aktueller SpiegelArtikel zu Dresden:
spiegel.deein paar Auszüge:
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Gleich hinter dem Innenstadtring beginnt die unendliche Einöde trister Plattenbausiedlungen, zu denen holprige, mit Schlaglöchern übersäte Straßen führen, deren Asphaltbelag nur hie und da notdürftig mit Kopfsteinpflaster geflickt ist.
bautechnisch der größte Nonsens, aber woher soll man's wissen...
Zitat
Im Winter verströmen die Quecksilberdampflampen in den hohen Straßenlaternen auch tagsüber ein orangegelbes Licht, das den Passanten auf den zerbröckelnden Bürgersteigen eine kränkliche Gesichtsfarbe verleiht.
dass ihr alle krank ausseht, weiß ich, dass hierzulande Quecksilberdampflampen tagsüber heller als die Sonne strahlen und dabei das typische orange-gelbe
Natriumdampf-Hochdrucklampen-Licht verbreiten ... nun, man lernt nie aus ....
Zitat
Dort wohnen jene Menschen, von denen sich viele innerlich bereits von dem Aufbruch in die Zukunft verabschiedet haben, der andernorts im boomenden Freistaat Sachsen immer noch spürbar ist.
Ok, vielleicht bin ich schon zu lange in Dresden, dass mir das noch nicht aufgefallen ist - aber hej, habt Ihr Osterheimreisenden Euch zu hause auch wieder geschämt Erst- bzw. Zweitwohnsitzbürger der Hauptstadt des Pessimismus zu sein und an den Schwarzenberg-typischen optimistischen Weitblick nicht heranreichen zu können?
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Etwa in Leipzig. Doch im Vergleich zu diesem zweiten sächsischen Zentrum hat die Landeshauptstadt nur mäßig attraktive Niederlassungen moderner Großindustrien abbekommen. Zwar betreibt AMD ... Infineon .... VW ....
da fällt mir nur die
Volksfront von Judäa ein:
Zitat
Rech:
Also gut. Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein,
der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der
allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer JE für uns getan?
2.Mitglied:
Den Frieden gebracht...
Rech:
Aach! Frieden! Halt die Klappe.
aber schauen wir wieder in den Spiegel:
Zitat
In der Elbmetropole haben sich insgesamt zehn Fraunhofer-Einrichtungen angesiedelt. Damit ist Dresden genau genommen die Fraunhofer-Hauptstadt. .... Max-Planck-Gesellschaft ein neues Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik .... BioInnovationszentrum ... TUD "Zentrum für Regenerative Therapie" - laut Selbstdarstellung "das größte universitäre Forschungszentrum in Deutschland" - im Exzellenzwettbewerb der Bundesregierung als einzigartige Institution für biomedizinische Grundlagenforschung als Exzellenzcluster ausgezeichnet.
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Biomedizin ... Weichen längst gestellt ... 20 Professuren eingerichtet oder neu berufen.

interessant bis krass, geht 2,5 Seiten lang so .... aber das alles hat natürlich einen Haken:
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Zum anderen wird das Leben außerhalb der Forschungsinstitute stark von der sozialen Provinzialität geprägt, offener ausgedrückt: von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.
obwohl Dresdner biogenetisch sehr tollerant sein können:
Zitat
Noch nie wurde in der sächsischen Hauptstadt Widerspruch gegen die gentechnischen Fragestellungen artikuliert ... "Auf keiner der großflächigen Fassaden, weder am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik noch am BIOZ, ist jemals ein Farbbeutel gelandet"
Na wenn das nicht Absolution bedeutet.
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genug zitiert, was mich eigentlich aufregt ist die, wie ich finde, unseriöse Ausarbeitung dieses Artikels. Die fehlende nichtakademische Allgemeinbildung des Autors, muss man wohl leider tolerieren, in einer Zeit in der die meißten jungen Leute kaum noch einen Nagel in die Wand bekommen - aber dessen makroökonomische Platzierung in der Glaskugel der globalisierten Welt zu erkennen glauben.
Dem journalistischen Anspruch unwürdiger empfinde ich die fast schon demagogische schwarz-weiß-Darstellung. Man ist geneigt zu der Feststellung zu gelangen, "Warum um alles in der Welt, gehen intelligente Wissenschaftler dorthin?". Dabei geht es mir garnicht um die Fakten, sondern um das Bild, das hier durch bewußtes Weglassen, Vereinfachen, Übertreiben und Gutmenschtum gezeichnet wird.
Für mich hat sich der Autor auf ein derart niedriges Niveau begeben, dass mir selbst positiv klingende Aspekte als fragwürdig erscheinen. Schade eigentlich.