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Eva Hermann will zurück zur

nationalsozialistischen Familienpolitik
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post 10 Sep 2007, 17:42
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Exmatrikulator
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Punkte: 2083
seit: 17.08.2006

@Giovanni

Toller Beitrag, aber völlig an meiner Fragestellung/meinem Einwand vorbei.


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post 13 Sep 2007, 20:33

3. Schein
***

Punkte: 291
seit: 10.08.2006

Hallöchen,
ich verstehe garnicht warum immer so auf der Anerkennung der Rolle der Frau bzw. Mutter gepocht wird. Bekommt man Kinder bzw. gründet man eine Familie, um Anerkennung zu ernten? Wer das macht hat wirklich tieffgreifende Selbstzweifel. Anerkennung ist was schönes, aber wirklich was dafür kaufen kann man sich auch nicht. Letztendlich müssen die Eltern sich untereinander einig werden, wie sie ihr Leben gestalten und dazu gehört eben auch die schlechten Zeiten durchzumachen.

Ich habe vor jedem Respekt der z.B. im Studium ein Kind bekommt. Mich kotzt es nur an, wenn diese Leute ständig einen Sonderstatus einfordern. Sie betonen ausschließlich ihre knappe Zeit und die Belastung. Mich fragt auch keiner wie ich alleine mein Studium finanzieren und neben meinen Jobs alles gebacken kriegen muss. Ich geh auch noch während den Abschlussprüfungen arbeiten und kann nicht beim Prüfer mit einem weinerlichen Kind auf die Tränendrüse drücken. So schlecht ist die staatliche Förderung der Leute die ich als studentische Eltern kenne nicht, als das man von früh bis Abend jammern muss. Ich werde nach meinen Abschluss nicht mal ansatzweise so viel Geld haben! Im Endeffekt sollte jeder genau überlegen auf was man sich beim Kinderkriegen einlässt, aber das ist nicht mein Problem sondern deren.

Kinder sind sehr wichtig und ein wertvoller Beitrag, aber einige Mütter wollen ja förmlich angehimmelt werden und benutzen für ihre Komplexe ihre Kinder. Da lob ich mir mal die "Vatis" - die nehmen das Kind einfach mit und machen ne so einen Aufstand. Warscheinlich dreht sich derenn Leben nicht nur um Windeln und die Pickelchen am Kinderpo! yes.gif

Elli
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post 13 Sep 2007, 22:53

3. Schein
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Punkte: 209
seit: 23.10.2006

Zitat(stabilo @ 10 Sep 2007, 17:42)
Toller Beitrag, aber völlig an meiner Fragestellung/meinem Einwand vorbei.*


Da will ich doch mal antworten:

Zunächst kann man sich ansehen, wie Frauen mit ihrem ersten und ihrem zweiten Kind umgehen. Das erste Kind wird den ganzen Tag beaufsichtigt und bespielt. Kommt dann das zweite hinzu, ist die Mutter viel mehr damit beschäftigt, für das erste Essen zu machen, Wäsche zu waschen u.s.w. Außerdem muss sie auch noch das erste Kind bespielen. Also teilt sie ihre Zeit, so dass jedes Kind nur die Hälfte der Zeit mit der Mutter verbringt.

Das setzt sich fort. Während eine Einzelkind-Mama nur halb so viel Essen kocht und halb so viel Wäsche wäscht, wie eine Doppelkind-Mama, wird letztere früher oder später das/die älteren Kinder beauftragen, auf die jüngeren aufzupassen. Die Einzelkind-Mama wird das selbst tun.

Wenn die Kinder erwachsen werden, fällt von den Eltern ne ganze Menge Verantwortung und Aufgaben ab. Die Kinder können sich nun selbst betun. Die freien Kapazitäten verwendet man für das, was einem lieb und teuer ist -- die Kinder. Außerdem sind die Kinder seltener zu greifen, also intensiviert man die Kontakte zu den Kindern.

Und jetzt tritt derselbe Effekt ein, wie bei kleinen Kindern: Viele Kinder bemuttern ist, wie einen Sack flöhe hüten. Der eine geht für ein Jahr nach Amerika, der zweite setzt seine Ausbildung in iregendeiner anderen Stadt fort. Und jetzt merken anderen Kinder, dass sie auch selbstständig geworden sind und finden es nicht mehr so toll, jeden Tag von Mami Schnitten für die Uni geschmiert zu bekommen. Das hatten sie doch die letzen fünf Jahre nicht (weil es einfach nicht zu schaffen war). Resultat ist: Auch die Kinder am Ort suchen sich ihre eigene Bude und freuen sich dann, wenn sie mal bei den Eltern zu Besuch sind. Die Eltern werden beizeiten einsehen, dass ihre Kinder erwachsen sind, und lernen ihr Leben neu zu ordnen.

Einzelkinder wachsen mit ihren Eltern viel enger auf. Damit machen Eltern und Kinder viel mehr Veränderungen einfach so mit, die schleichend vonstatten gehen. Es kann sich daraus kein Konfliktpotential entwickeln. Man kommt also nicht im entferntesten auf die Idee, etwas an der bestehenden Ordnug zu ändern. Man bleibt bei den Eltern, wenn das Studium beginnt. Man bleibt bei den Eltern, wenn der erste Job kommt usw.

Immer dann, wenn Kinder etwas das erste mal selstständig machen, machen sich die Eltern natürlicherweise Sorgen. Das führt zu Konflikten, bei denen sich die Geschwisterkinder gegenseitig helfen können. Sei es, dass die älteren den Weg für die jüngeren bahnen, sei es, dass sich die Kinder verbünden. Weil es aber meist funktioniert, werden die Eltern gelassener. Das funktioniert bei Einzelkindern anders.

Nun noch ein weiterer Effekt: Wir übernehmen viele Denkweisen von unseren Eltern. Irgendwann kommt der Augenblick, wo man realisiert, dass einiges von dem, was man selber will, eigentlich nur so ist, weil es die Eltern so wollen. In Wirklichkeit will man etwas anderes. Dieser Augenblick tritt teilweise erst Jahre nach dem Auszug aus dem Elternhaus auf. Wenn man nicht auszieht also nie. Dabei geht es nicht um Pubertät, sondern um Prägung. Und keine Eltern können alles richtig machen. Jeder betont etwas und vernachlässigt etwas. Je nachdem, was einem wichtig war und ist.

Bevor jetzt gleich wieder dagegen geschossen wird: Effekte von außen relativieren das Ganze natürlich. Aber sie wirken gleichermaßen auf Einzelkinder, wie auf Geschwisterkinder. Bei ersteren intensiver, bei letzteren fällt aber etwas von ihren Geschwistern mit ab. Bedenkt also: Es geht hier um den Unterschied zwischen Einzel- und Geschwisterkindern und nicht um den zwischen gebürtigen und Wahldresdnern.

So etwas länger, weil ich mich in wenigen Stunden in den Urlaub verabschiede.


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Ну заяц, погоди!
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post 14 Sep 2007, 00:14

3. Schein
***

Punkte: 291
seit: 10.08.2006

Ich denke das auch eine Folge der Ein-Kind-Familie in dieser Lehreraussage gut repräsentiert ist:

"Kinder haben heute ein ungeheures Bedürfnis, gehört, gesehen, wahrgenommen und
gelobt zur werden und das einzeln. Sie können diese Bedürfnisse kaum für längere
Zeit zurückstellen
. Ihre Gefühle in Worte fassen (falls Deutsch überhaupt ihre
Muttersprache ist) fällt den meisten schwer, zuhören erst recht. Diese Situation
beantwortet die Landesregierung mit Erhöhung der Klassenstärke auf über 30
Schüler in Räumen, die für 24 gebaut wurden und weniger Lehrstunden pro Schüler."

In der Schule machen die Kinder das erste Mal die Erfahrung, dass sich nicht alles um sie dreht. Man kann sich kaum vorstellen, wie Schule auf Einzelkinder wirken muss, die kaum Kontakt zu Gleichaltrigen bzw. in Gruppen durch Kinderbetreuung haben. Aber das hat die Frau Herrmann wahrscheinlich in ihre Überlegungen nicht mit eingebaut.

@ Keinmann : Schönen Urlaub!! NEID wacko.gif
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post 14 Sep 2007, 14:37
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Froschologe
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Punkte: 1018
seit: 19.06.2006

Zitat(ellipirelli1980 @ 14 Sep 2007, 00:14)
Ich denke das auch eine Folge der Ein-Kind-Familie in dieser Lehreraussage gut repräsentiert ist:

"Kinder haben heute ein ungeheures Bedürfnis, gehört, gesehen, wahrgenommen und
gelobt zur werden und das einzeln. Sie können diese Bedürfnisse kaum für längere
Zeit zurückstellen
. Ihre Gefühle in Worte fassen (falls Deutsch überhaupt ihre
Muttersprache ist) fällt den meisten schwer, zuhören erst recht. Diese Situation
beantwortet die Landesregierung mit Erhöhung der Klassenstärke auf über 30
Schüler in Räumen, die für 24 gebaut wurden und weniger Lehrstunden pro Schüler."

In der Schule machen die Kinder das erste Mal die Erfahrung, dass sich nicht alles um sie dreht. Man kann sich kaum vorstellen, wie Schule auf Einzelkinder wirken muss, die kaum Kontakt zu Gleichaltrigen bzw. in Gruppen durch Kinderbetreuung haben. Aber das hat die Frau Herrmann wahrscheinlich in ihre Überlegungen nicht mit eingebaut.

@ Keinmann : Schönen Urlaub!! NEID wacko.gif
*


wow, cooler gedankengang und nachvollziehbar


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Everybody knows that the boat is leaking
Everybody knows that the captain lied
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post 14 Sep 2007, 16:29
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Exmatrikulator
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Punkte: 2083
seit: 17.08.2006

@Keinstein

Was du da geschrieben hast, KANN passieren, aber in dem von mir monierten und in dem aktuellen Posting klang, bzw. klingt es so dogmatisch, als ob es zwangsläufig immer so passiert. Das halte ich für schlichtweg falsch. Drum war die Frage nach Quellen, die du immernoch nicht gebracht hast.
Du kannst nicht alle Einzelkind- und Mehrkindfamilien in irgendwelche Schemen pressen, nur weil es mal hier und da gerade passt.

Vor allem zu Behauptungen wie
Zitat
Einzelkinder wachsen mit ihren Eltern viel enger auf. Damit machen Eltern und Kinder viel mehr Veränderungen einfach so mit, die schleichend vonstatten gehen. Es kann sich daraus kein Konfliktpotential entwickeln. Man kommt also nicht im entferntesten auf die Idee, etwas an der bestehenden Ordnug zu ändern. Man bleibt bei den Eltern, wenn das Studium beginnt. Man bleibt bei den Eltern, wenn der erste Job kommt usw.

lassen sich bestimmt Gegenbeispiele finden. Frag mal hier im Forum.
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post 14 Sep 2007, 23:01

4. Schein
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Punkte: 370
seit: 18.01.2004

Zitat(ellipirelli1980 @ 13 Sep 2007, 20:33)
Hallöchen,
ich verstehe garnicht warum immer so auf der Anerkennung der Rolle der Frau bzw. Mutter gepocht wird. Bekommt man Kinder bzw. gründet man eine Familie, um Anerkennung zu ernten? Wer das macht hat wirklich tieffgreifende Selbstzweifel. Anerkennung ist was schönes, aber wirklich was dafür kaufen kann man sich auch nicht. Letztendlich müssen die Eltern sich untereinander einig werden, wie sie ihr Leben gestalten und dazu gehört eben auch die schlechten Zeiten durchzumachen.

Ich habe vor jedem Respekt der z.B. im Studium ein Kind bekommt. Mich kotzt es nur an, wenn diese Leute ständig einen Sonderstatus einfordern. Sie betonen ausschließlich ihre knappe Zeit und die Belastung.  Mich fragt auch keiner wie ich alleine mein Studium finanzieren und neben meinen Jobs alles gebacken kriegen muss. Ich geh auch noch während den Abschlussprüfungen arbeiten und kann nicht beim Prüfer mit einem weinerlichen Kind auf die Tränendrüse drücken. So schlecht ist die staatliche Förderung der Leute die ich als studentische Eltern kenne nicht, als das man von früh bis Abend jammern muss. Ich werde nach meinen Abschluss nicht mal ansatzweise so viel Geld haben!  Im Endeffekt sollte jeder genau überlegen auf was man sich beim Kinderkriegen einlässt, aber das ist nicht mein Problem sondern deren.

Kinder sind sehr wichtig und ein wertvoller Beitrag, aber einige Mütter wollen ja förmlich angehimmelt werden und benutzen für ihre Komplexe ihre Kinder. Da lob ich mir mal die "Vatis" - die nehmen das Kind einfach mit und machen ne so einen Aufstand. Warscheinlich dreht sich derenn Leben nicht nur um Windeln und die Pickelchen am Kinderpo! yes.gif

Elli
*

übertreibst du nicht ein bißchen? hast du schonmal ein kleines kind eine woche auf dem hals gehabt? hast du schonmal einen kinderkrippenplatz in dresden gesucht? und hast du dir schonmal angeschaut, wie viel geld man wirklich bekommt? viel ist es nicht. klar bekommt man beim prüfungsamt mit kind ein paar mehr sachen durch, aber auch mütter und väter haben eine job nebenbei, ich habe bekannte, die sich mehr oder weniger eine job teilen. wenn du arbeiten gehst, dann sind es eine bestimmte anzahl von stunden an x tagen. und danach ist schluss, dann haste nur studium noch. ein kind ist immer da und du würdest froh sein, es mal an einem nachmittag los zu sein. ein kind lässt dich nicht in ruhe, nur in der nacht, wenn du glück hast.
und in den urlaub fahren ist auch nicht so leicht, einfach mal mit freunden in den flieger und weg. mit kindern musst du irgendwo hinfahren, wo du denen was bieten kannst. und du hast es weiter die ganze zeit auf dem buckel. ein kind wird man in der regel nicht mehr los.
klar ist studium und arbeiten schwer, aber ein kind und studium ist schwerer.
und falls du mal probleme hast mit prüffungen, falls du vor dem durchfallen stehst, falls du auch mal bevorteilt werden willst, dann meld dicch mal, wir finden bestimmt was. da gibt es tausend wege.
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post 15 Sep 2007, 08:10
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Anti-Gegner
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Punkte: 802
seit: 25.11.2005

Zitat(ulli @ 14 Sep 2007, 23:01)
... falls du auch mal bevorteilt werden willst, dann meld dicch mal, wir finden bestimmt was. da gibt es
tausend wege. ...*


Ja, ich hier melde mich: Habe Interesse daran, bevorteilt zu werden. yes.gif


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post 19 Sep 2007, 21:23

3. Schein
***

Punkte: 291
seit: 10.08.2006

Sicherlich sind die Leute die ich kenne Extremfälle, aber sie betonen ausdrücklich, dass sie nicht mal so viel Geld hatten, wo sie arbeiten waren.

Konkret meine ich die Ausnutzung des Mutterstatus z.B. im folgenden Fall:
Da wird eine Prüfung kurzfristig abgesagt, weil das Kind angeblich krank ist. Wenn ich bei einer Abschlussprüfung nicht antrete, muss ich zum Amtsarzt um einen rechtmäßigen Nachweis zu haben. Bei Kinderärzten reicht schon ein Anruf und niemand überprüft die Sache. Dann wird noch groß rumposaunt, dass man einfach das Gefühl hatte, dass heute kein guter Tag für eine Prüfung sei und man zum Glück den Kinderarzt hatte.

Das sind nicht bloß Einzelfälle. Mein Bruder ist kurz vor meiner Zwischenprüfung schwer erkrankt und lag auf der Intensivstation. Ihm ging es sehr sehr schlecht und ich konnte meine Prüfung nicht verschieben. Einen Tag vor meiner Prüfung ging es ihm noch schlechter, denn neben einer verpfuschten OP bekam er noch eine Sepsis. Ich bin nur mal kurz zu ihm gefahren, weil ich voll Angst hatte. Er wog noch 49 Kilo und hatte eine offene Bauchdecke. Er hatte unheimliche Angst und Schmerzen. Dem Prüfer an der Uni war das egal, keine Prüfungsverschiebung wenn ich ne krank bin. Ich hab geheult wie ein Schlosshund und gesagt dass ich mich nicht zwischen Uni und ihm entscheiden will und es mir deswegen sehr schlecht geht. Ich hab die Prüfung dann machen müssen und konnte nicht warten bis sich die Lage für ihn und dadurch psychisch für mich gebessert hatte.

Ich arbeite in meinen Jobs mit Kindern, meistens mit Kleinen. Ich weiß, dass sie nerven. Ich weiß, dass man in DD 2 Jahre auf die Kita warten muss. Aber man hat sich eben so entschieden und es gibt viele Wege den Alltag mit Kindern stressfrei zu gestalten- meistens sind die Erwartungen der Eltern der Stressor. Auf Behinderte, psychisch kränkelnde oder Studis, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern nimmt auch keiner Rücksicht. Wir müssen auch sehen wie wir quasi "mit dem Arsch an die Wand kommen".

Elli
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post 20 Sep 2007, 00:04

4. Schein
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Punkte: 370
seit: 18.01.2004

Zitat(ellipirelli1980 @ 19 Sep 2007, 21:23)
Sicherlich sind die Leute die ich kenne Extremfälle, aber sie betonen ausdrücklich, dass sie nicht mal so viel Geld hatten, wo sie arbeiten waren.

Konkret meine ich die Ausnutzung des Mutterstatus z.B. im folgenden Fall:
Da wird eine Prüfung kurzfristig abgesagt, weil das Kind angeblich krank ist. Wenn ich bei einer Abschlussprüfung nicht antrete, muss ich zum Amtsarzt um einen rechtmäßigen Nachweis zu haben. Bei Kinderärzten reicht schon ein Anruf und niemand überprüft die Sache. Dann wird noch groß rumposaunt, dass man einfach das Gefühl hatte, dass heute kein guter Tag für eine Prüfung sei und man zum Glück den Kinderarzt hatte.

Das sind nicht bloß Einzelfälle. Mein Bruder ist kurz vor meiner Zwischenprüfung schwer erkrankt und lag auf der Intensivstation. Ihm ging es sehr sehr schlecht und ich konnte meine Prüfung nicht verschieben. Einen Tag vor meiner Prüfung ging es ihm noch schlechter, denn neben einer verpfuschten OP bekam er noch eine Sepsis. Ich bin nur mal kurz zu ihm gefahren, weil ich voll Angst hatte. Er wog noch 49 Kilo und hatte eine offene Bauchdecke. Er hatte unheimliche Angst und Schmerzen. Dem Prüfer an der Uni war das egal, keine Prüfungsverschiebung wenn ich ne krank bin. Ich hab geheult wie ein Schlosshund und gesagt dass ich mich nicht zwischen Uni und ihm entscheiden will und es mir deswegen sehr schlecht geht. Ich hab die Prüfung dann machen müssen und konnte nicht warten bis sich die Lage für ihn und dadurch psychisch für mich gebessert hatte.

Ich arbeite in meinen Jobs mit Kindern, meistens mit Kleinen. Ich weiß, dass sie nerven. Ich weiß, dass man in DD 2 Jahre auf die Kita warten muss. Aber man hat sich eben so entschieden und es gibt viele Wege den Alltag mit Kindern stressfrei zu gestalten- meistens sind die Erwartungen der Eltern der Stressor. Auf Behinderte, psychisch kränkelnde oder Studis, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern nimmt auch keiner Rücksicht. Wir müssen auch sehen wie wir quasi "mit dem Arsch an die Wand kommen".

Elli
*

ich hoffe, dass es ihm besser geht. denn das klingt nicht wirklich gut.
aber dann kannst du dich krank schreiben lassen, wenn du psychisch nicht in der lage bist die prüfung zu schreiben oder du kannst versuchen, die prüfung anulieren zu lassen. da gibt es mittel und wege.
ich habe schon leute in die zweite w gebracht, weil jemand aus der familie nach afghanistan musste, da gehen solche sachen auch.
vielleicht haben es mütter und väter leichter, aber niemand kann an der uni wegen nicht selbstverschuldeten sachen benachteiligt werden.
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post 22 Sep 2007, 19:58

3. Schein
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Punkte: 209
seit: 23.10.2006

Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Was du da geschrieben hast, KANN passieren, aber in dem von mir monierten und in dem aktuellen Posting klang, bzw. klingt es so dogmatisch, als ob es zwangsläufig immer so passiert.
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Da hast Du was falsch verstanden. Wenn ich mich zitieren darf:

Zitat(Keinstein @ 13 Sep 2007, 22:53)
Bevor jetzt gleich wieder dagegen geschossen wird: Effekte von außen relativieren das Ganze natürlich. Aber sie wirken gleichermaßen auf Einzelkinder, wie auf Geschwisterkinder. Bei ersteren intensiver, bei letzteren fällt aber etwas von ihren Geschwistern mit ab. Bedenkt also: Es geht hier um den Unterschied zwischen Einzel- und Geschwisterkindern und nicht um den zwischen gebürtigen und Wahldresdnern.
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Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Drum war die Frage nach Quellen, die du immernoch nicht gebracht hast.
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Persönliche Gespräche mit Psychologen, Seelsorgern und eigene Beobachtungen. Wenn Du unbedingt was wissenschaftliches haben möchtest: Heinz Hüsser: „Wer philosophiert, lebt besser“, Hörbuch.
Statistiken habe ich keine. Das bringt auch nicht allzuviel, denn die Mathematik kann das nicht wettmachen, was an Philosophie fehlt.

Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Du kannst nicht alle Einzelkind- und Mehrkindfamilien in irgendwelche Schemen pressen, nur weil es mal hier und da gerade passt.
*


Doch kann ich. Das nennt man dann wissenschaftlich Abstraktion. Ich muss sorgfältig nachsehen, ob das Schema gerade das ist, was ich brauche. Und dann kann es sein, dass etwas/jemand u.U. in mehrere Fächer passt. Dann muss ich bei der Rückübersetzung in die Realität -- also bei der Konkretisierung -- aufpassen, ob der Schluss aus meinem Schubkastensystem tatsächlich passt. Schubkästen vereinfachen vieles. Dennoch gilt -- wie überall -- das Gesetz von der Erhaltung der Schwierigkeit.

Vorurteile zu haben ist überlebensnotwendig. Das unfaire daran ist, dass wir oft genug in Versuchung geraten andere Leute darauf festzunageln, anstatt die Urteile anzupassen. Das können wir gerne mal diskutieren, wenn Du willst, gehört aber -- glaube ich -- in ein eigenes Thema.

Zitat(stabilo @ 14 Sep 2007, 16:29)
Vor allem zu Behauptungen wie ...

lassen sich bestimmt Gegenbeispiele finden. Frag mal hier im Forum.
*


Bei jeder noch so wissenschaftlichen Studie gibts Gegenbeispiele, es sei denn, der Sachverhalt ist reine Mathematik. Hier handelt es sich -- wie bei den Sozialwissenschaften überhaupt -- um Beobachtungen und viel Philosophie. Die Statistik selber macht alles einen Kopf kürzer, was zu groß ist und legt die zu kurzen auf die Streckbank. Irgendwie machst Du genau das, was Du mir vorwirfst: Allgemeine Aussagan und Einzelfälle durcheinanderzuschmeißen.

Ich vermute, Du bist angesprungen, weil Du Dich selbst als Gegenbeispiel siehst oder jemanden kennst, den Du als Gegenbeispiel siehst.

Über Dich -- und über Dich Leser auch -- kann ich natürlich keine Aussage treffen, weil ich es nicht weiß. Aber wenn Du Dich als Beispiel oder Gegenbeispiel für die Theorie siehst, dann heißt das allerdings nicht, dass es unbedingt so ist, sondern nur, dass Deine Filter das von Deinem wirklichen Ich übriglassen. Beim Blick von außen besteht natürlich dasselbe Problem.

Wenn Du jemanden als Gegenbeispiel siehst, möchte ich Dich bitten, diese Person zu ermuntern, sich selbst ins Spiel zu bringen. Ich kann mich z.B. daran erinnern, dass mich eine Klassenkammeradin beim im Satire-Aufsatz aufs Korn genommen hat. Meine Lehrerin fand das überhaupt nicht lustig. Ich konnte jedenfalls nichts schlimmes daran finden. Was in dem Aufsatz war, entsprach doch tatsächlich der Wahrheit. Wieviel Wahrheit darin steckte habe ich allerdings erst 10--15 Jahre später begriffen.

Aber ich merke schon wieder: Ich werde erstens persönlich und zweiten OT. Für beides möchte ich mich jetzt schon mal entschuldigen.
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post 23 Sep 2007, 10:30
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Exmatrikulator
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seit: 17.08.2006

Na wie du meinst...

Übrigens - kleiner Tipp für das reale Leben. Man kann SICH nicht entschuldigen! Man kann höchstens um Entschuldigung bitten. Ersteres ist anmaßend wink.gif
Nehm ich dir aber nicht übel, weil es 90% der Bevölkerung falsch machen...
ProfilPM
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post 23 Sep 2007, 15:39

3. Schein
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Punkte: 209
seit: 23.10.2006

Stimmt, hast recht. Ist übrigens wirklich sinnvoll das zu verbreiten. Wird häufig verwechselt. Nicht nur sprachlich, sondern vor allem inhaltlich.

Wie häufig das passiert, merkt man wohl meist erst dann, wenn wirklich was bei der Aktion passieren soll. Es fällt halt schwer, sowas als Bitte/Angebot aufzufassen und tatsächlich so zu präsentieren und zu leben. So ein Angebot/Bitte muss auch ohne Konsequenzen abgelehnt werden können. Aber wie oft lassen wir das wirklich zu?
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post 09 Oct 2007, 21:08
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Frechdachs
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Punkte: 784
seit: 03.11.2004

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Kerner wirft Eva Herman aus seiner Sendung

Ausschluss vor laufender Kamera: Johannes B. Kerner hat während der Aufzeichnung seiner Talkshow die umstrittene Ex-Moderatorin Eva Herman kaltgestellt. Sie hatte sich für seinen Geschmack nicht ausreichend von ihren umstrittenen Äußerungen zu den familiären Werten der Nazis distanziert.

Fulda/Berlin/Hamburg - Kerner schloss Eva Herman kurz vor Schluss der Sendung aus der Gesprächsrunde aus. Zuvor hatte der Moderator fast 50 Minuten lang die 48-Jährige immer wieder gefragt, ob sie ihre Äußerungen zu den familiären Werten im Nationalsozialismus heute so wiederholen würde. Doch Herman wich mehrfach aus und ergänzte: Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden. Zudem sagte sie, dass man nicht mehr über deutsche Geschichte sprechen könne, ohne sich zu gefährden. Daraufhin sagte Kerner: "Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman." Die Sendung soll heute Abend um 22.45 Uhr ausgestrahlt werden.
(...)

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Randy: Are you sure you wanna get Grandpa's coo-coo clock back? That thing almost put my eye out.
Earl: Well you shouldn't have been so close, you knew what time it was.

Earl: How was your first day of school?
Randy: Great! I really enjoyed science class. Did you know that before we were humans we were monkeys?
Earl: Really? What were we before monkeys?
Randy: I don't know. I can't even remember being a monkey.

Randy: Hey, maybe if you call karma it'll come and save us. Call it.
Earl: Randy, it doesn't work like that. It's karma, not Lassie.

> My Name is Earl ©2006 <
ProfilPM
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post 09 Oct 2007, 23:53
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Vordiplom
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Wurde gerade gesendet...


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Wissen ist Macht -
nichts wissen macht auch nix!
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