen Angst vor sich selbst. Sie haben die vornehmste aller Pflichten vergessen, die Pflicht nämlich, die man dem eigenen Ich gegenüber hat. Natürlich sind sie mildtätig. Sie speisen den Hungernden und kleiden den Bettler. Ihre eigenen Seelen aber darben und sind nackt. Der Mut hat unsere Rasse verlassen. Vielleicht haben wir nie wirklich welchen besessen. Die Furcht vor der Gesellschaft, die die Grundlage der Moral, die Furcht vor Gott, die das Geheimnis der Religion ist – das sind die beiden Dinge, die uns beherrschen. Und doch -“
…. „Und doch… glaube ich, wenn nur ein einziger Mensch sein Leben voll und ganz auslebte, jedem Gefühl Gestalt, jedem Gedanken Ausdruck, jedem Traum Wirklichkeit verliehe – ich glaube, dann erhielte die Welt einen derartig neuen, freudigen Auftrieb, dass wir all die mittelalterlichen Übel und Krankheiten vergäßen und zum hellenischen Ideal zurückkehrten – vielleicht sogar zu etwas noch Edlerem, Köstlicherem als dem hellenischen Ideal. Doch der Tapferste unter uns hat Angst vor sich selbst. Die Selbstverstümmelung des Wilden findet ihre tragische Fortsetzung in der Selbstverleugnung, die unser Leben zerstört. Wir werden für unsere Verweigerung bestraft. Jeder Trieb, den wir zu unterdrücken suchen, lebt in unserem Inneren unterschwellig weiter und vergiftet uns. Der Körper sündigt einmal, und damit ist die Sünde für ihn erledigt, denn Handeln ist eine Form der Läuterung. Nichts bleibt zurück als die Erinnerung an einen Genuß oder die Wollust der Reue. Der einzige Weg, sich einer Versuchung zu entledigen, ist, ihr nachzugeben. Widerstehe, und deine Seele wird krank vor Sehnsucht nach Dingen, die sie sich selbst verboten hat, vor Verlangen nach dem, was ihre widernatürlichen Gesetze für widernatürlich und ungesetzlich erklärt haben. Es heißt, die großen Weltereignisse fänden im Gehirn statt. Im Gehirn und im Gehirn allein, geschehen auch die großen Sünden der Welt….“
Lord Henry Wotton, aus „Das Bildnis des Dorian Gray“ (Oscar Wilde), 2. Kapitel
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