Zitat(myrmikonos @ 11 Jul 2010, 16:21)
"Aktuelle Probleme"? Die meisten Probleme bestehen gerade darin die Geschichte zu verkennen. 1. sollte dir bewußt werden, daß kein aktuelles Problem nicht in einem historischen Kontext steht; 2. daß eben diese verkennen dazu fuehrt, diese nicht loesen zu koennen
Ich halte dagegen, dass viele Probleme sich nicht lösen lassen, weil man krampfhaft versucht, die Geschichte eben nicht zu verkennen. Wenn zum Beispiel die Kongolesen (heißen die so?) nach über 100 Jahren immer noch sauer auf Belgien sind und sich zum Beispiel bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sturstellen (nur ein pathologisches Beispiel), was ist dann die eigentliche Ursache für eine fehlende Problemlösung?
Zitat(myrmikonos @ 11 Jul 2010, 16:21)
Zur Problematik in den zoologischen Gaerten: diese Instituionen sind Relikte und laengst zum Abbau ueberfaellig. Den ersten Elefanten, oder die erste Giraffe sieht ein Kind heute nicht mehr im Zoo, sondern in einer TV-Dokumenation. Auch wenn sie lebensecht seien, entwickelt das Kind innerhalb der 5h Besuch keinen staerkeren, schaerferen Sinn fuer Umwelt, als im Kindergarten, oder im Erlebnispark; im Streichelzoo, oder Bauernhof. Jede Argumentation fuer Nachhaltigkeit und Arterhaltung ist nichtig, sobald die Tiere sowieso in Gefangenschaft hausen muessen. Artgerechte Haltung von Tieren ist ein Paradoxon und ebenso rassistisch wie jedes Konzentrationslager. Was soll ein Zoo darstellen: ein kuenstlicher Raum um Natur zu Konservieren? - Das ist immernoch Kolonialkultur.
Die 5h Zoobesuchthese ist eine Behauptung und ohne Untermauerung mit Fakten kaum haltbar. Ich für meinen Teil sehe gerade exotische Tiere lieber live als im Fernsehen und wird nicht gerade dieser Hang der aktuellen Generation zur verstärkten Medienkonsumption an Stelle des Sammelns von "echten" Erfahrung sehr kritisch gesehen?
Kann man Tiere, die in der x. Generation in Gefangenschaft geboren werden, leben und sterben und nichts anderes kennen als gefangen betrachten? Artgerechte Haltung ist natürlich in Gefangenschaft prinzipiell nicht möglich, allerdings sehen die meisten Zootiere nicht sehr unglücklich aus. Wenn alle Menschen blind wären, wer könnte dann sagen, was schwarz ist und was weiß? Viele Tiere abseits der Zoos sind - durchaus zuchtbedingt - auf den Menschen und die von ihm zur Verfügung gestellte Infrastruktur angewiesen, siehe Bauernhof.
Können Zoos, Tierparks und co. nicht die Chance nutzen und weg von einem kolonialen Gaff- und Belustigungskonzept hin zu einem museumsgleichen Bildungsauftrag gelangen? Sind psychatrische Kliniken in der heutigen Zeit überalterte Relikte, die abgeschafft gehören, nur weil sie früher eher als "leichte" Gefängnisse oder Umerziehungsanstalten geführt wurden?
In diesem Sinne ja, Zoos konservieren Natur auf eine bestimmte Art und Weise. Das hat aber meiner Meinung nach nichts mehr mit Kolonialkultur zu tun. Wer in Zeiten von einer Fußballnationalmannschaft gespickt mit Migranten, denen Millionen Deutsche zujubeln, von einem Rassismusproblem spricht, verkennt die großen Fortschritte, die gerade in Dtl. bei der Bekämpfung dieser Problematik gemacht wurden. Natürlich gibt es nach wie vor vielerorts diesen "latenten" Rassismus bzw. die offene Variante.
Meiner Meinung nach sind aber eben solche überzogenen Aktionen, wie diese hier, eher nicht geeignet den "Restrassismus" zu bekämpfen. Stets wachsam sein und bei Bedarf Gegenhalten ist eben was anderes, als den Leuten permanent reflexartig auf den Sack zu gehen, sobald mal einer Lust auf Negerküsse hat. Damit macht sich der Zentralrat der Juden schon ständig lächerlich und mehrt nicht gerade sein Ansehen in der Gesellschaft bzw. das der Religionsgruppe, die er vertritt.
Darüber hinaus ist es mir als freien Menschen mit einem freien Geist jederzeit gestattet zu sagen "Ihr spinnt ja!". Wenn ich das als weißer gebildeter junger Mann ob meiner Hautfarbe, gesellschaftlichen Standes, Fähigkeiten nicht mehr sagen darf, dann.. na ihr wisst schon.
Dieser Beitrag wurde von Stormi: 11 Jul 2010, 19:15 bearbeitet