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NPD zieht in den Landtag ein.
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 18 Sep 2006, 04:52
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Roman-Precog :o)         
Punkte: 6661
seit: 14.11.2003
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ich wollte eigentl. keinen neuen thread aufmachen, der wieder in einer spam-flut endet und letztlich sinnlos is, aber das wahlergebnis der npd finde ich trotz der bestätigten prognosen sehr erschreckend. mit (vorläufigen) 7,3% zieht sie in den landtag ein und erhält somit 6 sitze. vor 4 jahren erreichte sie "nur" 0,8% und jetzt schon 9mal soviele stimmen! sicherlich wird der einfluss in die landespolitik eher gering sein und sie werden "nur" für ähnliche peinliche auftriitte wie im sächs. landtag sorgen, aber gerade dies wird das ansehen meck-pomms (und dtl.´s) schaden, verbunden mit verlusten wirtschaftl. investitionen. desweiteren sank die wahlbeteiligung von 70,6 auf 59,2% (berlin sogar 58,5%), welche natürlich auch einen einfluss auf das hohe ergebnis der npd hatte. die npd konnte zwar keine sitze im berliner landtag gewinnen, dennoch is sie künftig in vier berliner bezirksparlamenten vertreten Ergebnisse bei tagesschau.deNPD gelingt der Sprung ins zweite deutsche ParlamentDemokratische Parteien reagieren geschockt auf NPD-Einzug in den Landtag
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Nu, mir gönn!
"Ich bin Veganer Stufe IV. Ich esse nichts, was einen Schatten wirft." Ich bremse auch für Hufeisennasen! Was sich liebt, das neckt sich. – Was sich fickt, das fetzt sich. Wer will Mädchen schon an den Hintern fassen? Da kommen doch nur Püpse raus! Analsex is für´n Arsch!
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 18 Sep 2006, 07:29
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Ja so ist das halt. Bei Parteien, die 58% Wahlbeteiligung als großen Erfolg feiern ist das auch kein Wunder.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 18 Sep 2006, 08:05
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1. Schein 
Punkte: 45
seit: 18.04.2006
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die wahlbeteiligung ist jetzt aber ni so zu sehen. in MeckPom waren die zufrieden mit der wahlbeteiligung, s sind sogar mehr menschen wählen gegangen als gedacht bzw. "befürchtet". sonst seh ich das auch so. is erschreckend, dass die NPD von so vielen leuten unterstützt wird.
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 18 Sep 2006, 08:29
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Ich halte es schon für ein Armutszeugnis der Politik, wenn 40% Wahlberechtigte einfach sagen, dass es keinen Sinn hat Wählen zu gehen. Nicht mal um den Einzug der NPD ins Parlament zu verhindern (was das letzte aller platten Argumente ist, um wählen zu gehen).
Und sich dann hinzustellen und zu sagen: "Naja eigentlich haben wir so eine bürgerfremde Politik gemacht, dass wir eigentlich erwartet haben, dass nur 40% wählen gehen, also ist doch 60% super", halte ich für eine klassische Euphemie. Wenn nicht gar eine Bankrotterklärung. Es ist ja nicht so, dass die Regierung jetzt angetreten ist, alles zu verbessern und die letzten 5 Jahre irgendwelche krassen Reformen durchgezogen hat, die für das Wohl des Volkes aber zum Ärgernis deselben gereicht hätten.
Nein, man wurstelt da lethargisch vor sich hin und auch das Volk verfällt in einen Zustand, in dem es annimmt, dass seine Beteiligung am demokratischen System nicht mehr von Nöten ist, und freut sich tierisch darüber, dass man es nicht geschafft hat, soviele Wähler wie möglich einzuschläfern.
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 18 Sep 2006, 10:21
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Drehrumbum der Runde        
Punkte: 1995
seit: 07.03.2006
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Zitat(sodi @ 18 Sep 2006, 09:28) so isses. bei undurchsichtigen wahlprogrammen, nicht eingehaltenen wahlversprechen und dem einheitsbrei der großen parteien is die wahlverdrossenheit der bürger kein wunder.  inwiefern unterscheidet sich das jetz von jeder anderen wahl der letzten jahre? inwiefern unterscheiden sich diese wahlen von denen der letzten jahre? ist doch das altbekannte bild dass die NPD ihre stimmen zu 90% aus dem lager der 'protestwähler' erhält, wusste man früher auch schon also je misslungener die politik scheint, desto besser schneidet die NPD ab... egal was... egal wie die wahlbeteiligung ist... weil es halt diese hirnlosen protestwähler sind, die NPD ankreuzen und nicht nur die überzeugten alt- und neonazis wahlprogramme sind schnuppe... keiner, der 2 kreuze machen soll, liest vorher 7 bis 10 mal runde 50 seiten wahlprogramm, wo eh nur das drin steht, was man mit kurzen stichpunkten genausogut widergeben könnte... aber die wären zu eindeutig... das gibt dann wieder probleme bei den nichterfüllten wahlversprechen, weil man bei wenigen, präzise formulierten sätzen nicht anfangen kann, rumzuinterpretieren einheitsbrei... wie hätten sies denn gern? radikale parteien gabs doch ebenfalls zur genüge... z.b. die PDS oder die allseits beliebte NPD dass die großen 2 parteien das gleiche erzählen mag darin begründet sein, dass sie die gleiche aufgabe lösen sollen und diese aufgabe einer gemäßigten partei wenig handlungsspielräume bzw verschiedene lösungsvorschläge lässt z.b. schuldenabbau geht nunmal nur durch sparen oder mehreinnahmen... ok... man kann auch die gläubiger verstaatlichen oder polen überfallen, aber das ist in einer demokratie schwer umsetzbar, sodass die gemäßigten halt immer das 0815 patent präsentieren, obwohls seit 30 jahren schon nicht funktioniert der urnenpöbel im allgemeinen mag zwar dumm sein, aber nicht senil! wenn man seit 30 jahren dasselbe aus dem mund immer anderer leute und abwechselnd der SPD und CDU regierung hört, dann MUSS einfach das bild entstehen, es handle sich um einen endlosen kreislauf, unabhängig davon, wen man letztendlich wählt... so erwies sich die SPD unter schröder als die bessere CDU, die dinge durchsetzen konnte, die die CDU auch will, aber nie hätte durchboxen können, während die CDU plötzlich in der opposition zur sozialen politik fand und prompt aus prinzip dagegen war, obwohl sie vor kurzen noch dafür war ja es scheint beinahe, dass die position innerhalb des staatsapparates wesentlich mehr bedeutung hat, als die person oder die parteiangehörigkeit selbiger... und jetz erklär mir doch nochmal genau, warum alle wählen gehn sollten...
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 18 Sep 2006, 10:36
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1. Schein 
Punkte: 14
seit: 09.05.2005
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Was mich am meisten stört, ist dass sich irgendwie wiedermal alle als Gewinner fühlen ("Wir haben die Wahl gewonnen") oder ein absolut klares und deutliches Wählervotum für die eigene Partei sehen (auch wenn man nur 10% hat) und dass am Einmarsch der NPD natürlich die PDS schuld ist.
Ich glaube, wenn es den Damen und Herren mal möglich wäre, selbstkritisch zu sein und mal aus ihren Marketingphrasen auszubrechen und auch mal Probleme sinnvoll angehen, dann wirds vielleicht auch wieder was mit Wahlbeteiligung und sinnvollen Kreuzen auf den Wahlzetteln.
Nur nochmal zur Klarstellung: Ich kann unter keinen Umständen gutheißen, dass irgendjemand sein Kreuz bei der NPD macht. Ich bin aber der Meinung, dass die etablierte Politik einen viel größeren Teil zum Wahlergebnis der NPD beiträgt, als die braunen Heinis selbst. Dummerweise gestehen sie sich's nicht ein bzw. machen nix dagegen außer warmen und rhetorisch ausformulierten Luftblasen.
Grandios ist allerdings auch, dass die Reporterin aus der Region nicht in der Lage ist, den richtigen Namen der Heinis zu nennen, sondern permanent von der DVU spricht. Das nenne ich solide Recherche und Interesse für das eigene "Fach"Gebiet.
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 18 Sep 2006, 10:49
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NeoHippie    
Punkte: 456
seit: 11.09.2006
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morgen zusammen,
mir ist das thema wahlbeteiligung irgendwie am meisten hängengeblieben in dieser diskussion. klar wirkt die politik alternativlos (gerade wenn man sich die großen parteien anguckt, die die selben probleme angehen wollen und dabei nur das geld so umverteilen, dass die bilanz wieder stimmt, ohne damit probleme zu lösen), aber mal im ernst: wenn ich mir die menschen auf der straße so angucke, dann interessieren die sich einfach nicht die bohne dafür. und das ist nicht nur damit zu erklären, dass sie sich verarscht fühlen, sie identifizieren sich nur (wenn überhaupt) mit schwarz-rot-gold, nicht mit der regierung (-sform).
und (obwohl ic hdas im chat schonmal anklingen ließ) ich halte die pds auf kommunaler und landesebene nicht für eine protestpartei, gerade da wo sie (mit-)regiert hat nicht. als (ex-)berliner kann ich nur von meinen erfahrungen reden, aber wer den gesamten haushalt der kommune direkt von den bürgern bestimmen lässt (da wo sie's wollen, wo nicht, übernimmt das weiter das kommunale parlament (BVV)), der tut mehr für die demokratie als spd/cdu/fdp zusammen. für mich ist die pds zumindest auf dieser ebene eine ernsthafte alternative zum gesamtbrei (bewusst gewähltes, provozierendes wort) der etablierten politischen szene.
was die npd angeht, sind die gründe eher bunt gemixt, wenn sie sich weiter so verhält wie im dresdner landtag, dann bleibt sie protestpartei. die dvu in brandenburg ist auch ins parlament eingezogen und in der nächsten legislatur wieder hinter ferner liefen gefallen. wenn die apathischen bürger wieder interesse bekommen sollten, dazu die parteien sich mal wieder gedanken über wirkliche projekte machen 8nicht nur verwaltung des missstandes), dann seh ich das relativ optimistisch.
bleibt nur zu hoffen, dass sich die npd wieder totläuft, und das kann man meiner meinung nach nur mit engagierten projekten gegen rechts erreichen. (womit die aktuelle finanzierungsfrage mal nur angesprochen sien soll)
einen schönen tag fee
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guter mensch
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"Save the planet. Kill yourself" - unbekannt
"Nimm bei jeder deiner Entscheidungen an, dass die Welt an der Kante zwischen gut und böse steht. Jede Handlung kann sie ins Dunkel stürzen, oder ins Licht." - Ghandi
"Wer möchte, dass die Welt bleibt wie sie ist; möchte nicht, dass sie bleibt." - Erich Fried
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 18 Sep 2006, 11:07
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1. Schein 
Punkte: 41
seit: 05.12.2004
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ich glaube eigentlich nicht, dass der großteil der nichtwähler menschen sind, die nicht wissen was sie wählen sollen oder solche, die keinen Sinn in ihrer Stimmabgabe sehen. ich glaube vielmehr, dass es einfach zunehmend Leute gibt die sich nur für sich selbst interessieren, denen es schlicht egal ist, was vor ihrer tür und in ihrem land passiert, die nicht einmal wissen, dass wahlen sind. und wenn sie es wissen, dann gehen sie nicht hin, weil grad schönes wetter ist, weil grad was gutes im fernsehen läuft oder weil ihnen der weg zu weit ist. so etwas wie demokratie interessiert sie nicht, solange sie selbst irgentwie über die runden kommen. naja, und wenn nicht kann man ja auch immer noch npd wählen, vorrausgesetzt sie finden überhaupt ihr wahllokal und die stelle, wo sie das kreuz machen müssen.. ist ein harter vorwurf an viele der menschen in unserem land, aber ich fürchte leider dass es so aussieht. wieviel prozent der bevölkerung interessieren sich denn überhaupt für sowas, was wir hier in diesem thread machen, wieviele interessiert es denn überhaupt, wie ein wahlergebnis aussieht? die wenigsten, glaube ich.
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 18 Sep 2006, 11:19
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1. Schein 
Punkte: 41
seit: 05.12.2004
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sorry, aber um zu begreifen, dass die politik auch das eigene leben beeinflusst, müsste man ja in der lage sein, zumindest ein bisschen nachzudenken... leider fehlanzeige...
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 18 Sep 2006, 11:30
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Gnh...Hirrrrn!      
Punkte: 887
seit: 13.10.2003
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Zitat(Phaeton14210 @ 18 Sep 2006, 11:19) sorry, aber um zu begreifen, dass die politik auch das eigene leben beeinflusst, müsste man ja in der lage sein, zumindest ein bisschen nachzudenken... leider fehlanzeige...   n paar haben ja nachgedacht und sind wählen gegangen. das protestwählen in berlin sah schon n bissel anders aus: 13% miniparteien (npd, graue, ...) hat jemand gestern tagesschau gesehen? die waren ALLE sauer, dass die ndp jetzt mit macht. der npd-sprecher wurde gar nicht erst zu wort gelassen.  ich hab's vorhergesehen, also die wahrscheinlich auch.
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 18 Sep 2006, 13:03
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Roman-Precog :o)         
Punkte: 6661
seit: 14.11.2003
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Zitat(drölf @ 18 Sep 2006, 10:21) inwiefern unterscheidet sich das jetz von jeder anderen wahl der letzten jahre? inwiefern unterscheiden sich diese wahlen von denen der letzten jahre?  nur das es schlimmer wird Zitat(drölf @ 18 Sep 2006, 10:21) dass die NPD ihre stimmen zu 90% aus dem lager der 'protestwähler' erhält, wusste man früher auch schon also je misslungener die politik scheint, desto besser schneidet die NPD ab... egal was... egal wie die wahlbeteiligung ist... weil es halt diese hirnlosen protestwähler sind, die NPD ankreuzen und nicht nur die überzeugten alt- und neonazis  es wird aber nicht nur durch die prostetwähler und überzeugten ausgelöst, sondern auch durch die geringe wahlbeteiligung. der anteil der "stammwähler" der großen parteien ist enorm gesunken und die bleiben lieber der wahl fern, als eine andere der großen parteien zu wählen. Zitat(drölf @ 18 Sep 2006, 10:21) einheitsbrei... wie hätten sies denn gern? radikale parteien gabs doch ebenfalls zur genüge... z.b. die PDS oder die allseits beliebte NPD  nur weil alle parteien fast den gleichen weg gehen, muss ich doch nicht den radikalen gehen. ausserdem ist die pds keine radikale partei Zitat(gewaltfee @ 18 Sep 2006, 10:49) mir ist das thema wahlbeteiligung irgendwie am meisten hängengeblieben in dieser diskussion. klar wirkt die politik alternativlos, aber mal im ernst: wenn ich mir die menschen auf der straße so angucke, dann interessieren die sich einfach nicht die bohne dafür. und das ist nicht nur damit zu erklären, dass sie sich verarscht fühlen, sie identifizieren sich nur (wenn überhaupt) mit schwarz-rot-gold, nicht mit der regierung (-sform).  die kommunikation zwischen den großen politikern und ihren "wählern" ist gestört. auf dem weg, "volksparteien" zu sein (zu bleiben), haben sie ihre soziale festigung verloren, über das "lieblingskind" wirtschaft hinaus isind kaum andere interessen erkennbar. wer denkt, sich über meinungen und vorstellungen von mehrheiten ebenso hinwegsetzen zu können wie über vorherige versprechungen, der setzt auf dauer nicht nur das vertrauen aufs spiel, sondern produziert auch sprachlosigkeit und entfremdung und damit auch den verlust eigener lern- und anpassungsfähigkeit an sich neu ergebende probleme. das ergebnis ist ein schneller verschleiß politischer programme und verheißungen.
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