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Pflichtdienst für alle!

konsequente Emanzipation oder Geldverschwendung?
Pflicht oder Freiwillig?
Pflichtdienst für alle! 41 ** 45.05%
Nein, nur Männer sollten verpflichtet werden 4 ** 4.40%
lieber ein System auf Freiwilligkeit (siehe FSJ) 41 ** 45.05%
is mir rille 5 ** 5.49%
Totale Stimmen: 91
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post 06 Sep 2010, 12:18
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Diplom
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Punkte: 1884
seit: 17.03.2009

In der heutigen Sendung "Zur Diskussion" im Deutschlandfunk wurde darüber palavert, ob es in Deutschland eine Wehrpflicht geben sollte oder einen allgemeinen Pflichtdienst. Dabei kam auch die Frage zur Sprache, ob - wenn denn ein solcher allgemeiner Pflichtdienst eingeführt würde - dieser auch für Frauen gelten sollte.

Befürworter argumentieren, dass das nicht nur konsequenterweise im Rahmen der Gleichberechtigung geschehen müsse, sondern dass besonders die Pflegebereiche davon profitieren würden und nicht zuletzt die jungen Menschen in diesem Jahr eine wichtige Phase der Selbstfindung vor der weiteren Ausbildung/Karriere durchlaufen würden. Im Nachhinein sprächen jene, die einen solchen Dienst durchlaufen hätten immer davon, wieviel sie dabei gelernt hätten und dass es ihnen auf jeden Fall geholfen hätte. Zudem sei nichts verwerflich daran, dem Staat ein Jahr zu dienen.

Gegner des Pflichtdienstes führen neben den hohen Kosten, die ja gerade durch die Pseudoabschaffung der Wehrpflicht gemindert werden sollten, auch die entstehende Beschränkung der Freiheit eines jeden Menschen an. Man könne junge Leute nicht einfach in ihrer Lebensplanung derart einschränken, indem man ihnen ein Jahr "stehle". Zudem sei dieses Konzept nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

Wie seht ihr das? Sollte es einen Pflichtdienst für alle, Männlein oder Weiblein, geben oder wird hier unter Umständen ein grundgesetzwidriges Millionengrab ausgehoben?

Discuss!

Dieser Beitrag wurde von bunglefever: 06 Sep 2010, 12:20 bearbeitet


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wer braucht schon liebe, wenn man dinge mit käse überbacken kann


"Ihren Ansatz halte ich für interessant, aber irrelevant"


HäMa war hier!!!
Bernd auch...
aeon auch

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post 06 Sep 2010, 12:35
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Anarchohedonist
*****

Punkte: 531
seit: 12.10.2008

Ich befürworte das Pflichtjahr.
Als Zivi auf einer Intensivstation hab ich in 12 Monaten sehr viel übers Leben gelernt:
- Ich musste mich mit dem Tod auseinandersetzen
- mir wurde klar, dass Medizin studieren nichts für mich ist
- Schichtdienst suckt
- etc.

Also ganz viele wichtige Erfahrungen, dazu kommt noch dass ich wirklich wichtig war. Wir hatten pro Tag 4 Zivis. Also wurden insgesamt 32 Arbeitsstunden den Pflegern pro Tag abgenommen. Diese Zeit konnten sie zur besseren Versorgung der Patienten nutzen und sich nicht mit einfachen Aufgaben wie Blut auffeudeln oder Laborandordnungen schreiben beschäftigen mussten.

Also zusammenfassend: ich war nützlich und mir hat es was gebracht. Die trifft aber nur zu, weil ich mich noch selbst finden musste Studiumsmäßig. Für Leute, die schon einen Plan im Leben haben wäre dieses Pflichtjahr sicher ziemlich blöd.

Ich finde ürbigens nicht, dass in diesem Fall bei den Geschlechtern Unterschiede gemacht werden sollten und man kann Jugendlichen ruhig mal ein Jahr stehlen, dann machen ein paar wenigstens einmal in ihrem jungen Leben was sinnvolles.


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Fuchs: ich seh ganz schön agent orange aus
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post 06 Sep 2010, 13:06
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meeresalge
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Punkte: 3228
seit: 27.11.2003

Zitat(K.rieger @ 06 Sep 2010, 12:35)
Wir hatten pro Tag 4 Zivis. Also wurden insgesamt 32 Arbeitsstunden den Pflegern pro Tag abgenommen. Diese Zeit konnten sie zur besseren Versorgung der Patienten nutzen und sich nicht mit einfachen Aufgaben wie Blut auffeudeln oder Laborandordnungen schreiben beschäftigen mussten.
*


Man könnte das auch lösen, indem man mehr Pflegepersonal einstellt, welches auch entsprechend für seine Arbeit bezahlt wird.

Ich selbst habe ein Freiwilliges Jahr gemacht. Und genauso finde ich, sollte es auch gehandhabt werden: auf Freiwilligenbasis. Für Männlein und Weiblein. Wer die Erfahrung machen möchte im Dreck rumzurobben oder sich mit dem Tod auseinander zu setzen, soll dies tun. Wer nicht, nicht...
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post 06 Sep 2010, 13:11
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versucht
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Punkte: 5424
seit: 21.10.2007

Ich stimme im großen und ganzen K.rieger zu.

Mich piept allerdings an, dass es am Ende wie Zivi sein wird, und damit einfach das deutsche Pflegesystem am Laufen gehalten wird.


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Weep not for roads untraveled
Weep not for sights unseen
May your love never end and if you need a friend,
there's a seat here along side me.

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post 06 Sep 2010, 13:17
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... und der Rest ist Schweigen.
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Punkte: 4439
seit: 03.05.2005

ich bin für Pflicht.

Aber: Es wäre auch ne tolle Sache, wenn man mal so etwas wie Marktwirtschaft (Angebot und Nachfrage) auf Pflegeberufe anwenden würde. Ist für mich unlogisch, wenn man sagt: Wir haben wenig Pflegepersonal, also kann diese Arbeit nicht viel wert sein...


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Ich bin nur noch bis 31.05.2017 in DD, danach weit weg... last orders please! #DDexit #nocheinstudentenclubsauftritt #bestelesung


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post 06 Sep 2010, 16:07
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Vordiplom
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Punkte: 742
seit: 18.05.2005

ich finde dass pflichtjahr, ist nicht die lösung und widerspricht der bisherigen politik...

wieso führt man an den gymnasien g8 und an den unis bologna ein wenn man die so gewonnene zeit dann durch ein pflichtjahr wieder zunichte macht. irgendwie unlogisch oder?

ich würde eher für ein freiwiliges system plädieren. alles andere wäre doch bloß eine beschaffung von billigstarbeitskräften und somit ein erhöhter lohndruck auf die gehälter der jetzt schon mies bezahlten beschäftigten im medizinischen und im pflegesektor...



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post 06 Sep 2010, 16:19
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eXma Poltergeist
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Punkte: 6729
seit: 20.10.2004

Als ob diese gewonnene Zeit ein Gewinn wäre, sofern sie überhaupt existiert. Der einzig sinvolle Gewinn heißt Erkenntnisgewinn und daher ist so ein Pflichtjahr ne sehr gute Sache für die Generation gomobile. Kein Zivi kann ausgebildetes und damit authorisiertes Pflegepersonal ersetzen, daher zieht das Lohndruckargument maximal so halb. Wenn man die Pflegeleute nach Tarif bezahlen würde, würden die übrigens gar nichtmal so wenig verdienen. Damit ist das Argument komplett kaputt und wir haben den wahren Grund des Übels gefunden =)

Der gleichen Meinung ist übrigens auch die Stadt Dresden* haha. Warum eine Einrichtung wie ein Krankenhaus überhaupt Verluste oder Gewinne einfahren kann/muss sollte Thema eines anderen Threads sein.

Edit: Link funzt jetzt.

Dieser Beitrag wurde von Stormi: 06 Sep 2010, 17:54 bearbeitet


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post 06 Sep 2010, 18:07
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Vordiplom
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Punkte: 742
seit: 18.05.2005

Zitat(Stormi @ 06 Sep 2010, 16:19)
Als ob diese gewonnene Zeit ein Gewinn wäre, sofern sie überhaupt existiert. Der einzig sinvolle Gewinn heißt Erkenntnisgewinn und daher ist so ein Pflichtjahr ne sehr gute Sache für die Generation gomobile. Kein Zivi kann ausgebildetes und damit authorisiertes Pflegepersonal ersetzen, daher zieht das Lohndruckargument maximal so halb. Wenn man die Pflegeleute nach Tarif bezahlen würde, würden die übrigens gar nichtmal so wenig verdienen. Damit ist das Argument komplett kaputt und wir haben den wahren Grund des Übels gefunden =)

Der gleichen Meinung ist übrigens auch die Stadt Dresden* haha. Warum eine Einrichtung wie ein Krankenhaus überhaupt Verluste oder Gewinne einfahren kann/muss sollte Thema eines anderen Threads sein.
*


ich meinte auch nur, dass die politik unsinnig ist, jetzt da man die leute durchs abi und das studium prügelt, um vor der industrie zu kreuze zu kriechen, die jüngere spezialarbeitsroboter statt algemein gut ausgebildete, selbstständige absolventen fordert, macht man die gewonnene zeit durch ein pflichtjahr wieder kaputt.
ob dieser dienst dann erkenntnis bringt oder nicht war für meine argumentation völlig unerheblich. es ging rein um das blödsinnige hin und her und die inkonsequenz in der politik und vor allem in der jetzigen regierung.

dass man ja kein ausgebildetes personal durch zivis ersetzen kann, hat frau merkel genauso gut wie du erkannt. sie will deshalb jetzt langzeitarbeitslose diesen job übernehmen lassen. *

da die leute ja auch alle nach tarif bezahlt werden und somit ja alle super verdienen, schlagen sich ja auch die leute regelrecht um die pflegejobs. frag mich nur wo man dann noch die ganzen zivis uns später die ganzen zwangsarbeiter.. äähh pflichtdienstleistenden unterbringen will. oder zweite theorie: die leute sind entweder zu dämlich oder sich zu fein um trotz genialer bezahlung und arbeitsbedingungen eine ausbildung im pflegebereich zu machen deshalb muss man die jungen leute wenigstens zwingen können für einen bruchteil des tariflohns einer pflegekraft zu arbeiten, egal ob sie sich nun saublöd anstellen oder ihre arbeit total lustlos machen.



Dieser Beitrag wurde von fiend force: 06 Sep 2010, 18:20 bearbeitet
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post 06 Sep 2010, 18:28

3. Schein
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Punkte: 236
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Ich bin für ein pflichtjahr, da gewisse dinge in dieser gesellschaft nicht von einem genügend großen anteil freiwillig getan werden. Abgesehen davon kann sich jeder der 20 Jahre lang auf Staatskosten ausgebildet wurde ruhig mit ein bischen Arbeit bedanken, die ja auch noch vergütet wird. Sicher nicht im vollen Maße, aber ausreichend.

Alternativ könnte ich mir auch ein Freiwilliges Modell mit Belohnungsanreizen vorstellen. Sowas wie "Für jeden Monat Freiwilligendienst werden dir 3 Monate Studiengebühren erlassen oder die Kosten für ein Jahr Schule erlassen." Da kann dann jeder wählen ob er für die 12 Jahre Abi blechen oder malochen will, alles schön Freiwillig...


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post 06 Sep 2010, 18:47
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Heiler
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Punkte: 1987
seit: 08.12.2004

Seit wann muss man fürs Abi bezahlen?


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mad max ist an der tanke bier holen

Kapitulieren ist EMO

Fuchs (03:57 PM) :
der KNM hat deine Freundin weggeschmissen
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post 06 Sep 2010, 18:50
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eXma Poltergeist
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Punkte: 6729
seit: 20.10.2004

Seit es keine Wehrpflicht mehr gibt cool.gif
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post 06 Sep 2010, 20:41
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dLikP
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Punkte: 1497
seit: 06.10.2006

Ich bin dagegen, nimmt nur "richtigen" Arbeitskräften die Jobs und den jungen Leuten Zeit weg. Wird bestimmt auch an den Hochschulen lustig wenn im Jahr nach der Einführung die Einschreiberquote ins Bodenlose fällt.


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flickr
Und wenn sie kommt, fährt sie an uns vorbei
-RaT-
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post 07 Sep 2010, 08:49
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Leisetreter
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Punkte: 1723
seit: 20.10.2004

Ob das Zivildienstsystem einen Pflichtdienst für alle überhaupt verkraften würde? Erstmal würden die Frauen dazukommen, dann diejenigen, die normalerweise Wehrdienst leisten würden (sofern der Wehrdienst wegfällt) und dann noch diejenigen, die momentan ausgemustert werden (sofern die Musterung wegfällt). Eigentlich ist es mir egal, ob Pflicht oder auf freiwilliger Basis, Fakt ist nur, dass mehr Gerechtigkeit auf dem Gebiet her muss. Das aktuelle System ist definitiv nicht gerecht.


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post 07 Sep 2010, 10:46
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parse error
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Punkte: 13746
seit: 27.05.2003

sei doch nicht so einfallslos. als ob son zivildienst für alle nur in krankenhäusern und altenheimen möglich wär. wenn _jeder_ jugendliche schulabgänger n soziales jahr machen muss, ist dort gar nicht genug arbeit vorhanden. aber man kann ja auch in schulen, bibliotheken, schwimmhallen, diversen ämtern oder bei der feuerwehr sein soziales jahr machen. es gibt genug staatliche einrichtungen, deren performance man mit paar zivis tunen kann. vor allem muss dann nicht jeder feststellen, dass medizin nicht seins is, weil die möglichkeiten des ausprobierens wesentlich breiter sind.
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post 07 Sep 2010, 10:57
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... und der Rest ist Schweigen.
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Punkte: 4439
seit: 03.05.2005

Zitat(Polygon @ 06 Sep 2010, 20:41)
Ich bin dagegen, nimmt nur "richtigen" Arbeitskräften die Jobs und den jungen Leuten Zeit weg. Wird bestimmt auch an den Hochschulen lustig wenn im Jahr nach der Einführung die Einschreiberquote ins Bodenlose fällt.
*


1.) Jugendliche raus! Die nehmen uns die Arbeit weg! rofl.gif

2.) Die Hochschulen sind doch teils schon ein Auffangbecken für Orientierungslose... ich verstehe diesen Kritikpunkt also nicht.
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