|
|
Aus gegebenem Anlass eine kleine Umfrage...
|
|
|
 27 Mar 2006, 08:16
|

Think About       
Punkte: 1099
seit: 28.04.2004
|
Erstmal ist es ja nicht so, dass es dort den Kündigungsschutz von Anfang an gibt! Dort gibt es genauso wie hier einen Probezeit von einem halben Jahr in der sich der AG die Fähigkeiten und den Fleiß des AN ansehen kann. Diesen Zeitraum jetzt auf 2 Jahre für Berufsanfänger zu verlängern ist ein freibrief, sich den Leuten zu entledigen die nach einem Gewissen Zeitraum festsellen, daß sie doch etwas mehr Geld für ihre Arbeit verlangen können. Wenn man nach dem Studium nen Job beginnt und einen 2jährige Probezeit hat, dann kann man ungefähr mit 30 Anfangen eine Lebensplanung, wie Familie, Haus usw. umzusetzen. Das ist für meinen Geschmack ziemlich spät. Dieses Gesetz erhöht die Frustration und Unsicherheit der Jugend und verstärkt den Generationenkonflikt! Die Situation insbesondere für Studenten ist ohnehin schon sehr schwierig, Da sich neben dem normalen Arbeitsmarkt in Frankreich ein Praktika-Arbeitsmarkt eröffnet hat, bei dem es normal ist die Pranktikanten sehr, sehr schlecht bis garnicht zu bezahlen und sie trotzdem als vollwertige Kraft zu behandeln. Ohne das die Studenten dabei eine Aussicht haben ihre Berufschancen bei der Firma sonderlich zu steigern Zitat(gfx-shaman) ich spreche dem minister genug potenzial zu und bin ueberzeugt, daß er sich im vorfeld genuegend gedanken gemacht hat. letztenendes wird die zeit wieder zeigen wie das ergebnis ausfaellt. Gerade die Herren De Villepin und Sarkozy haben mit ihren Gesetzesänderungen und Reformen dafür gesorgt, dass sich die Soziale Ungerechtigkeit in Frankreich erheblich verschärft hat. Sie sind zum Großteil mit dafür verantwortlich, dass im letzten Jahr die Frustration der Jugendlichen so zum Ausbruch kam, wie wir es erlebt hatten. Denn sie hatten mit der Streichung von vielen Sozialmasßnahmen, wie zB Polizeiliche Sozialarbeiter in Brennpunkten (Vorortvierteln), die Basis dafür geschaffen. So viel zu dem Thema "genügend Gedanken gemacht" Dieser Beitrag wurde von Atanasoff: 27 Mar 2006, 08:19 bearbeitet
--------------------
-Der Unschuldige existiert nur so lange, bis er unvermeidlich zum Täter wird! -Zufall ist der Ausdruck der Unfähigkeit des menschlichen Geistes die Zusammenhänge zu erkennen. - Warum gerät Mann/Frau immer an die/den "Falschen"? Weil die "Falschen" das verstellen besser beherrschen als die "Richtigen" das selbst sein!
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 11:26
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
Einige Antworten hier sind vom typischen Anspruchsdenken geprägt. Was interessiert mich als AG ob jemand ne Familie gründen will oder 20 Jahre später n Haus bauen. Das sind dann so Leute, die im Bewerbungsgespräch sitzen und sagen: ich brauche...für Kind, Kegel, Handy, etc.. Sowas ist nicht zu gebrauchen.
Darüber hinaus: ne 6 monatige Probezeit ist für Berufsanfänger viel zu kurz. Bis dato legt der Arbeitgeber drauf, nach 1,5 Jahren ist man als AG vielleicht wieder bei plus-minus null und dann kommt vielleicht Profit rum. Weiterhin: frühestens nach 1,5 bis 2 Jahren ist jemand soweit, dass man ermessen kann, obs weiter geht oder nicht.
Merke: wenn jemand erste Sahne ist, wird der wohl kaum vom AG wieder losgelassen. Ansonsten ist man's halt nicht.
Im übrigen: sollte sich ein solche Lösung (2 Jahre) nicht durchsetzen lassen, müssen Studenten/ Absolventen halt weiter mit Praktika gequält werden.
Frage Dich nicht, was Dein AG für Dich tun kann, frage Dich, was Du für Deinen AG tun kannst. Wenn Du keinen Bock drauf hast, werde selber AG.
--------------------
Dry your eyes mate, I know you want to make her see how much this pain hurts. But you've got to walk away now, it's over.
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 11:58
|

Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
|
Zitat(mr.orange @ 27 Mar 2006, 12:26) Einige Antworten hier sind vom typischen Anspruchsdenken geprägt. Was interessiert mich als AG ob jemand ne Familie gründen will oder 20 Jahre später n Haus bauen. Das sind dann so Leute, die im Bewerbungsgespräch sitzen und sagen: ich brauche...für Kind, Kegel, Handy, etc.. Sowas ist nicht zu gebrauchen.
Und das ist eben viel zu kurz gedacht. Die Kinder von heute sind die Arbeitnehmer von morgen. Was passiert, wenn die wegen solch einem Missmanagement nicht verfügbar sind, werden wir in nicht allzu ferner Zukunft sehen können (Stichwort Fachkräftemangel). Und was heißt hier Anspruchsdenken? Ich lebe nicht, um dem Arbeitgeber zu dienen, ich arbeite, um mein Leben zu finanzieren. Und mit einer gewissen Qualifikation hat man das Recht, Ansprüche zu stellen. Gerade die "guten" Leute suchen sich als Arbeitnehmer nämlich den Arbeitgeber nach eben diesen Kriterien aus und nicht umgekehrt.
--------------------
Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.
... validiert nach dem Isso-Standard 1.0 ...
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 12:23
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
Zitat: "Und das ist eben viel zu kurz gedacht. Die Kinder von heute sind die Arbeitnehmer von morgen. Was passiert, wenn die wegen solch einem Missmanagement nicht verfügbar sind, werden wir in nicht allzu ferner Zukunft sehen können (Stichwort Fachkräftemangel).".
Hallo JoSchu: natürlich hast Du Recht, dass es o.g. Problematik gibt. Nur wird die viel zu hoch gekocht. Und was hat das mit Deinem AG zu tun ? Der stellt Dich nur dann ein, wenn Du ihm nützt, sprich Profit bringst. Keiner stellt Dich ein, damit Du Kinder in die Welt setzen kannst. Das Du von Deinem Gehalt eine Familie ernähren kannst, ist ein Nebeneffekt. Genausogut könntest Du Dich entscheiden, von der Knete Golf spielen zu gehen. Was Du wie mit Deinem Geld machst, ist Deinem AG egal.
Zitat: "Und was heißt hier Anspruchsdenken? Ich lebe nicht, um dem Arbeitgeber zu dienen, ich arbeite, um mein Leben zu finanzieren. Und mit einer gewissen Qualifikation hat man das Recht, Ansprüche zu stellen. Gerade die "guten" Leute suchen sich als Arbeitnehmer nämlich den Arbeitgeber nach eben diesen Kriterien aus und nicht umgekehrt."
Da hast Du Recht. Ich verweise auf mich, mit folgender Aussage eines vorherigen Posts: "Herrscht am Markt eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Fachkräften bei gleichzeitig geringem Angebot, diktieren die potentiellen Arbeitnehmer die Regeln." Anderseits: "Ist es umgekehrt, stehe ich als Arbeitnehmer im Wettbewerb mit anderen und kann meinen Marktwert dadurch erhöhen, dass ich ggf. eventuelle Abstriche mache."
Deine Qualifikation, gibt Dir noch lange nicht das Recht Ansprüche zu stellen. Das hast Du erst dann, wenn Deine Qualifikation überdurchschnittlich gefragt ist, sprich: die Kunden Deines AG genau Deine Leistungen brauchen. Ansonsten hat Deine Qualifikationen keinen Wert bzw. keinen finanziellen Wert.
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 12:50
|

3. Schein   
Punkte: 337
seit: 17.06.2005
|
Zitat mr.orange: "Das Ganze ist nur zum Teil aufregenswert. Besagtes Instrument existiert in Deutschland bereits: man kann begrenzt auf 2 Jahre befristete Arbeitsverträge abschließen. Der Arbeitsvertrag endet durch Kündigung oder mit dem Auslaufen der 2 Jahresfrist."
im gegensatz zum französischen entwurf, gelten solche befristeten arbeitsverträge nicht nur bis 26 Jahre, sondern uneingeschränkt für arbeitnehmer jeglichen alters! und dagegen geht in deutschland niemand auf die straße, was unter anderem daran liegen mag, dass solche gesetze in deutschland mehr oder weniger schleichend eingeführt werden und es gar niemand mitbekommt!
"Herrscht am Markt eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Fachkräften bei gleichzeitig geringem Angebot, diktieren die potentiellen Arbeitnehmer die Regeln. Ist es umgekehrt, stehe ich als Arbeitnehmer im Wettbewerb mit anderen und kann meinen Marktwert dadurch erhöhen, dass ich ggf. eventuelle Abstriche mache."
wir sind nun mal nich alle aus einer maschine antsprungen, die uns mit vollkommen gleichen geistigen und körperlichen fähigkeiten hergestellt hat. dein ansatz geht doch schon hier von vorraussetzungen aus, die gar nciht gegeben sind. es exisitiert keine chancengleicheit in bildung und "präparation" für den arbeitsmarkt. zumindest nicht so streng, wie es dein ansatz jedoch verlangen würde damit er funktioniert.
mir kommen deine kommentare alle sehr neoliberal vor. der kündigungsschutz ist eine der letzten barrieren zur freien marktwirtschaft. solche gesetze existieren auch um den menschen vor einer "versachlichung" zu schützen, damit er selbst nicht zu einer ware wird (ich rede hier nciht davon, dass er seine arbeitskraft verkauft). es ist schlichtweg unmenschlich solche beahuptungen und weisen sprüche wie "Frage Dich nicht, was Dein AG für Dich tun kann, frage Dich, was Du für Deinen AG tun kannst. Wenn Du keinen Bock drauf hast, werde selber AG." in die welt zu setzen.
Dieser Beitrag wurde von MaxwellDemon098: 27 Mar 2006, 12:52 bearbeitet
--------------------
"S'ils n'ont plus de pain, qu'ils mangent de la brioche."
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 12:52
|

Drehrumbum der Runde        
Punkte: 1995
seit: 07.03.2006
|
wir hatten schonmal freie marktwirtschaft... war nicht schön... aber naja der trend geht wohl wieder in richtung werks-leibeigene weil der AN halt keinen anspruch ggü dem AG hat... von daher scheints schon sinnvoll den AG durch gesetze zumindest an bestimmte rahmenbedingungen zu binden und da zähl ich auch den kündigungsschutz dazu und wie diese AN-rotation verhindert werden soll oder wieso NEUE jobs entstehen sollten, statt vorhandene ständig neu zu besetzen konnte bisher auch noch keiner begründen
--------------------
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 13:05
|

3. Schein   
Punkte: 337
seit: 17.06.2005
|
Zitat(drölf @ 27 Mar 2006, 13:52) wir hatten schonmal freie marktwirtschaft... war nicht schön...  so? warum denn? zur gründerzeit gab es immerhin noch ein verantwortungsgefühl der ags gegenüber der ans (wenn wir schon bei diesen abk. sind). z.B. hat lothar faber (der mit den bleistiften) seine arbeiter ohne arbeitsvertrag bei sich arbeiten lassen, auf ganz freiwilliger basis. sie waren vollkommen ungebunden. die arbeiter identifizierten sich mit seinem betrieb! genauso gab es nach der industriellen revolution zahlreiche unternehmer, die ihre arbeiter auf ähnliche weise an den betrieb "gebunden" haben. also so schelcht war die freie marktwirschaft nicht. aber leider kann/will heute niemand mehr eine solche soziale verantwortung für seine ans übernehmen.
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 13:45
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
@Maxwell: Meine Äußerungen sind nicht neoliberal, sondern liberal. Und sie beruhen auf meinen eigenen negativen Erfahrungen. Gesetzestexte, die Rahmenbedingungen im AN / AG- Verhältnis festlegen sind in Dtschl. primär darauf ausgerichtet, AN zu schützen. Das führt aber a) nicht dazu, dass bei großen, leistungsfähigen Unternehmen jemand geschützt wäre (siehe Deutsche Bank) und b) dazu, dass weniger leistungsfähige sprich kleine Unternehmen erhebliche Probleme haben, bei mangelnder Auftragslage zu kündigen. Gesetze und Rechtsprechung legen hier die Hürden sehr hoch. Da ich selbst als AG bereits kündigen musste (mangelnde Auftragslage), weiß ich ein Lied davon zu singen. Ergebnis 1: deutsches Arbeitsrecht hat mein Unternehmen in die Pleite geführt. Ergebnis 2: 3 Mitarbeiter haben deshalb ihren Arbeitsplatz verloren. Sprich: der Egoismus eines Einzelnen hat dafür gesorgt, dass eine Mehrheit dafür bluten musste. So ist deutsches Arbeitsrecht heute.
Die Behauptung, dass alle AG asoziale Wichser wären, ist nur ein Abbild der öffentlichen Meinung, dass auf Fällen wie Siemens, VW, Deutsche Bank, etc. beruht. Im einfachen Mittelstand siehts da ganz anders aus. Die für die großen gedachten restriktiven Gesetze schaden jedoch den Kleinen. Fachleute gehen davon aus, dass 2/3 aller Unternehmensinsolvenzen in Deutschland allein auf deutsches Arbeitsrecht zurückzuführen sind.
Selbstständige Unternehmer reißen sich den Arsch für Ihre Bude auf. Und das unter erheblichen Risiken. Ich hab selbst jahrelang zurückgesteckt, mit oben genannten Ergebnis. Daher meine Einstellung heute: in meiner Bude bestimme ich, genauso wenig, wie ich jemandem vorschreibe, welcher Teppich bei ihm zu Hause zu liegen hat. Wer will, kann mitmachen, wer nicht will, lässts bleiben. Ich zwinge keinen, bei mir zu unterschreiben, und wenn ich jemanden unbedingt haben will, mache ich ihm schon ein gutes Angebot, dass auch einen Kündigungsschutz beinhaltet.
Es gibt heute kaum noch jemanden, der bei Problemen mit dem AG nicht zum Anwalt rennt. Solche Risiken muss ich in meinen Preis einkalkulieren. Hat im Ergebnis folgenden Nachteil: die Möglichkeiten für Lohnerhöhungen sind begrenzt. Und mein Kunde soll für diese Risiken auch noch bezahlen. Mein Kunde, bist aber ggf. auch Du. Daher ist es kein Wunder, dass deutsche Preise immer weniger wettbewerbsfähig sind. Deine Kaufentscheidung hängt vom Preis ab, also kaufst Du auch eher bei jemanden, der solche Risiken nicht einkalkulieren muss. Ich bezweifle, dass der aus Deutschland kommt. I
nsofern: wer diesen Schutz will, soll über den höheren Produktpreis auch dafür bezahlen. Leider kann ich diese Bereitschaft bei den meisten AN an der Kasse nicht feststellen. Da sind (fast) alle Kapitalisten (Geiz ist ja so geil!). Aber im Job Ansprüche stellen! Das beißt sich. Das Ergebnis sehen wir alle: 5 Mio. offiziell arbeitslos. Im übrigen kenne ich genug Unternehmer, die gern einstellen würden, es aber aufgrund o.g. Risiken nicht tun.
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 15:20
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
@Silenzium: Deine Frage ist berechtigt. Im großen Stil rauswerfen ist für die, die das wollen i.d.R. kein Problem. Du machst die komplette Firma bzw. die komplette Abteilung platt. Insofern: davor schützt Dich nix.
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 15:36
|

eXma Poltergeist         
Punkte: 6729
seit: 20.10.2004
|
Das Hauptproblem vor dem jetzt nicht nur die Franzosen stehen, sondern alle Industriestaaten, ist, dass solcherlei Gesetze zwar die Wirtschaft beflügeln, die Interessen der AN bzw. der meisten Bürger des Landes aber mal eben völlig unter den Tisch fallen lassen. In meinen Augen ist das ein Rückschritt in die Zeit der Industrialisierung, die kleinen Leute sind zum ausgebeutet werden da, ihre einzige Aufgabe ist es den Reichtum einiger weniger zu mehren. Atm sind wir dazu da die Wirtschaft in Gang zu halten, was eigentlich genau verkehrt herum ist. Vom wirtschaftlichen Standpunkt her kann ich absolut verstehen, warum solche Regelungen eingeführt werden, aber irgendwie empfindet der Rest von mir da eine ziemliche Abscheu. Anstatt, dass wir uns den Arsch dafür aufreißen, dass es allen möglichst gut geht, müssen wir mit unserer Arbeitskraft quasi schon anschaffen gehen, um selbst überhaupt über die Runden zu kommen, irgendwie kann das nicht der richtige Weg sein. Menschen sind keine Ware! Sie sind nicht dazu da irgendwelche Gewinne zu erwirtschaften. Wir definieren uns über das, was wir arbeiten und nicht das, was wir können, das ist in meinen Augen eine ziemlich krankhafte Entwicklung, die irgendwann gegen den Baum führt, hat man ja schon oft genug gesehen.
--------------------
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 15:52
|

3. Schein   
Punkte: 337
seit: 17.06.2005
|
Zitat(Stormi @ 27 Mar 2006, 16:36) Das Hauptproblem vor dem jetzt nicht nur die Franzosen stehen, sondern alle Industriestaaten, ist, dass solcherlei Gesetze zwar die Wirtschaft beflügeln, die Interessen der AN bzw. der meisten Bürger des Landes aber mal eben völlig unter den Tisch fallen lassen. In meinen Augen ist das ein Rückschritt in die Zeit der Industrialisierung, die kleinen Leute sind zum ausgebeutet werden da, ihre einzige Aufgabe ist es den Reichtum einiger weniger zu mehren. Atm sind wir dazu da die Wirtschaft in Gang zu halten, was eigentlich genau verkehrt herum ist. Vom wirtschaftlichen Standpunkt her kann ich absolut verstehen, warum solche Regelungen eingeführt werden, aber irgendwie empfindet der Rest von mir da eine ziemliche Abscheu. Anstatt, dass wir uns den Arsch dafür aufreißen, dass es allen möglichst gut geht, müssen wir mit unserer Arbeitskraft quasi schon anschaffen gehen, um selbst überhaupt über die Runden zu kommen, irgendwie kann das nicht der richtige Weg sein. Menschen sind keine Ware! Sie sind nicht dazu da irgendwelche Gewinne zu erwirtschaften. Wir definieren uns über das, was wir arbeiten und nicht das, was wir können, das ist in meinen Augen eine ziemlich krankhafte Entwicklung, die irgendwann gegen den Baum führt, hat man ja schon oft genug gesehen.  dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 16:04
|

Drehrumbum der Runde        
Punkte: 1995
seit: 07.03.2006
|
Zitat(MaxwellDemon098 @ 27 Mar 2006, 14:05) so? warum denn? zur gründerzeit gab es immerhin noch ein verantwortungsgefühl der ags gegenüber der ans (wenn wir schon bei diesen abk. sind). z.B. hat lothar faber (der mit den bleistiften) seine arbeiter ohne arbeitsvertrag bei sich arbeiten lassen, auf ganz freiwilliger basis. sie waren vollkommen ungebunden. die arbeiter identifizierten sich mit seinem betrieb! genauso gab es nach der industriellen revolution zahlreiche unternehmer, die ihre arbeiter auf ähnliche weise an den betrieb "gebunden" haben. also so schelcht war die freie marktwirschaft nicht. aber leider kann/will heute niemand mehr eine solche soziale verantwortung für seine ans übernehmen.  merkwürdig... mein geschichtsunterricht war wohl scheiße... uns wurde da eher von 60 arbeitsstunden pro woche, nichtvorhandenem arbeitsschutz, verarmung der bevölkerung und nahezu unbegrenzter macht und willkür der großkapitalbesitzer, abhängigkeit der arbeiter wie im feudalismus, kinderarbeit und katastrophalen wohnungsituationen erzählt... das war dann wohl propaganda... Dieser Beitrag wurde von drölf: 27 Mar 2006, 16:04 bearbeitet
|
|
|
|
|
|
|
 27 Mar 2006, 16:11
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
@Stormi: Ich kann Deine Meinung ebenso wie die der Anderen hier verstehen. Meine Frage ist nur: was ist die Alternative ? Ich kann nicht jemanden einstellen, weil er ein Bedürfnis oder einen "gefühlten" Anspruch darauf hat. Ich kann erst dann jemanden einstellen, wenn er mindestens kostendeckend arbeitet und mittelfristig Gewinn bringt. Ich bin nicht die Caritas. Und wenn ich keine Aufträge mehr für einen Mitarbeiter habe, dann muss ich mich von ihm trennen. Wenn ein Unternehmen nix abwirft, kann der Unternehmer genau wie jeder Andere auch sein investiertes Geld zur Bank bringen und fleißig Zinsen kassieren. Wenn ich als Unternehmer Geld mitbringen muss, damit jemand Arbeit hat, dann läuft etwa falsch. Wenn die Trennung von einem Arbeitnehmer grundsätzlich nur über Abfindungen geht, muss das in Verkaufspreise einkalkuliert werden. Und der Kunde, der Du, der ich, der wir alle sind, muss dafür bezahlen. Geld entsteht nicht aus dem Nichts. Wenn wir dazu bereit sind, einverstanden. Diese Bereitschaft kann ich nur in Deutschland kaum noch entdecken.
Wenn also jemand einen Wunsch oder Anspruch äußert, dann muss er mir auch verkaufen, dass er das tatsächlich wert ist. Und dieser Wert wird in Geld bemessen. Das klingt immer so anrüchig. Ist es aber gar nicht. Geld ist neben Lob die Anerkennung einer Leistung. Einer tollen Bedienung gebe ich gern ein gutes Trinkgeld. Damit fängts schonmal an. Das betrifft aber sämtliche Produkte und Dienstleistungen.
Ich kann es nicht ab, dass wir in Deutschland über Arbeitsplatzabbau diskutieren und gleichzeitig als Kunde im MediaMarkt nen MP3-Player für 30 € kaufen. Da muss uns klar sein, dass der nicht aus Deutschland, sondern eben aus dem Ausland kommt. Nur: keiner (kein Kunde) ist mehr bereit, für die hohen sozialen Standards in Deutschland zu bezahlen. Insofern ist hier weniger der "böse" Arbeitgeber das Problem, sondern jeder hier, der beim Produktkauf keinen Wert darauf legt, woher dieses Produkt kommt.
Die gewünschte Arbeitsplatzsicherheit hat ihren Preis. Da ihr genau wie ich Kunden seid, bestimmt ihr, zu welchem Preis ihr meine Produkte kaufen wollt. Also gebt mir ordentlich Schotter, damit ich meine Mitarbeiter ordentlich bezahlen kann! Und gebt mir Aufträge, damit ich sichere Arbeitsplätze garantieren kann.
|
|
|
|
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder:
|