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Ist Dresden ein attraktiver Studienort?
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 09 Sep 2008, 15:39
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Neuling
Punkte: 4
seit: 31.07.2008
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Immer wieder hört man in den Medien von gespaltenen Meinungen und Vorurteilen über Sachsen und generell das Leben in den neuen Bundesländern. Man denke nur an den sächsischen Dialekt, über den in den Medien gern mal gespottet wird... Dabei hat doch insbesondere Dresden als große Studentenstadt uns Studis soviel zu bieten: eine reizvolle Landschaft mit vielen Ausflugszielen, eine lebendige Kulturszene mit einer großen Auswahl an interessanten Angeboten und zudem ein vergleichsweise günstiges Leben ohne Studiengebühren und mit geringen Lebenshaltungskosten, was doch ein gewaltiger Vorteil ist. Außerdem haben die Dresdner Hochschulen einen guten Ruf und bieten somit eine hervorragende Ausbildung.  Hier einige Meinungen von Studenten aus den alten Bundesländern, die zum Studieren nach Dresden gekommen sind: "Dresden ist eine wunderbare Stadt, bequem strukturiert, hier der Campus, da das Kneipenviertel und mittendrin die Altstadt - und alles in wenigen Minuten mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur erreichen." (Tatjana aus München) "Man könnte jeden Abend unter mehreren Angeboten zum Ausgehen wählen." (Sophie aus Bayreuth) "Das Leben in Dresden ist vergleichsweise günstig. Das fängt schon bei der Wohnungsmiete an. Mein Bruder zum Beispiel bezahlt für eine kleine WG außerhalb von München so viel wie ich für meine WG in Dresden, die größer ist und zentral liegt." (Daniela aus Viechtach) "Ich mag das total gerne, wie die Dresdner reden." (Daniela aus Viechtach) "Mir ist aufgefallen, dass das Thema "Ost-West" mehr von meinen ostdeutschen Kommilitonen thematisiert wird als von den Mitstudenten aus den alten Bundesländern." (Daniela aus Viechtach) Und was meint ihr?? Warum sollten Studienanfänger zum Studieren nach Sachsen kommen? Warum ist Dresden als Studienort eurer Meinung nach attraktiv oder auch weniger attraktiv? Und was habt ihr bisher für Erfahrungen gemacht bzw. welche Eindrücke habt ihr gesammelt? Ihr seid zum regen Diskutieren eingeladen!!!
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 09 Sep 2008, 16:16
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eXma Poltergeist         
Punkte: 6729
seit: 20.10.2004
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Dresden bietet ein sehr gutes ÖPNV System und günstige Lebenshaltungskosten. Die Stadt ist zwar recht groß und hat viele Einwohner, wirkt aber dafür erstaunlich unhektisch (Sachsen eben) und gelassen, außerdem kommt man von allen wichtigen Punkten der Stadt zu allen anderen wichtigen Punkten notfalls zu Fuß in 1h oder eben mit Bahn und co. Die Leute sind typisch sächsisch, d.h. recht konservativ und störrisch, aber bodenständig, ehrlich, einfallsreich und nett, wenn sie einen näher kennen lernen. Die Uni ist in einigen Studiengängen gut ausgestattet, auch das Hörsaalzentrum mit Audimax ist gut. Viele Studiengänge jedoch leiden unter schlechter Betreuungssituation, überfüllten Hörsälen, Mittelmäßigkeit und Ignoranz seitens der Unileitung. Die Verpflegung in den Mensen ist sehr gut und günstig, dafür ist das Personal tlw. unfreundlich und die Mensa eigentlich immer überfüllt. Arbeit gibt es auch reichlich, sowohl fester Nebenjob, als auch schnelle 50 Tacken für Hilfsarbeiten. Es gibt eine gut funktionierende studentische Arbeitsvermittlung. Dresden hat die dichteste Studentenclubszene Deutschlands, was jede Menge nicht geldorientierte Veranstaltungen ermöglicht und ein günstiges Feierabendbier gepaart mit guten Gesprächen über und mit interessanten Leuten garantiert. Leider bekommt man mit unter den Eindruck, dass Studenten für Uni, Stadt und Land ein notwendiges Übel darstellen bzw. eine unangenehme Kostenstelle sind. Entsprechend wird man von offizieller Stelle auch oft behandelt bzw. nicht ernst genommen. Außerdem sind die hier studierenden Studenten imho erstaunlich desinteressiert an politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und sind ziemlich egoistisch, was einen oft zur Weißglut bringt. Alles in allem kann man hier aber durchaus sehr angenehm studieren, wenn man was draus macht und sich eben dreht. Heißt ja auch nicht umsonst Dresden
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 09 Sep 2008, 19:30
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Ist klar, dass hier im Osten das Thema Ost-West mehr von Ostdeutschen thematisiert wird. Denn diejenigen Wessis, die dort eine Problematik sehen, bleiben entweder im Westen, oder gehen recht schnell wieder aus Dresden weg. Diejenigen Wessis, denen es hier gefällt, haben meistens auch kein Problem mit den Ost-West "Unterschieden".
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 09 Sep 2008, 19:37
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parse error         
Punkte: 13758
seit: 27.05.2003
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diejenigen studenten aus den alten bundesländern, die hier in dresden studieren, sind ja deswegen hier hergezogen und sind dementsprechen offener für unbekanntes. die leute, die die witze über ossis machen, sind ja die, die aus ihrem tollen köln, münchen oder stuttgart nicht rauskommen und gar nicht wissen wie es hier ist. ich hab früher auch witze über sachsen gemacht, wie es sich als anständiger preuße gehört. jetzt wohn ich hier und erkenne, dass lokalpatriotismus nur dann spaß macht, wenn er mit einem augenzwinkern gemeint ist. vorurteile kann man eben nur abbauen, wenn man sich ihnen stellt. (was für ein großer satz von mir!)
/edit: ich hätte erst den text schreiben und dann aufs klo gehen sollen. da wär ich schneller gewesen :P
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 09 Sep 2008, 22:54
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Neuling
Punkte: 6
seit: 05.09.2008
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Is ne geile Stadt. Passt! Hab hier überhaupt nix zu meckern, außer vielleicht, dass die Frauenkirche nich meine is Lokalpatriotismus gefällt mir auch, ich bezieh das immer gerne auf die ganze Welt - die brauch schließlich wahre Patrioten
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 10 Sep 2008, 07:43
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2. Schein  
Punkte: 146
seit: 06.07.2005
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Zitat(Blueberry @ 09 Sep 2008, 15:39) "Mir ist aufgefallen, dass das Thema "Ost-West" mehr von meinen ostdeutschen Kommilitonen thematisiert wird als von den Mitstudenten aus den alten Bundesländern." (Daniela aus Viechtach)
Das ist mir auch aufgefallen. Ich komme ursprünglich aus Schleswig-Holstein und bin zum Studieren nach Dresden gekommen, weil ich die Stadt einfach toll fand (und immer noch finde) und weil mein Freund ein Dresdner ist. Als ich dann hier ankam, hat mir eine sächsische Mitstudentin (die ich zum Glück nie wieder traf) erst einmal bei der allerersten Einführungsveranstaltung- ohne um meine Herkunft zu wissen - von einem ihrer damaligen Lehrern erzählt, der angeblich "übelst den Wessi raushängen gelassen" hätte.  Wenn man dann mal nachfragt, was das denn zu bedeuten habe, fällt die Antwort dann in der Regel recht "schmal" aus. Auch sonst bekomme ich in der Uni und im Bekanntenkreis oft Sprüche zu hören, die sich auf die total fiesen Charaktereigenschaften der "Wessis" beziehen (ohne im Kopf zu haben, dass ich auch "von dort" komme). Ich find's halt immer schade, mit welcher Selbstverständlichkeit sowas auch von jungen Leuten gesagt wird (sehr anschaulich wird dies auch in diversen Studivz-Gruppen ausgelebt  ). Andersherum haben sich in Schleswig-Holstein viele, denen ich von meinen Umzugsplänen erzählt habe, über den sächsischen Dialekt ausgelassen. Das liegt aber vermutlich auch an der zeitweiligen Medienpräsenz von "Vorzeigesachsen" (  ) wie Regina Zindler und "Sachsen Paule" (oder wie sich der Vogel nennt). Naja, wie auch immer. Es gibt halt überall solche und solche. Zum Studieren in Dresden kann ich nur sagen, dass ich froh bin, hergekommen zu sein. Hier gibt's nun einmal viel zu erleben, die Stadt ist einfach toll, die Leute sind nett und der ÖPNV ist wirklich großartig! Ach, und die Uni find' ich auch super. Dieser Beitrag wurde von polyethylene: 10 Sep 2008, 07:44 bearbeitet
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 10 Sep 2008, 10:11
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stenök     
Punkte: 748
seit: 15.12.2005
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Zitat(wombat1st @ 10 Sep 2008, 00:17) wie soll man denn Professorin werden, wenn man für den Dr.-Titel eine Frauenförderstelle mit 650 Euro Netto bekommt (das motiviert ungemein) Dieser Beitrag wurde von GeoTine: 10 Sep 2008, 10:12 bearbeitet
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Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig. *** Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewußtseins. ***
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 10 Sep 2008, 10:55
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parse error         
Punkte: 13758
seit: 27.05.2003
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Zitat(polyethylene @ 10 Sep 2008, 07:43) Andersherum haben sich in Schleswig-Holstein viele, denen ich von meinen Umzugsplänen erzählt habe, über den sächsischen Dialekt ausgelassen.  am schlimmsten ist, dass man offensichtlich in den alten bundesländern denkt, dass im osten alle sächsisch reden. zumindest kommt das immer so rüber wenn man die vorzeige-ossiwitzereißer wie raab oder schmidt so hört. aber die labern ja nur das nach was ihnen die witzeschreiber vorbereitet haben. und das spiegelt genau das wider was ich meine. die leute sehen immer nur die spektakulären berichte bei explosiv und co und denken im osten reden alle sächsich, sind alle arbeitslos und alles nazis. dass dresden die hauptstadt der studentenclubs ist, eine sehr ausgeprägte alternative jugendszene hat, das dresdner umland eins der schönsten flecken auf der deutschlandkarte und einer der gefragtesten standorte in der it-branche in deutschland ist, wird natürlich nicht berichtet. interessiert ja keinen.
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