Zitat(myrmikonos @ 29 Aug 2007, 09:54)
Der als gemeine Regenwurm bekannte Erdbewohner entzieht sich natuerlich einer praktikablen Betrachtung auf dieser Ebene. Wer mag sich schon um einen von 20 Milliarden schluepfrigschleimischen Destruenten zu unseren Fueßen kuemmern, wenn man nur noch 200 , oder 20 , oder noch 2 der befellten, letzten Ozelotti seiner Art im entfernten Amazonasgebiet aufspueren kann.
Sicherlich sollte ein Seltenheitswert unsere Aufmerksamkeit und Besorgnis forcieren, jedoch steigert dieser nur den Marktpreis des Felles. Andere Institutionen gaebe es auch gar nicht, außer man woellte diese sonderbare
unhoerbare Volks-Musik, bei der man sich, wie besagt
verhoeren (verstaendlicher Weise) kann, instrumentalisieren, um unmißverstaendlich Gehoer zu bekommen.

Das war natuerlich nur Hirngespinst, wie der ALF, der die Katzen futtert, aber nicht wie der großbuergerliche Europaeer, der sich Kleider aus Tierfell ueber den Koerper streift, wie es die Neanderthaler beliebten. Solche Kreaturen gibt es wirklich.

Mein lieber Myrmikonos,
mit Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass Sie mit solch fundamentalen Fragen des Seins sich gedanklich zu beschäftigen die Muße besitzen. Ihre Ausführungen zum deutschen Nutztier Regenwurm und die Betrachtung dieses unter dem Aspekt seiner Eignung für altdeutsches Liedgut vermochten meine Seele durchaus für einen kurzen Moment zu erquicken, auch wenn mich einige Ihrer Bemerkungen ein wenig traurig gestimmt haben - sicherlich haben Sie Recht wenn Sie sagen, der Lumbricus terrestris an sich mute eher weniger liebreizend an und ihm werde daher zuweilen mit Zurückhaltung, oft sogar tiefer Abscheu begegnet, jedoch tut mir das Tierchen nun in der Tat ein wenig leid . Es sollte lediglich als ein beliebiges Beispiel dienen -denn an den Ozelot kommt ohnehin niemand heran- nie war es meine Absicht, den Eindruck entstehen zu lassen, ich wollte den gemeinen Regenwurm herabwürdigen oder gar diskriminieren. Erfüllt er doch eine Vielzahl von wichtigen Aufgaben für den Erhalt unseres Lebensraumes -nicht nur am Haken einer Angel. (Über den Widerspruch in der letzten von mir getroffenen Aussage bitte ich NICHT zu diskutieren, er ist offensichtlich, wenn nicht gar elementar und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung)
Betroffen gemacht haben mich jedoch insbedondere Ihre Überlegungen hinsichtlich der Auswirkungen, welche meine Komposition auf den schrumpfenden Bestand der Ozelotti haben könnte, so mein Musikstück (und die geplanten Remixe) seinen verdienten Ruhm erlangt. Natürlich erhoffe ich mir davon nicht die endgültige Ausrottung dieser Spezies, erfreut sie sich doch seit jeher großer Beliebtheit auch in Musik (vgl. Ozzy Osbourne) und Literatur (siehe hierzu auch L. Frank Baum: Der Zauberer von Ozelot) und sollte daher unbedingt erhalten werden.
Was Sie über mein Musikstück an sich denken vermochte ich Ihren Schilderungen indes nicht eindeutig zu entnehmen - jedoch meine ich, durchaus einen Anflug von Kritik wahrgenommen zu haben. Ich bin jedoch geneigt, dies als Neid und Missgunst zu interpretieren, da ich Ihr -sicher wohlwollendes aber dennoch inakzeptables- Angebot, gegen eine Gewinnbeteiligung von 70% den Backgroundgesang zu interpretieren bereits am Montag abgelehnt habe. Dass Sie mir nun mit ALF drohen, finde ich schade, aber nachvollziehbar. Ich hoffe, Sie werden die Niederlage verkraften. Eine signierte Single-CD werde ich Ihnen unmittelbar nach Erscheinen gern zukommen lassen.
*Walnussbrot