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Selbstmord Wann, wo, wie und überhaupt?
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 25 Oct 2004, 19:13
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Hockeyprophi         
Punkte: 2765
seit: 22.01.2005
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QUOTE | wenn ihr unbedingt über eure selbstmordtaktiken reden wollt, dann macht einen extra-thread auf! |
na das machen wir gleich  nun zur selbstmordphilosophie: wie würdet ihr wann und wo euer leben beenden? manch einer hat ja respekt vor z.b. dem aufprallschmerz beim hochhaussprung, oder vor dem schnitt in die arme. der andere bevorzugt darum die schlaftablettenmethode. ist es überhaupt sinnvoll sein leben vorzeitig zu beenden, oder ist das pubertierende dummheit? was meint ihr?
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Nichts ist schöner als der eigene Geist!
Sp..T...A...Ges 8 .. 6.. 6 .. 12
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Antworten(30 - 44)
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 26 Oct 2004, 13:23
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5. Schein      
Punkte: 766
seit: 05.08.2004
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Vor nicht allzu langer Zeit hab ich im Gymnasium eine Unterrichtseinheit zu dem Thema gehalten. Könnte also viel dazu schreiben, will euch aber nicht mit Einzelheiten vom Studium abhalten. Das Ende war jedenfalls dies, dass die Schüler Briefe formulieren sollten, die jemand Bestimmten vom Selbstmord abhalten könnten. Das Ergebnis fand ich sehr beeindruckend. Hier eine Zusammenstellung:
Es ist allein an dir etwas aus deinem Leben zu machen … fang doch zuerst bei dir selbst an nach Fehlern zu suchen und mach’s besser!
Man ist für jeden seiner Nächsten verantwortlich.
Du kannst nicht verhindern, dass man sich an dich erinnert.
Es lohnt sich immer auf die schönen, kleinen Momente im Leben hinzuarbeiten und irgendwann wirst du auch deine große Liebe treffen – das wird deinen Tag noch schöner machen!
Wenn du mit deinem jetzigen Leben nicht zufrieden bist, dann ändere es doch: Tritt für deine Interessen ein und gestalte dein Leben neu!
Geh’ mal früh am Morgen ganz allein in den Wald: Bleib dort solange du willst und freu dich nur an der Natur.
Du hast doch immer die Möglichkeit, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen und es nach Deinen Wünschen zu gestalten.
Wenn du dich bemühst deinen Weg zu finden, dann kannst du das Theaterstück mitgestalten und verbessern.
Klar, man muss schon für sich selbst leben, aber eben auch besonders für andere.
Dafür lohnt es sich doch zu leben: dass du einfach die Liebe als „Lohn“ für dein Dasein und Erreichtes erhalten kannst.
Ich denke, dass es sich um jeden kleinen Augenblick, wo einem Glück widerfährt, zu arbeiten lohnt.
Liebe ist etwas anderes, als nur seine biologischen Triebe auszuleben: Sie ist etwas Kostbares.
Besinne dich auf die schönen Momente des Lebens: Denke doch nur an das wunderschöne Gefühl des Frühlings – wenn du selbst und die Natur um dich herum wieder zu neuem Leben erwacht.
Gott hat mit jedem Menschen einen besonderen Plan – auch mit dir.
Ich denke, du hast nur einmal die Chance als Mensch zu leben und das solltest Du nicht aufgeben.
Du hast alles Schöne in deinem Leben erst vor dir.
Du musst ja gar nicht den vorgefertigten Weg nehmen: Mach aus deinem Leben doch, was du dir wünschst!
All die schönen Momente die geschehen werden – du musst sie nur zulassen und genießen.
Such dir etwas, was dein Leben lebenswert macht – etwas was dich erfüllt und dir einen neuen Sinn gibt.
Kämpfe für das Gute.
Bedenke dein Tun und Handeln: Es hat entscheidende Auswirkungen auf die Menschen die dich lieben.
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 26 Oct 2004, 16:34
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~Beastie Girl~         
Punkte: 13190
seit: 01.10.2003
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noch mal gaanz kurz zu den patientenverfügungen.. da gehts ja nich ausschließlich ums ableben..sondern, zb dürften meine eltern nichts..aber auch gar nichts machen, wenn ich durch nen unfall im koma lieg oder so. wenns zb um operationen geht. die patientenverfügung tritt meiner meinung nach nur in kraft, wenn ich nicht mehr im vollbesitz meiner geistigen kräfte bin, bzw..selbst keine entscheidung treffen kann.
so..mir is das thema aber ansonsten zu traurig um mitzudiskutieren.. außer, dass ich weiterhin glaube, jetzt schon sagen zu können, dass ich niemandem zur last fallen will, das hat aber was mit der definition von last zu tun.. ich würde mich selbst als last empfinden wenn ich zu nem pflegefall werde.. was meine familie darüber denkt, is ehrlich gesagt für mich nebensächlich..
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[22:17] cantrella: ich bin der männergarten bunglefever was here! minilusch3n geschlüpft
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 26 Oct 2004, 19:12
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\m/ cutting-edge \m/     
Punkte: 711
seit: 23.10.2004
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Klar gibt es bestimmte Umstände, die ich an dieser Stelle mal als Grenzfälle bezeichne, die einen Menschen berechtigt darüber nachdenken lassen, den Tod als einzoge Alternative vorzuziehen. Da sind eben die teilweise obengenannten Dinge. Aber den gemeinen Suizid kann ich persönlich absolut nicht verstehen. Greifen wir die Sache doch mal direkt an der Wurzel:
Die Depression. Für die gibt es psychologische und gleichermassen körperliche Gründe. Körperlich: Es ist sogar so, dass eine gewisse Lichtintensität einfluss auf unser körperliches Empfinden hat. Genauso kann uns für eine gewisse Zeit aus bestimmten Gründen das Fehlen von Serotin und Noradrenalin im Gehirn gründlich die Stimmung vermiesen=> Da gabs mal einen Test, in dem sie einem in sich eingekehrten depressiven Menschen, (dessen Produktion von Serotin und Noradrenalin allerdings aufgrund eines Unfalls eingeschränkt war) etwas Kokain gaben, er fing an seine ?Memoiren? zu verfassen und begrabschte letztendlich die Krankenschwestern, dan wurde der Test eingestellt und der Patient verfiel zurück in seine Depression.
Rein von der psychologie bin ich auch der Meinung, dass man ganz dem chinesischen Yin und Yan zum Vorbild eine Seele im Gleichgewicht halten muss. Das heisst, es MUSS also mal recht üble Tage geben, um dann auch mal wieder recht gute Tage zu erleben. Ein Freund hat da mal gesagt: Wer noch nie krank war, kann gar nicht wissen, wie schön es ist doch gesund zu sein.
Und was ich bereits vorher schon geschrieben hab, wenn man stets daran ist, sich ein stabiles Leben zu schaffen und nicht motivationslos über den Haufen Arbeit hängt, den man noch vor sich hat, freut man sich auch mal tierisch im Stress zu stehen.
Ich hab mich darüber informiert, weil es einem Freund vor einiger Zeit nicht sehr gut ging und inzwischen ist er auch der Meinung die Verantwortung für sein Leben in seine eigene Hand zu nehmen.
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 26 Oct 2004, 19:25
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der christian       
Punkte: 1119
seit: 01.10.2003
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Depressionen: kenn ich... Selbstmordgedanken: kenn ich auch...
Ich weiss aber auch (oh, ich weiss, wie blöde und unglaubwürdig das klingt), dass es anders sein kann. Ich bin immer in "Löcher" gefallen, aus denen ich allein nicht mehr rauskam - da hat man (ich hatte nur eine Freundin (!=Beziehung) damals und bin auch heute nicht deutlich "reicher") mir dann geholfen...und mittlerweile komme ich über kurz oder lang dann auch selbst mit klar. Die ganze Jammerei hier im Forum hilft manchmal durchaus als Ventil, wenn sonst niemand zum Quatschen da ist...
Und zum eigentlichen Thema: Selbstmord war immer dann "relevant" für mich, wenn es "nicht mehr weiter" zu gehen schien - und dann ging es irgendwie doch wieder weiter (zuerst durch oben genannte Freundin), später dann durch eine Beziehung (ja, auch innerhalb der beziehung war ich hin und wieder von Selbstzweifeln befallen) und mittlerweile eben auch durch mich selbst. Man lenkt sich dann irgendwann mit Tätigkeiten ab, die man zuvor nie getan hat - das bringt einen auf alle Fälle auf andere Gedanken. Wer sich natürlich nicht helfen lassen will und sich GERN fallenlässt (es ist ja auch einfacher, gebe ich zu), der muss sich "nur noch" für eine Variante entscheiden - früher oder später...klingt hart und vielleicht unqualifiziert, ich denke dennoch, dass es so ist.
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