In der ad rem Ausgabe 32, Seite 10 im Kasten "Klubkult" war diesen Mittwoch folgendes zu lesen:
"Es sieht diese Woche in den Studentenclubs abgesehen von den bestimmt absolut niveauvollen Parties, die in Saufgelagen enden, weil das Wodkamixgetränk nur einen kleinen Euro kostet, wieder sehr mau aus. Ihr wollt wissen, wo es das gibt? Ich unterstütze keinen Alkoholkonsum oder schlechte DJs. Wenn Ihr es trotzdem herausfinden wollt: Schaut auf die Seite des Studentenwerkes, unter Kultur - unerwarteter Weise. Vielleicht gehört diese Rubrik auch abgeschafft, wenn es scheinbar keine Subkultur mehr in den Studentenklubs gibt. Aber da kann ich mehr zynischen Sarkasmus verzapfen. [...]"
Die Dresdner Studentenclubs möchten diese Diffamierung nicht einfach so im Raum stehen lassen und haben einen offenen Brief an die Redaktion der ad rem geschickt, den wir euch natürlich ebenfalls nicht vorenthalten möchten.
Noch eine Bemerkung am Rande ... habe mir gerade mal die Beschreibung des SC "Aquarium" durchgelesen, beginnend wie folgt:
"Meer als nur Wasser ... will der Club Aquarium bieten. Ob das gelingt, ist eigentlich nicht die Frage, werden immerhin über 100 Cocktails und mehr als 90 Spirituosen angeboten. Damit ist das Aquarium wohl auf Platz Eins unter den Studentenclubs - eine Alternative zum teuren Neustadtpflaster dazu."
Jeder, den Text "negativ" lesen möchte, wird hier ein "gefundes Fressen" finden ... kein Problem. Das ist kommunikativ immer möglich.
Man kann es (gemeint ist das "Alkoholische") nun verschlüsseln und am Rande anmerken oder offen so (be)schreiben.
Für mich persönlich waren zwischen 1994 und 2001 einige Studentenclubs auch irgendwie von vornherein "tabu" ... meist ohne rationaler Überlegung, einfach "aus dem Bauch heraus" ... "zu" dunkel, "komischer" Name, "komische" Leute usw. ... nicht selten ohne wirklichen Grund. Das ist ein menschliches Phänomen, dass sich z.T. mit "es kommen die Leute, die kommen wollen, der Rest findet woanders seinen Platz" lösen ließe und dies in 90% der Fälle auch tut. Meistens macht doch eh einer einen Vorschlag, es kommen ein paar Leute mit usw. ... das ist so ähnlich wie mit "Ins-Kino-gehen" ...
Darüber hinaus kann man wohl nur die "Waffen des Gegners" nutzen.
Warum nicht einen offenen Brief an diverse Ämter der Stadt oder des Landes oder des Staates mit Bezug auf den adrem-Artikel verfassen, z.B. mit dem O-Ton "Für eine Diversifikation und Verbreiterung unseres kulturellen Angebots bitten wir um finanzielle Unterstützung von Amt A, B oder C" ... Die Studenten-Lobby ist natürlich da im Nachteil (in "Zeiten knapper Kassen" kürzt man ja zuerst, wo es scheinbar keinem weh tut ... Geld bekommt zuerst die Autolobby usw.), doch der Versuch ist sicherlich nicht ganz sinnlos ... den der Versuch kann auch als PR-Maßnahme genutzt werden.