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 04 Feb 2007, 21:05
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Zitat(Socres @ 04 Feb 2007, 17:31) eine diskussion ist aber auch sinnlos wenn das finden eines kontextes aus idealistischen gründen unmöglich ist. siehe vegithread  Das war mein Punkt 3 bei den Gründen für einen sinnlose Diskussion. Die beiden "Kontrahenten" nähern sich nicht einander an. Wenn du persönlich aber in eine Diskussion gehst und diese für dich als sinnlos bezeichnest, weil du eh nicht von deinem Standpunkt abweichen wirst, da du diesen als die allgemeine Wahrheit ansiehst, brauchst du trotzdem den anderen nicht vorhalten es wäre eine sinnlose Diskussion. Denn nur du machst sie zur sinnlosen Diskussion in dem du zwar deinen Standpunkt in den Raum wirfst aber gleichzeitig den Dialog (selbst wenn er dazu führen sollte, dass alle auf deinen Standpunkt kommen) ablehnst.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 04 Feb 2007, 23:39
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3. Schein   
Punkte: 291
seit: 10.08.2006
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Hallo ihr lieben Naturwissenschaftler, also als Geisteswissenschaftler übernimmt man keine Verantwortung? 30 Kindern lesen, schreiben, rechnen, singen, philosophieren und vieles mehr bei bringen ist damit wohl hoffentlich nicht gemeint. Ja auch die Pädagogik ist eine Geisteswissenschaft, die sich mit der Vermittlung von Wissen und Werten beschäftigt. Was nützt dir das ganze Weltwissen von Einstein und co. wenn dir kein Geisteswissenschaftler lesen, schreiben und denken beigebracht hat? Als Student mit Hauptfach Grundschuldidaktik und Philosophie wird einem das ständig an den Kopf geworfen, dass man nicht mal ansatzweise Wissenschaftler sei. Und Philosophie in der Grundschule??????? Total unnütz, Ressourcenverschwendung!!! Die Kinder sollen lieber erst mal rechnen und schreiben, nachdenken brauchen sie nicht lernen. Das spiegelt realistisch das offizielle Bild über Geisteswissenschaften und den Wert des Geistes wieder. Der Wert einer Sache muss für viele Menschen in einer Einheit messbar sein, aber bei Geisteswissenschaften funktioniert dieses (für mich einfach zu billige) Bewertungssystem nicht. Viele Philosophiekritiker sind sich auch nicht bewusst, was z.B. Ethikkommissionen so alles leisten und welche enorme Verantwortung sie übernehmen. Vielleicht liegt ihr auch mal auf einer Intensivstation und nur eine Ethikkommission setzt sich für eure Rechte als Patient ein. Darüber sollten sich die Kritiker hier mal den Kopf zerbrechen, bevor sie einfach nur dummes Gelabber abladen! Elli
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 05 Feb 2007, 00:05
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3. Schein   
Punkte: 291
seit: 10.08.2006
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Manchmal wünscht ich mir ich wäre wieder ein 5-jähriges Kind. Denken ohne Schubladen und Kategorien. Was ist nur aus uns geworden Freunde!
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 05 Feb 2007, 00:36
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3. Schein   
Punkte: 291
seit: 10.08.2006
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Freunde, - ja es gibt sie noch (oder schon wieder) - Schulen die ihre Schüler frei denken lassen! Es besteht also noch Hoffnung, zumindest für unsere Nachkommen.
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 05 Feb 2007, 12:52
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Hack-O-Nator      
Punkte: 845
seit: 08.05.2005
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Zitat(ellipirelli1980 @ 04 Feb 2007, 22:39) Hallo ihr lieben Naturwissenschaftler, also als Geisteswissenschaftler übernimmt man keine Verantwortung? 30 Kindern lesen, schreiben, rechnen, singen, philosophieren und vieles mehr bei bringen ist damit wohl hoffentlich nicht gemeint. Ja auch die Pädagogik ist eine Geisteswissenschaft, die sich mit der Vermittlung von Wissen und Werten beschäftigt.  Ich meinte nicht dass GWis keine Verantwortung haben. Sondern eher dass sie nie zur Verantwortung gezogen werden. Natürlich ist es eine verantwortungsvolle Aufgabe, Schüler zu unterrichten - das will ich auch gar nicht bestreiten. Aber habt ihr schonmal einen Lehrer gesehen der für schlechten Unterricht entlassen wurde? Ich nicht! Das meine ich mit Verantwortung tragen: die Schuld für seine Fehler auf sich nehmen. Das hat bisher noch kein Lehrer gemacht den ich kenne, obwohl sie offensichtlich versagt haben (z.B. den Rahmenplan nicht erfüllt haben) Und Konsequenzen mussten die auch nie fürchten. Ich möchte hier mal ein Beispiel von Prof. Liening aus der Vorlesung Geräteentwicklung über die Verantwortung von Ingenieuren beisteuern: Bei der Fertigung eines elektronischen Gerätes sei es zu einem Fehler gekommen. Eine Klemme wurde vom Fertigungsarbeiter nicht richtig fest gezogen. Beim Kunden löste sich dann ein spannungsführendes Kabel aus der Klemme und führte dazu, dass das Gehäuse unter Spannung stand. Ein Kleinkind berührte das Gehäuse und verstarb darauf. Der für die Konstruktion zuständige Ingenieur (nicht der Fertigungsarbeiter!) muss sich dann vor Gericht dafür verantworten. Er hätte beim Entwurf auch mögliche Fehler in der Herstellung berücksichtigen und entsprechende Schutzmaßnahmen einbauen müssen. Als gerichtliche Konsequenz hat er mit einer Haftstrafe oder mit einer sehr empfindlichen Geldstrafe zu rechnen. Als berufliche Konsequenz wird er wohl ziemlich sicher seinen Job verlieren und mit dem entsprechenden Arbeitszeugnis wohl auch nie wieder einen neuen finden. Was für Konsequenzen hat ein Lehrer zu fürchten wenn er nicht sauber arbeitet?
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“Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissen- schaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.” A. Einstein, 1930, Funkausstellung in Berlin 
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 05 Feb 2007, 13:53
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~ Perle der Natur ~         
Punkte: 4967
seit: 25.01.2006
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bisher hab ich immer nur von "den GeiWis" gelesen, aber differenziert hat noch keiner. es gibt genausowenig "die geiwis" wie es "die regierung" gibt. an der tud haben wir die SprLiKu- und geschichtswissenschaften. jede für sich hat grundlegend eine wichtige aufgabe: sprachwis beschäftigen sich mit fremdsprachen und ihrer lehre; litwis mit der entstehung, der konzeption, der gestaltung und aufgabe von literatur; kulturwis haben die aufgabe sich mit fremden kulturen auseinanderzusetzen, was in zeiten der globalisierung enorm wichtig ist (besonders in hinsicht auf wirtschaftliche netzwerke) und die geschiwis versuchen die geschichte zu konservieren und analysieren, damit draus gelernt werden kann. ohne fremdsprachenkenntnisse hätten wir ein modernes babel; die literatur dient der unterhaltung und der reflektion der welt; ein ausgeprägtes wissen fremder kulturen verhindert faux-pas die wiederum in wirtschaftlichen und politischen spannungen enden würden und das wissen um die eigene geschichte mag den ein oder anderen fehltritt zu verhindern oder abmildern. natürlich ist das eine idealisierte darstellung, aber zu glauben, dass der ingenieur allein die welt regiert ist genauso idealisiert und vor allem falsch.
ein jeder baut am fundament des wohlstandes und des friedens hierzulande. manche mehr, manche weniger offensichtlich.
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We have enough youth, how about a fountain of smart? "Do you know what time it is? It's do-o'clock."
"Heut mach ich mir kein Abendbrot - heut mach ich mir Gedanken!"
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 05 Feb 2007, 16:52
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NeoHippie    
Punkte: 456
seit: 11.09.2006
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öhm snake? also ich find dein beispiel wirklich nicht besonders gelungen. wenn ich ein gerät baue, welches ganz offensichltich eine gefährliche spannung führt, und das mit einem nichtisolierenden gehäuse versehe, dann hab ich nen fehler gemacht. wenn ich als lehrer den kindern sage, sie sollen sich lieber aus dem fenster werfen, wenn sie noch nichts für die klausur morgen gemacht haben, und das macht ein kind, dann bin cih auch meinen job los. die älteren lehrer sind darüber hinaus verbeamtet, und können nicht gekündigt werden. ein verbeamteter bahningenieur kann sich sicher ähnliches leisten. und um noch was allgemein interessantes beizutragen: da die anzahl der geräte auf diesem planeten exponentiell zunimmt, die für herstellung und betrieb dieser geräte nötige energie und schadstoffbelastung aber nicht ebenso abnehmen kann (bei angemessenen kosten... schadstofffilterung aus der luft ist z.b. bis 80% der stoffmenge sehr einfach, danach nimmt der aufwand schlagartig zu und über 90% kann man wirtschaftlich nicht aufrechterhalten), sollten sich im zuge der klimaentwicklung einige ingenieure und angewandte naturwissenschaftler lieber einen anderen job suchen, das wäre gesünder für uns alle. die alternative ist natürlich, dass sich ein mensch (geiwi, ingwi, nawi, völlig egal) ein funktionierendes system der technik-distribution und -applikation ausdenkt, welches das exponentielle wachstum umgeht  insofern ist es vielleicht nötig, dass wirklich alle an einem strang ziehen, denn die empirischen daten legen nahe, dass die umweltproblematik mit zunehmender effizienzsteigerung und technischem fortschritt auch nicht zu lösen ist. einen schönen tag noch fee
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 05 Feb 2007, 17:10
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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@gewaltfee: Was, meinst du, sollen sich die GeiWis ausdenken?
Etwa wie man den Leuten am Besten erzählt, dass sie leider kein Auto mehr fahren dürfen, der Strom- und Wasserverbrauch reduziert werden muss, 80% des Mülls nicht mehr erzeugt werden darf und gleiches noch einmal als Philosophie für alle Firmen, die in Deutschland agieren? Und alles zu dem Zweck, dass wir in den Entwicklungsländern auch die neueste Technik einführen können, damit diese sich ebenso noch weiterentwickeln können, und trotzdem nicht mehr die Umwelt verschmutzen?
Und für die darauf folgende blutige Nachrevolutionszeit gleich noch ein neues Wirtschafts- und Regierungssystem?
Joa - bin ich auch dafür, dass sich daran mal jemand setzt.
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