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 06 Jul 2004, 10:24
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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QUOTE | Beschäftigte ohne Kinder werden ab 2005 bei der Pflegeversicherung zusätzlich zur Kasse gebeten.
Berlin. SPD und Grüne haben sich auf einen erhöhten Beitragssatz zur Pflegeversicherung für Kinderlose verständigt. Alle Kinderlosen ab 23 Jahre sollen demnach von Januar 2005 an einen zusätzlichen Beitrag von 0,25 Prozentpunkten zur Pflegeversicherung zahlen. Eltern werden lebenslang vom höheren Beitrag freigestellt. Die Grünen bestehen jedoch noch auf verbindliche Regelungen für Demenzkranke. Das Bundesverfassungsgericht hatte die Besserstellung von Eltern während der Erziehungszeit verlangt. Die auf 800 Millionen Euro geschätzten Mehreinnahmen durch die betroffenen 13 Millionen Beschäftigten sollen zur Deckung des wachsenden Defizits der Pflegeversicherung verwandt werden. Die Kassen erwarten 2004 ein Minus von knapp einer Milliarde Euro. "Damit stopft man ein Loch, löst aber das Problem nicht", kommentierte Sachsens AOK-Chef Rolf Steinbronn den Pflegezuschlag. Das sei eine "Hilfskrücke, um schnell an Geld zu kommen". Es müssten andere Anreize geschaffen werden, etwa für mehr Kinderfreundlichkeit. Der Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Werner Hesse, sprach sich im SZ-Interview dafür aus, das Versicherungsprinzip abzuschaffen und die Finanzierung der Pflege auf die Steuerzahler umzulegen. |
© SZ-Online vom 06.07.2004Also ich halte das ja schon für einen Schritt in die richtige Richtung. Endlich werden Menschen ohne Kinder mehr belastet, als solche, die aktiv für die Altersvorsorge etwas tun. Dennoch führt auch für mich kein Weg daran vorbei, dass eigentlich alle Arbeitnehmer solidarisch die Pflege bezahlen müssen.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 06 Jul 2004, 13:58
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Alles Kapot!       
Punkte: 1459
seit: 08.04.2004
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>Damit stopft man ein Loch, löst aber das Problem nicht Find es schon fast frech, wenn n KK - Chef sowas von sich gibt. Joah, das Problem würde man vielleicht lösen, wenn man die Hälfte der Krankenkassen abschafft und vom Rest die inkompetente Mitarbeiter entläßt. Mir wurden in den letzten 2 Monaten 6 neue Chipkarten von der DAK geschickt, nur weil ich 1mal meine Adresse geändert hab ... natürlich war der Sachbearbeiter zu blöd, die richtige Tasten auf der Tastatur zu treffen, dann gibbet die Adresse meist auch nich. Was sowas allein kostet.
Und was soll immer dieser Blödsinn mit Kindern? Mehr Kinder -> mehr Jobs? Oder mehr Kinder -> geringere Lebenserwartung? Jeder weis, daß das nicht die Lösung des Problems ist, aber jeder kommt damit an. Wie wärs denn mal mit mehr Verantwortung in den Familien? Nicht die Oma ins Heim abschieben, sondern ab ins neu eingerichtete Auszugszimmer.
Genau das gleiche mit der Rente. Klar, hört sich jut an, Rente erst mit 70 ... aber wieviele 65 - jährige Arbeiten denn jetzt noch? Man kriegt doch schon mit 45-50 nix mehr ...
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 06 Jul 2004, 15:10
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Tja, ich denke auch, es wäre jedem von uns geholfen, wenn es nur noch eine Krankenkasse gäbe, in der alle dabei sein müssten und die für alle das gleiche leistet.
Das Rentenproblem ist diffizil. Denn die Rente zahlt der Staat, während die Arbeitslosen die Kommunen bezahlen. D.h. man verschiebt das Problem. Dass dabei die Städte pleite gehen sieht man erstmal nicht, oder will es nicht sehen.
Mehr Kinder bedeuten genau das, was uns in Deutschland fehlt. Nämlich Wachstum. Aber es ist auch ganz klar, dass keiner Kinder kriegen will, weil Kinder bedeuten für die Eltern im Moment nur Stress, Einschränkung und weniger Geld für sich selber.
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 06 Jul 2004, 17:10
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*blinzel*         
Punkte: 5141
seit: 26.03.2004
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QUOTE (Chris @ 06 Jul 2004, 15:10) | Aber es ist auch ganz klar, dass keiner Kinder kriegen will, weil Kinder bedeuten für die Eltern im Moment nur Stress, Einschränkung und weniger Geld für sich selber. |
das sehe ich allerdings auch so. Aber auf der anderen Seite nimmt man als Eltern den Stress, Einschränkung und wahrscheinlich auch das kleinere Budget in kauf, sofern es dem Kind gut geht bzw. zugute kommt. So sollte es zumindest sein. Das große Problem ist doch eher, dass man sich mit Kind echt Gedanken machen muss, ob man dann noch Arbeit bekommt bzw. sind viele Arbeitgeber eher kinderunfreundlich wie so vieles in unserer Gesellschaft. Da besteht Änderungsbedarf! und wie ck schon gesagt hat, man will ja seinem Kind auch was bieten können. was soll ich mir denn ein Kind anschaffen, wenn ich keine Zeit und kein Geld habe!
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 06 Jul 2004, 17:49
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rationaler Idealist       
Punkte: 1233
seit: 01.10.2003
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Der Anreiz im kinderlos sein liegt doch in der Tatsache, dass man ständig verdienen kann und trotzdem bis in jedes Alter die volle staatliche Unterstützung genießt. Deshalb:
1. Gewollt kinderlose Hetero-Paare und alle Homo-Paare müssen mehr in die Rentenkasse einzahlen. Dass sie nichts mehr einzahlen und von den eigenen Rücklagen leben, lehne ich ab, weil es sich momentan privat besser verzinst und durch das beständige Erwerbsleben von ihnen meist besserdotierte Posten besetzt werden (also auch etwas, wo Eltern ihre Chancen schmälern).
2. Schon früh in der Bundesrepublik geplant, aber nie umgesetzt: Das Erwerbstätigen-/Erwerbslosen-Umverteilungsmodell. Hierbei sind die Erwerbslosen die Personen vor oder nach dem Arbeitsleben. Damit sollten Kinder verstärkt unterstützt werden. Finanzierung durch höhere Umsatz-/Einkommenssteuer.
3. Das Betreuungs- & Bildungswesen von Krippe bis Universität weiterhin solide in staatlicher Hand, aber Kindergartenplatz für jeden. Dazu sollten Unternehmen über ihre Steuern automatische Rechte auf Kindergartenplätze erwerben, die nur zu einem prozentuellen Anteil verkäuflich sind und auch vom Lebenspartner des / der Angestellten in Anspruch genommen werden können.
4. Arbeitslose Kindergärtnerinnen werden notfalls zum Arbeitslosenkurs beschäftigt, um allen Kindern eine Betreuung zu gewährleisten (auch die von Arbeitslosen; ja, ich weiß dass Kindergärtnerinnen sehr wenig verdienen).
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Was haben ein Mann und ein Gebrauchtwagen gemeinsam? Beide sind leicht zu kriegen, billig und unzuverlässig.
Zu fällen einen schönen Baum Braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, Braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert
Früher morgens wach ich auf - 16 Uhr 10, die ganze Welt scheint sich um mich zu drehen. Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht, eins von den 30 Bierchen gestern war wohl schlecht.
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