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> Max Frisch Homo Faber Eure Gedanken dazu

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post 30 Dec 2005, 20:26
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Propagandapanda
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seit: 17.11.2004

Faber ist eine Marionette des Autors. Da er selbst über sich reflektiert ist er nur eine Marionette seiner selbst. Das klingt hart und wertend. So fängt man kein Thema an.
Ich schon. Ich finde Fabers Reflektionen über sein Leben steril und leblos. So.
Jetzt seid ihr dran.



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myrmikonos was here
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Antworten(15 - 20)
post 31 Dec 2005, 14:25
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Zitat(EnjoyTheChris @ 30 Dec 2005, 23:41)
@tuesday
Dass Sabeth seine Tochter ist, wird übrigens schon relativ am Anfang gesagt (Suhrkamp blaues Paperback S. 64), der Roman wechselt ja etwas zwischen dem Bericht und der Gegenwart.
*


Da hast du recht, siehst du aber den chronologischen Ablauf, so wird das Faber erst ab Ende richtig bewusst, als sie im Krankenhaus liegt und er mit seiner Frau redet.

Dieser Beitrag wurde von tuesday: 31 Dec 2005, 14:27 bearbeitet


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post 31 Dec 2005, 17:52
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old 's cool!
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seit: 12.07.2003

irgendwie ist das aber ein faszinierendes mittel in seinen büchern. gerade bei "Stiller" weiß man eigentlich von anfang an bescheid was sache ist, aber bis zur letzten seite wird offen gelassen, ob das was ganz offensichtlich ist, wirklich der wahrheit entspricht oder nicht und das ist mehr als genial, ich kenne kein buch, wo das schon mal funktioniert hätte, den leser derart zu fesseln und dabei so wissentlich im ungewissen zu lassen wie bei "Stiller". bei "Homo Faber" ist das ja mit seiner tochter ganz ähnlich gemacht. wenn man dabei betrachtet, dass es Frisch immer um die identität und die auseinandersetzung mit sich selbst geht, ist das ein wunderbares stilistisches mittel. dem leser wird das übrigens auch erst am ende so richtig endgültig klar.

/edit: und was mir auch gerade noch einfällt.. man sollte Frischs bücher mal in unterschiedlichem alter lesen - sehr interessant, weil man mit mehr eigener reife und erfahrung viel mehr von seinen worten versteht. es ist ziemlich sinnlos "Homo Faber" in der schule lesen zu lassen, denn niemand hat da bereits eine langjährige beziehung, geschweige denn eine ehe vorzuweisen und kann sich dementsprechend nicht in die rolle Fabers versetzen. mit zunehmenden alter geht das aber umso besser.

Dieser Beitrag wurde von yocheckit: 31 Dec 2005, 17:58 bearbeitet


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Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
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post 01 Jan 2006, 17:26
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Zitat(yocheckit @ 31 Dec 2005, 13:13)
weil (hollywood-)filme vielleicht nicht im entferntesten an die tiefsinnigkeit so eines buches
herankommen? huh.gif

Infos zur Verfilmung von Volker Schlöndorff (D/ F/ Gr 1990)


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post 01 Jan 2006, 17:37
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hollywood steht extra in klammern weil ich das damit auch auf die allgemeinheit bezogen habe. hab "Homo Faber" als film zwar nicht gesehen, kann mir aber nicht vorstellen wie man diesen stoff glaubwürdig rüberbringen will.. deshalb bin ich ja auch schon auf den film gespannt der "Das Parfüm" auf die leinwand bannen will.. no.gif
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post 01 Jan 2006, 17:45
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seit: 16.11.2005

So schlecht war die Verfilmung garnicht... aber bitte erst das Buch lesen und dann den Film schauen... Es erschließen sich im Film mehr Zusammenhänge finde ich
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