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Wir sind keine Sozialhilfestation
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 01 Mar 2007, 09:18
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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"Wir sind keine Sozialhilfestation, sondern ein Wirtschaftsunternehmen" http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...94_REF4,00.htmlSo hat das der Audi-Chef ausgedrückt. Und das sollte doch alle klar machen - wenn sich Vater Staat nicht um das Soziale kümmert, dann tut das keiner. Also müssen wohl gegen das Geschrei der Unternehmen (die ja offensichtlich keine Ahnung von Sozialem haben) härtere Gesetze her, die den Sozialstaat stärken. Die Mitarbeit von Unternehmern sollte dabei ausgeschlossen werden. Mit so einer Aussage sind doch die Hartz-4 Gesetze auch nicht mehr haltbar. Denn auch diese wurden von dem Chef eines Wirtschaftsunternehmens entworfen ... und können demnach nicht sozial sein. Wann wacht Deutschland auf?
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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Antworten(1 - 14)
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 01 Mar 2007, 09:39
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2. Schein  
Punkte: 107
seit: 16.01.2006
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Er bezog sich ja auch auf die vollkommen ausufernde CO2 - Klimaschutzdebatte, in der die deutsche Autoindustrie jetzt den schwarzen Peter zugesteckt bekommt. Ich hab zwar noch keine glaubwürdige Statistik über den prozentualen Anteil von CO2 Ausstoß der Autos im Vergleich zu anderer Schwerindustrie gesehen, aber ich denke das es andere Stellen gibt, an denen man mal was regulieren sollte. Die Autoindustrie hat riesige Anstrengungen zur Verbrauchsreduzierung unternommen. Wenn die Autos allerdings immer schwerer werden (Ausstattungsmerkmale werden hinzugefügt), dann ist es unmöglich den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Warum sollte ein Wirtschaftsunternehmen entgegen seiner Kundenwünsche entwickeln und produzieren??? Wo gibts sowas?
Die deutschen PKWs sind wirkliche Weltspitze, wenn es um denVerbrauch geht, da brauch man sich nicht verstecken. Aluminiumkarossen zur Gewichtsreduzierung - wer sonst noch? Turbolader- / Kompressorentwicklung auf Weltniveau um den Hubraum zu reduzieren (Reibungsverluste werden reduziert). Es gibt wohl einiges, was in unseren Landen getan wird. Da gibt es wohl andere Dinge die mal unter die Lupe genommen werden sollten...
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 01 Mar 2007, 10:21
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Comment · Like (9)    
Punkte: 445
seit: 17.11.2005
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Chris: Du kommst von Emissionsrestriktionen auf Hartz-IV? Nicht schlecht. Eine oder zwei Zeilen mehr als jene erste zitierte wären imho etwas sinnvoller gewesen, um den Leser nicht gleich vor vollendete Tatsachen zu stellen - mein erster Gedanke ging sicher nicht an "oh, Umweltschutz, klar" (mag auch an der Formulierung "Sozialhilfestation" liegen). "So hat das der Audi-Chef ausgedrückt." Hat er tatsächlich, aber mitnichten in dem Zusammenhang, den du hier darstellst. Zum Thema: Ein kläglicher Versuch, als Resultat würde Deutschland mal einen Ruf verlieren .. Abwechslung soll ja gut tun.
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<[SA]HatfulOfHollow> i'm going to become rich and famous after i invent a device that allows you to stab people in the face over the internet
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 01 Mar 2007, 10:37
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Nun, es geht mir durchaus nicht um die CO2 Emissionen, sondern um die Denke. Und die sagt mit diesem Satz alles aus. "Wir sind keine Sozialhilfestation" - Er drückt damit aus, dass er keinerlei Bereitschaft sieht, sich für die Gesellschaft zu engagieren. Er möchte keine Hilfe leisten, er will sich nicht sozial betätigen. Wir sind keine Sozialhilfestation, sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Er hätte auch sagen können, dass sich die Krümelkacker und Krakeler verpissen sollen, wenn echte Männer echte Geschäfte machen. Kein Eingeständnis, dass man etwas tun müsse. Nein. Ein klarer Punkt, dass die ganzen Verlierer ihn nichts angehen. Sein Unternehmen zählt zu den Gewinnern und das soll auch so bleiben und deswegen hat man keine Zeit und kein Geld sich um die schwächeren Glieder der Gesellschaft zu kümmern. Es ist einfach die Denkweise die in diesem Ausdruck mitschwingt, die sich auf alles gesellschaftliche Engagement übertragen lässt. Und ob das jetzt das Engagement ist, dass der Planet nicht auseinanderfällt oder für die Ärmeren unseres Landes ist dabei egal.
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 01 Mar 2007, 10:47
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Comment · Like (9)    
Punkte: 445
seit: 17.11.2005
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Dramatisch, dramatisch. Ich verstehe worauf du hinauswillst, aber Zitat(Chris @ 01 Mar 2007, 09:37) Sein Unternehmen zählt zu den Gewinnern und das soll auch so bleiben  .. zurecht. Was sonst? Zitat(Chris @ 01 Mar 2007, 09:37) und deswegen hat man keine Zeit und kein Geld sich um die schwächeren Glieder der Gesellschaft zu kümmern.  Ich hab nichts gegen Generalisierungen, aber die hier ist einfach nur unangebracht. Das im Lande einiges schief läuft - okay, aber mit Unterstellungen von Gleichgültigkeit aufgrund einer Aussage zu einem anderen Sachverhalt wäre ich vorsichtig.
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 01 Mar 2007, 11:22
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(serano @ 01 Mar 2007, 09:47) .. zurecht. Was sonst?
Zur Abwechslung mal wieder alle? Zitat Ich hab nichts gegen Generalisierungen, aber die hier ist einfach nur unangebracht. Das im Lande einiges schief läuft - okay, aber mit Unterstellungen von Gleichgültigkeit aufgrund einer Aussage zu einem anderen Sachverhalt wäre ich vorsichtig.  Na gut, selbst wenn wir das nur auf die CO2 Problematik beziehen bedeutet sein Aussage, dass Audi Autos baut, für diejenigen, die es sich leisten können, der Rest ihnen am Arsch vorbei geht, und der Staat gefälligst dafür sorgen soll, dass es noch genügend gibt, die es sich leisten können, damit das Unternehmen nicht den Bach runtergeht. Gleichgültig ist er der Problematik sicher nicht (das würd ich ihm auch nicht vorwerfen). Eher zählt er sich nicht zu denjenigen, die in der Pflicht wären, etwas dafür zu tun. Zitat(JoSchu @ 01 Mar 2007, 09:54) Vielleicht meinte er mit "Sozialhilfestation" auch das Problem, das von Unternehmen immer öfter erwartet wird, soziale Aufgaben zu übernehmen. Deine Interpretation, er wolle gar keine soziale Arbeit mehr machen, halte ich aber für viel zu weit hergeholt. Man sollte vielleicht auch mal überlegen, wer den Sozialstaat mitbegründet hat.  Vielleicht sollte man sich mal überlegen, wie der Sozialstaat funktioniert. Und dann kommt man darauf, dass auch die Unternehmen ihren Beitrag zum Sozialstaat leisten müssen. Zum Klimaschutz sowieso.
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 01 Mar 2007, 11:35
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(Chris @ 01 Mar 2007, 10:22) Na gut, selbst wenn wir das nur auf die CO2 Problematik beziehen bedeutet sein Aussage, dass Audi Autos baut, für diejenigen, die es sich leisten können, der Rest ihnen am Arsch vorbei geht, und der Staat gefälligst dafür sorgen soll, dass es noch genügend gibt, die es sich leisten können, damit das Unternehmen nicht den Bach runtergeht. Die Stelle, an der Stadler fordert, dass der Staat die Absatzmärkte Audis erhalten/unterstützen soll, muss ich auch überlesen haben. Zitat Vielleicht sollte man sich mal überlegen, wie der Sozialstaat funktioniert. Und dann kommt man darauf, dass auch die Unternehmen ihren Beitrag zum Sozialstaat leisten müssen. Zum Klimaschutz sowieso.  Er funktioniert so, dass der Staat Steuern einzieht, um die sozialen Aspekte zu klären. Wenn das Unternehmen zusätzlich zu diesen Steuern noch die sozialen Aufgaben übernehmen muss, läuft etwas falsch.
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 01 Mar 2007, 13:00
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Klapperstrauß         
Punkte: 4731
seit: 13.06.2004
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Hm, versteh ich nicht. Zitat Dieser hatte der deutschen Autoindustrie Versäumnisse beim Klimaschutz vorgeworfen.
"Wir sind keine Sozialhilfestation, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen," sagte Stadler. Das is doch eindeutig. A wirft B vor, dass er sich nich in ausreichendem Maße für den Klimaschutz engagiert und diesem quasi noch zuwider handelt, indem er Autos produziert, die den von der EU vorgegebenen Richtwert überschreiten. B sagt, dass ihm das völlig schnubbe ist. Das Argument, dass diese Vorgaben "rein physikalisch nicht einzuhalten" seien mag ja stimmen, davon habbich keine Ahnung, unabhängig davon ist die Art, wie argumentiert wird, schon irgendwie erschreckend. Im Grunde sagt er doch tasächlich nichts anderes, als dass er weiter seine Karossen da produzieren und verkaufen will -das allein kann man ihm ja auch nicht wirklich verdenken- allerdings ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen, die ihn ja letztendlich auch irgendwie betreffen, spätestens aber seine Kinder und Enkelkinder. Das is ihm aber Lachs, weil er damit gar nichts mehr zu tun hat und lieber heute seine Kohle einkassiert. Dass das tendenziell eher unsoziales Verhalten ist, sollte offensichtlich sein. Zitat(JoSchu @ 01 Mar 2007, 10:35) Er funktioniert so, dass der Staat Steuern einzieht, um die sozialen Aspekte zu klären. Wenn das Unternehmen zusätzlich zu diesen Steuern noch die sozialen Aufgaben übernehmen muss, läuft etwas falsch.  Na das alleine kanns ja aber nicht sein. Ich finde, dass jeder eine soziale Verantwortung hat und der kann man nicht nur allein dadurch gerecht werden können, dass man -wie übrigens jeder andere auch- Steuern zahlt. Ist jetzt vielleicht n bisschen sehr schwarz gedacht, aber im Grunde bräuchte sich dann überhaupt niemand mehr sozial verhalten oder gar engagieren, weil man ja schon Steuern zahlt. Ist ja auchn beliebtes Raucherargument, von wegen so "Ja gut, ich zahl aber ja auch Steuern und zwar nich ganz wenig, wird ja immer teurer" - beruhigt das eigene Gewissen ansatzweise und is dieselbe "Was-wollt-IHR-überhaupt?"-Haltung (bevor jetzt einer meckert, ich rauche gar nich mehr :P ) Ich find auch nich, dass man da zwischen Unternehmen und Privatpersonen einen allzu großen Unterschied machen sollte, weil nämlich gerade die Unternehmen durch ihre Größe und Position eher in der Lage wären, einen Beitrag zu leisten, sei es zum Klimaschutz oder in anderen Bereichen. Allerdings is das ja quasi non-profit, zumindest für einen selber (also das Unternehmen und diejenigen, die da das Geld kassieren), mehr noch, es ist gar mit Verlusten zu rechnen. Und dann doch lieber das bewährte "Nach-mir-die-Sintflut-Prinzip", da weiß man was man hat und der Rest ist sowieso scheißegal. Das is nämlich Aufgabe des Staates, denn der kriegt ja dien Steuern und überhaupt ist er dafür ja auch da. Blöd nur, dass das so nicht funktioniert, das sollte inzwischen ja angekommen sein. Schlimmer noch, was der Staat an vordergründig sozialen Dingen tut (mal platt gesagt), folgt bei näherer Betrachtung genauso und fast ausschließlich wirtschaftlichen Aspekten, was für eine Überraschung. Natürlich ist das kein Geheimnis, aber man glaubt es ja zu gerne und ruht sich darauf aus. Tatsächlich hab ich selber die Illusion verloren, dass man sich auf den Staat verlassen kann was soziale Belange im Allgemeinen und den "Erhalt" der Welt bzw. deren nachhaltige Veränderung zum besseren hin betrifft. Nicht auf den Staat sollte man sich verlassen, sondern und vor allem auf sich selber. Den Vergleich zu HartzIV finde ich überdies gar nicht so weit hergeholt. Genau das ist es doch. HartzIV "denkt" in seiner Grundstruktur her vor allem wirtschaftlich, sonst gar nichts. Es geht hier nicht um Menschen (hat das jemand gedacht?) Der Großteil dessen, was daran scheinbar sozialen Aspekten folgt, dient mE in erster Linie dazu, den Schein zu wahren, damit im Hinterstübchen ungestört die Suppe gekocht werden kann, die wir auf kurz oder lang alle werden auslöffeln müssen. Wann Deutschland aufwacht? Hoffentlich nicht erst kurz bevor es an ihr erstickt.
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°° »Das stärkste Betäubungsmittel der Welt ist das Verlangen dazuzugehören....« °°°
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 01 Mar 2007, 13:51
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(JoSchu @ 01 Mar 2007, 10:35) Die Stelle, an der Stadler fordert, dass der Staat die Absatzmärkte Audis erhalten/unterstützen soll, muss ich auch überlesen haben.
Deutschland/EU ist ein Absatzmarkt für große Autos. Es soll aber verboten werden, dass im Flottendurschnitt mehr als 120 Gramm CO2 produziert werden. D.h. Deutschland/EU fällt als Absatzmarkt für große, viel CO2 produzierende PKW weg. Stadler fordert, dass das Verbot nicht kommen dürfen, weil man die Flotte von Audi nicht so CO2 sparend bauen könne. Damit fordert er dazu auf, dass der Absatzmarkt Deutschlands/der EU für ihn erhalten bleiben soll. Und der Staat soll das so richten. Zitat Er funktioniert so, dass der Staat Steuern einzieht, um die sozialen Aspekte zu klären. Wenn das Unternehmen zusätzlich zu diesen Steuern noch die sozialen Aufgaben übernehmen muss, läuft etwas falsch.  Der Staat kann sicher nicht alles über Steuern richten. Gut, die Unterstützung Arbeitsloser betreibt man mit Steuern. Wenn das nicht langt, muss man halt mehr Steuern nehmen. Auch von den Unternehmen. Insofern hast du schon recht. Auch wenn Verhaltensweisen wie z.B. bei der Bauindustrie das Entlassen der Arbeitnehmer über den Winter dazu beitragen, dass man die Steuersätze erhöhen müsste (und nicht die Bezüge senken). Beim CO2 Ausstoß kann man aber nicht viel mit Geld machen. Wenn das erstmal vom Auto ausgepustet ist, kannst du den Unternehmern auch 100% Steuern aufdrücken. Das CO2 dreht sich deswegen nicht um und fällt zurück auf die Erde. Gesellschaft geht uns alle an. Da müssen wir uns alle daran beteiligen. Sei es, dass wir selbst aktiv dazu beitragen, oder dass wir halt passiv Geld dafür zahlen, wenn wir nichts tun. Folgt man aber der Logik der Privatisierungen müsste es für jedes Unternehmen billiger sein, selbst etwas zu tun, anstatt den Staat dafür zu bezahlen, wir wissen ja alle, dass der Staat immer der teuerste aller Unternehmer ist. Zitat(CannonFodder @ 01 Mar 2007, 11:22) Mal ne Frage was würde es denn bringen wenn alle Deutschen Autohersteller nur noch Kleinwagen bauen würden damit sie die gewünschten CO2 Emissionen erreichen? In kurzer Zeit sind die Firmen pleite weil die Kundenwünsche nach großen Autos weiter bestehen und diese dann einfach von Marken aus dem Ausland gekauft werden, das einziege was uns das also bringen würde wären noch mehr Arbeitslose. [...] Als mein Dad sich ein neues Auto gekauft hatte haben wir uns mit dem verkäufer auch über verbrauch unterhalten und er meinte das es nichts bringt Autos zu bauen die wenig ausstattung haben und durch die gewichts reduzierung weniger verbrauchen und weniger CO2 Emissionen haben, da die Kunden dann lieber Gebrauchte kaufen die den selben Preis haben aber dafür eine Klima und co haben.  Als man 2004 das Rauchverbot in Irland eingeführt hat, hat man auch mit den Gastwirten darüber gesprochen. Da hieß es auch, dass die meisten eingehen würden, weil für die Iren ein Pub und Rauchen zusammengehört und sich nicht trennen lasse. Punkt ist doch, wenn keiner große Autos bauen kann, die unter 120 Gramm CO2 pro Kilometer produzieren, dann kann die Bevölkerung auch keine kaufen. Importieren darf man sie dann auch nicht. Das ist natürlich eine Grundanforderung an das Gesetz, dass es soweit konsistent ist, dass uns nicht ein Autobauer aus Japan mit großen Limousinen mit großem CO2 Ausstoß überschwemmt. Zitat Desweiteren ist es ja nicht so das die Hersteller nicht an ihren Abgaswerten arbeiten würden sie entwickeln immer bessere Motoren die weniger verbrauchen und auch geringere CO2 Emissionen haben. Aber wie schon geasagt irgendwann sind die Grenzen der Physik mal erreicht und an neuen Antriebstechnologiehen wird ja auch schon gearbeitet bzw. es gibt schon alternativen.
Die Frage ist natürlich, warum die nicht schon lange in Serie gefertigt sind. Aber was frage ich, die Antwort hast du ja schon selbst gegeben. Die Kunden kaufen es nicht. Weil es teurer ist, als das andere. Warum sollte ich weniger Leistung für mehr Geld kaufen (siehe 3-Liter-Lupo). Die Industrie gab sich eine Selbstverpflichtung bis 2008 auf 140 Gramm herunter zu kommen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Genauso wie es beim Nichtrauchen nicht funktioniert hat. Genauso wie es bei der Mehrwegflasche nicht funktioniert hat. Und es funktioniert immer aus dem selben Grund nicht. Nämlich, weil die moralisch/ökologisch/gesundheitlich bessere Lösung nicht mit der schlechteren konkurrieren kann, solange man die freie Wahl hat. Das ist immer der Punkt, an dem der Staat eingreifen muss, weil die Wirtschaft nicht reagiert (mit der schlechteren Variante fährt man ja auch besser). Mein Vorschlag, um beide Parteien ruhig zu stellen lautet: Die EU vergisst das Verbot von über 120 Gramm. Stattdessen führt er ein, dass jedes Gramm CO2 über 120 Gramm / km im Jahr 1000 Euro Steuern mehr kostet. Da kann Audi soviele Limousinen bauen wie sie wollen. Und wenn sie Spaß haben können sie dann auch die Limousinen an die Kundenwünsche anpassen. Die werden dann in der Tat zu kleinen CO2-sparenden Wagen gehen.
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 01 Mar 2007, 15:30
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∴~∇~∞~Δ~Ξ         
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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Das Ziel der Wirtschaft ist es nun mal Reichtum zu erwirtschaften und alles was Einbußen bringen könnte ist auf freiwilliger Basis natürlich nicht drin. Umweltschutz kostet die Konzerne Geld und bringt ihnen erst mal nichts, daher klappen solche Utopien wie "freiwillige Selbstkontrolle" einfach nicht. Noch dazu sind die Verstrickungen zwischen Politik und Wirtschaft einfach zu offensichtlich, als dass "die Vernunft", in dem Fall der Umweltschutz, siegen könnte. Wird sich sicherlich auch mal irgendwann ändern ... Grüsse C°°°
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∴ ~ ∇ ~ ∞ ~ ◊ ~ ☺ ~ ☼wie∞oben∞so∞unten☼ ~ ☻ ~ ■ ~ ∅ ~ Δ ~ Ξ
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 01 Mar 2007, 15:44
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(Katze @ 01 Mar 2007, 12:00) Na das alleine kanns ja aber nicht sein. Ich finde, dass jeder eine soziale Verantwortung hat und der kann man nicht nur allein dadurch gerecht werden können, dass man -wie übrigens jeder andere auch- Steuern zahlt.
Ich stimme dir zu, solange es um Privatpersonen geht, ... Zitat Ich find auch nich, dass man da zwischen Unternehmen und Privatpersonen einen allzu großen Unterschied machen sollte, weil nämlich gerade die Unternehmen durch ihre Größe und Position eher in der Lage wären, einen Beitrag zu leisten, sei es zum Klimaschutz oder in anderen Bereichen. ... hier aber nicht mehr. Das ist genau das, was ich oben bemängelt habe. Du schiebst die Verantwortung von dir selbst weg hin zum Unternehmen. Tatsache ist aber, dass das Unternehmen sich nach der Nachfrage richtet. Gäbe es keine Nachfrage nach großen Dreckschleudern, würde Audi auch keine bauen. Die Verantwortung liegt hier also ganz klar bei der Masse der Privatpersonen, die nichts vom Umweltschutz halten. Dafür kann aber Audi oder sein Vorstandsvorsitzender nichts, das liegt an einem selber. Insofern wird hier größtenteils nur versucht, die eigene Teilschuld für die Misere abzuwälzen. Zitat Schlimmer noch, was der Staat an vordergründig sozialen Dingen tut (mal platt gesagt), folgt bei näherer Betrachtung genauso und fast ausschließlich wirtschaftlichen Aspekten, was für eine Überraschung. Natürlich ist das kein Geheimnis, aber man glaubt es ja zu gerne und ruht sich darauf aus. Tatsächlich hab ich selber die Illusion verloren, dass man sich auf den Staat verlassen kann was soziale Belange im Allgemeinen und den "Erhalt" der Welt bzw. deren nachhaltige Veränderung zum besseren hin betrifft. Nicht auf den Staat sollte man sich verlassen, sondern und vor allem auf sich selber. Dass der Staatsapparat sich immer mehr als Unternehmen begreift, finde ich auch schrecklich. Er sollte eigentlich ein Gegengewicht zum "blinden" Kapitalismus bieten, nur so kann soziale Marktwirtschaft funktionieren. Aber euch dafür kann Herr Stadler nichts. Zitat(Chris @ 01 Mar 2007, 12:51) Deutschland/EU ist ein Absatzmarkt für große Autos. Es soll aber verboten werden, dass im Flottendurschnitt mehr als 120 Gramm CO2 produziert werden. D.h. Deutschland/EU fällt als Absatzmarkt für große, viel CO2 produzierende PKW weg. Stadler fordert, dass das Verbot nicht kommen dürfen, weil man die Flotte von Audi nicht so CO2 sparend bauen könne. Damit fordert er dazu auf, dass der Absatzmarkt Deutschlands/der EU für ihn erhalten bleiben soll. Und der Staat soll das so richten.
Moment mal, du verdrehst hier die Tatsachen. Der staatliche Eingriff besteht nicht in der Zurücknahme einer CO2-Begrenzung, sondern gerade in der Festlegung der Begrenzung. Ich muss mal allgemein sagen, dass ich deine Haltung zum Staat moralisch ziemlich inkonsistent finde. Bei Überwachung und Killerspielen bist du gegen staatliche Eingriffe, bei Rauchverbot und Klimaschutz kann es dir mit der staatlichen Kontrolle gar nicht weit genug gehen. Ich hab das Gefühl, deine Meinung beruht vor allem darauf, ob dir der jeweilige Eingriff persönlich schadet oder nutzt. Du verkaufst hier manchmal wirklich deinen puren Egoismus als absoluten moralischen Standpunkt. Das ist auf der einen Seite ziemlich beeindruckend, weil du es sehr geschickt verschleierst, geht mir auf der anderen Seite aber gerade tierisch auf die Nerven. Dieser Beitrag wurde von JoSchu: 01 Mar 2007, 15:45 bearbeitet
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