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Vollständige Version anzeigen: Rauchen - Das Ende der Toleranz
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Mr_T
Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 13:09)
Rauchen ist für die Raucher ebenso unerlässlich.


Es ist wohl ein Unterschied ob LKW Augustin Kartoffeln durch die Gegend karrt, die wir dann verspießen um net zu verhungern, oder ob jemand seiner Sucht fröhnt.

Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 13:09)
Natürlich würde ohne Auto in dieser Gesellschaft nichts funktionieren - man müsste sie umstrukturieren. Aber genau dasselbe verlangt man ja auch, wenn man die Raucher vor die Tür schickt - sie müssen ihre Gwohnheiten ändern. Ist also dasselbe, wenn auch in anderen Dimensionen.


Du Vergleichst den Sprung einer Gesellschaft in eine Zeit vor Herrn Otto mit seinem Motor mit einem 50 Meter langen Weg eines Rauchers vom Tisch vor die Tür???
Man kann sich auch noch mehr an den Haaren herbei ziehen um unbedingt Recht zu behalten.

Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 13:09)
Ich für meinen Teil komme sehr gut ohne Auto zurecht und mir fällt - bis auf das Reisen oder bei einem Umzug - keine Situation ein, in der ich darauf angewiesen wäre.


Natürlich. Dich fahren ja auch die Dresdner Verkehrsbetriebe durch die Gegend. Wenn du aber den Verkehr abschaffen willst, fallen die auch weg. Und deine Produkte karrst ja auch nicht du in den Aldi, sondern Fuhrunternehmen. Geh mal deinen Tag durch und du wirst vom Aufstehen bis zum ins Bett gehen kaum eine Stunde finden, in der du nicht auf ein Auto oder einen LKW angewiesen bist. Du musst ja nicht der Fahrer sein, aber dein Brötchen, die Zutaten dafür, die Kohle für den Strom der dein Licht im Bad leuchten lässt - das alles muss jemand von A nach DD fahren. Außer natürlich ich irre mich und du hast keinen Strom und baust deine Lebensmittel selber an. Oder schreinerst deine Möbel mit den selbst im Wald geschlagenen Bäumen allein (oder mit Hilfe, aber die darf dann maximal aus anderen Menschen bestehen die mit Tragen helfen) - Darauf wirst aber kaum ja sagen, da du in einem Internet-Forum postets und somit zumindest schon mal Strom brauchst wink.gif

Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 13:09)
Ich kann auch beeinflussen, ob ich mich direkt neben einen Raucher stelle oder 2 Meter weiter weg. Die Unterschiede in der Bleastung sind Welten.


Die Unterschiede sind nicht Welten. Schon mal im Theater eine Vorstellung gesehen in der EINE Zigarette angezündet wurde? Das riecht man nach einer Minute im 4. Rang. Der Qualm verteilt sich gleichmäßig überall im Raum. Und in einer Bar wird überall geraucht: geh ich 2 Meter von Nummer 1 weg, steh ich 2 Meter näher an Nummer 2 dran. Da Fällt mir ein Zitat ein:
"Having Smoking and No-Smoking areas in one room is like having pissing and no-pissing areas in one pool." - Weiß nimmer von wem das ist, das stand mal in dem Uniplaner als Zitat oben

Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 13:09)
Und es gibt auch nicht die Todesursache "Tod durch Passivrauchen". Man stirbt an Krankheiten, die unter Umständen darauf zurückgeführt werden können. In dem von Pummel angeführten Artikel steht ja klar und deutlich, dass der Großteil dieser "Passiv-Toten" in einem Alter starb, in dem der Tod alltäglich ist.


Man stirbt ja auch nicht sofort an AIDS. Es kann unter Umständen nach vieleicht erst 15 Jahren ausbrechen. Und vieleicht wird man vorher ja von nem Auto überfahren was gerade deine Wurst durch die Gegend fährt. Und dann stirbt man ja auch nicht an AIDS direkt sondern am Versagen des Immunsystems in einem Alter, in dem der Tod alltäglich ist. Also warum immer diese elenden Kondom-Kampagnen??
EDIT: Vorsicht Ironie wink.gif

>> Es ist klar das es viele Risiken gibt vorzeitig den Löffel ab zu geben. Aber wenn sie vermeidbar sind - und das ist Rauchen - , dann sollte man sie auch vermeiden.

Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 13:09)
Fazit: Seh ich nicht so.
*


Fazit: Ich schon
JoSchu
Zitat(Mr_T @ 30 Jun 2006, 13:45)
Es ist wohl ein Unterschied ob LKW Augustin Kartoffeln durch die Gegend karrt, die wir dann verspießen um net zu verhungern, oder ob jemand seiner Sucht fröhnt.
Du könntest ja auch zum Bauern laufen (reiten, fahrrad fahren, ...) und dir die Dinger selbst holen. Warum bist du do faul und fröhnst lieber deiner Freizeit?
Zitat
Du Vergleichst den Sprung einer Gesellschaft in eine Zeit vor Herrn Otto mit seinem Motor mit einem 50 Meter langen Weg eines Rauchers vom Tisch vor die Tür???
Man kann sich auch noch mehr an den Haaren herbei ziehen um unbedingt Recht zu behalten.
Richtig, und ich hab noch nichtmal angefangen. Also stimm mir lieber zu, sonst wird das eine schwere Zeit für dich. wink.gif
Zitat
Natürlich. Dich fahren ja auch die Dresdner Verkehrsbetriebe durch die Gegend. Wenn du aber den Verkehr abschaffen willst, fallen die auch weg. [...]
OK, ich bin zu sorglos mit den Begriffen Auto und Verkerh umgegangen. Also klammern wir mal alles "Nutzbringende" aus und beschränken uns auf PKWs. Wo ist da die Notwendigkeit?
Zitat
Die Unterschiede sind nicht Welten. Schon mal im Theater eine Vorstellung gesehen in der EINE Zigarette angezündet wurde? Das riecht man nach einer Minute im 4. Rang. Der Qualm verteilt sich gleichmäßig überall im Raum. Und in einer Bar wird überall geraucht: geh ich 2 Meter von Nummer 1 weg, steh ich 2 Meter näher an Nummer 2 dran.
Ich dachte, die Geruchsdebatte wäre abgehakt. Sonst würd ich mich mal eben nochmal dem Furz-Argument bedienen. Bleibt also nur die Giftkomponente. und da macht es schon einen Unterschied, ob du den Rauch ins Gesicht geblasen bekommst oder ob er sich vorher relativ gleichmäßig in derUmgebungsluft verteilt hat.
Zitat
Man stirbt ja auch nicht sofort an AIDS. Es kann unter Umständen nach vieleicht erst 15 Jahren ausbrechen. Und vieleicht wird man vorher ja von nem Auto überfahren was gerade deine Wurst durch die Gegend fährt. Und dann stirbt man ja auch nicht an AIDS direkt sondern am Versagen des Immunsystems in einem Alter, in dem der Tod alltäglich ist. Also warum immer diese elenden Kondom-Kampagnen??
Nur ist die Kausalkette AIDS--> Tod bestätigt, die Passivrauchen--> Tod nicht. Das liegt unter anderem sicher daran, dass es keine sinnvolle Vergleichsgruppe gibt. Wir sind alle Passivraucher, es kann also niemand wissen, was ohne Passivrauchen los wär.
Auf den Fakt, dass der Großteil der "Passiv-Toten" sehr alt war, bist du übrigens noch nicht eingegangen.
Zitat
>> Es ist klar das es viele Risiken gibt vorzeitig den Löffel ab zu geben. Aber wenn sie vermeidbar sind - und das ist Rauchen - , dann sollte man sie auch vermeiden.
Aber man sollte andere nicht zwingen, dasselbe zu tun.
gnomie84
Zitat
Also klammern wir mal alles "Nutzbringende" aus und beschränken uns auf PKWs. Wo ist da die Notwendigkeit?


Hmm ich würde sagen damit kommt man z.b. zur arbeit, denn nicht überall ist nutzung von öffentlichen verkehrsmitteln möglich.

Deine frage nach der notwendigkeit eines pkws ist genauso bescheuert (sorry tongue3.gif ) wie die aussagen von politikern das auto bei hohen tankpreisen einfach mal stehen zu lassen. yeahrite.gif
JoSchu
Zitat(gnomie84 @ 30 Jun 2006, 14:08)
Hmm ich würde sagen damit kommt man z.b. zur arbeit, denn nicht überall ist nutzung von öffentlichen verkehrsmitteln möglich.

Deine frage nach der notwendigkeit eines pkws ist genauso bescheuert (sorry tongue3.gif ) wie die aussagen von politikern das auto bei hohen tankpreisen einfach mal stehen zu lassen.  yeahrite.gif
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Es gibt da ne neue Erfindung, die nennt sich Beine und dient ebenfalls der Fortbewegung. Solltest du dir mal anschaffen, ist ein unglaubliches "Fahrgefühl".
gnomie84
Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 14:11)
Es gibt da ne neue Erfindung, die nennt sich Beine und dient ebenfalls der Fortbewegung. Solltest du dir mal anschaffen, ist ein unglaubliches "Fahrgefühl".
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Wach auf ich beschränke mich nicht auf die stadt! Erklär mir mal wie man vernünftig arbeiten soll wenn man erst ettliche kilometer zu fuß zurücklegen soll? rofl.gif
Gems
also ich bin auch nichtraucher
ich muss sagen dass es schon bissel sehr krass ist es komplett zu verbieten und alle nach draußen zu schicken....
in australien war es als übergang so geregelt dass raucher in dafür vorgesehene räume mussten wenn se qualmen wollten....
denke mal das ist ne alternative....wer qualmen will kanns dort machen
in den monaten dort ist mir aber auch aufgefallen dass immer weniger geraucht worde was ich begrüße...dass zeigt wie sehr rauchen vom gruppenzwang (wenn mans so nennen kann) abhängt
und einige haben gemeint diese räume würden zu stark stinken udn haben sich draußen das lungenbrötchen gegönnt....
=> die haben mir damit nur bestätigt dass sie es auchs scheisse finden, ebenso wie es mir als nichtraucher im moment geht nur dass sie von der konzentration mehr brauchen biggrin.gif

zur studie passivrauchen schadet nicht....und obs da studien gibt...zb an der humboldt uni berlin und andern....wer dass net wahrhabn will tut mir wirklich leid

und es kommt auch noch ne andere erfahrung: ich wollte mit ner freundin weggehen di schwanger wahr (3 monat....wobei das egal ist)....sämtliche bars und etablisments die spass machn waren tabu wegen der qualmerei...und komm jetzt bitte net mit " das ist doch seltener der fall" oder "ist doch net schädlich"
rakete
Thema! ich will hier was übers Rauchen lesen und das erste was ich lese ist ne Fortbewegungsdebatte nonono.gif
JoSchu
@gnomie: Du wirst es nicht glauben, aber es soll auch auf dem Land Busse geben.
Im Übrigen würde bei einem Wegfall der Autos das ÖPNV natürlich dank stärkerer Nachfrage auch besser ausgebaut.

Im Übrigen will ich ja gar nicht gegen Autos debattieren. Ich will sie nur als Analogie nehmen, um die Argumente militanter Nichtraucher zu entkräften.
JoSchu
Zitat(Gems @ 30 Jun 2006, 14:17)
zur studie passivrauchen schadet nicht....und obs da studien gibt...zb an der humboldt uni berlin und andern....wer dass net wahrhabn will tut mir wirklich leid

Ich sags gerne nochmal: Jede Studie ohne Kontrollgruppe kannst du in die Tonne kloppen. Und da es keine "Nicht-Passivraucher" gibt, wird es auch so eine Studie nicht geben.
gnomie84
Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 14:17)
@gnomie: Du wirst es nicht glauben, aber es soll auch auf dem Land Busse geben.

*



Hm ich komm vom land und weiß dass es da nicht immer busse gibt.

PKW vs Rauchen - schlechter vergleich!
JoSchu
Zitat(gnomie84 @ 30 Jun 2006, 14:20)
Hm ich komm vom land und weiß dass es da nicht immer busse gibt.
Ich auch und ich weiß trotzdem, wie Busse aussehen.
Zitat
PKW vs Rauchen - schlechter vergleich!

Dafür kam bis jetzt aber noch kein wirklich überzeugendes Argument.
gnomie84
sturr vs sturr rofl.gif ich warn dich ich bin stier. shifty.gif
JoSchu
Ich bin Zwilling. Doppelte Durchsetzungskraft in allen Lebenslagen. happy.gif
gnomie84
lol.gif so genug ot.
baren
Zitat(JoSchu @ 30 Jun 2006, 14:22)
Ich bin Zwilling. Doppelte Durchsetzungskraft in allen Lebenslagen.  happy.gif
*

Stur trifft es eher und wir reden hier nicht von Löbau, sondern von Dörfern, die am Wochenende einen schlechten oder gar keinen Anschluss haben. Erklär uns doch mal, wieso Du dich als Nichtraucher so vehement gegen unseren Schutz aussprichst. Wenn Du Dich der Sache aussetzen möchtest, dann ist das Deine Sache.
loqo
Zitat(Pummel @ 30 Jun 2006, 12:55)
shocking.gif ... prima ... thumb_yello.gif
Hast du den Artikel eigentlich in seiner Gesamtheit gelesen? Bei den von dir hervorgehobenen Aussagen handelt es sich um Kommentare der Herausgeberin der Studie. Der Zeit Artikel kritisiert diese Studie.

ja, ich weiß auch, dass der artikel 2 seiten hat, ändert aber nichts an meinem zitat wink.gif

joschu empfehle ich nochmal meinen vorhergehenden kommentar zu lesen

und um mal deinen sinnlosen vergleich auto vs zigarette zu nehmen..
wenn deiner meinung nach, alle pkw fahrer mit dem rad fahren sollen oder zu fuß gehen, warum rauchen raucher dann keine wasserpfeifen, anstatt zigaretten shifty.gif
Silenzium
Zitat(Chrizzly @ 30 Jun 2006, 02:36)
Bezüglich der "Fürze", die genauso belästigen sollen, wie der Rauch, kann ich da nicht so ganz zustimmen. Ich finde es um einiges schwerer, mich an eine Vielfalt der biologischen Gasen zu gewöhnen, als an einen einheitlichen Gestank. Oder wie is das nochmal: der eigene riecht völlig normal, aber wenn jemand anderes.. naja dann stinkts halt plötzlich
*

Finde ich nicht. Es gibt durchaus "schlimmen" Rauch und "richtig ekelhaften" Rauch. In erstere Kategorie fallen für mich z.B. milde selbst gedrehte Zigaretten und in zweitere die maschinell hergestellten Mentholzigaretten, die sind für mich als Passivraucher besonders abartig.
rakete
der Spiegelartikel dazu war recht nett... so wird dort angefangen wie in sämtlichen Ländern, die erst mehrheitlich gegen die Rauchverbote in öffentlichen Lokalen waren, die Zustimmung für die Rauchverbote, selbst bei Rauchern, in repräsentativen Umfragen auf bis zu 66% gewachsen ist...
Nach Abhandlung der Shcotten, die vor ca. einem Jahr ein entsprechendes Gestz verabschiedet haben, wird über die Risiken für Aktiv und Passivraucher aufgeklärt...
So erfährt der Leser das im "Aktivstrom" der Zigarette garnicht so viele Giftstoffe sind, da beim zug an der Zigarette der Tabak bei ca. 900°C verbrennt, der "Passivstrom" es aber gewaltig in sich hat. Mit 2000 Toxinen besticht der bei ca. 500°C enstehende Qualm zwischen den Zügen von denen ca. 40 krebserregend und 20 weitere als möglicherweise krebserregend eingestuft werden...

weiter geht es mit den Nazis.... ja, den Nazis, denn die waren die ersten die aktiven Nichtraucherschutz forderten und förderten, der Spiegel behauptet sogar das die große Mehrheit der heutigen Studien auf Erkenntnissen der Nazis aufbauen. "Deutsche Frauen rauchen nicht!" ist z.B. ein alter Spruch der Nazis, Himmler soll es seinen SS Offizieren verboten haben in Uniform zu rauchen...

So ist es wohl nicht verwunderlich, das der Spiegel die Wurzel der ablehnenden Haltung der Deutschen gegenüber Rauchverboten (wohlgemerkt sind wir eine der letzten Industrienationen die noch keine Antirauchgesetze haben) in der Symbolik sucht. Zigaretten und Rauch sind in Deutschland wohl Zeichen für Wiederstand und Antifaschismus, anders ließe es sich nicht erklären warum die sonst so umweltbewussten Deutschen, die sich schon über chemische Farbstoffe in Gummibärchen aufregen, auf ihrem Recht auf Rauch verharren...

Die Erkenntnisse der jüngsten Forschung hingegen sind verheerend:

- Feinstaub aus Zigaretten lagert sich in Räumen ab und gelangt so auch nach Wochen noch in die Lungen unschuldiger Nichtraucher und verweilt dort mehrere Jahre, gerade Kinder und Asthmatiker sind stark gefährdet. Lüften hilf wenig bis garnicht. Feinstaub gilt als stark krebserregend.

- in einem IC Boardbistro Köln -> Heidelberg maßen Tester des Deutschen Krebsinstituts eine Feinstaubbelastung, die einen Industriebetrieb zu sofortiger Schließung zwingen würde (12x höher als "normale Luft"). Selbst in den Nichtraucherabteilen war die Luft feinstaubbelastet.

- Raucherlokale sind im Schnitt 15x feinstaubbelasteter als Frischluftlokale. Nichtrauchertische sind eine Farce und bieten keine Schutz vor der krebserregender Luft.

Unsere Politiker hingegen ficht das nicht an.. gemütlich rauchend auf den Fluren im Bundestag traut sich niemand diese sensible Thema anzufassen (nicht ganz Lothar Binding (SPD) versucht momentan die Fraktionen zu einem gemeinsamen Gesetzentwurf zum Nichtraucherschutz zu gewinnen) sogar die WM-Stadien sind, zu verwunderung unserer ausländischer Gäste, alle Raucherzonen... und das bei einem Sportevent!

auf starke Lobbyarbeit der Tabakkonzerne in der letzten Raucherinsel der Welt, das Einstiegsalter 11,6 Jahre und das flächendeckende Kippenautomatnetz will ich jetzt nichtmehr eingehen...


zu allerletzt meine Meinung als Raucher: selbst ich fühle mich oftmals so stark vom Rauch belästigt, das ich eine Party oder einen Kneipenbesuch abbrechen muß... Auch wenn mir das schwerfällt, kann ich ein grundsätzliches Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden nur gutheißen.
wombat1st
Zitat(Silenzium @ 30 Jun 2006, 15:19)
Finde ich nicht. Es gibt durchaus "schlimmen" Rauch und "richtig ekelhaften" Rauch. In erstere Kategorie fallen für mich z.B. milde selbst gedrehte Zigaretten und in zweitere die maschinell hergestellten Mentholzigaretten, die sind für mich als Passivraucher besonders abartig.
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confused1.gif

gibt es da für einen passivraucher unterschiede? kannst du die stopfdichte einer selbstgedrehten bzw. den mentholgehalt einer mentholzgarette erriechen?

die frage ist ernstgemeint, denn ich muß ehrlich sagen, so wie ich mir deine beschreibung gerade durchlese, würde ich es nicht unterscheiden können.
Silenzium
Ich würde nicht von mir behaupten, dass ich Rauch am Geruch direkt unterscheiden kann, aber man kann durchaus Unterschiede erkennen. Ob nun Pfeife, selbstgedrehte Zigarette, Zigarillo oder maschinell hergestellte Fluppe mit oder ohne Aromen. Die maschinel hergestellten sind besonders ekelhaft.
Ich habe in meinem Leben zwar nicht übermäßig viel passiv geraucht, aber wenn doch, dann kams dicke:
Ich war ein halbes Jahr auf einem Schiff auf dem die Stange Zigaretten 10€ gekostet hat (Zollfrei, auf See), da kann man sich vorstellen, was da durchgezogen wird.
In meiner Familie hat bloß mein Großvater geraucht, aber der dafür ein bis zwei Schachteln Juno oder Pall Mall pro Tag. Von letzterem kommt meine Aversion gegens Rauchen.
JoSchu
Zitat(baren @ 30 Jun 2006, 14:55)
Erklär uns doch mal, wieso Du dich als Nichtraucher so vehement gegen unseren Schutz aussprichst. Wenn Du Dich der Sache aussetzen möchtest, dann ist das Deine Sache.
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Ich spreche mich nicht gegen raucherfreie Zonen aus. Ich spreche mich nur gegen eine obrigkeitsdiktierte Lösung des Problems aus. Wenn ihr denn eine Veränderung wollt, dann müsst ihr dafür selbst aktiv werden. Also Nichtraucher-Clubs/-Kneipen, etc. aufmachen oder bestehende Einrichtungen überreden, dazu überzugehen. Nicht mehr aus falscher Freundlichkeit oder Willensschwäche die Raucherfreunde in Raucherclubs begleiten, sondern sie dazu bringen, die eigenen Vorstellungen zu übernehmen. Dann gibt es auch keine Probleme. Aber meines Erachtens gehört Rauchen in den Bereich der Selbstbestimmtheit des Menschen und dieser Bereich ist für mich heilig.

€: Schlecht deutsch gemacht zu gut deutsch.
Hot Doc
Nach dem sauguten Beitrag von rakete bleibt mir nicht mehr viel zu sagen...außer vielleicht noch:

Passivrauchen IST gesundheitsschädlich, auch wenn diese eine Studie nicht ganz einwandfrei durchgeführt wurde, es gibt noch ne ganze Menge Untersuchungen die das belegen. Und wie kommt sonst die Gaststättenbesitzerin die zur zeit in der Uniklinik liegt und nie eine Zigarette geraucht hat zu ihrer Raucherlunge???

Für mich muß nicht unbedingt ein absolutes Rauchverbot her. Man kann schon in Raucherbereicht und Nichtraucherbereiche trennen, so lange das wirklich 2 eigene Räume sind (mit Tür und so). Wobei man in der Bahn ja sieht wies dann läuft: Die wenigsten Raucher wollen in ihrem eigenen Gestank sitzen und gehen nur mal schnell alle 10 Minuten rüber in den Raucherwagen. Nicht nur, daß das ganz schön nerven kann, wenn man im Wagen dahinter sitzt, es stinkt auch gewaltig. JA, ich reg mich auch über den Gestank auf. Bin zwar mehr um meine Gesundheit besorgt, aber Raucher stinken mir zuweilen auch im wahrsten Sinne des Wortes. Das muß ich euch jetzt mal an den Kopf werfen: Die meisten Gerüche wie LKWs, n Furz etc. sind doch von relativ kurzer Dauer und auch recht erträglich. Wenn einer raucht, sitzt man schon ne ganze Weile im Dunst, und dann bleibts ja meistens nicht bei einer Fluppe. Und selbst wenn er dann mal ne Pause macht stinkt der Mensch noch weiter. Gut, n Kaugummi danach machts besser, aber auch net wirklich gut. Hängt ja auch in der Kleidung. Also sitz ich in der Bahn und alle 2 Minuten läuft ein lebender Aschenbecher vorbei. Da werd ich schon mal fuxig!

So zum Abschluß noch 2 Zitate zur so viel diskutierten Freiheit:

Die Freiheit besteht darin, daß man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.
Schopenhauer

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muss, was er nicht will.
Jean-Jacques Rousseau

Und ich will keinen Rauch einatmen und mir damit meine feine rosa Lunge abdunkeln!
Pummel
Zitat(loco @ 30 Jun 2006, 15:09)
ja, ich weiß auch, dass der artikel 2 seiten hat, ändert aber nichts an meinem zitat wink.gif


Du kannst doch aber nich einfach aussagen aus nem artikel nehmen, die zwei sätze weiter so quasi ins lächerliche gezogen werden, nej nej tongue3.gif

@JoSchu
Mein Reden, nützt aber irgendiwe nix wink.gif

@Hot Doc
Auch Zustimmung.
Meinetwegen Raucherbereiche, rauchfreie Bahnen, rauchfreie Dissen etc pp.
Passivrauchen gesundheitsschädlich? Klar! Leuchtet ein! Wir stinken? Klar! Sorry dafür. Aber kommt mir nich mit 3200 Tote pro Jahr ...
Mr_T
Zitat(Pummel @ 01 Jul 2006, 04:54)
@Hot Doc
Auch Zustimmung.
Meinetwegen Raucherbereiche, rauchfreie Bahnen, rauchfreie Dissen etc pp.
Passivrauchen gesundheitsschädlich? Klar! Leuchtet ein! Wir stinken? Klar! Sorry dafür. Aber kommt mir nich mit 3200 Tote pro Jahr ...
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Und wenn es nur einer ist, oder die Wirtin in der Uniklink gerade: Einer zu viel!
drölf
ich finde jeder handy-vieltelefonierer sollte von der diskussion ausgeschlossen werden tongue3.gif

die dinger lärmen, nerven und die besitzer sowie klingeltonwerbungen noch viel mehr...
außerdem schadet die strahlung der handys, netze und empfangsstation den mitmenschen rolleyes.gif
http://www.heise.de/newsticker/meldung/40109
Unscheinbar
München/Dresden/dpa. Der Tabakkonzern Philip Morris will sein Werk in München im Jahr 2009 schließen. In dem immer schwierigeren Marktumfeld wolle man sich auf die Zigaretten-Produktionsstätten Berlin und Dresden konzentrieren, teilte die Philip Morris GmbH heute in München mit.

Von der Entscheidung seien voraussichtlich 400 Mitarbeiter betroffen. Einem Viertel von ihnen sollen Ersatzarbeitsplätze in Berlin und Dresden angeboten werden. Die deutsche Hauptverwaltung mit 450 Beschäftigten soll in München bleiben.
Chris
Toll, was mir hier noch zu dem tollen Vergleich mit dem Auto einfällt ist, dass hier nur halbherzig hingeschaut wird. Autofahren unterliegt nämlich vielen Regeln. Zuerst muss man einen Schein machen, der belegt, dass man weiß, wie man niemand anderen gefährdet, dann gibt es ganz viel Regeln,die es zu beachten gibt, und zum Schluss ist Autofahren in ziemlich vielen öffentlichen Bereichen verboten.

Besonders schöne Ausschnitte aus dem Regelwerk sind:
Autofahren auf den Fußgängerwegen ist verboten.
Der Autofahrer muss seinen Fahrstil so anpassen, dass er niemanden gefährdet.
Ein Fußgänger hat immer Vorrang.

Würden wir das auf Raucher anwenden, dann müsste jeder Raucher immer erst mit einem Beleg wedeln, bevor er überhaupt Zigaretten kaufen kann, für den er alle Zusatzstoffe und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper bis ins kleinste Detail auswendig kennen müsste. Dann gäbe es Zonen, in denen man innerhalb von 24 Stunden nur eine Zigarette geraucht werden darf. Und schliesslich wäre Rauchen sowieso nur in Zonen erlaubt, in denen sich Nichtraucher nicht aufhalten, die zudem baulich untereinander getrennt sind. Zudem würde jeder, der seine Zigischachtel außerhalb des zulässigen Bereiches zückt, mit einer Strafe von 50 Euro Minimum belegt, wer sich eine anzündet wandert gleich ins Gefängnis. Und, wenn ein Nichtraucher die Raucherzone betritt, haben alle die Zigaretten sofort zu löschen.


Oder doch lieber das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden? Wer Vergleiche zieht, muss sie auch zu Ende ziehen. Und dort stellt man eben fest, dass es in allen Bereichen, in denen Belästigungen der Umwelt vorkommen können, viele Regeln und auch empfindliche Strafen gibt. Warum sollte es der Raucher also besser haben?

Auch beim Beispiel von Handys schädigen sich die Menschen zum Großteil selbst, wenn das Handy die 2 Watt durch den Kopf bläst. Gegen die auditive Belästigungen wurden von den meisten Betreibern von auditiven Veranstaltungen (Oper, Kino,...) auch schon klare Regelungen ausgegeben, dass das zu unterlassen sei, bzw. baulich forciert (Handyjammer, Stahlgitterverkleidungen).

Und wenn hier danach geschriehen wird: "nehmt es selbst in die Hand" ... führt nicht ein Weg es selbst in die Hand zu nehmen über die Politik? Wir sind Deutschland. Der Staat ist das Volk und das Volk ist der Staat. Also hab ichs eigentlich ganz gut in der Hand nicht nur meinen Lieblingsclub sondern auch die Lieblingsclubs von 80 Millionen Menschen rauchfrei zu gestalten.

@Joschu: Wie definierst du Selbstbestimmtheit? Das würde mich mal interessieren ...
JoSchu
Zitat(Chris @ 07 Jul 2006, 01:13)
Und wenn hier danach geschriehen wird: "nehmt es selbst in die Hand" ... führt nicht ein Weg es selbst in die Hand zu nehmen über die Politik? Wir sind Deutschland. Der Staat ist das Volk und das Volk ist der Staat. Also hab ichs eigentlich ganz gut in der Hand nicht nur meinen Lieblingsclub sondern auch die Lieblingsclubs von 80 Millionen Menschen rauchfrei zu gestalten.

Staat != Volk != Du
Du bist ein Teil des Volkes, genau wie ich. Wenn ich mich in einem geschlossenen Raum von Rauchern zuqualmen lassen möchte, dann hast du kein Recht, mir das zu verbieten.
Im Übrigen: Wenn es eine Mehrheit gäbe, die ein absolutes Rauchverbot unterstützt, dann wäre das doch längst umgesetzt. Im Klartext haben wir hier also eine Minderheit, die versucht, ihre Ziele an der Masse vorbeizudrücken, um sie ihnen dann zu von oben zu oktroyieren, anstatt diese Ziele der Masse auseinanderzusetzen, um eine Mehrheit für sich zu finden.
Zitat
@Joschu: Wie definierst du Selbstbestimmtheit? Das würde mich mal interessieren ...

Selbstbestimmtheit ist für mich auch und nicht zuletzt die Möglichkeit, die eigene Gesundheit auf jede für das Individuum angenehme Weise zugrunde zu richten.
Ich möchte ja nicht in Abrede stellen, dass Rauchen dabei einen Grenzfall darstellt, weil es auch die Umgebung schädigt. Es stellt sich aber auch die Frage nach dem Grad er Schädigung. Und da sieht es so aus, dass ein richtig starker Raucher die ersten körperlichen Symptome um die 50 verspürt (bzw. ist das die Zeit, wo die Leute dann zur Suchttherapie kommen). Wenn ich mal unterstelle, dass die vom Raucher aufgenommenen Giftstoffe in ihrer Konzentration um ein Vielfaches höher sind als das, was er in seine Umgebung bläst, kann ich wohl davon ausgehen, dass der Nichtraucher die ersten Symptome einige Jahrzehnte später verspürt - und seien wir ehrlich, dann spielt das nun wirklich keine Rolle mehr.
Ich rede im Übrigen nicht vom Rauchen in der Nähe von Kindern oder anderen Risikogruppen - die halten sich ja aber auch eher selten in Clubs und Kneipen auf.
Pummel
Ich hab gestern mal bei Berlin Mitte reingezapt. Wurde das Thema zwar nicht direkt angesprochen, aber ich fand schon interessant, daß die Einnahmen aus der Tabaksteuer (glaub warn so 4Mrd €) zukünftig nicht mehr in die Kassen fließen sollen. Dafür kommen dann Beitragserhöhungen und andere Steuerfinanzierungen ins Spiel.

Erklärt mir das mal einer? Frau Schmidt konnte es jedenfalls nicht.

Die gute Clara auf Gesundheitsreform.de weiß auch nicht so recht weiter ("Rauchen ist nicht meine Sache." ; "Rauchen gefährdet die Gesundheit, heißt es auf jeder Zigarettenschachtel.").
Chris
Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 11:48)
Staat != Volk != Du
Du bist ein Teil des Volkes, genau wie ich. Wenn ich mich in einem geschlossenen Raum von Rauchern zuqualmen lassen möchte, dann hast du kein Recht, mir das zu verbieten.
Im Übrigen: Wenn es eine Mehrheit gäbe, die ein absolutes Rauchverbot unterstützt, dann wäre das doch längst umgesetzt. Im Klartext haben wir hier also eine Minderheit, die versucht, ihre Ziele an der Masse vorbeizudrücken, um sie ihnen dann zu von oben zu oktroyieren, anstatt diese Ziele der Masse auseinanderzusetzen, um eine Mehrheit für sich zu finden.

Nö. Ich setze mich nur dafür ein, dass der geschlossene Raum irgendwo in der Antarktis liegt. Da darfst du gerne und oft.
Andererseits, selbst wenn es keine Mehrheit gibt, Demokratie heisst nicht automatisch, dass die Mehrheit gewinnt. Nein auch der Minderheitenschutz ist eine wichtige Aufgabe der Demokratie.

Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 11:48)
Selbstbestimmtheit ist für mich auch und nicht zuletzt die Möglichkeit, die eigene Gesundheit auf jede für das Individuum angenehme Weise zugrunde zu richten.
Ich möchte ja nicht in Abrede stellen, dass Rauchen dabei einen Grenzfall darstellt, weil es auch die Umgebung schädigt. Es stellt sich aber auch die Frage nach dem Grad er Schädigung. Und da sieht es so aus, dass ein richtig starker Raucher die ersten körperlichen Symptome um die 50 verspürt (bzw. ist das die Zeit, wo die Leute dann zur Suchttherapie kommen). Wenn ich mal unterstelle, dass die vom Raucher aufgenommenen Giftstoffe in ihrer Konzentration um ein Vielfaches höher sind als das, was er in seine Umgebung bläst, kann ich wohl davon ausgehen, dass der Nichtraucher die ersten Symptome einige Jahrzehnte später verspürt - und seien wir ehrlich, dann spielt das nun wirklich keine Rolle mehr.
Ich rede im Übrigen nicht vom Rauchen in der Nähe von Kindern oder anderen Risikogruppen - die halten sich ja aber auch eher selten in Clubs und Kneipen auf.
*

Bist du dann gegen die Verbote aller Drogen etc.? Dort richtet man sich ja auch nur selbst zugrunde. Und wie siehst du dass, wenn ich dir im Vollrausch die Flasche am Kopf zerschlage oder dir mit dem Auto ins Kreuz fahre. Ist dass dann auch Selbstbestimmung?

Im Übrigen spürt man die körperlichen Symptome früher als ab 50. Es fällt dir nur nicht auf, weil die Veränderungen klein und schleichend sind und man sich dran gewöhnt. Man gewöhnt sich halt dran, dass man nicht mehr so gut Luft holen kann, dass im Klo alles steinhart herauskommt oder dass man häufiger husten muss. Klar hast du Recht, dass man erst mit 50 den Lungenkrebs diagnostiziert bekommt oder das Raucherbein weg muss. Aber wer gibt dir das Recht für die Nichtraucher zu bestimmen, dass sie mit 75 nicht mehr wert sind, die Belastung nicht spüren zu dürfen? Da kannst du auch gleich dafür sein, dass es ein Gesetz gibt, bei dem jeder über 75 bei Rot über die Ampel muss. Denn der Tod ist sowieso nahe.

Und was ist, wenn einige Erwachsene auch zur Risikogruppe gehören? Wie willst du das festmachen?

Zitat(Pummel @ 07 Jul 2006, 12:12)
Ich hab gestern mal bei Berlin Mitte reingezapt. Wurde das Thema zwar nicht direkt angesprochen, aber ich fand schon interessant, daß die Einnahmen aus der Tabaksteuer (glaub warn so 4Mrd €) zukünftig nicht mehr in die Kassen fließen sollen. Dafür kommen dann Beitragserhöhungen und andere Steuerfinanzierungen ins Spiel.

Erklärt mir das mal einer? Frau Schmidt konnte es jedenfalls nicht.
*

Eine Steuer ist eine Steuer und fließt damit in einen allgemeinen Topf und ist nicht zweckgebunden. Man könnte auch sagen, dass die Tabaksteuer in den Autobahnbau fließt und die Maut in die Gesundheitskassen. Das ist doch alles nur Rechnerei. Man denkt doch zur Zeit auch darüber nach, ob man die Gesundheitskassen mit 45 Milliarden aus Steuermitteln unterstützen soll. Wie soll man denn entscheiden woher es kommt? Steuern sind nunmal der einzige Weg, wie der Staat Geld verdient. Und solang man nicht sagen kann, dass die Tabaksteuer in der Höhe der Mehrkosten der Krankenkassen sind, zahlen unwillkürlich alle anderen Steuerzahler die persönliche Gesundheitsschädigung des einzelnen mit.

Der einzig richtige Weg wäre, dass man die Krankenkassenkosten die durch Rauchen entstehen, einem Raucher auf die Versicherung schlägt. Dieser hätte dann dementsprechend mehr Lasten zu tragen. Dann wären auch ganz schnell die meisten Arbeitsstellen rauchfrei. Dann könnte man noch über eine Extrasteuer für Lokalitäten in denen Rauchen erlaubt ist nachdenken, dann könnten wir uns auch das Gesetz zur Rauchfreiheit sparen.
JoSchu
Zitat(Chris @ 07 Jul 2006, 13:17)
Bist du dann gegen die Verbote aller Drogen etc.? Dort richtet man sich ja auch nur selbst zugrunde.

Ja, bin ich.
Zitat
Und wie siehst du dass, wenn ich dir im Vollrausch die Flasche am Kopf zerschlage oder dir mit dem Auto ins Kreuz fahre. Ist dass dann auch Selbstbestimmung?
Hast du dich nicht vorhin noch über sinnfreie Vergleiche beschwert? Ein Autounfall ist wohl kaum mit den schleichenden Folgen des Passivrauchens vereinbar.
Zitat
Aber wer gibt dir das Recht für die Nichtraucher zu bestimmen, dass sie mit 75 nicht mehr wert sind, die Belastung nicht spüren zu dürfen? Da kannst du auch gleich dafür sein, dass es ein Gesetz gibt, bei dem jeder über 75 bei Rot über die Ampel muss. Denn der Tod ist sowieso nahe.

1) Rechte bekommt man nicht, man nimmt sie sich. Pflichten bekommt man.
2) Dem Rentensystem würde es definitiv gut tun.
Zitat
Und was ist, wenn einige Erwachsene auch zur Risikogruppe gehören? Wie willst du das festmachen?
Unter Risikogruppe fallen für mich Kinder und alte Menschen. Ansonsten vielleicht noch Asthmatiker, aber die müssen sich in ihrem Leben ja sowieso einschränken.
Zitat
Der einzig richtige Weg wäre, dass man die Krankenkassenkosten die durch Rauchen entstehen, einem Raucher auf die Versicherung schlägt. Dieser hätte dann dementsprechend mehr Lasten zu tragen.

Das ist sicher eine Möglichkeit.

Aber so im Ganzen halte ich Raucher durchaus für gesellschaftsdienlich. Zahlen höhere Steuern, sterben früher weg, so dass sie das Rentensystem nicht so lange in Anspruch nehmen. Man müsste mal durchrechnen, inwiefern das eventuell höhere Gesundheitskosten aufwiegt.
Chris
Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 14:08)
Hast du dich nicht vorhin noch über sinnfreie Vergleiche beschwert? Ein Autounfall ist wohl kaum mit den schleichenden Folgen des Passivrauchens vereinbar.

Irrtum, ich hab mich nicht über einen sinnfreien Vergleich beschwert, ich hab mich darüber beschwert, dass die Vergleiche nicht zu Ende gedacht wurden. Aber ich kanns auch ohne Vergleich sagen. Es ist mir im Grunde egal, ob es unter Suchteinfluss oder ohne entsteht, mein Menschenrecht besagt, dass ich ein Recht darauf habe, dass andere mich nicht schädigen. Sei es nun schleichend oder nicht. Niemand mag es wenn der andere ihn schädigt. Woher nimmst du also das Recht zu sagen, dass du es darfst, bloss weil die offensichtlichen Folgen in deinen Augen nicht so schlimm sind?

Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 14:08)
1) Rechte bekommt man nicht, man nimmt sie sich. Pflichten bekommt man.

Auch Rechte bekommt man. Es nur so, dass mit dem Recht des einen meist die Pflicht des anderen verbunden ist. Und meistens der Rechteinhaber darauf achten muss, dass der Pflichteninhaber auch schön brav ist.

Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 14:08)
2) Dem Rentensystem würde es definitiv gut tun.
Unter Risikogruppe fallen für mich Kinder und alte Menschen. Ansonsten vielleicht noch Asthmatiker, aber die müssen sich in ihrem Leben ja sowieso einschränken.

Wenn Raucher kurz vor dem Eintritt ins Rentensystem sterben würden. Und Passivraucher auch. Tun sie aber meistens nicht, meistens krankeln sie noch ewig rum, um dann 5 Jahre früher als die anderen zu versterben.

Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 14:08)
Aber so im Ganzen halte ich Raucher durchaus für gesellschaftsdienlich. Zahlen höhere Steuern, sterben früher weg, so dass sie das Rentensystem nicht so lange in Anspruch nehmen. Man müsste mal durchrechnen, inwiefern das eventuell höhere Gesundheitskosten aufwiegt.
*

Ja aber bitte mit einrechnen:
Renovierungskosten (schonmal versucht den Qualmgeruch aus einer Bude zu bringen)
Umsatzeinbrüche durch Raucher (weil Nichtraucher nicht in die Kneipen gehen)
Reinigungskosten für Aschenbecher (und es sind eine Menge Ascher zu reinigen)
Einrichtungskosten für Aschenbecher
etc. pp.

Wobei ich nicht denke, dass die Kosten sich aufwiegen. Man denke nur an die teuren Operationen und Krankenhausaufenthalte. Die verschlingen meistens mehr, als jemand jemals als Rente bekommt.
Wanda
Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 14:08)
Aber so im Ganzen halte ich Raucher durchaus für gesellschaftsdienlich. Zahlen höhere Steuern, sterben früher weg, so dass sie das Rentensystem nicht so lange in Anspruch nehmen. Man müsste mal durchrechnen, inwiefern das eventuell höhere Gesundheitskosten aufwiegt.
*


bei dem bisschen rentenanspruch und den steuern, die man beim selbstdrehen spart kannste gut rechnen.. raucher sind scheißteuer.. ist ja nicht nur die krebstherapie - chemo,strahle,op- sondern genauso beinamputationen, herz-ops, und sonstnochwas.. und die leute stehn dann mit krücken vor der klinik und gönnen sich erstmal eine..
ich finds nur ärgerlich, dass ich später nicht sagen darf "es hat sie ja keiner gezwungen zu rauchen" sondern, dass ich freundlich beratungsgespräche führen darf über die folgen, die sie sich aufgehalst haben und welche therapiemaßnahmen nun anstehen und welche gefahren da bestehen.
Pummel
Es lohnt doch jetzt nicht, über Kosten und Nutzen von Rauchern zu diskutieren. Mir ist keine Studie in der Richtung bekannt (hab jez auch keine Lust zu suchen).
Was mich stört ist der Punkt, daß man die Erhöhungen der Tabaksteuer gerade damit begründet hat, daß man dadurch die Kassen entlassten will (in der Konsequenz dann entschulden). Da Raucher mehr Kosten verursachen blablubb ... jez rudert man wieder zurück.

Klar, wir können Raucher auch zusätzlich privat versichern (wie die Privat-Sportler und Piercing-Freunde demnächst). Was macht dann aber die hohe Tabaksteuer noch für einen Sinn? Mir ist bewußt, daß Steuern nich immer dafür eingesetzt werden wofür sie mal gedacht waren, aber muß ich das gutheißen?

Chris
Zitat(Pummel @ 07 Jul 2006, 15:41)
Klar, wir können Raucher auch zusätzlich privat versichern (wie die Privat-Sportler und Piercing-Freunde demnächst). Was macht dann aber die hohe Tabaksteuer noch für einen Sinn? Mir ist bewußt, daß Steuern nich immer dafür eingesetzt werden wofür sie mal gedacht waren, aber muß ich das gutheißen?
*

Wie schon oben erwähnt. Alle Steuern fließen in einen Pott und daraus werden die Staatsaufgaben bezahlt. Somit kannst du erst sagen, wenn die Steuern über der Höhe des Zweckes aus der Begründung liegen, dass die Steuern nicht dafür eingesetzt werden, wofür sie gedacht sind.

Im Moment werden den Kassen 4,2 Milliarden Euro aus Steuergeldern zugeführt. Ob man jetzt kürzen oder erhöhen will, ist noch nicht klar.
loqo
Zitat(Chris @ 07 Jul 2006, 13:17)
Bist du dann gegen die Verbote aller Drogen etc.?

Zitat(JoSchu @ 07 Jul 2006, 14:08)
Ja, bin ich.

dann bist du sicher auch gegen das verbot von schusswaffen oder gegen geschwindigkeitsbegrenzungen in ortschaften..
ich will garnicht mutmaßen, wie lange du unter einem haufen gesetzloser lebst.. rolleyes.gif

anm. soviel zur minderheit
ck
Wie ich das jetzt so mitbekommen habe, geht es hier (neben dem Bashing) um Steuern und deren Verwendung...Steuern sind aber nunmal nicht zweckgebunden (sonst würden sie Gebühren oder Beitrag heißen).

Meine Meinung zum Thema "Rauchen in der Öffentlichkeit" (wurde hier sicher auch schonmal erwähnt): Die Freiheit eines jeden muss dort enden, wo sie die Freiheit eines anderen einschraenkt. - Nun muss man diesen Satz nur noch interpretieren. Ich fuer meinen Teil sehe die Gesundheit als Teil meiner Freiheit und begruesse es damit, dass man Rauchverbote in oeffentlichen Gebaeuden und im oeffentlichen Raum plant.

Dass man sich dabei auch in die Freiheit der Wirte einmischt und dort generell "rauchfrei" plant, ist sicher differenzierter zu betrachten: Auf der einen Seite ist es so, dass ein gewisser Jugendschutz nicht außen vor bleiben darf (ich verstehe beispielsweise nicht, dass es einerseits verboten ist, einem noch nicht 16-jährigen Zigaretten zu verkaufen, dem gleichen Jugendlichen aber "erlaubt" sich alleine in die Raucherzone einer Gaststätte zu setzen). Andererseits sehe ich das schon so, dass sich auch die Raucher auf ihre Art und Weise entfalten wollen...wobei ich hier dann aber unter Beruecksichtigung der zuvor gemachten Anmerkungen nur den Weg von abgetrennten Raucherbereichen sehe...Und zumindest die Schankwirte haben ja bereits andere der "Gesundheit zutraegliche" Regelungen zu beachten: So darf das guenstigste alkoholische Getraenk ja auch nicht guenstiger sein als das guenstigste nicht-alkoholische Getraenk - woran sich nicht alle Wirte halten, womit sie jedoch eine Ordnungswidrigkeit begehen (afaik ist es nur eine Ordnungswidrigkeit), warum also nicht diese Verordnung erweitern, um die Wirte "zu zwingen", einen raeumlich separierten Nicht-Raucherbereich (sinnvoller Weise mit einer Mindestgroesse) einzurichten?! Naja, nur so eine Idee... smile.gif
oZmann
die ganze diskussion könnte man sich eigentlich sparen wenn jeder einfach mal n bisschen rücksicht nimmt. ich mach mir ja auch keine zigarette an wenn direkt neben mir ne mutti mit kinderwagen parkt usw sleeping.gif
Silenzium
Bordbistros werden rauchfrei
Finde ich gut.
Hot Doc
Find ich auch gut, den Schritt von der Bahn. Die werden sich das schon gut durchgerechnet haben ob sich das lohnt. Könnte ja auch in anderen Lokalitäten klappen!

Übrigens, geht mal ins Herzzentrum am Uniklinikum und fragt mal die Patienten ob sie rauchen oder mal geraucht haben. Über 90% werden das bejahen. Und das schlimme daran istgerade die jungen Patienten sind hauptsächlich Raucher. Neulich wurde erst wieder nem 34 jählrigen an der Pumpe rumgebastelt. Raucher? Logo! Von wegen die Auswirkungen merkt man erst mit 50. Oft wirken sich nämlich kleine "Baufehler", die man sonst erst im hohen Alter bemerkt hätte durchs Rauchen schon viel früher aus und dann meistens gleich ziemlich extrem.
Es gibt einige Raucher die erst sehr spät oder vielleicht sogar nie Probleme wegen dem Rauchen bekommen werden, aber wenn ein Patient mit Herzproblemen oder ähnlichem in die Klinik kommt isses fast immer n Raucher.
JoSchu
Zitat(Chris @ 07 Jul 2006, 15:19)
Auch Rechte bekommt man. Es nur so, dass mit dem Recht des einen meist die Pflicht des anderen verbunden ist. Und meistens der Rechteinhaber darauf achten muss, dass der Pflichteninhaber auch schön brav ist.
Du bekommst heute Rechte, weil sie sich irgendjemand mal genommen hat und dafür eingetreten ist.
Mir gefällt das Passive am "Rechte bekommen" nicht. Das impliziert nämlich, dass man die Rechte auch wieder nehmen kann. Wenn ich mir die Rechte selber nehme und verteidige, ist das nicht möglich.
Aber das ist ja jetzt nicht das Thema.
Zitat
Wenn Raucher kurz vor dem Eintritt ins Rentensystem sterben würden. Und Passivraucher auch. Tun sie aber meistens nicht, meistens krankeln sie noch ewig rum, um dann 5 Jahre früher als die anderen zu versterben.
Ja aber bitte mit einrechnen:
Renovierungskosten (schonmal versucht den Qualmgeruch aus einer Bude zu bringen)
Umsatzeinbrüche durch Raucher (weil Nichtraucher nicht in die Kneipen gehen)
Reinigungskosten für Aschenbecher (und es sind eine Menge Ascher zu reinigen)
Einrichtungskosten für Aschenbecher
etc. pp.
Wie schon gesagt, ich hab kein Problem damit, wenn man diese suchtbezogenen Kosten den Rauchern in Rechnung stellt. Ich habe nie davon gesprochen, dass sie von der Gesellschaft getragen werden müssen.
Zitat
Wobei ich nicht denke, dass die Kosten sich aufwiegen. Man denke nur an die teuren Operationen und Krankenhausaufenthalte. Die verschlingen meistens mehr, als jemand jemals als Rente bekommt.
*
Siehe oben. Wenn der Raucher seine Behandlungen selbst bezahlt, könnte meine These wieder stimmen.


Zitat(loco @ 07 Jul 2006, 17:58)
dann bist du sicher auch gegen das verbot von schusswaffen oder gegen geschwindigkeitsbegrenzungen in ortschaften..
ich will garnicht mutmaßen, wie lange du unter einem haufen gesetzloser lebst.. rolleyes.gif
Bitte mal den Unterschied Selbstschädigung<->Fremdschädigung nachschlagen.
loqo
Zitat(JoSchu @ 09 Jul 2006, 21:15)
Bitte mal den Unterschied Selbstschädigung<->Fremdschädigung nachschlagen.

brauch ich nicht, denn beides trifft auf den hier diskutierten sachverhalt zu wink.gif

#braincommander
JoSchu
Der Sachverhalt, den du angesprochen hast, bezog sich nicht mehr unmittelbar aufs Rauchen, sondern auf Drogen und ihre Legalisierung im Allgemeinen. Wenn sich dein Vergleich auf ersteres bezogen hätte, wär das in Ordnung gewesen, aber wo bei der Legalisierung von Drogen die Fremdschädigung liegt, musst du mir erstmal erklären.
Chris
Beschaffungskriminalität
Unfälle unter Einfluss von Drogen/Alkohol

Auch Schusswaffenbesitz und aufgehobenes Tempolimit in den Ortschaften bringen nicht sofort die Menschen um. Deswegen können wir ruhig dafür sein. Immerhin bremsen wir ja, wenn Kinderwägen in der Nähe sind und vermeiden es zu schiessen, wenn wir einen Rentner vor uns haben, der nicht schnell genug aus dem Schussfeld rennen kann. Denn wir schützen Risikogruppen.

Und Rechte muss man zwar verteidigen, aber man kann es sich nicht selbst nehmen. Es muss immer eine Art Anspruch bestehen, dass das Recht begründet. Wobei das ganze eine nicht ganz einfache Frage ist. Rechte entwickeln sich aus dem Zusammenleben von Menschen und sind dafür da, dieses FÜR JEDEN so angenehm wie möglich zu gestalten.
JoSchu
Zitat(Chris @ 10 Jul 2006, 10:58)
Beschaffungskriminalität

Ach so, und sowas gibt es derzeit noch nicht, oder wie?
Zitat
Unfälle unter Einfluss von Drogen/Alkohol
Hab ich behauptet, ich will, dass man unter Drogeneinfluss Fahrzeuge lenken darf? Ist schon interessant, was hier alles in meine Sätze reininterpretiert wird
Zitat
Auch Schusswaffenbesitz und aufgehobenes Tempolimit in den Ortschaften bringen nicht sofort die Menschen um. Deswegen können wir ruhig dafür sein. Immerhin bremsen wir ja, wenn Kinderwägen in der Nähe sind und vermeiden es zu schiessen, wenn wir einen Rentner vor uns haben, der nicht schnell genug aus dem Schussfeld rennen kann. Denn wir schützen Risikogruppen.
Schusswaffenbesitz ist meines Wissens mit Auflagen in Deutschland erlaubt. Und klar kann man das Tempolimit streichen, wenn sich trotzdem alle an die (restlichen) Verkehrsregeln halten.
Zitat
Und Rechte muss man zwar verteidigen, aber man kann es sich nicht selbst nehmen. Es muss immer eine Art Anspruch bestehen, dass das Recht begründet. Wobei das ganze eine nicht ganz einfache Frage ist. Rechte entwickeln sich aus dem Zusammenleben von Menschen und sind dafür da, dieses FÜR JEDEN so angenehm wie möglich zu gestalten.
*

lol.gif Ich stell mir dich gerade vor ca. 300 Jahren vor deinem absolutistischen König vor: "Entschuldigung Majestät, aber ich glaub, wir haben da einen Anspruch auf Freiheit."
Chris
Drogen nehmen, mit Schusswaffen rumballern, im Auto fahren .. .das gehört alles zu meiner Selbstbestimmung und da hat mir keiner etwas vorzuschreiben. Regeln gehören dazu nicht, und wenn mir einer mein Recht auf hemmungsloses Herumspielen mit diesen 3 Sachen streitig machen will, dann nehm ich es mir. Notfalls mit Gewalt.

Ich mach niemanden seine Rauchsucht streitig. Meinetwegen kann jeder rauchen, wenn er will. Nur finde ich, dass er sich, genau wie bei anderen Sachen auch, an gewisse Regeln zu halten hat, die wir eben in dieser Zeit neu definieren müssen. Und dazu gehört eben auch, nicht dort zu rauchen, wo Nichtraucher anwesend sind. Und an den Elbwiesen bzw. anderen öffentlichen Plätzen muss es auch nicht sein. Wie ekelhaft sich immer zwischen die Stummel setzen zu müssen.
trannoc
Ich hab nicht alles gelesen, das vor weg.

Möchte nur folgendes dazu sagen:
Kneipen, Discos und Gaststätten, Öffentliche Gebäude, etc. sollte alles(!) Rauchfrei sein!
Es ist ganz egal ob das selbstbestimmt ist oder nicht. Mich als Besucher stört es und das reicht. Wenn jemand drogen nimmt oder sonst was macht, kann mir das im Prinzip so lange egal sein, so lange ich mit dem nichts zu tun habe. Dem Rauch kann ich nicht entegehen, das ist das Problem. Punkt.
JoSchu
Zitat(Chris @ 11 Jul 2006, 11:43)
Drogen nehmen, mit Schusswaffen rumballern, im Auto fahren .. .das gehört alles zu meiner Selbstbestimmung und da hat mir keiner etwas vorzuschreiben. Regeln gehören dazu nicht, und wenn mir einer mein Recht auf hemmungsloses Herumspielen mit diesen 3 Sachen streitig machen will, dann nehm ich es mir. Notfalls mit Gewalt.

[...]Und dazu gehört eben auch, nicht dort zu rauchen, wo Nichtraucher anwesend sind. Und an den Elbwiesen bzw. anderen öffentlichen Plätzen muss es auch nicht sein. Wie ekelhaft sich immer zwischen die Stummel setzen zu müssen.
*

Ich verlange Autofahren nur noch da, wo keine Fußgänger sind. und an der freien Luft erst recht nicht.
(Ich kann es ja noch einigermaßen nachvollziehen, wenn einen in Gebäuden der Rauch stört aber wo ist denn bitte die Belästigung im Freien? Das Müllproblem steht ja wohl auf einem ganz anderen Blatt.)

Überhaupt, wieso setzen sich im Hörsaal immer große Menschen vor mich? Da muss ich immer den Kopf neigen, um was zu sehen. Wenn ich das 20 Jahre mach, dann ist das schlecht für meine Haltung und die sind schuld. Es sollte verboten sein, sich vor mich zu setzen. Ich kann denen schließlich nicht entgehen. Mich als Student stört es und das reicht. Punkt.
Chris
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 18:34)
Ich verlange Autofahren nur noch da, wo keine Fußgänger sind. und an der freien Luft erst recht nicht.
(Ich kann es ja noch einigermaßen nachvollziehen, wenn einen in Gebäuden der Rauch stört aber wo ist denn bitte die Belästigung im Freien? Das Müllproblem steht ja wohl auf einem ganz anderen Blatt.)

Jo, ich denke auch, dass wir den Rauchern im Freien ihre Freiheit lassen dürfen. Wär aber trotzdem schön, wenn sie auch das Müllproblem in den Griff kriegen würden. Wobei das auch bei anderen Gesellschaftsgruppen schön wäre.
Zum Thema Autofahren wirst du lachen, aber es ist so, dass dort, wo ein Fußgänger läuft, Autofahren verboten ist. Es ist nur etwas umständlich und nicht für jedermann verständlich formuliert: "Der Fußgänger hat immer Vorrang".

Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 18:34)
Überhaupt, wieso setzen sich im Hörsaal immer große Menschen vor mich? Da muss ich immer den Kopf neigen, um was zu sehen. Wenn ich das 20 Jahre mach, dann ist das schlecht für meine Haltung und die sind schuld. Es sollte verboten sein, sich vor mich zu setzen. Ich kann denen schließlich nicht entgehen. Mich als Student stört es und das reicht. Punkt.
*

Nun, wenn du kommst, suchst du dir einfach einen Platz von dem du freies Sichtfeld hast. Setz dich am besten so hin, dass die Plätze vor dir schon besetzt sind und du siehst, dass dein Vordermann klein genug ist. So kannst du prima deinem Nackenproblem entgehen. Klar kann man sagen, es fällt unter deine Selbstbestimmung, dass du auch den allerhintersten Sitzplatz wählen darfst, so dass du hier die Wahl zwischen Selbstbestimmung und körperlicher Beeinträchtigung hast. Allerdings könnte man so vermessen zu sein und behaupten, dass dir durch dein Wahl eines anderen Sitzplatzes weder ein nennenswerter Nachteil, noch eine nennenswerte Beeinträchtigung deiner Selbstbestimmung widerfährt. Und das ist genau die Stelle an der der Vergleich hinkt.
JoSchu
Zitat(Chris @ 11 Jul 2006, 18:47)
Nun, wenn du kommst, suchst du dir einfach einen Platz von dem du freies Sichtfeld hast. Setz dich am besten so hin, dass die Plätze vor dir schon besetzt sind und du siehst, dass dein Vordermann klein genug ist. So kannst du prima deinem Nackenproblem entgehen. Klar kann man sagen, es fällt unter deine Selbstbestimmung, dass du auch den allerhintersten Sitzplatz wählen darfst, so dass du hier die Wahl zwischen Selbstbestimmung und körperlicher Beeinträchtigung hast. Allerdings könnte man so vermessen zu sein und behaupten, dass dir durch dein Wahl eines anderen Sitzplatzes weder ein nennenswerter Nachteil, noch eine nennenswerte Beeinträchtigung deiner Selbstbestimmung widerfährt. Und das ist genau die Stelle an der der Vergleich hinkt.
*

Nun, wenn euch ein Raucher zu nahe kommt, dann geht einfach weg. Oder sucht euch einen Platz, der für Raucher unattraktiv ist.
Klar kann man sagen, es fällt unter deine Selbstbestimmung, dass du dich auch neben einen Raucher stellen darfst, so dass du hier die Wahl zwischen Selbstbestimmung und körperlicher Beeinträchtigung hast. Allerdings könnte man so vermessen zu sein und behaupten, dass dir durch die Wahl einer rauchfreien Umgebung weder ein nennenswerter Nachteil, noch eine nennenswerte Beeinträchtigung deiner Selbstbestimmung widerfährt. Und das ist genau die Stelle an der der Vergleich wunderbar passt.
georg
Zitat
Ich verlange Autofahren nur noch da, wo keine Fußgänger sind. und an der freien Luft erst recht nicht.

autofahren hat für die allgemeinheit sinn. rauchen nicht.

Zitat
Ich kann es ja noch einigermaßen nachvollziehen, wenn einen in Gebäuden der Rauch stört aber wo ist denn bitte die Belästigung im Freien?

das hab ich erst gestern beim konzert wieder gemerkt. blink.gif

ich hab noch keinen raucher gesehen, der seinen rauch senkrecht nach oben geblasen hat. es wird auch im freien immer ein wolke geben, die umher zieht.

Zitat
Überhaupt, wieso setzen sich im Hörsaal immer große Menschen vor mich? Da muss ich immer den Kopf neigen, um was zu sehen. Wenn ich das 20 Jahre mach, dann ist das schlecht für meine Haltung und die sind schuld. Es sollte verboten sein, sich vor mich zu setzen. Ich kann denen schließlich nicht entgehen. Mich als Student stört es und das reicht. Punkt.

es gibt einen unterschied zwischen unannehmlichkeiten, die durch das normale zusammenleben entstehen und unannehmlichkeiten, die durch öffentliche einnahme von drogen entstehen rolleyes.gif
georg
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 18:51)
Nun, wenn euch ein Raucher zu nahe kommt, dann geht einfach weg. Oder sucht euch einen Platz, der für Raucher unattraktiv ist.
Klar kann man sagen, es fällt unter deine Selbstbestimmung, dass du dich auch neben einen Raucher stellen darfst, so dass du hier die Wahl zwischen Selbstbestimmung und körperlicher Beeinträchtigung hast. Allerdings könnte man so vermessen zu sein und behaupten, dass dir durch die Wahl einer rauchfreien Umgebung weder ein nennenswerter Nachteil, noch eine nennenswerte Beeinträchtigung deiner Selbstbestimmung widerfährt. Und das ist genau die Stelle an der der Vergleich wunderbar passt.
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wie arrogant ist das denn?
JoSchu
Hab ich damit angefangen? Ich geb ja zu, ich hab Chris genau mit der Intention zu so einer Aussage gelenkt, aber wenn das Argument von der Anti-Rauchfrei-Fraktion vorgebracht wurde, wurde es ja immer so leicht abgebügelt, da braucht man sich nicht zu wundern, wenn ich den Spieß mal umdrehe.
trannoc
"Nun, wenn euch ein Raucher zu nahe kommt, dann geht einfach weg. Oder sucht euch einen Platz, der für Raucher unattraktiv ist."
Ok, dann setzt ich mich jetzt mit einer Sprühdose auf den einen Platz oder in ein Gebäude und sprühe um mich, wen das stört, der muss ja nicht in meine Nähe kommen.



Kneipen, Discos und Gaststätten, Öffentliche Gebäude, etc. sollte alles(!) Rauchfrei sein!
Es ist ganz egal ob das selbstbestimmt ist oder nicht. Mich als Besucher stört es und das reicht. Wenn jemand drogen nimmt oder sonst was macht, kann mir das im Prinzip so lange egal sein, so lange ich mit dem nichts zu tun habe. Dem Rauch kann ich nicht entegehen, das ist das Problem. Punkt.

Chris
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 18:51)
Nun, wenn euch ein Raucher zu nahe kommt, dann geht einfach weg. Oder sucht euch einen Platz, der für Raucher unattraktiv ist.
Klar kann man sagen, es fällt unter deine Selbstbestimmung, dass du dich auch neben einen Raucher stellen darfst, so dass du hier die Wahl zwischen Selbstbestimmung und körperlicher Beeinträchtigung hast. Allerdings könnte man so vermessen zu sein und behaupten, dass dir durch die Wahl einer rauchfreien Umgebung weder ein nennenswerter Nachteil, noch eine nennenswerte Beeinträchtigung deiner Selbstbestimmung widerfährt. Und das ist genau die Stelle an der der Vergleich wunderbar passt.
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Leider nein. Denn wie wir feststellen müssen sind schätzungsweise 95% aller noch freien Plätze in einem Hörsaal so gelegen, dass du ein freies und schmerzfreies Sichtfeld hast. Somit musst du zwar etwas schauen, wo du dich hinsetzt, deine Intention, der Vorlesung zu folgen, wäre damit aber nicht im geringsten gefährdet. Selbst für die etwas vorlesungsfernere Variante des Quatschens mit den Freunden würde in der Vielzahl aller Fälle noch Platz geboten. Wobei sich dann natürlich wieder die Frage stellt, ob du der Vorlesung folgen willst, und somit überhaupt an deinem Vordermann vorbeischauen willst. Während in Dresden, bis auf eine Disko, in allen anderen geraucht werden darf. Somit würde meine Selbstbestimmung darin bestehen zu sagen, ob ich in den CM möchte oder nicht. Du wirst mir sicher zustimmen, dass solch eine Wahl nicht mehr allzuviel mit der Selbstbestimmung, zu welcher Musik ich gerne tanzen würde, zu tun hat.
Somit entsteht mir erstens ein Nachteil, dass ich auf eine ganz bestimmte Musikrichtung festgelegt bin und zweitens eine nennenswerte Beeinträchtigung meiner Selbstbestimmung.

Du darfst wieder schießen.
JoSchu
Zitat(Chris @ 11 Jul 2006, 19:40)
Während in Dresden, bis auf eine Disko, in allen anderen geraucht werden darf. Somit würde meine Selbstbestimmung darin bestehen zu sagen, ob ich in den CM möchte oder nicht. Du wirst mir sicher zustimmen, dass solch eine Wahl nicht mehr allzuviel mit der Selbstbestimmung, zu welcher Musik ich gerne tanzen würde, zu tun hat.
Somit entsteht mir erstens ein Nachteil, dass ich auf eine ganz bestimmte Musikrichtung festgelegt bin und zweitens eine nennenswerte Beeinträchtigung meiner Selbstbestimmung.
Dennoch bleibt es dir unbenommen, mit allen anderen Nichtrauchern zum Chef der jeweiligen Disco zu gehen und mit ihm über ein Rauchverbot zu debattieren. Genauso wie es dir unbenommen bleibt, eine Gute-Musik-Quote politisch umzusetzen. Warum es dazu eines staatlichen Eingriffes bedarf, kann ich immer noch nicht nachvollziehen.
Gizz
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 20:04)
Warum es dazu eines staatlichen Eingriffes bedarf, kann ich immer noch nicht nachvollziehen.
*


[vermutung]
weil die selbstregulierung anscheinend nicht klappt und das thema, laut fachleuten doch nicht so "belanglos" ist, wie es manchmal dargestellt wird
[/vermutung]
Hot Doc
Schon mehrfach gesagt: Deine Freiheit endet da, wo sie eines anderen Menschen Freiheit berührt. Sprich wenn du rauchst und jemand anders stört es, wäre es an dir vorher zu fragen oder einen anderen Platz zu suchen, denn du bist das Agens, der Auslöser oder wie du es nennen magst. Da aber die Mehrzahl der Raucher weder Willens ist das einzusehen,geschweige denn das umzusetzen muß wohl der Gesetzgeber für die MEHRHEIT der Menschen in Aktion treten.

Oder etwas plakativer: Nur weil die Raucher sich daran gewöhnt haben, daß das Rauchen weitestgehend tolleriert wird, leitet sich daraus kein Recht ab, irgendwem seinen Rauch ins Gesicht zu blasen. Und wenn die Raucher es nicht schaffen ihre Belästigung der Umwelt so gering zu halten, daß ihre Mitmenschen ein Auge zudrücken, kommt eben früher oder später der Gesetzgeber.
georg
Zitat(Hot Doc @ 11 Jul 2006, 20:21)
Schon mehrfach gesagt: Deine Freiheit endet da, wo sie eines anderen Menschen Freiheit berührt. Sprich wenn du rauchst und jemand anders stört es, wäre es an dir vorher zu fragen oder einen anderen Platz zu suchen, denn du bist das Agens, der Auslöser oder wie du es nennen magst. Da aber die Mehrzahl der Raucher weder Willens ist das einzusehen,geschweige denn das umzusetzen muß wohl der Gesetzgeber für die MEHRHEIT der Menschen in Aktion treten.

Oder etwas plakativer: Nur weil die Raucher sich daran gewöhnt haben, daß das Rauchen weitestgehend tolleriert wird, leitet sich daraus kein Recht ab, irgendwem seinen Rauch ins Gesicht zu blasen. Und wenn die Raucher es nicht schaffen ihre Belästigung der Umwelt so gering zu halten, daß ihre Mitmenschen ein Auge zudrücken, kommt eben früher oder später der Gesetzgeber.
*

sh_goodpost.gif
Chris
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 20:04)
Dennoch bleibt es dir unbenommen, mit allen anderen Nichtrauchern zum Chef der jeweiligen Disco zu gehen und mit ihm über ein Rauchverbot zu debattieren. Genauso wie es dir unbenommen bleibt, eine Gute-Musik-Quote politisch umzusetzen. Warum es dazu eines staatlichen Eingriffes bedarf, kann ich immer noch nicht nachvollziehen.
*

Es geht ja nicht um die Quote von guter Musik, es ging im Beispiel nur darum, dass ich keinerlei Auswahl habe, wenn ich die Musik im CM gut finde, dann geh ich vielleicht immer dorthin und fühl mich auch nicht eingeschränkt, in dem Beispiel mag ich sie aber nicht, und bin deswegen eingeschränkt. Die Gute-Musik-Quote wird übrigends schon in gewisser Weise durchgesetzt, dort wo sich genügend finden, die einer Musikrichtung zusprechen, wird es auch über kurz oder lang die entsprechenden Clubs geben.

Doch während das bei der Musikwahl in gewisser Weise funktioniert, funktioniert es bei der Nichtraucherdisko nicht. Denn es ist fast schon traditionell überliefert, dass in der Disko geraucht werden kann. Dies ist schon die Hürde die der Betreiber psychologisch überspringen muss. Wenn ich jetzt eine NIchtraucherdisse haben will, muss ich den Chef davon überzeugen, dass er bei einem Rauchverbot mehr Umsatz macht, als ohne. Da wir aber nun festgestellt haben, dass Raucher lieber (oder fast nur) dorthingehen, wo man rauchen darf, wird sich bei einem lokalen Rauchverbot in der ersten Zeit ein Umsatzeinbruch einstellen, der darauf beruht dass man als Raucher eine Wahl hat, und die meisten Clubs in ihrer Musikauswahl eben nicht "so" einzigartig sind. Nun bräuchte der Betreiber die feste Idee an die Richtigkeit der Entscheidung ebenso wie ein dickes Polster bis sich das ganze bei den Nichtrauchern herumgesprochen hat. Bei 24% Raucher in der Bevölkerung und ein bisschen milchmädchenhaft gerechnet, kann man sich mal überlegen, welcher Betreiber heutzutage genügend auf dem Konto hat, um mal eben 20% Umsatzeinbruch für ein Jahr lang zu schultern. Und deswegen wird es keiner von sich aus machen, und genau deswegen brauchen wir etwas mehr als die lokale Lösung.
JoSchu
Würde derselbe Umsatzeinbruch nicht auch bei einer staatlichen Lösung auftreten?
(Vor mir baut sich gerade so ein Bild von illegalen Raucherclubs in Analogie zur Prohibition auf.)
Hot Doc
Nein, da man in keinem Club mehr rauchen könnte, müßten sich die Raucher entschieden, ob sie überhaupt in einen Club gehen wollen oder nicht. Die meisten werden sich wohl dafür entscheiden trotzdem mit ihren Freunden feiern zu gehen und vielleicht 2-3 mal auf die Straße zu verschwinden um dort eine zu qualmen. Und diejenigen die sich eintscheiden zu hause zu bleiben und sich die Wohnung zu vernebeln werden wohl locker von den paar militanten Nichtrauchern ersetzt, die sich jetzt noch weigern eine Disko zu betreten, dann aber mal vorbeischauen würden.
Für mich gilt: Eine Disko und erst Recht n Lokal würde für mich deutlich an Reiz gewinnen, wenn das Rauchen dort verboten wäre. Ich würd also öfter hingehen.
Das einzige was vermutlich einbricht sind die Einnahmen aus den Zigarettenautomaten in den Lokalen, aber da ist die Frage ob das Geld nicht dafür in Getränke gesteckt wird, bei denen nach meinem Wissen der Wirt mehr Gewinn macht.
Chris
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 20:44)
Würde derselbe Umsatzeinbruch nicht auch bei einer staatlichen Lösung auftreten?
(Vor mir baut sich gerade so ein Bild von illegalen Raucherclubs in Analogie zur Prohibition auf.)
*

Wenn wir uns wirklich herablassen uns mal bei unseren Nachbarn umzuschauen, dort ist er nicht aufgetreten, nein sogar die heftigsten Raucherpubs verzeichnen ein Umsatzplus.

Das mit den illegaln Raucherclubs bezweifle ich, denn niemand (außer vielleicht Zigarrenraucher) raucht, weil er so geil auf den Rauch ist, und so geil drauf ist, im Mief Musik zu hören. Zudem man seine Sucht auch zu Hause oder auf der Strasse befriedigen kann, ist glaub ich nicht der Antrieb gegeben, extra eine illegale Party/Club aufzuziehen, nur um dort rauchen zu können.

Warum hat man nun keinen so starken Umsatzeinbruch bei einer globalen Lösung im Gegensatz zu einer lokalen Lösung? Ganz einfach: das Kritierium, dass man seinen Club nach der Raucherpräferenz aufsucht, fällt weg. Man hat einfach keine Wahl, ob man jetzt seine Housemusik im rauchfreien oder nichtrauchfreien Ambiente geniesst. Zudem würde, gäbe es tatsächlich einen Umsatzeinbruch, dieser auf alle Schultern und nicht nur auf einer einzigen Person ausgetragen. So hätte eine einzelne Person vielleicht einen Einbruch von 20%, 20 Veranstalter aber nur einen Einbruch von 1%.

Hinzu käme, dass wenn vielleicht (jetzt wirds spekulativ) 10% aller Personen (egal ob Raucher oder Nicht) ihre Wahl wirklich nach Raucherlaubnis durchziehen, dann zwar 10% aller Raucher zuhause blieben, aber 10% aller NIchtraucher zusätzlich in die Kneipen gingen. Wäre nach der Annahme, dass 24% Raucher sind, ein satter Gewinn von 5%.
JoSchu
Zitat(Hot Doc @ 11 Jul 2006, 20:55)
Die meisten werden sich wohl dafür entscheiden trotzdem mit ihren Freunden feiern zu gehen und vielleicht 2-3 mal auf die Straße zu verschwinden um dort eine zu qualmen.

Und dann regen sich Leute, die draußen in der Schlange stehen, auf, dass sie vollgequalmt werden. Und die Anwohner beschweren sich über die Kippenstummel, die seit neuestem überall verstreut rumliegen. (siehe oben) Ich bezweifle, dass man es allen Recht machen kann.

Zitat(Chris @ 11 Jul 2006, 20:55)
Ganz einfach: das Kritierium, dass man seinen Club nach der Raucherpräferenz aufsucht, fällt weg. Man hat einfach keine Wahl, ob man jetzt seine Housemusik im rauchfreien oder nichtrauchfreien Ambiente geniesst.

Und genau das stört mich. Ich halte mich nämlich für einen relativ erwachsenen Menschen und sehe mich daher dazu befähigt, eigene Entscheidungen zu treffen inklusive der, wo ich wie warum meine Gesundheit ruinieren will.
loqo
Zitat(JoSchu @ 10 Jul 2006, 09:33)
Der Sachverhalt, den du angesprochen hast, bezog sich nicht mehr unmittelbar aufs Rauchen, sondern auf Drogen und ihre Legalisierung im Allgemeinen. Wenn sich dein Vergleich auf ersteres bezogen hätte, wär das in Ordnung gewesen, aber wo bei der Legalisierung von Drogen die Fremdschädigung liegt, musst du mir erstmal erklären.

1. ich glaub du kannst nicht lesen
2. geht es dir sicher schon lange nicht mehr um die diskussion des eigentl. themas
3. du scheinst nur zu diskutieren, um allen mal deinen unglaublich langen disput phallus zu zeigen..
4. freu dich drüber (alleine), dass du worte verdrehen kannst und sinnlose argumente in hülle und fülle bringst

Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 21:01)
Ich halte mich nämlich für einen relativ erwachsenen Menschen und sehe mich daher dazu befähigt, eigene Entscheidungen zu treffen inklusive der, wo ich wie warum meine Gesundheit ruinieren will.

wer gibt dir denn das recht, das für andere gleich mit zu entscheiden - diese frage zum tausendsten mal
JoSchu
Zitat(loco @ 11 Jul 2006, 21:03)
1. ich glaub du kannst nicht lesen
Glaub ich nicht.
Zitat
2. geht es dir sicher schon lange nicht mehr um die diskussion des eigentl. themas
Mir geht es darum, dass ich ein staatlich verordnetes Rauchverbot ablehne. Worum geht es dir?
Zitat
3. du scheinst nur zu diskutieren, um allen mal deinen unglaublich langen disput phallus zu zeigen..
4. freu dich drüber (alleine), dass du worte verdrehen kannst und sinnlose argumente in hülle und fülle bringst
Danke, aber da hab ich eigentlich keinen Bedarf.
Zitat
wer gibt dir denn das recht, das für andere gleich mit zu entscheiden - diese frage zum tausendsten mal
Seit wann entscheide ich denn irgendwas? Ich kann doch auch nichts anderes als meine Meinung darlegen und mit Argumenten untermauern. Und meine_Meinung ist naturgemäß ziemlich ich-bezogen. Wenn du Tipps für mich hast, wie man das abstellen kann, dann verrat sie mir.
Chris
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 21:01)
Und dann regen sich Leute, die draußen in der Schlange stehen, auf, dass sie vollgequalmt werden. Und die Anwohner beschweren sich über die Kippenstummel, die seit neuestem überall verstreut rumliegen. (siehe oben) Ich bezweifle, dass man es allen Recht machen kann.

Nunja, es werden eh schon genügend Stummel einfach irgendwohin geworfen. Im Zuge der Rauchbefreiung halte ich es für vertretbar diesem Problem einen kleinen Zusatz zu verpassen und die gängigen Methoden darauf loszulassen (Straßenreinigung, Aufstellen von Aschenbechern - großen Aschenbechern, Verteilung von Knöllchen). Und das mit der Schlange sollte ja für den aufgeschlossenen und rücksichtsbereiten Raucher kein Problem sein, der ja von sich aus sagt, dass er niemanden den Rauch ins Gesicht bläst.


Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 21:01)
Und genau das stört mich. Ich halte mich nämlich für einen relativ erwachsenen Menschen und sehe mich daher dazu befähigt, eigene Entscheidungen zu treffen inklusive der, wo ich wie warum meine Gesundheit ruinieren will.
*

Aber scheinbar kannst du nicht ganz selbst entscheiden, wo du die Gesundheit der anderen schädigst. Dann muss dies jemand anderes für dich tun.
loqo
soll ich es dir nochmal vertonen oder warum verstehst du es nicht?
es geht einzig und allein darum:

Zitat(GG)
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.[..]

Zitat(GG)
[..]Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

in genau dieses recht wird durch

Zitat(GG)
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.[..]

eingegriffen..
alles klar? oder soll ich noch ne 'sendung mit der maus' raus suchen?

deine meinung is mir dabei sowas von egal, genauso wie das argument es stinkt oder man sieht nichts mehr vor lauter nebel.. es geht nur um körperverletzung wink.gif
JoSchu
Zitat(Chris @ 11 Jul 2006, 21:15)
Aber scheinbar kannst du nicht ganz selbst entscheiden, wo du die Gesundheit der anderen schädigst. Dann muss dies jemand anderes für dich tun.
*

Ich schädige sicher niemanden. Ich vertrete nur die armen Raucher, die sich hier nicht mehr zu Wort melden wollen, weil ihnen hier so eine Propagandawelle entgegenschlägt. (Jaja, ich weiß, woher nehm ich mir das Recht, pipapo.)

@loco: Und warum diese Eingrenzung auf das Rauchen? Da gibt es mit Sicherheit andere Dinge, die den Körper stärker schädigen (womit wir wieder bei Verkehr sind). Und komm mir nicht mit "das ist aber notwendig". Davon steht nämlich nichts im Grundgesetz.
georg
Zitat
Ich vertrete nur die armen Raucher, die sich hier nicht mehr zu Wort melden wollen, weil ihnen hier so eine Propagandawelle entgegenschlägt. (Jaja, ich weiß, woher nehm ich mir das Recht, pipapo.)


oder vielleicht, weil die raucher eingesehen haben, dass sie im unrecht sind?
Chris
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 21:35)
Ich schädige sicher niemanden. Ich vertrete nur die armen Raucher, die sich hier nicht mehr zu Wort melden wollen, weil ihnen hier so eine Propagandawelle entgegenschlägt. (Jaja, ich weiß, woher nehm ich mir das Recht, pipapo.)
*

Rauchst du nicht? Du machtest immer den Anschein.

Von wegen der Propagandawelle, man kann es ja auf die belegten Fakten herrunterbrechen.
1. Passivrauchen schädigt die Gesundheit.
2. Deutschland hinkt den meisten Ländern in dieser Entscheidung hinterher.
3. In den anderen Ländern mit Rauchverbot sind die Zahlen der Befürworter (auch in Reihen der Raucher) gestiegen.
4. In den anderen Ländern mit Rauchverbot hat sich auch nicht der befürchtete. Umsatzeinbruch breitgemacht, im Gegenteil der Umsatz hat sogar zugenommen.

Können wir uns auf diese 4 Fakten einigen?
Pummel
Zitat
oder vielleicht, weil die raucher eingesehen haben, dass sie im unrecht sind?

Ganz sicher nicht.

Hier kommt man von Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden auf Rauchverbot überall. Gründe sind verrauchte Klamotten und nicht zuletzt die neuerdings auftauchenden Kippenberge an den Elbwiesen ... ach und die 3000 toten Passivraucher jährlich. Jeder mit Herzproblemen ist Raucher, oder war es mal ... zumindest hat irgendwer mal nebem ihm geraucht. Eigentlich kann man alle Kosten im Gesundheitswesen auf das Rauchen zurückführen.

Das schlimmste sind aber die Gastwirte, die aus reiner Bosheit qualmende Gäste zulassen. Da muß sofort der Gesetzgeber her, denn in den rauchfreinen Schuppen gefällt uns die Musik nicht ... und die ganzen coolen Raucher sind ja auch nich da.

Aber JoSchu macht das schon ...

loqo
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 21:35)
@loco: Und warum diese Eingrenzung auf das Rauchen? Da gibt es mit Sicherheit andere Dinge, die den Körper stärker schädigen (womit wir wieder bei Verkehr sind). Und komm mir nicht mit "das ist aber notwendig". Davon steht nämlich nichts im Grundgesetz.

mutti, wenn der mich haut, darf ich dann auch?
Chris
Zitat(Pummel @ 11 Jul 2006, 22:10)
Hier kommt man von Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden auf Rauchverbot überall. Gründe sind verrauchte Klamotten und nicht zuletzt die neuerdings auftauchenden Kippenberge an den Elbwiesen ... ach und die 3000 toten Passivraucher jährlich. Jeder mit Herzproblemen ist Raucher, oder war es mal ... zumindest hat irgendwer mal nebem ihm geraucht. Eigentlich kann man alle Kosten im Gesundheitswesen auf das Rauchen zurückführen.

Du siehst das überspitzt. Nur deine Schlussfolgerung ist richtig. Rauchverbot überall. Aber nichtmal das wurde gefordert, sondern als schön empfunden, wenn uns diverse Sachen nicht mehr belästigen würden.

Zitat(Pummel @ 11 Jul 2006, 22:10)
Das schlimmste sind aber die Gastwirte, die aus reiner Bosheit qualmende Gäste zulassen. Da muß sofort der Gesetzgeber her, denn in den rauchfreinen Schuppen gefällt uns die Musik nicht ... und die ganzen coolen Raucher sind ja auch nich da.
*

Da hast du was nicht verstanden. Lies bitte nochmal nach, warum es erstens fast keine rauchfreien Schuppen gibt, zweitens auf Eigeninitative fast keine entstehen und warum drittens der Gesetzgeber einschreiten muss.
Hot Doc
Wenn ich das richtig sehe, hat JoSchu 3 Hauptargumetationen:
1. Wenn ich rauchen irgendwo verbiete, stört es halt die Menschen anderswo.
2. Wenn ich rauchen verbiete, muß ich konsequenter Weise auch z.B. Autofahren einschränken.
3. Wann und wo ich rauche kann ich selbst entscheiden.

zu 1) Das mag zwar wahr sein, aber mir ist es immer noch lieber ich hab einige Rauchfreie Stellen als gar keine. Auch der vermehrte Zigarettenstummelmüll, den ich doch etwas bezweifle, dann ich denke, daß vor Lokalen etc. dann Ascher aufgestellt würden, ware immer noch ein deutlich kleineres Übel.
zu 2) Autofahren ist durch eine unendliche Zahl von Regeln und Verboten eingeschränkt um einen guten Mittelweg zu finden zwischen den Rechten der Autofahrer und den Rechten anderer verkehrsteilnehmer. Jemand der ein Auto fahren will muß sogar ne Prüfung machen! Ein Rauchverbot in Diskos und Lokalen wäre im Vergleich zu den Regeln für Autofahrer geradezu ein Tropfen auf den heißen Stein.
zu 3) Kannst du auch, so lange du nicht für irgendjemand mitentscheidest deinen Rauch einatmen zu müssen! Und komm mir jetzt nicht mit, der muß ja nicht atmen wenn er nicht will.
JoSchu
Zitat(Chris @ 11 Jul 2006, 22:07)
Rauchst du nicht? Du machtest immer den Anschein.
Nein. Deshalb halte ich mich in dieser Diskussion auch für einigermaßen objektiv. (und stelle mich so stur wink.gif )
Zitat
1. Passivrauchen schädigt die Gesundheit.
2. Deutschland hinkt den meisten Ländern in dieser Entscheidung hinterher.
3. In den anderen Ländern mit Rauchverbot sind die Zahlen der Befürworter (auch in Reihen der Raucher) gestiegen.
4. In den anderen Ländern mit Rauchverbot hat sich auch nicht der befürchtete. Umsatzeinbruch breitgemacht, im Gegenteil der Umsatz hat sogar zugenommen.

Ja, da kann ich mitgehen.
Wobei der 3. Fakt ähnlich dem in der Waldschlösschenbrücken-Diskussion klingt, es würde erst durch die Brücke neuer Verkehr entstehen (auch wenn es dort als Gegenargument genutzt wird)
Ich kann mich mit so einer "du wirst es uns später danken"-Argumentation nicht wirklich anfreunden.

Zitat(Hot Doc @ 11 Jul 2006, 23:23)
zu 1) Das mag zwar wahr sein, aber mir ist es immer noch lieber ich hab einige Rauchfreie Stellen als gar keine. Auch der vermehrte Zigarettenstummelmüll, den ich doch etwas bezweifle, dann ich denke, daß vor Lokalen etc. dann Ascher aufgestellt würden, ware immer noch ein deutlich kleineres Übel.
In den ersten Monaten vielleicht, aber wirst du das auch noch in ein paar Jahren sagen? Da siehst du nicht mehr die rauchfreien Discos sondern nur noch den Müll davor und prompt gibts die nächste politische Welle zur Einschränkung unliebsamer Bevölkerungsgruppen.
Zitat
zu 2) Autofahren ist durch eine unendliche Zahl von Regeln und Verboten eingeschränkt um einen guten Mittelweg zu finden zwischen den Rechten der Autofahrer und den Rechten anderer verkehrsteilnehmer. Jemand der ein Auto fahren will muß sogar ne Prüfung machen! Ein Rauchverbot in Diskos und Lokalen wäre im Vergleich zu den Regeln für Autofahrer geradezu ein Tropfen auf den heißen Stein.
Da ging es mir jetzt mal weniger um das Fahrverhalten als tatsächlich um die Umweltbelastung in Schadstoffform. Mich würde mal interessieren, was so ein Auto im Vergleich zu einem Raucher in die Luft pustet, dann die Anzahl beider in Deutschland und daraus ergebend dann die jeweiligen Schadstoffbelastungen der Umwelt. Einfach, um mal eine Einschätzung zu haben, wie groß die Belastung durch Raucher relativ zu anderen Belastungen ist.
Zitat
zu 3) Kannst du auch, so lange du nicht für irgendjemand mitentscheidest deinen Rauch einatmen zu müssen! Und komm mir jetzt nicht mit, der muß ja nicht atmen wenn er nicht will.

Es geht mir noch nicht mal darum, dass Raucher überall rauchen dürfen sollten. Es geht mir genau um das Gegenteil: Es sollte nicht staatlich festgelegt werden, wo sie nicht mehr rauchen dürfen. Jeder anderen Form der Regulation stehe ich durchaus positiv gegenüber.
Und ich muss jetzt mal nachfragen: Wenn es darum geht, dass ihr in eurer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt werdet (ich denke da an Diskussionen zur informationellen Selbstbestimmung), dann schreit ihr auf, wenn aber anderen die Entscheidungsfreiheit genommen wird (nicht nur den Rauchern, sondern auch den Wirten, die vielleicht gar kein Nichtraucherlokal wollen), dann ist das plötzlich in Ordnung?
Chino
Dein Problem ist, dass du annimmst Raucher würden freiwillig Rauchen ...

... das haben sie vieleicht anfangs mal, aber irgendwann ändert sich das durch die Wirkung des Nikotins , welches genau dazu mitverarbeitet wird, denn dann wird aus dem freien Willen ein Zwang ...

Grüsse
C°°°
smile.gif
Chris
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 10:13)
Nein. Deshalb halte ich mich in dieser Diskussion auch für einigermaßen objektiv. (und stelle mich so stur wink.gif )

Ah des Teufels Advokat .. sehr schön, sehr schön smile.gif

Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 10:13)
Ja, da kann ich mitgehen.
Wobei der 3. Fakt ähnlich dem in der Waldschlösschenbrücken-Diskussion klingt, es würde erst durch die Brücke neuer Verkehr entstehen (auch wenn es dort als Gegenargument genutzt wird)
Ich kann mich mit so einer "du wirst es uns später danken"-Argumentation nicht wirklich anfreunden.

Es geht nicht um das "später danken", sondern darum, dass auch Raucher eine frische Luft ganz angenehm finden. Wie schon früher erwähnt genießen es zur Zeit schon die Raucher im Raucherabteil zu rauchen um dann im Nichtraucherabteil zu sitzen.
Wenn du aber meinen Fakten zustimmst, dann nenne mir einen Grund, der zu einer Befürwortung von Rauchern in Diskos führen könnte.

Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 10:13)
In den ersten Monaten vielleicht, aber wirst du das auch noch in ein paar Jahren sagen? Da siehst du nicht mehr die rauchfreien Discos sondern nur noch den Müll davor und prompt gibts die nächste politische Welle zur Einschränkung unliebsamer Bevölkerungsgruppen.
Da ging es mir jetzt mal weniger um das Fahrverhalten als tatsächlich um die Umweltbelastung in Schadstoffform. Mich würde mal interessieren, was so ein Auto im Vergleich zu einem Raucher in die Luft pustet, dann die Anzahl beider in Deutschland und daraus ergebend dann die jeweiligen Schadstoffbelastungen der Umwelt. Einfach, um mal eine Einschätzung zu haben, wie groß die Belastung durch Raucher relativ zu anderen Belastungen ist.

Wenn man Spiegel und sonstigen Veröffentlichungen, die man im Netz findet, Glauben schenken darf, liegt die Feinstaubbelastung in einer Disko bei dem ca. 10 - 20fachen der erlaubten Grenzwerte im Stadtgebiet.


Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 10:13)
Es geht mir noch nicht mal darum, dass Raucher überall rauchen dürfen sollten. Es geht mir genau um das Gegenteil: Es sollte nicht staatlich festgelegt werden, wo sie nicht mehr rauchen dürfen. Jeder anderen Form der Regulation stehe ich durchaus positiv gegenüber.
Und ich muss jetzt mal nachfragen: Wenn es darum geht, dass ihr in eurer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt werdet (ich denke da an Diskussionen zur informationellen Selbstbestimmung), dann schreit ihr auf, wenn aber anderen die Entscheidungsfreiheit genommen wird (nicht nur den Rauchern, sondern auch den Wirten, die vielleicht gar kein Nichtraucherlokal wollen), dann ist das plötzlich in Ordnung?
*

Nun erstmal stellt sich natürlich die Frage, ob die Wirte nicht vielleicht doch ein Nichtraucherlokal wünschen, ihre Entscheidungsfreiheit aber durch wirtschaftliche Konsequenzen eingeschränkt ist. Und die nächste Frage ist: Wenn dem Raucher vorgeschrieben wird, wo er rauchen darf (sei es durch den Gastwirt oder durch den Gesetzgeber) und es einen Verlust der Entscheidungsfreiheit beinhaltet, so ist es doch sicherlich auch ein Verlust für den Nichtraucher, wenn ihm vorgeschrieben wird, wo er Rauch einzuatmen hat und wo nicht. Ist es dann nicht ein immenser Gewinn für die Demokratie und das Volk, wenn plötzlich 76% aller Menschen ihre Entscheidungsfreiheit wiedererhalten, aber im Gegenzug 24% aller Menschen ihre Entscheidungsfreiheit verlieren. So haben wir doch die Entscheidungsfreiheit von 50% aller Bürger gewonnen. Dürfte nicht so ein Gewinn einen solchen Eingriff des Staates rechtfertigen? Die letzte ähnliche Quote an Entscheidungsfreiheitsgewinn gab es, als das Frauenwahlrecht eingeführt wurde.
JoSchu
Zitat(Chris @ 12 Jul 2006, 10:39)
Wenn man Spiegel und sonstigen Veröffentlichungen, die man im Netz findet, Glauben schenken darf, liegt die Feinstaubbelastung in einer Disko bei dem ca. 10 - 20fachen der erlaubten Grenzwerte im Stadtgebiet.
Allerdings fahren in Diskos in den seltensten Fällen Autos. Und einen Vergleich zwischen einem geschlossenen Raum und der freien Natur halte ich dann doch nicht unbedingt für zielführend.
Zitat
Nun erstmal stellt sich natürlich die Frage, ob die Wirte nicht vielleicht doch ein Nichtraucherlokal wünschen, ihre Entscheidungsfreiheit aber durch wirtschaftliche Konsequenzen eingeschränkt ist.

Meines Wissens war schon einmal ein Rauchverbot im Gespräch. Um dieses abzuwenden, haben die Wirte freiwillig(!) Nichtraucherzonen eingeführt.
Wie du ja selbst sagtest, gäbe es bei einem nationalen Rauchverbot keine Umsatzeinbrüche. Also scheinen die Wirte andere Gründe gehabt zu haben.
Zitat
Ist es dann nicht ein immenser Gewinn für die Demokratie und das Volk, wenn plötzlich 76% aller Menschen ihre Entscheidungsfreiheit wiedererhalten, aber im Gegenzug 24% aller Menschen ihre Entscheidungsfreiheit verlieren. So haben wir doch die Entscheidungsfreiheit von 50% aller Bürger gewonnen. Dürfte nicht so ein Gewinn einen solchen Eingriff des Staates rechtfertigen? Die letzte ähnliche Quote an Entscheidungsfreiheitsgewinn gab es, als das Frauenwahlrecht eingeführt wurde.
*
Die Demokratie hat sich auch dem Minderheitenschutz verschrieben. Insofern gibt es für einen staatlichen Eingriff keine Rechtfertigung.
Chino
Raucher sind eine Minderheit und um sie (auch) vor sich selber zu schützen gibt es Rauchverbote, wo ist das Problem ... smile.gif
Pummel
Zitat(Chris @ 11 Jul 2006, 23:20)
Da hast du was nicht verstanden. Lies bitte nochmal nach, warum es erstens fast keine rauchfreien Schuppen gibt, zweitens auf Eigeninitative fast keine entstehen und warum drittens der Gesetzgeber einschreiten muss.
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Alles begriffen. Das Für und Wider haben wir auf den Seiten davor doch schon durchgekaut. Da gibt es hier scheinbar unterschiedliche Ansichten und wir kommen nicht auf einen Nenner.
Ohne das näher nachgeprüft zu haben glaub ich dir auch, daß es keine Umsatzeinbrüche in entsprechenden Länder gab. Eigeninitiativen seh ich aber irgendwie nirgends (ok, bin ja auch Raucher). Mal ehrlich, wieviele der hier schreibenden leidenschaftlichen Nichtraucher haben sich schon wie hier mit Betreibern zusammengesetzt? Bekomme ja fast Lust, selbst mal einige Mails rumzuschicken.

Ich für meinen Teil würde bei einem generellen Rauchverbot ebend nicht mehr so häufig weggehn wie jetzt. Nennt mich schwach, nennt mich süchtig. Das gleiche wäre es, wenn ich kein Bier mehr auswärts trinken dürfte ... klar, ginge auch ohne, macht aber keinen Spaß.

Der goldene Mittelweg wär für mich jetzt solche "hybriden" Clubs wie CM, ich muß nicht auf der Tanzfläche rauchen oder mit nem Bier in der Hand rumspringen. Aber zu nem kühlen Pils mag (oder muß? ... ich denke muß wink.gif ) ich halt ne Kippe rauchen.

Den Vergleich Auto - Rauchen finde selbst ich etwas gewagt. Gerade wenns um Verkehrsunfälle geht. Nur den Abgasen kann sich niemand entziehen.
JoSchu
Zitat(Chino @ 12 Jul 2006, 11:17)
Raucher sind eine Minderheit und um sie (auch) vor sich selber zu schützen gibt es Rauchverbote, wo ist das Problem ...  smile.gif
*

Sollte der Staat das Recht haben, Menschen vor sich selber zu schützen? Führt irgendwie das Konzept des eigenverantwortlichen Menschen ad absurdum. [überspitzt]Da können wir auch gleich jegliche Wahlen abschaffen, denn der Staat weiß ja sowieso, was für mich das beste ist.[/überspitzt]
Chris
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 10:55)
Allerdings fahren in Diskos in den seltensten Fällen Autos. Und einen Vergleich zwischen einem geschlossenen Raum und der freien Natur halte ich dann doch nicht unbedingt für zielführend.

Dann sagen wir es so. Der Grenzwert in der freien Natur liegt bei 50 Mikrogramm Feinstaub / Kubikmeter Luft. In einer Disko finden wir eine Konzentration von 500 bis 1000 Mikrogramm Feinstaub / Kubikmeter Luft. 50 mg ist der Wert bis zu dem es die Bundesregierung als möglich betrachtet ohne eine Gesundheitsgefährdung zu leben. Hinzu kommt noch, dass bei den meisten Betrachtungen von geschlossenen Räumen und freier Natur es so ist, dass man davon ausgeht, dass in der freien Natur eine höhere Belastung möglich ist, da sich das ganze schneller verzieht, während es in Räumen hängenbleibt. Ich wollte hier aber keinen Vergleich aufstellen, sondern lediglich deine Frage nach der Belastung auf ein paar Zahlen stellen. Ich hoffe du bist mit dieser Aussage jetzt zufrieden.

Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 10:55)
Meines Wissens war schon einmal ein Rauchverbot im Gespräch. Um dieses abzuwenden, haben die Wirte freiwillig(!) Nichtraucherzonen eingeführt.
Wie du ja selbst sagtest, gäbe es bei einem nationalen Rauchverbot keine Umsatzeinbrüche. Also scheinen die Wirte andere Gründe gehabt zu haben.
Die Demokratie hat sich auch dem Minderheitenschutz verschrieben. Insofern gibt es für einen staatlichen Eingriff keine Rechtfertigung.
*

Man hat sich in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Staaten, dazu entschlossen, eine freiwillige Vereinbarung mit den Gaststätten zu schließen. Damals gab es allerdings noch keine Zahlen darüber, wie sich das Rauchverbot in anderen Ländern auswirkte. Die Vereinbarung sieht vor, dass in 3 Jahren 90% aller Gastwirte mindestens 50% ihres Platzangebotes für Nichtraucher bereitstellen, aber nur, wenn sie über mindestens 75m² oder 40 Plätze verfügen. Allen anderen ist es freigestellt. Das Bundesministerium für Gesundheit appeliert aber, dass diese Vereinbarung nur der Mindestrahmen sei, jeder einzelne dürfe für sich selbst entscheiden, wieviel mehr er tue.

Ich finde die deutsche Lösung allerdings selten dämlich. Zum einen entspricht sie nicht dem Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz (darüber können wir aber aufgrund der Arbeitslosensituation hinwegsehen, wer Angst hat, dass er keinen Arbeitsplatz bekommt, der klagt sich nicht aus der bestehenden Stelle). Zum anderen verursacht er nur gewaltige Kosten bei den Gastwirten, die sich jetzt um eine bauliche Trennung von verschiedenen Räumen kümmern müssen. Kommt es ganz dicke, wie in anderen Ländern auch, und die Leute stehen plötzlich auf das Nichtraucherzeugs, dann dürfen die Gastwirte ihre Nichtraucherbereiche auch noch für viel Geld vergrößern.
Ein einheitliches Rauchverbot hingegen hätte keinerlei bauliche Veränderungen benötigt, die Investitionskosten für Gastwirte wären gleich 0 gewesen. Aber wir Deutschen wollens ja wieder kompliziert, damit es auch dem letzten absurden Einzelfall Rechnung getragen wird.

Die Demokratie muss in der Tat die Minderheiten schützen. Allerdings muss die Demokratie auch die Mehrheiten schützen. Nur weil eine Minderheit etwas möchte, bedeutet das aber lange noch nicht, dass man dies umsetzen muss, unter dem Deckmäntelchen des Minderheitenschutzes. Wer sagt dann, dass die Freiheit, an jeder Ecke zu rauchen überhaupt ein Schutzziel ist?
JoSchu
Zitat(Chris @ 12 Jul 2006, 11:38)
Dann sagen wir es so. Der Grenzwert in der freien Natur liegt bei 50 Mikrogramm Feinstaub / Kubikmeter Luft. In einer Disko finden wir eine Konzentration von 500 bis 1000 Mikrogramm Feinstaub / Kubikmeter Luft. 50 mg ist der Wert bis zu dem es die Bundesregierung als möglich betrachtet ohne eine Gesundheitsgefährdung zu leben. Hinzu kommt noch, dass bei den meisten Betrachtungen von geschlossenen Räumen und freier Natur es so ist, dass man davon ausgeht, dass in der freien Natur eine höhere Belastung möglich ist, da sich das ganze schneller verzieht, während es in Räumen hängenbleibt. Ich wollte hier aber keinen Vergleich aufstellen, sondern lediglich deine Frage nach der Belastung auf ein paar Zahlen stellen. Ich hoffe du bist mit dieser Aussage jetzt zufrieden.

Noch nicht ganz. wink.gif
Es wäre noch wichtig klarzustellen, dass die Messung von Feinstaub über sein Gewicht mehr oder minder Augenwischerei ist, weil es dabei eigentlich um den Durchmesser der einzelnen Partikel geht. Dabei gilt: Je kleiner, umso gefährlicher. Kleiner heißt aber auch leichter, und damit bringt eine Gewichtsobergrenze rein gar nichts.
Zitat
Man hat sich in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Staaten, dazu entschlossen, eine freiwillige Vereinbarung mit den Gaststätten zu schließen. Damals gab es allerdings noch keine Zahlen darüber, wie sich das Rauchverbot in anderen Ländern auswirkte. Die Vereinbarung sieht vor, dass in 3 Jahren 90% aller Gastwirte mindestens 50% ihres Platzangebotes für Nichtraucher bereitstellen, aber nur, wenn sie über mindestens 75m² oder 40 Plätze verfügen. Allen anderen ist es freigestellt. Das Bundesministerium für Gesundheit appeliert aber, dass diese Vereinbarung nur der Mindestrahmen sei, jeder einzelne dürfe für sich selbst entscheiden, wieviel mehr er tue.

Ich finde die deutsche Lösung allerdings selten dämlich. Zum einen entspricht sie nicht dem Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz (darüber können wir aber aufgrund der Arbeitslosensituation hinwegsehen, wer Angst hat, dass er keinen Arbeitsplatz bekommt, der klagt sich nicht aus der bestehenden Stelle). Zum anderen verursacht er nur gewaltige Kosten bei den Gastwirten, die sich jetzt um eine bauliche Trennung von verschiedenen Räumen kümmern müssen. Kommt es ganz dicke, wie in anderen Ländern auch, und die Leute stehen plötzlich auf das Nichtraucherzeugs, dann dürfen die Gastwirte ihre Nichtraucherbereiche auch noch für viel Geld vergrößern.
Ein einheitliches Rauchverbot hingegen hätte keinerlei bauliche Veränderungen benötigt, die Investitionskosten für Gastwirte wären gleich 0 gewesen. Aber wir Deutschen wollens ja wieder kompliziert, damit es auch dem letzten absurden Einzelfall Rechnung getragen wird.
Und doch haben sich die Gastwirte dafür entschieden. Warum? Weil eine freiwillige Lösung immer größere Akzeptanz hervorruft als eine oktroyierte.
Mag ja sein, dass das Ganze ökonomisch Blödsinn ist, aber darum geht es ja gar nicht. Die Gastwirte haben sich dafür entschieden, auch weiterhin Rauchern ein Heim zu bieten und das sollte man akzeptieren.
Zitat
Die Demokratie muss in der Tat die Minderheiten schützen. Allerdings muss die Demokratie auch die Mehrheiten schützen. Nur weil eine Minderheit etwas möchte, bedeutet das aber lange noch nicht, dass man dies umsetzen muss, unter dem Deckmäntelchen des Minderheitenschutzes. Wer sagt dann, dass die Freiheit, an jeder Ecke zu rauchen überhaupt ein Schutzziel ist?

Minderheitenschutz zeichnet sich doch gerade dadurch aus, dass er gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt wird. Insofern bringt es die Definition von Schutzzielen ncihts, da diese ja wiederum von der Mehrheit generiert werden.
Chris
Zitat(Pummel @ 12 Jul 2006, 11:21)
Alles begriffen. Das Für und Wider haben wir auf den Seiten davor doch schon durchgekaut. Da gibt es hier scheinbar unterschiedliche Ansichten und wir kommen nicht auf einen Nenner.
Ohne das näher nachgeprüft zu haben glaub ich dir auch, daß es keine Umsatzeinbrüche in entsprechenden Länder gab. Eigeninitiativen seh ich aber irgendwie nirgends (ok, bin ja auch Raucher). Mal ehrlich, wieviele der hier schreibenden leidenschaftlichen Nichtraucher haben sich schon wie hier mit Betreibern zusammengesetzt? Bekomme ja fast Lust, selbst mal einige Mails rumzuschicken.

Ja scheinbar nicht, da schon vorher erläutert wurde, dass es bei einer lokalen Lösung durchaus zu Umsatzeinbrüchen kommt. Hinzu kommt, dass man super sehen kann, wer alles in eine Kneipe kommt, aber sehr uneinsichtig ist, wer alles nicht hineingeht. Man kann da weder gegen die psychologische noch gegen die marktwirtschaftliche Barriere ankommen.

Zitat(Pummel @ 12 Jul 2006, 11:21)
Ich für meinen Teil würde bei einem generellen Rauchverbot ebend nicht mehr so häufig weggehn wie jetzt. Nennt mich schwach, nennt mich süchtig. Das gleiche wäre es, wenn ich kein Bier mehr auswärts trinken dürfte ... klar, ginge auch ohne, macht aber keinen Spaß.

Der goldene Mittelweg wär für mich jetzt solche "hybriden" Clubs wie CM, ich muß nicht auf der Tanzfläche rauchen oder mit nem Bier in der Hand rumspringen. Aber zu nem kühlen Pils mag (oder muß? ... ich denke muß wink.gif ) ich halt ne Kippe rauchen.

Wenn dir gegenüber 4 Nichtraucher stehen, die dann öfters weggehen würden, wäre deine Anwesenheit nicht von nöten. Weiterhin zeigt die Erfahrung, dass alles eine Gewöhnungssache ist. Du verbindest jetzt dein Bier mit einer Ziggi, weils schon immer so war. Bist du erstmal genötigt, dass zu lassen, wird sich auch diese "tolle" Kombination bald aus deinem Bewusstsein verflüchtigen. Vielleicht so, wie wir uns heute kaum vorstellen konnten, wie früher die Menschen ohne Handy gelebt haben (soll jetzt keine Bewertung für Handies darstellen).

Zitat(Pummel @ 12 Jul 2006, 11:21)
Den Vergleich Auto - Rauchen finde selbst ich etwas gewagt. Gerade wenns um Verkehrsunfälle geht. Nur den Abgasen kann sich niemand entziehen.
*

Es kann sich den Abgasen niemand entziehen. Das siehst du richtig. Und darum hat auch der Bund eingegriffen und den Grenzwert für Feinstaubbelastung auf 50 mg/m³ gesetzt. Wir könnten ja mal den anderen Wert gehen und zwar niemanden vorschreiben, was er in seiner Bude zu machen hat, solange dieser Grenzwert nicht gesprengt wird. Dann gibs vielleicht Regelungen wie: die ersten 10 Gäste dürfen rauchen. smile.gif

Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:35)
Sollte der Staat das Recht haben, Menschen vor sich selber zu schützen? Führt irgendwie das Konzept des eigenverantwortlichen Menschen ad absurdum. [überspitzt]Da können wir auch gleich jegliche Wahlen abschaffen, denn der Staat weiß ja sowieso, was für mich das beste ist.[/überspitzt]
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Ja, der Staat hat das Recht, den Menschen vor sich selbst zu schützen. Und das hat gar nichts mit den Wahlen zu tun. Geht aber meistens Hand in Hand mit dem Recht die anderen Menschen vor diesem Menschen zu schützen, deswegen kann man es nicht so genau abgrenzen.
Chris
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:49)
Noch nicht ganz. wink.gif
Es wäre noch wichtig klarzustellen, dass die Messung von Feinstaub über sein Gewicht mehr oder minder Augenwischerei ist, weil es dabei eigentlich um den Durchmesser der einzelnen Partikel geht. Dabei gilt: Je kleiner, umso gefährlicher. Kleiner heißt aber auch leichter, und damit bringt eine Gewichtsobergrenze rein gar nichts.

Das Wort Feinstaub ist mit einer Definition belastet, wie groß diese Partikel maximal sind. Man bewegt sich innerhalb bestimmter Grenzen, innerhalb derer sich ungefähre Rückschlüsse vom Gewicht der gesammelten Partikel auf ihre Konzentration in der Luft schließen lassen. Deswegen bringt eine Gewichtsobergrenze schon etwas.
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:49)
Und doch haben sich die Gastwirte dafür entschieden. Warum? Weil eine freiwillige Lösung immer größere Akzeptanz hervorruft als eine oktroyierte.
Mag ja sein, dass das Ganze ökonomisch Blödsinn ist, aber darum geht es ja gar nicht. Die Gastwirte haben sich dafür entschieden, auch weiterhin Rauchern ein Heim zu bieten und das sollte man akzeptieren.

Nein, man hat zähneknirschend das Maximum der Verhandlungsbereitschaft der Regierung ausgekostet. Freiwillig hätten die Gastwirte gar nichts gemacht. Man hat lediglich aus der Version "erwarteteter Umsatzeinbruch sofort" eine Version "erwarteter Umsatzeinbruch in 3 Jahren mit schwer kontrollierbaren Rahmenbedingungen" geschaffen. Man hat Angst vor der Veränderung und will sich den Status Quo solange wie möglich erhalten. Das hat erstmal nichts damit zu tun, ob man Rauchern ein Heim bieten will oder nicht, das hat nur etwas mit Profitdenken zu tun. Und das kann/konnte nicht über die Barriere springen sich vorzustellen, wie es aussieht, wenn alle Kneipen rauchfrei sind. Ist auch verständlich, da man nichts anderes kennt.
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:49)
Minderheitenschutz zeichnet sich doch gerade dadurch aus, dass er gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt wird. Insofern bringt es die Definition von Schutzzielen ncihts, da diese ja wiederum von der Mehrheit generiert werden.
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Die Mehrheit ist sehr wohl in der Lage auch Schutzziele für die Minderheiten festzulegen. Und Minderheitenschutz wird auch nicht gegen den Willen der Mehrheit sondern mit dem Willen der Mehrheit festgesetzt. Minderheitenschutz wird eher gegen den persönlichen Vorteil der Mehrheit durchgesetzt.
Selbst wenn wir annehmen, dass Selbstbestimmung zum Rauchen ein Schutzziel ist und dem gegenüber der persönliche Profit einer unbelasteten Gesundheit steht, gilt es immer abzuwägen, welches das höhere Gut ist, bzw. in welchem Rahmen welches Gut höher wirkt.
abadd0n
@Chris: Deine Mudda raucht Feinstaub? Diese Nichtraucher.. tzz..

@Thema: Ich finde, Zigaretten sind viel zu teuer und sollten EU-subventioniert werden!

Punkt.A.
Pummel
Auf gehts: Volksbegehren "Rauchfreies Sachsen"
Chino
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:35)
Sollte der Staat das Recht haben, Menschen vor sich selber zu schützen?

- Alkohol erst ab 16/18
- Verbot von so ziemlich allen Drogen mit denen der Staat kein Geld verdient
- Selbstmordkandidaten werden in die Geschlosseneanstalt gesperrt um sie davor zu schützen sich selber das Leben zu nehmen.
- usw.

=> Der Staat nimmt sich das Recht schon lange.

Die Tabakindustrie inzeniert offentlich das perfekte Verbrechen und die Opfer kämpfen noch dafür, dass es weiter geht ...

Brilliante Idee und Umsetztung, da kann man glatt neidisch werden smile.gif
JoSchu
Zitat(Chino @ 12 Jul 2006, 12:44)
- Alkohol erst ab 16/18
- Verbot von so ziemlich allen Drogen mit denen der Staat kein Geld verdient
- Selbstmordkandidaten werden in die Geschlosseneanstalt gesperrt um sie davor zu schützen sich selber das Leben zu nehmen.
- usw.

=> Der Staat nimmt sich das Recht schon lange.

Dessen bin ich mir bewusst, die Frage ist, ob er das Recht hat, sich das Recht zu nehmen. wink.gif (Nach meiner Definition von Recht schon, nach der "Allgemeinen", in der einem Rechte zugesprochen werden, wohl eher nicht)
Bei Einschränkungen gegenüber Minderjährigen kann ich ja noch mitgehen (wobei die Trennung 17="unverantwortlich" und 18="verantwortlich" natürlich lachhaft ist), aber ich persönlich halte weder etwas von einem Drogenverbot noch davon, Suizidgefährdete, die wirklich gute Gründe vorweisen können, nicht aus dem Leben zu entlassen. (Ich warte dann auf den unvermeidlichen entsetzten Aufschrei, allerdings am besten in einer neuen Diskussion)
drölf
<entsetzter aufschrei> yucky.gif

<neue diskussion> blahblah.gif

na irgendwie dreht sichs im kreis hier...
das mit der legalisierung aller drogen war schonmal 4 seiten vorher...
JoSchu
Zum Suizid (also der Diskussion dazu) bitte hier entlang.
Chino
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 13:53)
Dessen bin ich mir bewusst, die Frage ist, ob er das Recht hat, sich das Recht zu nehmen.

Wenn der Staat sich nicht das Recht nehmen würde hätten wir Anarchie ...
JoSchu
Und was ändert diese Feststellung nun an meiner Frage?
Chino
.. es macht deine Frage hinfällig. biggrin.gif
Chris
Der Staat hat das Recht bekommen und zwar aus dem Gedanken heraus, dass der Staat das bürgerschützende Gebilde ist. Wie schon oben erwähnt, und man könnte es auch in den Suizidthread schreiben, ist die Schädigung der eigenen Person meistens mit der Schädigung anderer Personen verbunden. In diesem Sinne muss der Staat, um andere Personen zu schützen, auch den Selbstschutz einer bestimmten Person übernehmen können.
loqo
ich glaub, das brauchst du joschu nicht erklären..

er scheint ja gegen jede regel, die von irgend jmd kommt außer ihm zu sein, denn das alles stört ja seine selbstbestimmung..

das dies nicht ganz konform läuft, mit der selbstbestimmung eines amokläufers oder gar in einem anarchischen staat, versteht er evtl. nicht so ganz oder aber, davon gehe ich eher aus, er weiß es ganz genau udn will eben nur irgend ne sinnlose, schon auf verlorenem posten stehende, diskussion führen..

also fahre ruhig fort blahblah.gif
Hot Doc
@loco: Recht hast du!

@topic: Wenn man dem Staat das Recht nimmt Menschen vor sich selbst zu schützen obwohl dann der Minderheitenschutz (der übrigens an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, die hier nicht erfüllt werden) ins Wasser fällt, müßte man mir als alkoholisiert autofahrende Minderheit das Recht geben besoffen durch die Gegend zu heizen und mich selbst zu gefährden. Muß ja keiner da im Weg stehen, hat ja das Recht als Mehrheit sich mehrheitlich zu entscheiden das Weite zu suchen und zu finden.
So ungefähr ließt sich deine Argumentation JoSchu, man muß nur besoffen Autofahren durch rauchen ersetzen. Und damit muß ich nochmal loco Recht geben, daß im Eifer des Gefechts hier "Argumente" ausgeteilt werden, die diesen Namen nicht mehr verdienen nur um in der Begrundung des Gegners einen kleinen Fehler zu finden auf dem dann rumzureiten und dann zu behaupten die ganze Begründung tauge nix, obwohl sie im Prinzip richtig ist.
Gute N8.
Unscheinbar
Etwa 19 Millionen Menschen in Deutschland und der Schweiz und schätzungsweise 1,1 Milliarden Menschen weltweit teilen eine große gemeinsame Leidenschaft: Sie alle rauchen. Voller Lust, mit Liebe zum oder im blauen Dunst – oder wegen ihres Lasters beschimpft. Der moralische Druck auf die Raucher wächst. Ist Tabak, der noch bei den Stars aus Hollywood zum schönen Leben gehörte, tatsächlich so gefährlich?

Die Warn- und Verbotspolitik nimmt zunehmend absurde Züge an, die im krassen Widerspruch stehen zu einer Gesellschaft, die sich als modern, aufgeklärt und demokratisch versteht. Mit puritanischem Eifer wird überwacht und bestraft, als seien wir im vorbürgerlichen Zeitalter. Hat der rastlose Eifer gegen das Rauchen ganz andere Gründe? Viel Rauch um nichts? Rauchen Sie? Verteidigung einer Leidenschaft lädt ein zu einem »Tanz mit dem statistischen Teufel«, ins »Horrorkabinett der Inhaltsstoffe« und wirft einen kritischen Blick auf die vermeintlich erdrückende Beweislast der Mediziner. Rauchen Sie? Verteidigung einer Leidenschaft fragt nach den moralischen Wurzeln der modernen Anti-Raucher-Bewegung, beleuchtet die moderne Medizin und ihren Gesundheitswahn und berichtet vom amerikanischen Kreuzung der alt-neuen Puritaner gegen das Rauchen.

Rauchen Sie? Verteidigung einer Leidenschaft blickt zurück auf die Historie des Rauchens, als der medizinische Triumphzug des Tabaks und die Verbreitung des Rauchens in Kriegs- und Pestzeiten neben grausamer politischer Verfolgung stand, bis zur Rücknahme der Rauchverbote im Zuge der demokratischen Revolution von 1848. Zugleich schreibt Imre von der Heydt über die Verführungen und die Annehmlichkeiten des Rauchens. Er plädiert für einen offenen und toleranten Umgang mit der Zigarette. In diesem faktengesättigten, informativen und bissig-ironischen Buch verbinden sich Kulturgeschichte und Gesellschaftskritik zur amüsanten Lektüre.

Imre von der Heydt. Rauchen Sie? Verteidigung einer Leidenschaf Dumont Verlag. 2005. CHF 31,70. Im guten Buchhandel erhältlich, oder z.B. bei Internetbuchhandlungen wie books.ch von Orell Füssli, oder bei Amazon.
onkelroman
naja gut, aber deutschland hängt auch echt saumäßig hinterher. wenn ich mir da mal andere eu-länder ansehe, zb spanien oder großbritannien.. da raucht keine sau, nicht mal nachts in irgendwelchen pubs hab ich da raucher gesehen. absolut krass. wir sind echt fast die letzten, bei denen noch überall geraucht werden darf. aber wozu auch rentengelder, wir haben doch die tabaksteuer.