Zitat(Hot Doc @ 14 Mar 2008, 18:16)
Gizz, ich muss dir sagen, dass ich mir das erste Mal kurz nicht mehr ganz sicher war...allerdings machst du es dir auch hier wieder zu einfach!
Die von dir zitierte Gutachterin, hat in ihrem Gutachten, dass an die ICOSMOS in Paris geschickt wurde, eindeutig die Planungen einer Brücke angesprochen. Allerdings gab es noch 2 weitere Gutachter. Was diese geschrieben haben, und wie viel aus jedem Gutachten dann wirklich bei der UNESCO gelandet ist, kann immer noch keiner sagen.
sorry kann ich nicht nachvollziehen, zumal auch die anderen gutachter der icosmos das selbe ausgesagt haben (siehe disskussionsgrundlage im letzten jahr)
ich zitiere aber trotzdem nochmal aus obigem dokument seite 3:
"Die beiden anderen Gutachter haben dies genauso gesehen und das Dresdner Elbtal wurde entsprechend der in den Konventionen festgelegeten Kriterien...in die Liste des Welterbes aufgenommen...Die Unesco selbst bestätigte , dass das Dresdner Elbtal die genannten Kriterien erfüllt.." Und ausserdem nach dem das elbtal auf die rote liste gesetzt wurde auf seite 4:
"Man muss schon fragen, wie das geschehen konnte....Die Gutachter jedenfalls hatten darauf hingewiesen und in Suzhou lagen alle Fakten auf dem Tisch"-> alle gutachter hatten die gleiche meinung
-> der unesco wurde auf der sitzung in suzhou alle daten vorgelegt und der inhalt bestätigt
bitte lies darum den vortrag nochmal aufmerksam durch, damit ich nicht noch mehr zitate abschreiben muss.
aber zumindest bist du schon von deinem "die stadt hätte geschummelt" abgekommen

ich weiß, es ist erstmal ein schock, weil man sich vor einen falschen karren hat spannen lassen*, aber spätestens in einem jahr kannst du auch drüber lächeln
*was jetzt nur auf die unescodiskussion bezogen ist. dass du da lieber eine grüne wiese, als ein bauwerk haben möchtest ist ja nicht abzusprechen. nur nach dem bürgerentscheid war zu diesem thema schon ein basisdemokatisches urteil gefällt wurden.
Zitat(Hot Doc @ 14 Mar 2008, 18:16)
1. Die Verkehrsprognosen, auf denen die Planungen beruhen sind definitiv falsch. Die Stellen, an denen sich die Bürger Verbesserungen erwarten werden größtenteils verschlimmert. Die Verkehrsproblematik wird sich gesammtstädtisch verschlechtern. --> Am besten wäre, alles so zu lassen wie es ist.
da steht gutachten gegen gutachten und persönliche erfahrung des einen gegen die des anderen -> man kann drüber sicher auch noch ewig weiter diskutieren
Zitat(Hot Doc @ 14 Mar 2008, 18:16)
2. Die geplante Brücke wäre in den 70er Jahren vielleicht modern gewesen, heute ist es eine 08/15-Bogenbrücke, die dem Standort überhaupt nicht gerecht wird. Dass die Jury dieses Ungetüm auf Platz eins gesetzt hat, spricht entweder gegen die Jury, gegen die anderen Entwürfe oder für die Einfallslosigkeit deutscher Architekten, die ja leider kein Einzelfall ist. Sowohl die Lärmbelästigung als auch die optische Umweltverschmutzung dieser Schnapsidee dürfte in den weiten Elbauen deutlich gravierender auffallen, als bei den anderen Brücken mir dichter gelegenen Strassen und Häusern.
naja geschmack ist verschieden, aber zumindest die intention der jury ist nachvollziehbar:
klick mich und auf seite 4 blättern -> einordnung in die brückenfamiliezumal die brücke in ihrem "volumen" deutlich kleiner als das blaue wunder ist:

Zitat(Hot Doc @ 14 Mar 2008, 18:16)
3. Aus den ersten beiden Punkten folgt klipp und klar: Wenn schon unbedingt eine Strasse gebaut werden muss, dann bitteschön möglicht unsichbar! Ob da jetzt die Bundesregierung noch 20 oder 50 Millionen drauflegt, ist mir ehrlich gesagt völlig schurz! Die verbuddeln in München grad 4 Milliarden für Projekte die genau so schwachsinnig sind und hier wird zumindest noch ein WKE-Titel bewahrt!
naja zu dem transrapidprojekt in münchen habe ich auch eine andere meinung, da ich das insbesondere in verbindung mit der aktuellen umwelt- und mobilitätsdiskussion nicht als verschwendung ansehe, sondern eher als teure aber nötige anfangsinvestition. ( ist eine anderes thema)
zum wke titel habe ich auch schon was gesagt: denn wenn die unesco eine halbwegs objektive behörde ist, dürfte das eine angepasste brücke auch können (siehe letzten beitrag bzw. die aussagen der gutachter)
Zitat(Hot Doc @ 14 Mar 2008, 18:16)
Die Quittung dafür (wenn es soweit kommt), wird man erst in ein paar Jahren ernten...
Beispiele für ähnlichen verkehrspolitischen Unsinn gibt es in ganz Deutschland, die Folgen sind überall die gleichen, zu viel Verkehr, noch mehr Strassen und noch mehr Autos und eine saftige Abwertung der Stadt im "wo fühlen sich die Einwohner am wohlsten-Ranking". Die einzigen Städte, die sich (soweit mir bekannt) bis jetzt getraut hat, soche Fehler wieder rückgängig zu machen sind München und Stuttgart...kannst ja mal die Anwohner fragen, wie sie ihre Städte finden...
diese aussage steht übrigens für mich persönlich, im krassen gegensatz zu deiner aussage zur verschwendung in münchen.
Dieser Beitrag wurde von Gizz: 15 Mar 2008, 00:07 bearbeitet