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Hartz IV zu hoch

Lt. TU Chemnitz reichen 132 Euro
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post 06 Sep 2008, 16:22
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Klapperstrauß
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Zitat(Chris @ 06 Sep 2008, 15:02)
Vergleicht man, wieviel für Rente und Krankenkassen abgeführt werden, mit dem, was für die
Arbeitslosenhilfe anfällt, dann stellt sich doch die Frage, ob wir wirklich wegen der drei Kröten weniger
ein solches fass aufmachen sollten, oder doch lieber versuchen dort zu optimieren, wo wirklich Geld
hinfließt.

/tante edit:
Die sollten die Stromkosten nicht an einem Betrag festmachen, sondern am Verbrauch und jeder
Person soundsoviele kWh zugestehen. Fertig.
*


zum 1. abschnitt: Seh ich auch so..
zum 2. abschnitt: wäre ne möglichkeit..ich hab auch nich gesagt dass ich das gut finde, sondern dass es so is. gut finde ich lediglich, dass der strom nich komplett übernommen wird, sondern nur zu einem teil. das is aber m.w. auch der satz pro person oder wird zumindest für ne familie nich derselbe betrag sein. erhöhungen passen die sich meine ich an, zumindest was den wohnraum angeht. beim strom weiß ich es nich, glaub aber nich. und wäre auch sinnlos, weil dann eh wieder woanders gestrichen wird. andererseits haben die da ihr tolles programm, das mit jeder verbesserung noch schlimmer wird..vielleicht isses deswegen auch nich möglich, da individueller zu berechnen. andererseits: man kann nich den gesamtbetrag erwarten, du willst es aber am verbrauch festmachen. was machste jetzt mit leuten, die den strom nur so ausm fenster hauen und deswegen horrende stromkosten (und vermutlich auch schulden) haben? willste das da auch am verbrauch festmachen und es ändert sich nix? oder würdeste da auch eine ober-/untergrenze einführen? in dem moment wäre es ja im grunde nich viel anders..und wenn de anfängst das individuell zu gewähren wird das -so schön es auch eingentlich is- zu Problemen und weiteren kosten kommen.

Zitat(Stormbreaker @ 06 Sep 2008, 15:47)
Für Essen, Waschmittel, Pflegemittel, Stifte, Hefte und Blöcke, Tintenpatronen, Radierer usw. gebe ich im Monat 200€ - hinzu kommen sollte eigentlich noch das Telefon. Kultur ist mit einem Euro nicht möglich, Alkohol und Tabak gehören in die Berechnung nicht mit hinein. Ich denke 200€ sollten es schon sein, um einen Monat lang durchzukommen, oder habe ich irgendwo noch Kleidung oder Internet erwähnt, sowie Arztkosten (welche ja eigentlich gegen Null gehen) und den Kauf einer neuen Brille?
*


das kulturding is wie auch schon anderswo gesagt lächerlich. aber: das nennt sich GRUNDSICHERUNG. ich will damit nich sagen, dass du deinen Unibedarf (den du mit algII auch gar nich brauchst tongue3.gif wink.gif ) unnötigerweise kaufst und auf internet und telefon verzichten sowie die klamotten deiner urgroßeltern auftragen solltest wo es dann auch nich schlimm is wennde da rotweinflecken und brandlöcher reinmachst, die siehste ohne brille eh nich (damit fällt auch das waschmittel weg) und der weg zum arzt findet sich auch nich so einfach dann(achtung: ironie! nichts davon is böse gemeint, das soll nur der veranschaulichung dienen). das is alles gut und schön, ich stimme dir zu, dass all das wichtig ist und man den großteil dazu wirklich braucht und das natürlich auch alles kostet.

dies abzudecken ist aber nicht der sinn der grundsicherung, die nämlich neben der wohnung vor allem Nahrungsmittel, Kleidung und Arztbesuche abdecken soll, sowie lustigerweise auch zur Bildung einer Rücklage genutzt werden soll da es mit dem Wegfall der Sozialhilfe (die es zwar noch gibt aber nich für den hier diskutierten personenkreis) auch keine sonderzuwendungen in form von winterkleidung, möbeln oder ersatzhaushaltsgeräten mehr gibt. das soll also nun angespart werden, leider haben viele nie gelernt irgendwas zu sparen und kucken dann dumm aus der wäsche, wenn se was brauchen und ein antrag auf wasauchimmer nun erfolglos bleibt. Wer sparen kann is aber auch nich besser dran, da nur in bestimmten konstellationen (und die gibts in der tat und nich ma so wenig!) genug geld hängen bleibt, um sich eine schicke einrichtung nebst allem möglichen schnickschnack in die wohnung zu tackern (hierzu braucht man möglichst viele und möglichst kleine kinder und nach möglichkeit sollten dann auch bitte beide elternteile entweder gar nich arbeiten, oder aber nur im rahmen des freibetrages oder einer agh, oder eben schwarz).

so, jetzt bin ich bisl abgeschweift. daher nochmal zusammengefasst: die grundsicherung soll lediglich dein existieren gewährleisten und dafür reicht es aus, wenn auch nich gerade viel luft is und man schon bisl schauen muss. für "luxus"artikel is die GS nich gedacht..dafür kannste entweder noch nen nebenjob machen und 100 euro (is auch nich viel, ich geb hier auch nich unbedingt meine meinung wieder sondern weiß leider wie das da läuft, da ich dort selbst ma gearbeitet habe) anrechnungsfrei dazuverdienen oder aber im rahmen einer agh ein bisschen aufstocken. wenn dir das nich reicht musste dir hart gesagt nen job suchen, auch wenn das ne zeitarbeitsfirma oder n halbtagsjob is wo de am ende weniger raus hast als wennde einfach so weitermachst, weilde nämlich dann künftig deine miete selber zahlen kannst, außer es werden so lustige maßnahmen angeboten wo du noch bisl subventioniert wirst.

aber es wird bald alles anders: Die Arbeitslosen sterben aus.


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°° »Das stärkste Betäubungsmittel der Welt ist das Verlangen dazuzugehören....« °°°


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post 06 Sep 2008, 16:23
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Ich finde das Ganze ziemlich abartig. Man redet hier über die Leute, als wäre es Vieh, bei dem man die Kosten minimieren kann. Für Kultur einen Euro, hauptsache es reicht zum Überleben. Und das in Zeiten, in denen sich die Politiker selbst die Diäten erhöhen angry.gif
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post 06 Sep 2008, 17:13
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Straight Esh
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@Katze:
Ich meinte, dass man einfach einen Verbrauch festlegen soll, der für eine Person realistisch ist. Alles
was sie mehr verbraucht, bekommt sie nicht bezahlt. So hängt das ganze nicht mehr vom Geld ab,
sondern vom tatsächlichen Stromverbrauch. Dann könnte man noch einen drauf setzen und quasi Boni
einführen. Diejenigen, die dann weniger verbrauchen als den Regelstromverbrauch bekommen die
Hälfte des eingesparten Geldes ausgezahlt. So lohnt es sich dann auch für diese Personen
energiesparend zu denken. Das ganze könnte man auch auf die Heizung übertragen.

@chelys:
Hol dir doch eine Tüte Sozialismus. In unserer Gesellschaftsordnung hat alles seinen Wert und damit
auch die Existenzsicherung. Die Frage ist doch nur, wieviel wir dafür ausgeben wollen.


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bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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post 06 Sep 2008, 17:45
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Ah ja, Sozialstaat und Sozialismus sind schon schwer zu unterscheiden blink.gif

Dieser Beitrag wurde von chelys: 06 Sep 2008, 17:45 bearbeitet
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post 06 Sep 2008, 17:46
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Klapperstrauß
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@ Chris: durchaus eine sinnvolle variante..warum man das nich so macht weiß ich nich, wirds aber sicher wieder "sinnvollste" Gründe dafür geben.
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post 06 Sep 2008, 18:10
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Zitat(chelys @ 06 Sep 2008, 17:45)
Ah ja, Sozialstaat und Sozialismus sind schon schwer zu unterscheiden  blink.gif
*

Jepp. Vor allem für dich. Ein Sozialstaat hat zumindest nichts damit zu tun, ob man über die
Menschen wie Vieh redet oder nicht.
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post 08 Sep 2008, 16:44
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Zitat(Chris @ 06 Sep 2008, 09:57)
@abadd0n:
Deine Meinung bleibt auch unklar. Ist es sozial inkompetent, wenn man versucht die Belastungen für
den Großteil der Bürger zu senken, so dass mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf gelangt?
*

Ja. Im konkreten Fall nicht nur inkompetent sondern verwerflich. Die Vorschläge, die Prof. Thießen macht, sind absolut unethisch. Ich habe den Fehler gemacht und mir die Vollversion der Studie angeschaut: Dann schlage man doch lieber gleich Sozialdarwinismus als den gangbarsten Weg vor: Sozialstaat abschaffen.

Das wäre zumindest ehrlicher.

abd


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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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post 08 Sep 2008, 17:06
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Was ist unethisch daran vorzuschlagen, dass man den Leuten beibringen soll sich gesund zu ernähren
und mit Geld richtig umzugehen?

Im Übrigen hat Frau Merkel eine Senkung der HartzIV-Sätze kategorisch abgelehnt.
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post 08 Sep 2008, 17:17
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eXma Poltergeist
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Gesunde Ernährung ist mit so wenig Geld schlicht nicht möglich. Und jetzt komm mir nicht mit Nudeln, Reis, Kartoffeln und ab und zu mal Bohnen. Gesunde Ernährung hat nämlich nichts mit Einseitigkeit zu tun, die Mangelerscheinungen provoziert.


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post 08 Sep 2008, 18:06
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Straight Esh
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Ich zitiere mal die Studie was angenommen wurde für einen Monat (jeweils Produktgruppen, die
Summe deren Mitglieder ergeben das Gesamtgewicht):

9 kg Brot
9 kg Kartoffeln, gekochter Reis, gekochte Nudeln
10,5 kg Tomaten, Gurken, Paprika, Möhren, Eisbergsalat, Zwiebeln
10,5 kg Apfelsinen, Grapefruit, Zitronen, Bananen, Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Weintrauben
7,5 l Milch, Fruchtjoghurt
1,8 kg Käse
1,6 kg Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügelfleisch
1,3 kg Fisch
1,8 kg Wurst
1,2 kg Öl, Margarine

zusätzlich im Maximalfall:
45 l Mineralwasser
0,23 l Spirituosen
1,23 l Fruchtwein
0,27 l Perlwein
4,23 l Bier
48 Zigaretten
1 Zigarillo

Erhöhte Sätze (Maximalfall) können dadurch zustande kommen, dass die optimale
Warenkorbverteilung nicht bekannt ist, dass Lebensmittel auch mal verderben, dass es saisonale
Preisschwankungen gibt.

Also wie einseitige Ernährung sieht das bei mir nicht aus.
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post 08 Sep 2008, 19:52
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eXma Poltergeist
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Und das willste alles für 68 Euro kaufen.. will ich sehn. Interessant ist auch der Abschnitt "Unterkunft":

1 Stuhl
1 Tisch
1 Topf
1 Pfanne
1 Teller
1 Besteck
1 Lampe

Okok, es is ne Untergrenze, aber keinesfalls eine auch nur halbwegs realistische. Es besteht ein Unterschied zwischen vegetieren und leben.

Übrigens im Abschnitt "Bildung" steht folgendes: tumbleweed.gif

Dieser Beitrag wurde von Stormi: 08 Sep 2008, 19:53 bearbeitet
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post 08 Sep 2008, 21:05
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Straight Esh
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Zitat(Stormi @ 08 Sep 2008, 19:52)
Und das willste alles für 68 Euro kaufen.. will ich sehn.

In der Studie sind auch die Preise angegeben, wie sie aktuell im Lebensmitteldiscounter angepriesen
sind. Du kannst das ganze Zeug für 68 Euro kaufen. Um ein bisschen intelligenter zu kritisieren: man
kann das ganze Zeug gleichzeitig für 68 Euro kaufen, aber reichen die 68 Euro auch um das über den
ganzen Monat verteilt so zu kaufen? Diese Kritik behebt aber der Maximalbetrag, da dort auch für Fälle
wie vergammeltes Essen vorgesorgt ist.

Zitat
Interessant ist auch der Abschnitt "Unterkunft":

Ich hab noch nie einen Menschen gesehen, der von diesen Sachen mehr als eins gleichzeitig benutzen
muss. Ein Sozialhilfeempfänger muss nicht unbedingt 10 Stühle in seiner Butze haben. Zudem ist im
Maximalbetrag auch eine Polstergarnitur oder ähnliches vorgesehen.

Zitat
Okok, es is ne Untergrenze, aber keinesfalls eine auch nur halbwegs realistische. Es besteht ein
Unterschied zwischen vegetieren und leben.

Es ist die Untergrenzen, nach der das Sozialgesetz ausgelegt werden könnte. Mit dieser erhältst du
Essen, ein Dach übern Kopf, etwas zum Anziehen, Gesundheit, Mobilität und etwas Kultur. Was ist
daran jetzt vegetieren? Es erlaubt - theoretisch - ein ausgefülltes Leben.
Zitat
Übrigens im Abschnitt "Bildung" steht folgendes:  tumbleweed.gif

An was für Bildung denkst du? In der Maximalauslegung ist übrigens durchaus Bildung vermerkt, die -
wie wir sehen - kostenlos für den Sozialhilfeempfänger ist.

Womit man sich natürlich konfrontiert sehen muss ist, dass "kostenlose" oder "günstige"
Freizeitmöglichkeiten in der heutigen Gesellschaft schrumpfen. Gerade ein Arbeitsloser ist mit dem
Problem konfrontiert, dass er eine Menge Zeit hat, und nichts in ihr zu tun.
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post 08 Sep 2008, 21:47
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eXma Poltergeist
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Punkte: 6729
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Meine Ausführungen bezogen sich auf den Minimalbetrag, insofern brauchste gar nicht mit der Obergrenze kontern. Sollte man mal Bekannte zum Essen einladen wollen (oder eben einfach zum labern, was weiß ich), dann sind mehrere Sitzgelegenheiten nebst Geschirr und co. durchaus von Vorteil.
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post 08 Sep 2008, 21:55
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2. Schein
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ich verweise mal auf die beiden links in diesem beitrag:
/index.ph...c=1012&st=5415#


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bild kann nicht angezeigt werden
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post 08 Sep 2008, 23:12
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5. Schein
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Chris sind das ernsthafte Beiträge von dir? blink.gif

Letztendlich gings bei Harz4 weniger um Einspahrungen bei Sozialleistungen, als vielmehr Arbeitnehmer erpressbar zu machen, und unter möglichst starken Druck zu setzen.

Der Industrie gehts hierbei um Lohnsenkungen, und Abschaffung von Arbeitnehmerrechten (Kündigungsschutz...)

Ziel ist also vor allem das Lohnniveau zu senken, da Arbeitnehmer in ihrer nun schwachen Position heraus nichts mehr reißen können (wenn schon eine Schlange von Leuten hechelt, für weniger arbeiten zu gehen.

Das ganze wurde durch eine Aufschwungsphase ausgesetzt, aber es wird wieder in diese Richtung gehen. Ob dies wünschenswert ist, müsst ihr euch selbst fragen ...

In unser hochtechnisierten, automatisierten Fertigung, in der nicht ausreichend Vollzeitarbeit für alle verfügbar ist, die arbeiten wollen, ist es Verwerflich diejenigen dermaßen ins Aus zu drücken, die beim Arbeitslos eine Niete gezogen haben.


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I never finish anyth
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