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Spots gegen Raubkopien

Abschreckungskampagne, zweiter Teil
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post 01 Dec 2004, 11:01
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5. Schein
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Punkte: 766
seit: 05.08.2004

Geil lasten die Blicke der Häftlinge auf dem Neuankömmling. Der Mann ist frisch im Knast und hat jetzt ein Problem. Vermutlich wird er bald vergewaltigt. Gewiss wünscht er sich, er hätte nicht aus dem Internet illegal Filme heruntergeladen.

Mit solchen Kinospots sorgte die Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" im vergangenen Jahr für Aufsehen. Dahinter stand die "Zukunft Marketing Kino GmbH" (ZMK). Sie sollte dem illegalen Herunterladen entgegenwirken und erntete doch vernichtende Kritik. "Menschenverachtend", urteilte die SPD und selbst die Werbewirtschaft fand die Machart "fragwürdig".

In diesem Jahr kommt die Kampagne lockerer im Ton daher, ohne aber auf unterschwellige Drohungen zu verzichten. "Ein Download kann dauern", heißt es etwa auf einer E-Card. Das Bild zeigt eine Wand, auf der viele Striche eingeritzt sind - die Anspielung auf eine Gefängniszelle ist nicht zu übersehen.

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Also doch alles wie gehabt? "Wir wollen niemanden kriminalisieren" sagt ZMK-Geschäftsführerin Elke Esser im Gespräch mit tagesschau.de. Die Spots würden deshalb niemand als Verbrecher hinstellen. Aber natürlich wolle man deutlich machen, dass das Erstellen von Raubkopien "strafrechtlich relevant" sei.

Der Internet-Experte Stefan Krempl hält diese Herangehensweise für "verfehlt". Die Kampagne richte sich weiterhin an den privaten Kopierer, betonte er gegenüber tagesschau.de. Am Ende jedes Spots werde darauf hingewiesen, dass bei Verstößen gegen das Urheberrecht bis zu fünf Jahre Haft drohten. Dies sei übertrieben. Die Kampagne setze weiter bewusst auf Abschreckung "mit sachlich nicht zu vertretenden Mitteln". Schließlich sehe die Reform des Urheberrechts vor, die Teilnahme an Tauschbörsen im kleinen Maßstab für den eigenen Bedarf straffrei zu belassen.


Interview:

tagesschau.de: Sie setzen auch auf den Schockeffekt und wollen den einzelnen Nutzer abschrecken. Treffen Sie damit den Richtigen?

ZMK-Geschäftsführerin Elke Esser:
Wir wollen niemanden kriminalisieren, und deswegen sind die neuen Spots eher lustig. Sie legen auch nicht nahe, dass man jemanden für einen Kriminellen hält. Wir wollen aber natürlich zeigen, dass das Erstellen von Raubkopien strafrechtlich relevant ist - etwa wenn man Raubkopien verkauft.


tagesschau.de
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post 01 Dec 2004, 14:35
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wtf?
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Punkte: 1049
seit: 18.02.2004

also ich finde die spots im kino eher lustig als abschreckend (insofern haben die macher ihr ziel ja schon erreicht). sie tragen dazu bei, daß dieses delikt auch als solches erkannt wird... am geilsten is der spot, wo das kleine blonde mädchen nach ihrem papa fragt. ich hab bei den ersten bildern zu allererst gedacht, es handele sich um einen spot gegen kindesmissbrauch. so wie das anfing...

dry.gif


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post 01 Dec 2004, 15:27
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alleingelassen.
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seit: 22.10.2004

yo, das ist die eine front auf der angegriffen wird, aber dazu sage ich nicht viel mehr als cHaOs! die andere front auf der man es versucht, sind alternative konsumkonzepte, bspw. das von Pro777 ... pfff.

übrigens kann die zahl der insassen einer justizvollzugsanstalt über das gesetz und dessen anwedung reguliert werden. kriminalisierung als ein mittel sozial kontrolle. denkt mal drüber nach. früher gab es zensur, heute nennen wir es urheberrecht. bestes beispiel erleben wir gerade am dresdner staatsschauspiel. dort wurde das stück 'die weber' mittels der urheberrechts-keule zurückgepfiffen. dazu hier bei eXma

edit: im übergeordneten zusammenhang ergibt es dann auch sinn, damit geschäfte zu machen...

#abd.

Dieser Beitrag wurde von abadd0n: 01 Dec 2004, 15:36 bearbeitet


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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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post 01 Dec 2004, 16:07
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5. Schein
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seit: 12.01.2004

Ich find die Spots eher witzig als abschreckend ... "Browser-Phasen-Raubkopier-Schwachsinn" rofl2.gif Gehört mittlerweile zu meinem festen Wortschatz bleh.gif lol.gif


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Brot für die Welt ....
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post 01 Dec 2004, 16:19
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Hockeyprophi
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seit: 22.01.2005

die wahren verbrecher sind die musikindustriegiganten!


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Nichts ist schöner als der eigene Geist!

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post 01 Dec 2004, 16:24
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wtf?
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seit: 18.02.2004

nuja... die bieten ja jetzt auch schon 3 varianten an cds an... das find ich prinzipiell einen guten schritt in die richtige richtung... die andere frage ist nur: wer kauft sich schon eine "nackige" cd ohne inlay oder einem songbook...
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post 01 Dec 2004, 17:50
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Baunzer
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seit: 15.11.2004

ich nicht, ne cd muss ne ordentliche hülle mit inlay und eventuellen extras haben. bei de raphsody-best of gabs n poster und autogrammkarten von jedem bandmitglied mit zu, außerdem haben se gleich noch die lyrics zu allen songs sowie hintergrund und werdegang der band ins bokklet gepresst. so muss das sein. klar.gif
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post 02 Dec 2004, 00:27
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1. Schein
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seit: 18.11.2004

QUOTE (abadd0n @ 01 Dec 2004, 14:27)
früher gab es zensur, heute nennen wir es urheberrecht.



"Zensur (censura) ist ein Verfahren eines Staates oder einer Gemeinschaft, um Informationen oder andere durch Medien vermittelte Inhalte zu kontrollieren, zu unterdrücken oder im eigenen Sinn zu steuern.
Vor allem Nachrichten, künstlerische Äußerungen und Meinungsäußerungen sind Gegenstände der Zensur. Sie dient überwiegend dem Ziel, das Geistesleben in politischer, sittlicher oder religiöser Hinsicht zu kontrollieren."
Quelle: Wikipedia

"Als Urheberrecht bezeichnet man das ausschließliche Recht eines Urhebers an seinem Werk.
Das Urheberrecht dient dem Schutz bestimmter kultureller Geistesschöpfungen (auch Werke genannt). Es schützt dessen Urheber im Bezug auf das Werk in seinem Persönlichkeitsrecht und seinen wirtschaftlichen Interessen. Teilweise wird auch vom geistigen Eigentum gesprochen und so der Schutz des Sacheigentums und Immaterialgüterrecht parallelisiert, dieser Begriff ist jedoch stark umstritten.
Es ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich geregelt."
Quelle: Wikipedia

Spätestens jetzt sollte JEDER mitbekommen haben, dass Zensur und Urheberrecht verschiedene Dinge sind.
Ich wollte das nur nochmal klarstellen.


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Reinhard Pfaffenberg sagt:

"Ich bin ein löblicher und keuscher Mensch.
Ich fordere:
- Verbot von unlöblicher Musik (z.B. Hipf Hüpf- und Felsen-Musik
- Verbot von unlöblichen Sendungen im Fernsehen
- Verbot von Handsprechtelefonen
- Verbot von Tanzlokalen und Lichtspielhäusern
- Verbot von Drogen und Alkohol
- Verbot von Trittbrettern, Rochenbrettern und Rollschuhen

BITTE WERDEN AUCH SIE LÖBLICH!"

http://www.loeblich.tk/
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post 02 Dec 2004, 01:25

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Ja, so ein Kontext kann schon überaus interessante Eigenschaften haben.

QUOTE
früher gab es zensur, heute nennen wir es urheberrecht. bestes beispiel erleben wir gerade am dresdner staatsschauspiel. dort wurde das stück 'die weber' mittels der urheberrechts-keule zurückgepfiffen.


Wer sagt eigentlich das nur der Staat Zensur üben kann? Vielleicht können Medienunternehmen das auch - wenn es denn ihren Interessen dient. Sicher, Urheberrecht und Zensur sind verschiedene Dinge. Ziemlich verschieden sogar. Gemeinsam ist ihnen aber immerhin, dass eine Person/Gruppe/Institution A einer anderen Person/Gruppe/Institution B ein aus ihrer Sicht bestehendes Recht vorenthält. Kann man durch Musik zu hohen Preisen Musik zensieren? Wird durch den Zwang profitabel arbeiten zu müssen, dem die Musikmedien (Radio, Musik-Television) unterliegen, nicht ohnehin Zensiert, da sich positive Gewinne nur durch Größenkostenersparnisse (CD fertigen, Marketing (=Video, Promo) mit `wenigen' Künstlern erzielen lassen? Wäre eine Zensur der Medien wiederum notwendig, wenn die Bevölkerung durch schlechte Musik bereits verdummt ist? Letztlich kann der Austausch von Musik, die bewusste Missachtung des Urheberrechts, auch zur Bildung der Bevölkerung einen Beitrag Leisten. Wenn nur ein bestimmtes monatliches Budget zur Verfügung steht um sich Musik anzuschaffen, dann wird sich die von den Musikmedien stark beeinflusste Modellperson sehr genau überlegen, ob sie das Geld für Musik aufwendet, von der noch nicht bekannt ist ob man an dieser Gefallen finden wird, oder ob man sich wie gewohnt Musik seines lieblings-Genres erwirbt. Das Problem hierbei ist jedoch: Woher soll die Modellperson wissen, ob bei der nicht erworbenen Musik, genau dass dabei gewesen wäre, was bei ihr ein Gefühl von Glück, hervorgerufen hätte, dass viel stärker ist als nur die musikalische Grundbefriedigung, die durch die Musikmedien organisiert wird? Vielleicht würde die Modellperson den ganzen Tag Jazz Fusion anhören, oder indische Ragas - vielleicht auch Klassik? Oder wie wäre es mit Qawwal? Vielleicht kann man sich darauf einigen, dass Urheberrecht, wie auch Zensur, bei der freien Entfaltung hinderlich sein können und, dass manchmal Urheberrecht und Zensur Hand-in-Hand gehen.

Grüsse, Clx

Dieser Beitrag wurde von calyx: 02 Dec 2004, 01:29 bearbeitet


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post 02 Dec 2004, 22:33
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1. Schein
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Nochmal was zum Thema:

(1)
"Raubkopierer" sind Verbrecher.
Sicherlich, denn das unerlaubte Aneignen fremden Eigentums, in diesem Fall von Kunstwerken im weitesten Sinne, ist Diebstahl.
Doch, so stellt sich die Frage, warum stehlen Raubkopierer fremdes Eigentum?
Vermutlich liegt es daran, dass sie sich CDs für 17 Euro und DVDs für 20 Euro und mehr nicht leisten können. Vielleicht ist das einfach zu viel Geld für ein Album, von dem man im besten Falle 3 Lieder kennt, und zu viel Geld für einen Film, den man eigentlich nur einmal und dann nie wieder sehen will? Oder liegt es daran, dass man aus zu vielen Bands und zu vielen Filmen auswählen kann, und im Endeffekt nicht alles kaufen kann, was man haben will, und deshalb stehlen muss, was man nicht kaufen kann?

(2)
"Musikindustriegiganten" sind Verbrecher.
Sicherlich, denn wer eine marktbeherrschende Stellung missbraucht, um die Preise in Absprachen nach Gutdünken festzulegen, verstößt gegen die Regel des freien Wettbewerbs.
Doch, so stellt sich die Frage, warum erhöhen sie die Preise?
Vermutlich liegt es daran, dass sie, wie jeder andere Konzern auch, auf ihre Einnahmen und ihre Ausgaben achten müssen. Vielleicht kann man ja milliardenschwere Umsatzverluste im Jahr nicht einfach wegstecken. Vielleicht benötigt man ja Geld, um musikalischen Nachwuchs (sog. "Newcomer-Bands") zu entdecken und zu managen? Vielleicht wären ja einige Bands nie entdeckt, einige Regisseure niemals populär geworden, wären nicht ihre Werke einer Weltöffentlichkeit zugänglich gewesen?
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post 02 Dec 2004, 23:10
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5. Schein
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seit: 05.08.2004

QUOTE ([)r. Satan @ 02 Dec 2004, 21:33)
"Raubkopierer" sind Verbrecher.
Sicherlich, denn das unerlaubte Aneignen fremden Eigentums, in diesem Fall von Kunstwerken im weitesten Sinne, ist Diebstahl.

Noe, das kannste nicht mit dem Stehlen eines Kunstwerkes vergleichen. Die CD bleibt im Laden oder beim Kumpel.

Definition für Diebstahl ist § 242 Abs. 1 Strafgesetzbuch: Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen wegnimmt.

Der eine Kumpel nimmt den anderen die MP3 auf seiner Platte nicht weg - ganz im Gegenteil, er macht zwei draus.

Man denke auch, dass es Bands und Filmemacher gibt, die expliziet wünschen, dass ihre "Kunstwerke" unter den Menschen reiche Verbreitung finden. (die Ärzte, Michael Moore, ..)

Es bleibt dabei:
Einen guten Film sieht man lieber im Kino als am Monitor und guten Bands, Orchestern, Volksmusikanten, usw. nützt die Bekanntwerdung über das Internet, weil Fans ihre Konzerte besuchen.


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post 03 Dec 2004, 00:37
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1. Schein
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seit: 18.11.2004

QUOTE (Theo @ 02 Dec 2004, 22:10)
Noe, das kannste nicht mit dem Stehlen eines Kunstwerkes vergleichen.

Natürlich kann ich das.
An der Entstehung eines Musikstückes (z.B.) wirken außer dem Künstler selbst noch viele Andere mit. Sich das Produkt dieser Arbeit unrechtmäßig zu erwerben ist sehr wohl Diebstahl. Und unrechtmäßig heißt in diesem Fall ohne dem Künstler (, Produzenten, Vertreiber, ...) den entsprechenden (festgelegten, nicht unbedingt tatsächlichen) Gegenwert zu bezahlen.

QUOTE (Theo @ 02 Dec 2004, 22:10)
Es bleibt dabei:
Einen guten Film sieht man lieber im Kino als am Monitor.

Richtig.

QUOTE (Theo @ 02 Dec 2004, 22:10)
Guten Bands, Orchestern, Volksmusikanten, usw. nützt die Bekanntwerdung über das Internet, weil Fans ihre Konzerte besuchen.


Der "Raubkopierer" lädt sich ja keine Sachen herunter, die er nicht kennt. Bands werden sehr wohl durch das Internet bekannter, aber keinesfalls nur durch Tauschbörsen (also "Raubkopierer"). Und die Fans besuchen ja nicht nur die Konzerte, sondern kaufen sich i.d.R. auch alle Platten.



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post 03 Dec 2004, 01:13

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Punkte: 508
seit: 20.08.2004

QUOTE

Oder liegt es daran, dass man aus zu vielen Bands und zu vielen Filmen auswählen kann


Falsch. Zwischen vielen Bands, die zur Verwunderung des Hörers mitunter auch noch `unterschiedlich' klingen, kann man nur durch ein großes Netzwerk von audiophilen Tauschsüchtigen zu einer `Auswahl' kommen. Wenn ich in den Saturn gehe, und dort nach dem ein oder anderen `bekannten' Jazz Interpreten Ausschau halte oder gar nach `Bekanntheiten schaue, so finde ich sie nicht. Ok, einmal, da hatten die eine CD davon da... aber was ist eine CD? Von Metallica & Co. wird man wahrscheinlich alles bekommen können, genauso wie von all den deutschen Einheitsbands (die sogar immer über das gleiche singen, natürlich ohne irgendetwas sagen ausdrücken zu wollen, einfach nur so. la-la-la). Wo ist da also die Auswahl? Und wie kann man eine Auswahl treffen, wenn man vorher nicht alles zuordnen kann? Wissen die `Musikkonsumenten' eigentlich was sie hören `wollen'? Können die `Musikkonsumenten' herausfinden was sie hören wollen?

QUOTE
Vielleicht benötigt man ja Geld, um musikalischen Nachwuchs (sog. "Newcomer-Bands") zu entdecken und zu managen?

Diese `Newcomer-Bands' verfügen über eine immer geringer werdende Verwertungszeit. Nur die Werke, die von echten Musikgenies geschaffen wurden - von Leuten die es einfach `drauf hatten' werden ewig schoen bleiben. Aber bemueht sich diese Musikindustrie solche Kuenstler, den nach der echten und schoenen Musik Duerstenden, bekannt zu machen? Ich glaube es nicht. Stattdessen versucht sie immernoch ein gescheitertes Konzept weiterzufuehren. Frau > Brueste > (wirklich guuuuter) Tontechniker > CDs `massenweise' pressen > Musikvideo > Promo > CDs nachpressen (bei Bedarf) > 2-3 mal an Tontechniker wiederholen > wieder bei der Frau beginnen. Das soll untergehen. Und ich finde es nicht einmal schade. Auch die Musikindustrie hat eine gesellschaftliche Pflicht - und die heisst nicht Volksverdummung - sondern Bildung und Versorgung mit `Musik'.

Gruesse, Clx
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post 03 Dec 2004, 01:48
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5. Schein
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seit: 05.08.2004

QUOTE ([)r. Satan @ 02 Dec 2004, 23:37)
Natürlich kann ich das.

Noe, kannste nich.
Wenn ein Kunstwerk gestohlen wird, ist es weg und nicht mehr zugänglich.
Der ehemalige Besitzer muss traurig sein und kann es nicht mehr anschauen.

Bei der Vervielfältigung von Musik ist das anders. Wenn das Lied von vielen gehört wird, wird es dadurch nicht wertloser, genau wie das Kunstwerk nicht wertlos wird, wenn es von vielen staunend betrachtet wird.

Es geht um sehen und hören. Wenn ich mir ein super-romantisches Gedicht ausdenke (echte Dichtkunst) und es einem Mädchen erzähle und Du hörst es mit und erzählst es daraufhin Deiner Freundin, dann bist Du kein Verbrecher.
Wenn Du es aber abdruckst und es als das Deinige verkaufen willst, sieht das anders aus. Das Kopieren für kommerzielle Zwecke muss natürlich verboten sein.

Wollen wir mal realistisch sein: Die Leute mit dem großen Geld werden auch weiterhin immer CDs und DVDs kaufen. Die haben gar kein Nerv dazu, ihre Zeit mit FTP und DC++ zu verbringen, um sich dann irgendwelche abgefilmten Movies als .bin file virtuell zu mounten.

Der Raubkopierer saugt sich durchaus nicht nur das was er kennt, sondern mitunter Verzeichnisse wie "Dark Wave", oder "Black Musik" und wird eben dadurch auf für ihn unbekannte Gruppen erst aufmerksam.
Machen wir uns nichts vor: Eine Einbuße haben vor allem mediengepushte Releases von Pop Stars, DSDS und dergleichen zu verzeichnen. Aber wollen wir sie nicht betrauen, sie verdienen immer noch genug.

Natürlich tritt ingesamt durch filesharing eine gewisse Schwächung der Musikindustrie ein. Aber die wird nie so groß sein, dass gute Bands absterben - eher kommt dadurch eine gesunde Verschiebung zustande.
Ich bin kein großer Musikfan, aber überzeugt, dass eine Gruppe von solchen Unterstützung erfährt: Nicht nur durch echte CD-Käufe, sondern auch durch Konzerte und Fanartikel, wie T-Shirts, Flaggen, Kopfkissenbezüge, etc.

Ich nehm ein Beispiel aus dem Programm-Bereich: Viele Programme sind teuer und werden raubkopiert. Linux kostet nichts und steht für mich zum Download bereit. Trotzdem würde ich Linux als CD-Version für 50 Euro kaufen, um es zu unterstützen. Außerdem hätte ich ein richtiges Handbuch dabei und kein ausgedrucktes .pdf.
Ich denke, so ähnlich verhält es sich auch im Musikbereich.
Als Weihnachtsgeschenk für die Freundin kommt die Original-CD mit Cover und Booklet immer noch besser als ein Mp3-rip auf Aldi-Rohling. ^^

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post 03 Dec 2004, 17:12
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1. Schein
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Punkte: 37
seit: 18.11.2004

@calyx:
QUOTE
Zwischen vielen Bands, die zur Verwunderung des Hörers mitunter auch noch `unterschiedlich' klingen, kann man nur durch ein großes Netzwerk von audiophilen Tauschsüchtigen zu einer `Auswahl' kommen.

Die Auswahl entsteht nicht durch viele Raubkopien, sondern durch viele Bands.

QUOTE
Wenn ich in den Saturn gehe, und dort nach dem ein oder anderen `bekannten' Jazz Interpreten Ausschau halte oder gar nach `Bekanntheiten schaue, so finde ich sie nicht.

Keiner, der einen Geschmack abseits vom Mainstream hat, würde erwarten, im Saturn eine CD zu finden, die er evtl. kaufen würde. Dafür gibt es den Internet-Versand. Denn dort kann man Alles, was es zu kaufen gibt, auch kaufen. Sogar manchmal ziemlich preiswert.

QUOTE
Und wie kann man eine Auswahl treffen, wenn man vorher nicht alles zuordnen kann? Wissen die `Musikkonsumenten' eigentlich was sie hören `wollen'? Können die `Musikkonsumenten' herausfinden was sie hören wollen?

Das ist richtig, aber eine andere Problematik. Dummerweise lassen sich zu viele Menschen von Radio- und Musiksendern beeinflussen, und halten es dann für normal, manche Lieder 10 - 20 Mal am Tag zu hören / zu sehen. Theoretisch ist es jedem freigestellt, welche Musik er hört. Dass Manche keinen Gebrauch davon machen, ist Ihnen selbst zuzuschreiben.

QUOTE
Aber bemueht sich diese Musikindustrie solche Kuenstler, den nach der echten und schoenen Musik Duerstenden, bekannt zu machen? Ich glaube es nicht. Stattdessen versucht sie immernoch ein gescheitertes Konzept weiterzufuehren. Frau > Brueste > ...

Mich k***** Britney & Co. auch an. Ich schaue im Übrigen auch kein Musikfernsehen, da ich es vermutlich keine halbe Stunde aushalten würde (insbesondere wegen der gräßlichen Klingelton-Werbung :-!).
Aber wir dürfen die "Musikindustrie" damit nicht identifizieren. Wenn sie "untergeht", und mit ihr alle "schlechten" Künstler, dann gehen auch mindestens genau so viele "gute" Künstler mit unter.

QUOTE
Auch die Musikindustrie hat eine gesellschaftliche Pflicht - und die heisst nicht Volksverdummung - sondern Bildung und Versorgung mit `Musik'.

Das ist Aufgabe der Künstler.
Die Musikindustrie ist ein Wirtschaftsbetrieb, der Gewinne einfahren muss.

@Theo:

Nehmen wir an, ein Künstler schafft eine Skulptur. Um seinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften, stellt er sie aus und verlangt Eintritt dafür. Gibt es aber nun Leute, die die Skulptur besichtigen, ohne Eintritt zu bezahlen, schadet das dem Künstler. Die Skulptur ist deswegen nicht weg, aber trotzdem hätte der Künstler mehr davon, wenn jeder, der die Skulptur gesehen hat, auch bezahlt hätte.
Die "Nichtbezahlenden" haben dem Künstler also seinen "gerechten" Lohn vorenthalten.


QUOTE
Die Leute mit dem großen Geld

lol

QUOTE
Der Raubkopierer saugt sich durchaus nicht nur das was er kennt, sondern mitunter Verzeichnisse wie "Dark Wave", oder "Black Musik" und wird eben dadurch auf für ihn unbekannte Gruppen erst aufmerksam.

Und findet so neue "Opfer", die er "bestehlen" kann. *g* (Ein Scherz)

QUOTE
Machen wir uns nichts vor: Eine Einbuße haben vor allem mediengepushte Releases von Pop Stars, DSDS und dergleichen zu verzeichnen. Aber wollen wir sie nicht betrauen, sie verdienen immer noch genug.
Natürlich tritt ingesamt durch filesharing eine gewisse Schwächung der Musikindustrie ein. Aber die wird nie so groß sein, dass gute Bands absterben - eher kommt dadurch eine gesunde Verschiebung zustande.

Weitestgehende Zustimmung, bis auf die "gesunde Verschiebung".
Behaupten, dass die Musikindustrie durch filesharing ganz abstirbt, würde ich nicht. Die Umsatzeinbußen zwingen die Labels, Produzenten, usw. aber zum Umdenken und fördern so noch den hier schon zu Recht kritisierten Pop-Hype mit Aufblas-Stars und Casting-Shows und Allem, was dazugehört.
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