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- Der Sammelthread für eure Kurzgeschichten -
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 09 Aug 2006, 14:58
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2. Schein  
Punkte: 109
seit: 12.10.2005
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Ohne den letzten Satz wäre es nur eine Huldigung an die körperliche Liebe. Die Gewissheit aber, dass eine Person eine andere aus Liebe getötet hat, beschert diesem Gedicht eine absurde und zugleich passende Wendung.
Mit dem Ende im Kopf noch einmal lesen.
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 23 Sep 2006, 17:15
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1. Schein 
Punkte: 42
seit: 10.06.2006
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... bis zum nächsten Mal ...
Dieser Beitrag wurde von zorronte: 16 May 2009, 02:37 bearbeitet
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 27 Sep 2006, 18:15
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2. Schein  
Punkte: 143
seit: 01.12.2004
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kürzlich begab es sich, dass man in der neustadt zu dresden ein großes fest feierte, alle waren da und nahmen daran teil. "mit sang und klang in den untergang" hätte für unseren jungen helden der untertitel sein können. denn so war es nun einmal. seine beziehung zerbrochen gab er sich die kante mit allem was rang und namen hat in der hiesigen region. hans alk nahm ihn fest in den arm und schleifte ihn hinter sich her, seine freunde mario und hanna begleiteten ihn auf schritt und tritt und crystaline und kokarina, deren entstehung wohl designern zu verdanken ist, waren ebenfalls mit von der party. die fünf nahmen ihn so in beschlag, dass er fast immer rastlos hin und her gezerrt wurde, die differnz zwischen "himmelhoch jauchzend" und "zu tode betrübt" ging gegen null und er wurde der welt die er kannte überdrüssig. ohne jegliche lust sich zu erklären súchte er nach oberflächlichem vergnügen, smalltalks, leuten die einfach nett zu ihm sind und es gelang, nachdem er seine eigentlichen freunde abgehängt hatte. diese hatten nun ihren spass ohne ihn und er war wieder allein unter wölfen. doch etwas zog ihn wie magisch, machte ihn rastlos, er suchte; nach diesem wortlosen verstehen, nach dieser bekanntschaft, die sich durch nichts begründet als den augenblick und die zusage beider, durch grundloses vertrauen. wie die kinder. einfach nur schön, unbefangen, lieblich, dieses lang unbekannte gefühl. die welt drehte sich und keiner schien es zu bemerken. und endlich kehrt ruhe ein, ruhe in diesen ameisenhaufen der zeit. in diesen trubel kam plötzlich system. ein mann spielt geige, ein anderer gitarre, sie schaut ihn an, lächelt. und da ist es. dieses "du weißt schon was", das wo man lieber schweigt, weil es verloren geht, versucht man es in worte zu fassen. sonntag, der tag des herrn, was könnte es schöneres geben, als in diesen augenblicken zu sein, zu erleben... zu sein? schauer über den rücken, zärtlichkeiten auf der haut, der mond über allem. träumt er? betrügt er sich? nein, er betrügt sich nicht. sonntag, der tag an dem das opfer gebracht wurde, damit es allen menschen sooo gut gehen kann. so unglaublich gut und ihm wird ein vorgeschmack darauf zum geschenk gemacht. sonntag, der tag an dem der süße mit der süßen segeln geht, sonntag, der tag an dem dies märchen spielt, sonntag an dem er wünscht "Verweile doch, du bist so schön!" du bist soo schön.
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iCH bIN dAS eNDE dER wELT.
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 30 Sep 2006, 13:12
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1. Schein 
Punkte: 42
seit: 10.06.2006
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Erwachsen
Nun war ich raus aus Mutter's Bauch stolz einen Namen trug ich auch
Wurd' getragen, gefüttert trank Muttermilch bloß lernte stehen und gehen war bald n Meter groß
Es kam die Schule die mich plagte mit guten Noten ich an die Spitze ragte
Es kam der Zahnarzt der mich schmerzte zog ein' von hinten und dabei scherzte
Es kam die Liebe und sie ging was wunderbares an der ich einmal hing
Ob ich jetzt erwachsen weiß ich nicht oh lass Dir Zeit bald ist's in Sicht
Dieser Beitrag wurde von zorronte: 30 Sep 2006, 13:16 bearbeitet
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 16 Oct 2006, 13:01
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nympha literata    
Punkte: 466
seit: 04.11.2004
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boah, ihr seid guuuut ich bin neidisch...
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<henne> immer dieses schwarz-weiss-denken <henne> dabei gibt es so viele schoene grautoene
Hast du je im blassen Mondlicht mit dem Teufel getanzt?
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 02 Nov 2006, 16:25
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Zirpende Grille         
Punkte: 3688
seit: 17.06.2004
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Wandlung
Ich sitze, bewege, drehe mich mit der Erde. Den Blick fest auf ein rotgoldenes Blatt vor mir geheftet. Gleich wird es fallen... gleich. Eine leichte Briese wiegt es, umschmeichelt es sacht, als wöllte sie es überreden doch loszulassen. Loslassen - den Zweig, den Ast den Baum, den Teil von ihm, der es nun nicht mehr benötigt. Loslassen auch vom Sommer, vom Sonnenschein, vom Chlorophyll und vom Tautropfenbad. Lass los, kleines Blatt. Auch ich habe gelernt loszulassen. Jahr um Jahr lasse ich sie los, die Jahreszeiten, welche schon wieder vorbei, da sie einem gerade ans Herz gewachsen. Auch ich lasse los: Gedanken, flüchtig wie der Wind... Absichten und Pläne, wechselhaft wie ein Chamäleon... Ziele, strebsam und doch zweifelnd... Menschen, glücklich, meist traurig... Beziehungen, schmerzhaft wie ein Pfeil und irgendwann sicher auch das Leben, immerwährend und doch schon vorbei. Lass los kleines Blatt! Warum sträubst du dich? Willst dem Unvermeidlichem dich nicht beugen? Kämpfst vielleicht den Kampfe nur des Kampfes wegen oder aber, weil es zum Loslassen wohl dazu gehört... Wundersam wird mir zumute und ich erkenne es. Der Sommer ist wohl vorbei, jedoch ganz ziehen lassen will ich ihn nicht. Bleib noch ein Weilchen, erfreue uns mit blauem Himmel, scheidendem Grün und wärmendem Blick. Wie auf Kommando reißt der Himmel auf, ein zarter Lichtstrahl tastet nach meinem Gesicht und in seiner Bahn tanzt das kleine Blättchen lustig hin und her als würde es sagen: "Siehst du!". Verklärt lächle ich über seine Weisheit und Unschuldigkeit, da wird der Wind stärker und mein Blättchen wird von einer Bö hinfortgerissen. Fast meine ich einen leisen Schrei zu hören, der langsam in der Ferne verklingt. Mein Gesicht ist eingefroren. So kurz. Zu kurz... Gedanken versuchen von außen in die plötzliche Leere meines Schädels einzudringen. Ich wehre mich nicht, doch sie schaffen es nicht. So kurz... Und dann ist er vorbei, der Moment. Ich blinzle. Der Wind zerrt an meiner Kleidung, zerzaust mein Haar und klatscht mir ein nasses Blatt ins Gesicht. Nun bin ich wach. Adieu, Sommer - Willkommen, Herbst.
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 05 Nov 2006, 21:28
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1. Schein 
Punkte: 42
seit: 10.06.2006
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... bis zum nächsten Mal ...
Dieser Beitrag wurde von zorronte: 16 May 2009, 02:38 bearbeitet
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 09 Nov 2006, 00:43
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2. Schein  
Punkte: 109
seit: 12.10.2005
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Yupp: Egon Erwin Kisch Landung in Australien
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 16 Nov 2006, 18:29
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1. Schein 
Punkte: 42
seit: 10.06.2006
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Dreimal wo
So schnell wie auch die Zeit vergeht ob korsch man auch am Zeiger zerrt der Wind von gestern nur im Traume weht
im Schlafe oftmals auch im Morgen steht nicht selten sich aufs Nächste freut ist's nur eine Richtung, die doch die Zeit begeht
drum träum' nach vorne und nach hinten verguck Dich in die Gegenwart denn auch Musik trägt nicht nur hübsche Quinten
Dieser Beitrag wurde von zorronte: 16 Nov 2006, 18:40 bearbeitet
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