_
toggle menu eXmatrikulationsamt.de
online: 441 gäste

> Max Frisch Homo Faber Eure Gedanken dazu

Themen Layout: Standard · [Linear] · Outline Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken
post 30 Dec 2005, 20:26
avatar
Propagandapanda
*********

Punkte: 3074
seit: 17.11.2004

Faber ist eine Marionette des Autors. Da er selbst über sich reflektiert ist er nur eine Marionette seiner selbst. Das klingt hart und wertend. So fängt man kein Thema an.
Ich schon. Ich finde Fabers Reflektionen über sein Leben steril und leblos. So.
Jetzt seid ihr dran.



--------------------
myrmikonos was here
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
 
Antworten(1 - 14)
Timmey
post 30 Dec 2005, 20:28
Dieser User ist abgemeldet. Abgemeldet





Hab das Buch hier aber noch net gelesen. Liegt über meinem Bett. Ich wollts aber bald ma anfangen wenn sich zeit findet dann kann ich auch nen Urteil fällen. Ich hab nur von vielen Personen und auch von meinen Eltern gehört das das Buch und der Film richtig gut sein sollen.
AntwortenZitierenTOP
post 30 Dec 2005, 20:32
avatar
old 's cool!
*********

Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

das wichtigste an "Homo Faber" ist, dass man zuvor "Stiller" gelesen hat, denn die meisten werke Max Frischs sind sehr autobiografisch und befassen sich mit der eigenen identität. ich würde "Mein Name sei Gantenbein" schon als tiefphilosophisches werk betrachten, was diese triologie perfekt abschließt. meiner meinung nach ist "Homo Faber" zwar das bekannteste, aber das uninteressantere werk von Max Frisch, weil der protagonist ziemlich fahl und leblos erscheint.


--------------------
Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 30 Dec 2005, 21:15
avatar
٩(●̮̮̃•̃)۶
********

Punkte: 1712
seit: 16.11.2005

Zitat(yocheckit @ 30 Dec 2005, 19:32)
meiner meinung nach ist "Homo Faber" zwar das bekannteste, aber das uninteressantere werk von Max Frisch, weil der protagonist ziemlich fahl und leblos erscheint.
*


Meiner Meinung nach hätte Frisch die Charaktäre nicht anders schreiben können, da im ganzen Buch ein Schleier um die wahre Identität des Mädchens herrscht, die sich ja erst am Ende aufklärt. Ab diesem Augenblick finde ich, dass die Protagonisten erst richtig "leben" und die Gefühle besser zum tragen kommen. Ich finde das war ein gut gewähltes Stilmittel.


--------------------
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 30 Dec 2005, 21:17
avatar
old 's cool!
*********

Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

das stimmt natürlich, die bücher sind auf jeden fall genial, aber gerade deshalb und im vergleich zu seinen anderen werken gefällt es mir nicht ganz so gut.
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 30 Dec 2005, 21:20
avatar
٩(●̮̮̃•̃)۶
********

Punkte: 1712
seit: 16.11.2005

Ich mag auch andere Schriftsteller lieber. Aber es hat mich schon zum Denken angeregt dieses Buch...
Schon interessant, das in einigen Fällen Liebe illegal ist...
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 30 Dec 2005, 21:41

3. Schein
***

Punkte: 162
seit: 27.04.2004

Mir hat Homo Faber ziemlich gut gefallen, ich musste es in der Schule lesen und hab es dann noch einmal vor 5 Monaten in die Hände bekommen und gelesen.
Zum einen gefällt mir Frischs Schreibstil sehr gut, besonders seine manchmal unpassenden Vergleiche und seine darstellende Beschreibung mit der er versucht Bilder, Geräusche oder Gerüche im Kopf des Lesers zu erzeugen. (Das ist mir deshalb so sehr aufgefallen, weil ich direkt im Anschluss an dieses Buch "Illuminati" von Dan Brown gelesen habe, wo es mir vorkam als würde ich überhaupt keine Vorstellungskraft benötigen und in einem Bilderbuch blättern; Story hat trotzdem gefetzt ...)
Zum anderen finde ich die Hauptfigur durchaus interessant, ich kann mich mit seiner rationalen Denkweise gut identifizieren.

Zitat
... Ich finde Fabers Reflektionen über sein Leben steril und leblos. ...

Zitat
... weil der protagonist ziemlich fahl und leblos erscheint ...

So ist das Leben eben manchmal auch.
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 30 Dec 2005, 21:47
avatar
old 's cool!
*********

Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

nicht umsonst ist Max Frisch mein lieblingsautor, er hat einfach einen wunderbar lebhaften schreibstil, man kann sich prima in seine figuren hineinversetzen, die umgebung die er detailliert aber niemals langatmig beschreibt baut sich stück für stück im eigenen kopf auf und man hat das gefühl man ist mittendrin, ja meist sogar der protagonist selbst; und das ist es doch, worauf es beim bücherschreiben ankommt. je mehr man sich mit der situation des buches identifizieren kann, desto mehr mag man dieses buch.
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 30 Dec 2005, 22:04

3. Schein
***

Punkte: 162
seit: 27.04.2004

Zitat(yocheckit @ 30 Dec 2005, 20:47)
nicht umsonst ist Max Frisch mein lieblingsautor, er hat einfach einen wunderbar lebhaften schreibstil, man kann sich prima in seine figuren hineinversetzen, die umgebung die er detailliert aber niemals langatmig beschreibt baut sich stück für stück im eigenen kopf auf und man hat das gefühl man ist mittendrin, ja meist sogar der protagonist selbst; und das ist es doch, worauf es beim bücherschreiben ankommt. je mehr man sich mit der situation des buches identifizieren kann, desto mehr mag man dieses buch.
*


sh_goodpost.gif
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 31 Dec 2005, 00:30

3. Schein
***

Punkte: 202
seit: 03.09.2005

habs auch gelesen..weiß zwar nicht mehr alles, aber die geschichte mit hanna u. ihrer ihm gegenüber verheimlichten tochter, in welcher er ja anfangs glaub verliebt war, is noch bisl in erinnerung..fands aber jetzt auch nicht so einprägsam.
weiß nich, da hat kafkas verwandlung mehr spuren hinterlassen... ;-)
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 31 Dec 2005, 00:41
avatar
Ultimate Pirat
*******

Punkte: 1358
seit: 21.01.2004

Der Kernaspekt des Buches ist für mich der Mensch in der Moderne, der Mensch der eben in seiner ganzen Entwicklung und Evolution selber zu einer Maschine geworden ist und keinen Blick mehr für das Nebensächliche hat; die Schönheit der Dinge steht nur noch an zweiter Stelle und muss der Funktion weichen.

Fabers Beziehung zu Ivy ist ein gutes Beispiel, natürlich braucht er den Sex, aber der Rest ihm eigentlich völlig egal, er mag Ivy nicht der Schönheit wegen, sondern weil sie "praktisch" ist.
Oder auch die Heirat mit Hanna, die nicht stattfindet, weil Faber Hanna vorrangig beschützen möchte.

Faber ist erfolgreich und hat eigentlich alles was er nach seinem eigenen Verständnis zum Glück braucht (einen guten Job, eine Frau, Respekt, Geld), aber er ist nicht glücklich - was ihn nachdenklich macht; denn er müsste es sein.

Die erste Zäsur findet statt, als er sich nach der Notlandung entschließt Joachim zu begleiten und dann wird der Konflikt immer mehr aufgebaut (Treffen von Sabeth, sein Verlieben in eine viel jüngere Frau, die gemeinsame Reise, die Erkenntnis das Sabeth seine Tochter ist).

Die Person Faber muss deshalb auch nicht sympathisch oder interessant sein - im Gegenteil - sie dient Frisch nur als Mittel zum Zweck - um selber zum Nachdenken über das eigene Sein anzuregen.

Ich persönlich kann oft genug den Homo Faber in mir erkennen und kämpfe eifrig dagegen...

Ich finde selbst ohne diese philosophische Ebene ist Homo Faber lesenswert, außerdem ist es ja wirklich nicht soo lang.

Die Szenen mit der Feier in NY mit Ivy und Dicks Freunden sind jedenfalls herrlich komisch oder auch die lakonischen Kommentare von Faber, als die Maschine notlanden muss und alle in Unterwäsche in der brütenden Sonne rumrennen...

Zitat
Natürlich versuchte ich alles von der komischen Seite zu nehmen, auch als die indianische Vase in Trümmer ging, die gar nicht mir gehörte.
  Ivy fand mich humorlos

[...]
Zitat
Als ich gelegentlich auf Toilette ging, war die Tür verriegelt. Ich holte einen Schraubenzieher und sprengte die Türe. Einer saß am Boden und rauchte und wollte wissen, wie ich heiße.
  So gings die ganze Nacht.


@tuesday
Dass Sabeth seine Tochter ist, wird übrigens schon relativ am Anfang gesagt (Suhrkamp blaues Paperback S. 64), der Roman wechselt ja etwas zwischen dem Bericht und der Gegenwart.

Max Frisch kann ich sonst auch nur jedem ans Herz legen, der sich für gute Literatur interessiert. Yocheckit hat ja schon "Mein Name sei Gantenbein" und "Stiller" angesprochen, aber auch seine Stücke sind nachdenklich "Biedermann und die Brandstifter" oder auch sehr komisch "Don Juan - oder die Liebe zu Geometrie". Allen Werken die ich bisher von ihm gelesen habe, ist gleich, dass sie sich immer mit der Psyche von Menschen beschäftigen.


C'ya,

Christian


--------------------
bild kann nicht angezeigt werden
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 31 Dec 2005, 05:08

<Mitgliedertitel>
*****

Punkte: 508
seit: 20.08.2004

Moin. Fands nich schlecht. Aber richtig schoen wars IMHO auch nicht. Manchmalhin - man hat gelernt was Zopilote sind. Der Guatemala Kram war eigntlich der beste. Die Reise durch Europa... naja. Das Ende. Naja. Is schon nicht schlecht, aber mein armseliger Geschmack weiss es einfach nich zu schätzen.

CPCPCPCPdvSmklsdnklasdvnklöasdfköjkl weflöjkefweföilsdvjklöasdfvlöjkalköjadlöjkasdvklöjasvdljkövasdnklöasdvnklsd
vaköbavdöhkllönksdvalönkasvdklnö asdv jlasdv löjkasdlökasdf lökjasdjklöflöjkasdfjklö asdklöjfasdklöjasdlköjf löjksrp+o


--------------------
Meine Signatur ist: Keine Signatur!
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 31 Dec 2005, 05:13

<Mitgliedertitel>
*****

Punkte: 508
seit: 20.08.2004

Achso. Noch watt. Ich hab gleich mal im Brocki nach Maya und Azteken geschaut. Vielleicht kennt sich ja jemand von euch damit aus. Das Faberle meint die würden alle 52 Jahre ihre Städte verlassen... dazu steht bei den Maya nix drin. Aber 52 ist eine Jahreszahl die für die Azteken eine Bedeutung hat. Die Stocken nach 52 Jahren immer den Haupttempel (die ham ja immer solche Treppenpyramiden mit 2 Aufgängen) um eine Stufe auf. Vielleicht haben die das damals nich gewusst? Vielleicht ist der Brocki ungenau, meine Erinnerung mies - aber das sollte an der Stelle mal erwähnt sein. Plembe!

asdfopkasdfkpasdfüps asdfkljadklasd LÖKÖKLASöklasd öklasawPIOJqeß12902348i DSFKLFASKLSADÖKL IOPQOPQWFPOQWOKPFMLÖ DÖKLASLÖKASFKLÖASF OPIQWPOQWDOPKDQWLÖKKLKLASDKLASDD)="$=))%(!"(?!"$?=ETWLJKÖAFS F ÖKLASFLÖKASFLÖKFASIOPU OPIWRLÖK KLQWIOQWRPOIQWRKQWKLÖÖKL LÖKAKLÖASOPIDOAUISCMDIMOQWM
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 31 Dec 2005, 12:21
avatar
Anti-Gegner
******

Punkte: 802
seit: 25.11.2005

Zitat(calyx @ 31 Dec 2005, 04:08)
Naja. Is schon nicht schlecht, aber mein armseliger Geschmack weiss es einfach nich zu schätzen.

yeahrite.gif Sah nur den Film mit July Delpy, und wüsste auch nicht,
warum man nun etwa noch mehr davon wollen sollte... huh.gif

Dieser Beitrag wurde von Kagge MC: 31 Dec 2005, 12:22 bearbeitet


--------------------
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 31 Dec 2005, 14:13
avatar
old 's cool!
*********

Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

weil (hollywood-)filme vielleicht nicht im entferntesten an die tiefsinnigkeit so eines buches herankommen? huh.gif
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder: