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Volkszählung 2011 Der Zensus und seine Folgen?
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 23 May 2010, 12:55
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alleingelassen.         
Punkte: 9598
seit: 22.10.2004
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Kaum eine Öffentlichkeit hat die bevorstehende Volkszählung bisher in der Presse und ich frage mich warum? Gab es doch 1987 zu Recht regen Widerstand und große Zweifel an der Grundrechtmäßigkeit einer Erfassung aller Bürger. Die 528 Millionen Euro teure (250 davon trägt der Bund, Rest Länder) Kompletterfassung der Bevölkerung soll zumk Berichtszeitpunkt 9. Mai 2011 ausgeführt und per Stichtag 9. August 2011 durchgesetzt sein. Dabei werden u.a. erfasst: - Melderegister-Nummer inkl. Informationen zur Anmeldung im Melderegister sowie ggf. Übermittlungssperren
- Name inkl. Geburtsname u. früherer Namen
- Geburtsdatum, -ort und Geschlecht
- standesamtliche Eintragung, Familienstand, Daten von Eheschließung und/oder Auflösung
- Namen, Geburtsdaten und sonstige Daten von minderjährigen Kindern und/oder gesetzlicher Vertreter
- vollständige Adresse, Wohnungsstatus und Haushaltszugehörigkeit (im Haushalt lebende Personen) inkl. Einzugsdatum d. Wohnung und Zuzugsdatum d. Gemeinde sowie Name und Anschrift des Wohnungsgebers
- Religionszugehörigkeit
Volkszaehlung_ZensG_2011.pdf ( 288.82Kb )
Anzahl der Downloads: 1407Freilich ist im ZensG auch geregelt, inwieweit die Daten an die Bundesagentur für Arbeit sowie Bundesbehörden für Finanzen und sonstige lt. Personalstatistikgesetz auskunftspflichtige Stellen, wie es so schön heißt, weitergereicht werden. Bei der Strichprobenbasis in Form einer Haushaltsbefragung hat man übrigens eine Auskunftspflicht (Religion ausgenommen). Okay, soweit so gut - das Ganze wird dann freilich noch an die EU (EG-Verordnung 763/2008 *) durchgereicht und zentral erfasst. Eigentlich eine tolle Sache, oder? Discuss! #abd
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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Antworten(1 - 14)
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 23 May 2010, 13:55
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alleingelassen.         
Punkte: 9598
seit: 22.10.2004
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Danke für das Offtopic, reicht jetzt. Zitat(Stormi @ 23 May 2010, 13:14) Ich verstehe also nicht wo der Punkt ist? Hast du Angst, dass man an dem Urteil vorbei erhebt? In dem Fall wirds wieder eine Klage und eine Verschiebung geben, da bin ich mir sicher. Außerdem sind die meisten der Daten doch eh beim Meldeamt und/oder Standesamt vorhanden und umfassen nichts, was ich nicht auch meinem Kollegen im Fahrstuhl erzählen würde. Also worum gehts?  Angst habe ich nicht, denn staatlicher Allmacht (hier: Wissen) stehe ich emotionslos gegenüber. Dass die erhobenen Daten den jeweiligen örtlichen Ämtern bekannt sind, ist auch jedem klar. Interessant hingegen ist die zentrale Erfassung, letztlich EU-weit. Man könnte hierbei konkrete Szenarien diskutieren (Welche Probleme oder Fehler denn könnten auftreten?) oder aber sich grundsätzlich, warum und wofür der Staat all das en detail wissen muss. Abd.
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 23 May 2010, 16:23
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undercover   
Punkte: 291
seit: 09.11.2004
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Zitat(abadd0n @ 23 May 2010, 13:55) ...warum und wofür der Staat all das en detail wissen muss.  genauere Steueraufkommensschätzungen, Bedarfsanalysen für öffentliche Einrichtungen, ... Googles erster Treffer
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Löscht das Meer den großen Durst wenn man daraus trinkt?
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 23 May 2010, 18:58
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1. Schein 
Punkte: 17
seit: 15.05.2004
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Eine der wichtigsten Fragen der Volkszählung ist doch: "Mit was heizen Sie?" Badesalz hat sich darüber Gedanken gemacht: http://www.youtube.com/watch?v=t_5o2b7X49w
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 09 Jun 2010, 01:20
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alleingelassen.         
Punkte: 9598
seit: 22.10.2004
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Zitat(legu @ 23 May 2010, 16:23) genauere Steueraufkommensschätzungen, Bedarfsanalysen für öffentliche Einrichtungen, ...  Verzeih mir bitte, wenn ich das so sage, aber die aufgeführten Rechtfertigungsversuche sind doch grober Unfug. So häufig wie sich die steuerlichen Rahmenbedingungen ändern müsste es dann jährlich einen Zensus geben, um die beiden Faktoren Bevölkerung und Steuern aufeinander abzustimmen. Denn die demographische Entwicklung kann von Sozialwissenschaftlern sehr zuverlässig beurteilt werden - besser übrigens als die steuerliche Entwicklung von jedem Politikwissenschaftler oder VWLer. Bedarfsanalysen für öffentliche Einrichtungen kann man mit herkömmlichen statistischen Mitteln mehr als hinreichend genau machen. (Abgesehen davon, dass sie obsolet sind, weil sowieso gekürzt wird - unabhängig vom Bedarf.) Dem gegenüber steht, dass 20-30% aller in Deutschland ansässigen Personen zwangsbefragt werden (man kann keinen Einspruch erheben) und hierbei sog. "Erkundigungen" im familiären und nachbarschaftlichen Umfeld erhoben werden. (Man schaue sich mal die Auskünfte an, die Vermieter über ihre Mieter machen müssen in dem hier zu besprechenden Zusammenhang!) Außerdem werden sensible persönliche Daten von diversen Quellen (ARGE, Finanzamt, Melderegister etc) ohne meine Einwilligung zusammengeführt. Mal von meiner fehlenden Einwilligung abgesehen ist dies eine Zweckentfremdung. Im Eingangspost genannte Punkte bleiben weiterhin unberührt. Die Sache mit "wehret den Anfängen" kam scheinbar nicht bei der Bevölkerung an. Aber bald ist ja WM, gelle. Abd
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