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falscher Ort, falsche Menschen, falscher Film?
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 09 Apr 2007, 17:20
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~PAPA~       
Punkte: 1492
seit: 11.04.2006
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aktueller SpiegelArtikel zu Dresden: spiegel.deein paar Auszüge: Zitat Gleich hinter dem Innenstadtring beginnt die unendliche Einöde trister Plattenbausiedlungen, zu denen holprige, mit Schlaglöchern übersäte Straßen führen, deren Asphaltbelag nur hie und da notdürftig mit Kopfsteinpflaster geflickt ist. bautechnisch der größte Nonsens, aber woher soll man's wissen... Zitat Im Winter verströmen die Quecksilberdampflampen in den hohen Straßenlaternen auch tagsüber ein orangegelbes Licht, das den Passanten auf den zerbröckelnden Bürgersteigen eine kränkliche Gesichtsfarbe verleiht. dass ihr alle krank ausseht, weiß ich, dass hierzulande Quecksilberdampflampen tagsüber heller als die Sonne strahlen und dabei das typische orange-gelbe Natriumdampf-Hochdrucklampen-Licht verbreiten ... nun, man lernt nie aus .... Zitat Dort wohnen jene Menschen, von denen sich viele innerlich bereits von dem Aufbruch in die Zukunft verabschiedet haben, der andernorts im boomenden Freistaat Sachsen immer noch spürbar ist. Ok, vielleicht bin ich schon zu lange in Dresden, dass mir das noch nicht aufgefallen ist - aber hej, habt Ihr Osterheimreisenden Euch zu hause auch wieder geschämt Erst- bzw. Zweitwohnsitzbürger der Hauptstadt des Pessimismus zu sein und an den Schwarzenberg-typischen optimistischen Weitblick nicht heranreichen zu können? Zitat Etwa in Leipzig. Doch im Vergleich zu diesem zweiten sächsischen Zentrum hat die Landeshauptstadt nur mäßig attraktive Niederlassungen moderner Großindustrien abbekommen. Zwar betreibt AMD ... Infineon .... VW .... da fällt mir nur die Volksfront von Judäa ein: Zitat Rech: Also gut. Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer JE für uns getan? 2.Mitglied: Den Frieden gebracht... Rech: Aach! Frieden! Halt die Klappe. aber schauen wir wieder in den Spiegel: Zitat In der Elbmetropole haben sich insgesamt zehn Fraunhofer-Einrichtungen angesiedelt. Damit ist Dresden genau genommen die Fraunhofer-Hauptstadt. .... Max-Planck-Gesellschaft ein neues Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik .... BioInnovationszentrum ... TUD "Zentrum für Regenerative Therapie" - laut Selbstdarstellung "das größte universitäre Forschungszentrum in Deutschland" - im Exzellenzwettbewerb der Bundesregierung als einzigartige Institution für biomedizinische Grundlagenforschung als Exzellenzcluster ausgezeichnet. Zitat Biomedizin ... Weichen längst gestellt ... 20 Professuren eingerichtet oder neu berufen.  interessant bis krass, geht 2,5 Seiten lang so .... aber das alles hat natürlich einen Haken: Zitat Zum anderen wird das Leben außerhalb der Forschungsinstitute stark von der sozialen Provinzialität geprägt, offener ausgedrückt: von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. obwohl Dresdner biogenetisch sehr tollerant sein können: Zitat Noch nie wurde in der sächsischen Hauptstadt Widerspruch gegen die gentechnischen Fragestellungen artikuliert ... "Auf keiner der großflächigen Fassaden, weder am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik noch am BIOZ, ist jemals ein Farbbeutel gelandet" Na wenn das nicht Absolution bedeutet. ------------ genug zitiert, was mich eigentlich aufregt ist die, wie ich finde, unseriöse Ausarbeitung dieses Artikels. Die fehlende nichtakademische Allgemeinbildung des Autors, muss man wohl leider tolerieren, in einer Zeit in der die meißten jungen Leute kaum noch einen Nagel in die Wand bekommen - aber dessen makroökonomische Platzierung in der Glaskugel der globalisierten Welt zu erkennen glauben. Dem journalistischen Anspruch unwürdiger empfinde ich die fast schon demagogische schwarz-weiß-Darstellung. Man ist geneigt zu der Feststellung zu gelangen, "Warum um alles in der Welt, gehen intelligente Wissenschaftler dorthin?". Dabei geht es mir garnicht um die Fakten, sondern um das Bild, das hier durch bewußtes Weglassen, Vereinfachen, Übertreiben und Gutmenschtum gezeichnet wird. Für mich hat sich der Autor auf ein derart niedriges Niveau begeben, dass mir selbst positiv klingende Aspekte als fragwürdig erscheinen. Schade eigentlich.
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Ich spreche fließend ironisch.
Viele Leute kommen mit meinem Humor einfach nicht klar.
Jule: Mit dir hab ich echt ma ein glückliches händchn gehabt :D
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 09 Apr 2007, 17:28
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∴~∇~∞~Δ~Ξ         
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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.. schreib doch einen Leserbrief. Vielleicht bringt es ja was .. vielleicht auch nicht. Probieren .. -> zum LeserbriefformularGrüsse C°°°
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∴ ~ ∇ ~ ∞ ~ ◊ ~ ☺ ~ ☼wie∞oben∞so∞unten☼ ~ ☻ ~ ■ ~ ∅ ~ Δ ~ Ξ
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 09 Apr 2007, 20:18
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Schneeweißchen      
Punkte: 813
seit: 06.07.2005
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Zitat Zum anderen wird das Leben außerhalb der Forschungsinstitute stark von der sozialen Provinzialität geprägt, offener ausgedrückt: von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. Nach einer Studie der Universität Bielefeld sind 65,4 Prozent der Sachsen der Meinung, dass in Deutschland zu viele Ausländer leben. Na ja, was soll man da sagen? Is halt so in Dörfern.
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Nixi-Pixie I know you'll never stay the same. In time, most of us lose it. But I'm hoping just the same, You'll shine and learn how to use it. Sekretärin des CDSEU
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 09 Apr 2007, 22:17
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Vordiplom     
Punkte: 748
seit: 08.02.2006
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Ach, jetzt habt Euch doch nicht so! Da ist halt ein Redakteur auf das Schlagwort Aufbau-West aufgesprungen. Denn eigentlich wollte er schreiben, wie viel Geld unnötigerweise in Elbflorenz gesteckt worden sei und alle Straßen jetzt golden glänzen würden. Als er dies dann mit der Realität verglichen hat, kamen plötzlich Widersprüche auf, und schon wusste er nicht mehr was er jetzt schreiben soll. Habt Mitleid mit einem armen verwirrten Schreiberling! Vielleicht hat er sogar Familie und Kinder. Die müssen ja auch ernährt werden Dieser Beitrag wurde von Chrizzly: 09 Apr 2007, 22:18 bearbeitet
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 09 Apr 2007, 22:25
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schläft.      
Punkte: 917
seit: 03.12.2003
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Zitat(Fuchs @ 09 Apr 2007, 21:48) Wahrheit und Nicht-Wahrheit sind oft schwer festzumachen (auch für uns, weil wir hier an der Uni nur den Blick auf eine gebildete, oft sozial besser gestellte Gruppe hier in DD haben)...  Naja, dass alle Dresdner verstrahlt sind und es einen riesigen Anteil Nazis in Dresden gibt, halte ich schon für eine Nicht-Wahrheit. Es ist auch der Tonfall, der zählt, und hier hat sich der Autor eindeutig im Ton vergriffen. Mag sein, dass es unterschiedliche Redaktionen sind - aber ein Großteil der Sachen, die im Heft stehen, erscheinen auch auf SPON.
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 09 Apr 2007, 22:34
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~PAPA~       
Punkte: 1492
seit: 11.04.2006
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@fuchs:  - Du mußt nicht jeden Satz mit einem Ausrufezeichen beenden. Ich finde auch versteckte Imperative  Ich will garnicht auf spiegel.de rumhacken, über die regt man sich ja nur noch auf, weil man besseres gewohnt ist / erwartet. Bei anderen Seiten / Magazinen hat man den Anspruch oft schon begraben. Für mich ist es nur ein "schönes" Beispiel journalistischer Tiefstleistung, für die man eigentlich schon wieder dankbar sein müßte. Viel zu oft liest man nicht hinterfragend solche Artikel über verschiedenste Themen, ohne so einen Bezug wie oben dazu zu haben. Das ist meiner Meinung nach noch das grundlegenste Übel im Inet, es gibt viel zu viel fehlerhafte, einseitige oder gar falsche Information. Jeder von uns weiß es, aber es betrifft ja nur Seiten auf denen andere surfen - oder ? dass das hier Provinz ist, wird keiner abstreiten, es macht DD nur noch lebensfroher - aber Sätze wie Zitat sozialen Provinzialität ... offener ausgedrückt: Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. - das ist ein Gleichnis, da fehlen einem die Worte ... achja, Leserbrief. Nee, hier habens schon mind. 8 Mann gelesen, dort wirds wohl nur einer unkommentiert untern Tisch fallen lassen. Oder wie damals doch darauf reagieren?
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 09 Apr 2007, 23:29
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parse error         
Punkte: 13758
seit: 27.05.2003
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Zitat(Fuchs @ 09 Apr 2007, 21:48) Allgemein gesagt, ist das eine Spiegel-typische Schreibe über die ich mich schon oft geärgert habe! Wichtig ist aber, dass sowas von Redakteur zu Redakteur sehr unterschiedlich ist!  ich frage mich bei solchen artikeln immer, ob sich der chefredakteur oder überhaupt noch jemand anderes mal kurz durchliest, was der autor so verzapft, bevor das online gestellt wird. oder eben, warum nicht? denn dass das ne subjektive sichtweise is, lässt sich auch von nichtdresdnern wohl kaum abstreiten. sowas darf man eigentlich so nicht als artikel, der nicht mit "vorsicht, persönliche meinung eines einzelnen!!!" gekennzeichnet ist, veröffentlichen!
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 09 Apr 2007, 23:38
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Der Mann hat vollkommen Recht: Zitat Gleich hinter dem Innenstadtring beginnt die unendliche Einöde trister Plattenbausiedlungen, zu denen holprige, mit Schlaglöchern übersäte Straßen führen, deren Asphaltbelag nur hie und da notdürftig mit Kopfsteinpflaster geflickt ist.
Da ist er wohl durch die Prager Straße spaziert um dann hinterm Hauptbahnhof in ein Schlagloch zu fallen. Schade, dass er nicht gerafft hat, dass der Dr. Külz Ring trotz seines Namens nicht zum Innenstadtring gehört. Zitat Im Winter verströmen die Quecksilberdampflampen in den hohen Straßenlaternen auch tagsüber ein orangegelbes Licht, das den Passanten auf den zerbröckelnden Bürgersteigen eine kränkliche Gesichtsfarbe verleiht.
Edles Weiß ist wieder in. Wie damals im 17. Jahrhundert, als man nicht genügend vornehme Blässe tragen konnte. Es ist durchaus verständlich, dass der Autor das Nicht-Vorhanden-Sein greller 90iger-Jahre Flutlichtscheinwerfer bemängelt. Zitat Dort wohnen jene Menschen, von denen sich viele innerlich bereits von dem Aufbruch in die Zukunft verabschiedet haben, der andernorts im boomenden Freistaat Sachsen immer noch spürbar ist.
Auch hier hat er Recht. Mit andernorts im boomenden Freistaat Sachsen meint er Villenviertel wie den Weißen Hirsch. Dort spürt man noch prima, wie alles nach oben geht. Zitat Etwa in Leipzig. Doch im Vergleich zu diesem zweiten sächsischen Zentrum hat die Landeshauptstadt nur mäßig attraktive Niederlassungen moderner Großindustrien abbekommen. Zwar betreibt AMD ... Infineon .... VW ....
Also bitte. VW ist wirklich auf dem absteigenden Ast. Wer will die CO2 lastigen Brummer von denen noch kaufen. Infinion hat sich schon vor Jahren mit schlampig gefertigten Chips in die Misere geritten, und 65% aller Computer werden heute noch mit Intelprozessoren ausgestattet. Klar, dass Leipzig weit vorne liegt, mit Markenproduzenten, die den riesigen Prozentsatz von 0,4% der deutschen Bevölkerung bedienen, z.B. Porsche. Zitat Zum anderen wird das Leben außerhalb der Forschungsinstitute stark von der sozialen Provinzialität geprägt, offener ausgedrückt: von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.
Auch Journalisten müssen in Landtags- und Stadtratssitzungen. Der Mann weiß also worüber er schreibt. Bitte verzeiht es dem Autor, wenn er längst leidgewordene Themen wie Waldschlößchenbrücke und Nazis in den Parlamenten als bekannt voraussetzt. Immerhin bekunden 78,4% der Bundesbürger, dass sie so ein Geschrei nicht mehr hören können - dementsprechend gut darüber informiert sind.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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