die BILD prescht vorne weg. eine “Mutmacher-Kampagne für Deutschland”. Dem geistigen durchfall mancher werbeagenturen habe ich nur ein kopfschütteln entgegen zu setzen. danke den Partnern für Innovationen und all seinen tatkräftigen mitstreitern, aber ich kann mich ab morgen nicht damit auseinander setzen, ob ich nun deutschland bin oder nicht, ich bin immernoch am grübeln, ob ich nun papst bin oder nicht.
Dieser Beitrag wurde von wombat1st: 25 Sep 2005, 22:24 bearbeitet
Wenn wir uns alle vorstellen dass es uns gut geht, geht es uns auch gut.
[edit] Aber mal Spass beiseite, hab mir jetzt mal die Kampagnen HP angesehen :
Ich finde die Idee, welche der Kampagne zugrundeliegt größtenteils positiv. Wieder nach dem kategorischen Imperativ leben. An sich und seine Fähigkeiten glauben. Klingt schick. Es geht hier nicht darum den Dorf-Ronny von nebenan davon zu überzeugen, dass er jetzt endlich das Asylbewerberheim anzünden soll (vertraue in dich). Die gezeigten Beispiele versuchen durchweg ein positives Gefühl zu vermitteln und so sehr ich die Axel Springer Verlagsgruppe auch verabscheue, muss ich mich in dieser Sache klar zu ihr bekennen. Was ist falsch an Positivismus ? Arbeitslose fühlen sich im Gegensatz zu den marxistischen Proletariern nicht schlecht behandelt, sondern schlicht "unnütz". Sie glauben der Fehler liegt an ihnen und nicht im System. Das führt zu Depressionen und Antriebslosigkeit. Dem versucht die Kampagne entgegen zu wirken. Auch durch dieses undefinierte "egal wie !". Egal ob Ronny jetzt ne Partei gründet, Sozialarbeiter wird oder etwas anderes tut. Er bekommt Erfolgserlebnisse und fühlt sich wieder positiv.
die Intention der Kampagne ist zudem eine Entradikalisierung der Bevölkerung. Indem jeder wieder an sich glaubt haben es Demagogen von Rechts wie auch von UltraLinks schwerer offene Ohren für ihre Phrasendreschereien zu finden.Polemiken a la "Es sind die glücklichen Sklaven der Freiheit größter Feind!" sollte man sich kneifen, bis abzusehen ist, wie die Idee aufgenommen wird. Und allein in den Foren in denen ich schreibe gibt es jetzt schon unzählige Meinungen dazu. Die zu erwecken bebasichtigte kreative Vielfalt aller kann nur bereichern. Ob das der Street Artist, der Maschinenbauer, der Arzt, der Musiker, der Ingenieur oder der Schriftsteller ist. Ob die Kampagne dazu Deutschland als Identifikationsmetapher nutzen muss bleibt als Frage bestehen. Meiner Meinung nach, wird der "Du bist Deutschland" schneller und einfach angenommen als "You are an important part of a society, which is based on mutuality". [/edit]
Dieser Beitrag wurde von Pusteblumenkohl: 01 Oct 2005, 20:50 bearbeitet