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Sinn dieses Forums
Das Forum für den ganz alltäglichen Small Talk. Hier gehören all die Threads hin, die Langeweile vertreiben und nicht zwangsläufig gelesen werden müssen um passend zu posten.
Achtet auch hier bitte darauf, dass die Themen einen Sinn ergeben.
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 12 Jun 2010, 11:33
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Exmatrikulator         
Punkte: 2083
seit: 17.08.2006
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Zitat(iggi @ 11 Jun 2010, 11:58) Schön. Zitat: "Die deutsche Grammatik bezeichnet maskuline Personenbezeichnungen in verallgemeinernder Bedeutung als generische Maskulina" Wer mit den Lesarten nicht zurecht kommt, weil er sich gern als diskriminiert betrachtet, hat meiner MEinung nach eben Pech. Zitat(Fuchs @ 11 Jun 2010, 13:19) feministische linguistik ist ein teilbereich der linguistik. es gibt verschiedene feministische wissenschaften, die ideologisch bzw. politisch motiviert sind (ähnlich wie marxistische etc.). ist also ein teil der frauenforschung. sie beschreibt nicht nur sondern kritisiert und versucht, verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. auch wiki weiß... die feministisch konversationsanalyse beispielsweise ist eine sehr spannende sache...  Habe ich jetzt deinen wunden Punkt getroffen? Fühlst du dich durch die Verwendung generische Maskulina nicht hinreichend beachtet? Und wenn ja, warum? Wäre es dir lieber, wenn man stattdessen generische Feminia verwenden würde, sodass "Bürgerinnen" implizit auch die männlichen Vertreter einschließt? Sicher - das kommt der Verwendung des Binnen-I schon gefährlich nah. Mit stört an der ganzen Sache nicht so sehr das Gendering an sich - sollen die Feministen ruhig ihr Recht bekommen und sich mal auf der Siegerseite sehen. Ich sehe hier eher das Problem, dass künstlich Probleme erzeugt werden, wo keine sind. Und das Binnen-I macht die Worte hässlich. Wie bereits gesagt: Ich persönlich wäre bei der Verwendung generischer Maskulina nie auf die Idee gekommen, dass hier ausschließlich männliche Personen gemeint sein könnten. Und bis die ersten Feministen meinten, dies als Problem ansehen zu müssen, ging es sicher dem Großteil der Bevölkerung ebenso. Oder gibt es da Zahlen, die belegen, dass dies schon immer ein schwelendes Problem gewesen ist und es erst ein paar Mutige gebraucht hat, darauf hinzuweisen und es zum Thema zu machen? Desweiteren verkompliziert diese Gendering nur unnötig die Sprache. Wie im Wiki höchstselbst angeführt: Zitat Viele Sprachpraktiker bemängeln die Konsequenzen von Splittingmethoden: Durch die Zusätze würden Aussagen unnötig lang, ohne dass ihr Informationsgehalt zunehme; gerade in knapp zu haltenden Texten wirkten aber Redundanzen überaus störend. Auch beeinträchtigten „Schrägstrichorgien“ und das Binnen-I das Schriftbild von Texten, störten den Lesefluss und seien nur schwer in gesprochene Sprache übersetzbar. Zudem sei das Binnen-I leicht mit dem kleinen „i“ zu verwechseln, was zu einem „female bias“ (Männer sind nicht mitgemeint) führe. Wie soll das beim Sprechen eigentlich umgesetzt werden? Spreche ich das Binnen-I mit und erwähne nur noch Bürgerinnen, Schülerinnen, Arbeiterinnen und Lehrerinnen? Oder rede ich stattdessen von Bürgerinnen und Bürgern, Schülerinnen und Schülern, Arbeiterinnen und Arbeitern, Lehrerinnen und Lehrern? Das ist doch wirklich Quatsch. In beiden Fällen. Spreche ich von Bürgern, Schülern, Arbeitern und Lehrern weiß jeder was gemeint ist. Nämlich Personen beiden Geschlechts. Wie gesagt - hier werden Probleme erkannt, wo eigentlich keine sind.
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 12 Jun 2010, 12:00
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nütziger als nützig         
Punkte: 3169
seit: 07.03.2009
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@Fuchs: ich dich auch @stabilo: Es kommt bei der Verwendung des Binnen-I-s auch auf dem Rahmen an in dem es geschieht. Niemand erwartet ernsthaft das im informellen Sprachgebrauch oder Arbeitsalltag gegendert wird. Wie du schon erwähntest, würde dies Rundschreiben, Unterhaltungen,etc. nur in die Länge ziehen. In offiziellen Ansprachen, Pressemitteilungen, etc. ist jedoch ncht nur der Informationsgehalt, sondern auch die Art und Weise des Informationstransports entscheidend. Klar. sicher. Dir ist die Gleichberechtigung von Kerlen und blöden Fotzen durchaus bewusst genau wie mir. Aber wenn du jetzt bitte mal an Mopoleser Ulf und Brigitte Leserin Gabi denken würdest, würd dir auffallen dass die beiden noch in dem Rollenverhalten verhaftet sind, was meiner Einschätzung nach mittlerweile über 60 Jahre alt ist. Und damit dieses Rollenverhalten endlich verschwindet bedarf es eben dem Gendern. So einfach is das. Dieser Beitrag wurde von lovehina: 12 Jun 2010, 12:04 bearbeitet
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 12 Jun 2010, 12:16
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makellos!         
Punkte: 9823
seit: 10.05.2005
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nö, das hat überhaupt keinen punkt getroffen. ich fragte nur, ob ich dir da was erläutern soll, weil das eines meiner prüfungsthemen war *schulterzuck*. nun hast du dich aber dank des wiki-artikels gut belesen (hast ja auch aus dem unterpunkt "kritik" zitiert), sodass das hinfällig wird. ich hab auch überhaupt keine lust, darüber zu diskutieren, was nun schön oder kompliziert ist. ich versuche mal sticheleien zu überlesen und auf deine fragen einzugehen (es ist schwer über diskriminierung nachzudenken, wenn man nicht zur diskriminierten Gruppe gehört)... Wenn du beim generischen Maskulinum an Frauen und Männer gleichzeitig denkst ist das ganz toll und nichtzuletzt eine Errungenschaft der feministischen Sozialwissenschaften. In der neuen Welle des Feminismus in den 70ern war es tatsächlich so, dass man bei Worten wie Politiker, Lehrer, Arzt an Männer dachte (dazu gibt es Erhebungen), Senta Trömmel-Plötz berichtet selbst von zahlreichen Formularen zur Teilnahme an Konferenzen, auf denen eben nur ein "Herr Dr. _______" auszufüllen war. Nun ist es so, dass man sich da viele Lösungsvorschläge ausgedacht und diese auch probiert hat. Den Linguistinnen ist nicht entgangen, dass das die Sprache umständlicher macht und neue Probleme aufwirft (sie sind ja Linguistinnen - verdammt!) und schon Puschh und Trömmel-Plötz schlagen vor, durch abwechselnde Verwendung von verschiedenen Benennungen (Beidbenennung, Binnen-I, generisches Maskulinum und generisches Femininum) die Sprache abwechslungsreicher zu gestalten. Eines der Probleme ist, dass mit Binnen-I (beim Sprechen gibt es keine einheitliche "Regel") die syntaktischen Anschlüsse verkompliziert werden. Das was wirklich auffällig ist, ist die schnöde und perfide Anwendung des Binnen-I von Leuten, die's nicht können und die's halt nur aus Prinzip machen (oder weil sie's müssen). Ansonsten sehe ich es als sehr pragmatische Variante an, bei kurzen Texten (z.B. Stellenausschreibungen). Aber das ist ja nur ein kleines Thema, andere Probleme sind z.B. die neuen Berufsbezeichnungen für Männer in vormals weiblichen Berufsgruppen (aber nicht anders herum: Kindergärtnerin/Erzieher, Krankenschwester/Krankenpfleger). Ganz zu schweigen von geschlechtstypischen Diskussionsweisen etc. Ich finde lustig, welch allgemeinen Aufschrei, die Verwendung des generischen Femininums immernoch erzeugt  Auch schön, dass du, Stabilo, den Feministen und Feministinnen ihr "Recht" zugestehst, "auch mal auf der Gewinnerseite zu stehen" (LOL). Ich bin an einer Diskussion mit Leuten, die der Meinung sind, Feministinnen seien Frauen, die sich gern diskriminiert fühlten, eigentlich nicht soooo stark interessiert.
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 12 Jun 2010, 12:42
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4. Schein    
Punkte: 370
seit: 18.01.2004
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Zitat(lovehina @ 12 Jun 2010, 12:00) @Fuchs: ich dich auch @stabilo: Es kommt bei der Verwendung des Binnen-I-s auch auf dem Rahmen an in dem es geschieht. Niemand erwartet ernsthaft das im informellen Sprachgebrauch oder Arbeitsalltag gegendert wird. Wie du schon erwähntest, würde dies Rundschreiben, Unterhaltungen,etc. nur in die Länge ziehen. In offiziellen Ansprachen, Pressemitteilungen, etc. ist jedoch ncht nur der Informationsgehalt, sondern auch die Art und Weise des Informationstransports entscheidend. Klar. sicher. Dir ist die Gleichberechtigung von Kerlen und blöden Fotzen durchaus bewusst genau wie mir. Aber wenn du jetzt bitte mal an Mopoleser Ulf und Brigitte Leserin Gabi denken würdest, würd dir auffallen dass die beiden noch in dem Rollenverhalten verhaftet sind, was meiner Einschätzung nach mittlerweile über 60 Jahre alt ist. Und damit dieses Rollenverhalten endlich verschwindet bedarf es eben dem Gendern. So einfach is das.   ich sehe das nicht so. die erwähung beider formen zieht irgendwelche gespräche oder rundschreiben oder whatever nicht in die länge. ich versuche dies konsequent durchzuziehen. für mich ist die verwendung beider formen keine schönwetterformulierung. im übrigen frage ich mich bei der frage immer, warum dann nicht gleich konsequent die weibliche form? das spart dann doch wieder eine menge zeit in deinem sinne.
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 12 Jun 2010, 14:10
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creamed my pantz.         
Punkte: 2512
seit: 05.01.2007
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Zitat(Fuchs @ 12 Jun 2010, 12:16) Wenn du beim generischen Maskulinum an Frauen und Männer gleichzeitig denkst ist das ganz toll und nichtzuletzt eine Errungenschaft der feministischen Sozialwissenschaften.
sicherlich ein sehr interessantes argument, dass die verwendete sprache, die betroffene person, miterzogen hat.. wahrscheinlich unterbewusst. auf mich persönlich bezogen, würde ich es fast revidieren.. denn ich lernte dieses binnen-i erst bewusst kennen, als ich mir der egalität, ob nun generischer maskulinum oder femininum, bewusst war (vorher kam mir dieses großgeschriebene I, mitten im wort, nichtmal ansatzweise bekannt vor, womit ich unbewusste einflüsse dessen, einfach mal ausschließe :p) wenn ich drüber nachdenke, wurde maximal in offiziellen reden "blabla und blablainnen" benutzt.. ob mich das prägte, keine ahnung.. für mich ist das sinnloses theater um nichts, genauso wie die frage, ob ein beschissenes tief nun einen männer- oder frauennamen trägt
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