die BILD prescht vorne weg. eine “Mutmacher-Kampagne für Deutschland”. Dem geistigen durchfall mancher werbeagenturen habe ich nur ein kopfschütteln entgegen zu setzen. danke den Partnern für Innovationen und all seinen tatkräftigen mitstreitern, aber ich kann mich ab morgen nicht damit auseinander setzen, ob ich nun deutschland bin oder nicht, ich bin immernoch am grübeln, ob ich nun papst bin oder nicht.
Dieser Beitrag wurde von wombat1st: 25 Sep 2005, 22:24 bearbeitet
Es gab da mal so einen Typ, ein Engländer war das. Sein Vater war ein Pfarrer und seine Mutter eine Bäuerin. Der Typ jedenfalls war gar nicht dumm, er hatte auch studiert und all sowas. Viele Länder hatte er gesehen .. und eigentlich mochte er auch den König. Aber die Kirche, die mochte er weniger. Er machte sich viele Gedanken über das Volk, den Staat und auch die Religion.
Irgendwie glaubte er aber nicht so recht an den Wille des Einzelnen. Er war ein Freund der euklidischen Mathematik... und sowieso sollte sich alles erklären lassen (sog. empiristisch-positivistische Erkenntnistheorie) - auch der Mensch, vielmehr sollte ich sagen, der menschliche Körper. Und er dachte viel nach. Über die Begierden des Menschen und seinen Naturzustand und all sowas. Er baute sich ein mechanistisches Weltbild auf, unter Ausschaltung des Seelen- und G"ttesbegriffes.
So kam es, dass er eine sehr deterministische Weltanschauung vertrat. Alles läßt sich kausal erklären, auch gesellschaftliche Zusammenhänge und solche, die den Staat angehen. Es mache wohl keinen Sinn, die Menschen sich selbst zu überlassen. Auf den Mensch ist kein Verlass, er ist ein Egoist und sonst nichts. Gebildet wie er war, sagte er "bellum omnium contra omnes".
Nun, eXma-Lesende, worauf will ich hinaus? Wenn es stimmt, dass man den Mensch sich nicht selbst überlassen kann, so muss man eine Lösung finden, oder? Der Typ, von dem ich spreche, meinte diese Lösung darin zu finden, eine Art (positivistischen) Gesellschaftsvertrag aufzustellen. Denn: Jeder Mensch ist durch seine Mitmenschen bedroht. Ein jeder ist ein Egoist und auf seinen Vorteil bedacht -- das ist eine Tatsache! Das ist der Naturzustand. Das ist die Begierde.
Okay, nehmen wir das mal als gestetzt an. Das sollte all unseren Darwinisten und Genetik-Experten zumindest nicht schwer fallen. Wenn also dieses "Wölfische" im Mensch existiert, wie geht man damit im Gesellschaftsvertrag um?
Nun, man gründet einen Staat. Warum sonst, hat man Staaten gegründet? Genau aus diesem Grund: Eigennutz und Kontrolle, vielmehr soziale Kontrolle. Will man diesem "Krieg aller gegen alle" ein Ende setzen, so kann die einzige und wichtige Klausel für unseren Gesellschaftsvertrag nur die sein, dass der Mensch sich dem absolutistischen Staatsideal willig unterordnet - und den Staat vergöttlicht!
Ergo: Die Kampagne ist nur halbherzig.
Nicht lieben sollt ihr euer Land, sondern vergöttern!
#abaddon
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