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Aberkennung Weltkulturerbe droht...
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 14 Jun 2007, 13:22
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old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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ich wusste noch gar nicht, dass in unseren breiten die sonne aus richtung norden scheint.. - wieder was dazugelernt.  die sache mit dem weltkulturerbe liest sich auch nur so lange so gut, wie man nur das erwähnt was hier in stichpunkten immer wieder auftaucht. dass damals der antrag nur aufgrund dessen von der stadt unterstützt wurde, wenn für die waldschlösschenbrücke damit keine schwierigkeiten im bezug auf den bau auftreten, wird da gerne verschwiegen. selbst wenn eine falsche postition von wem auch immer in was für einem bild auch immer eingezeichnet war, fakt ist doch, dass bei einer richtigen prüfung des standortes man sich hätte 1. einen stadtplan genommen, wo schon alles klar gewesen wäre 2. ich es für selbstverständlich halte, dass wenn man von einem weltkulturerbe sprechen will, sich das ganze vor ort anschaut. entweder ist also die welterbekommission der UNESCO ein absolut unfähiger und liederlicher haufen, der einfach nicht sorgfältig genug prüft und somit willkürlich titel vergibt, die dementsprechend viel wert sind oder es drängt sich im zusammenhang damit der verdacht auf, dass man vielleicht mit etwas kapital die entscheidung beeinflussen kann. in diesem falle müsste man nämlich nicht erst vorbeigeschaut kommen und wenn es später jemandem nicht passt, hätte man auch gleich noch das argument, dass zum zeitpunkt der prüfung die brücke am falschen standpunkt eingezeichnet worden ist.. mal ganz ehrlich, diese "kommission" hier überhaupt einzubeziehen ist schlichtweg lächerlich!
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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 14 Jun 2007, 14:23
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Straight Esh         
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seit: 01.10.2003
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Zitat(Gizz @ 14 Jun 2007, 13:28) siehe da: -> darum ja auch der bürgerentscheid, da sie sich nicht einigen konnten
Der Bürgerentscheid wurde begonnen, nachdem sich der Stadtrat gegen den Bau der WSB ausgesprochen hatte. In alle den Jahren vor dieser Wahl wurde ein Bürgerentscheid zur WSB kategorisch abgelehnt. Zitat btw: ich hoffe du wolltest mit punkt 6 und 7 nicht sagen, dass der alte stadtrat wegen der WSB abgewählt wurde (storchenflug und so  )  Normalerweise gehen Analytiker davon aus, dass die Wahlen mit speziellen Wahlkampfthemen gewonnen werden. Deswegen stellen viele Parteien auch nur eine oder zwei Positionen aus ihrem reichhaltigen Programm als Mittelpunkt, und nicht etwa ihr ganzes Programm. Andere Stimmen sagen, solche Wahlen sind heutzutage hauptsächlich Abstrafung für die schlechte Regierungsarbeit auf anderer Ebene. Es suche sich jeder das seine heraus. Zitat(yocheckit @ 14 Jun 2007, 14:22) die sache mit dem weltkulturerbe liest sich auch nur so lange so gut, wie man nur das erwähnt was hier in stichpunkten immer wieder auftaucht. dass damals der antrag nur aufgrund dessen von der stadt unterstützt wurde, wenn für die waldschlösschenbrücke damit keine schwierigkeiten im bezug auf den bau auftreten, wird da gerne verschwiegen.  Mir war eigentlich so, dass vor allem der Oberbürgermeister und die Landesregierung gegen den Antrag waren, er aber vom restlichen Stadtrat sowieso gestützt wurde. Kann mich aber auch vertun. Keine Ahnung was aber der Delegation der UNESCO beim Vororttermin erzählt wurde. Es wirft in der Tat kein allzugutes Licht auf die Vorgänge. Aber was will man machen in einem Land, in dem Teile der Legislative, Judikative und Exekutive wegen mafiöser Machenschaften seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Man sollte wirklich auf die Dresdner Bevölkerung hören und einen erneuten Bürgerentscheid durchführen, wie 70% der Dresdner (nach einer Umfrage der SZ) befürwortet hatten.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 14 Jun 2007, 16:29
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Ich kann nur immer wieder den Kopf schütteln, wie hier einige die höchste kulturelle Auszeichnung dieser Erde, die von einem ausgesprochenen Expertenteam nur nach sorgfältigster Prüfung und nach mehreren Gutachten oft auch unabhängiger Professoren, vergeben wird, und für deren Erhalt 1000de Städte und Regionen jahrelang vergebens kämpfen, sowas von durch den Dreck ziehen. Shame on you und das Gymnasium, daß euch die Hochschulreife zuerkannt hat!!!
Und weiter schüttl ich den Kopf, dass hier komplett ab von jeglichen Fakten der Verkehrsplanung immer noch diese Brücke von vielen gefordert wird. Ca. 10 - 15% der Dresdner hätten einen Vorteil von dieser Brücke - kürzere Arbeitswege, weniger Stau (übrigens signifikant nur auf der Albertbrücke zu erwarten, für die anderen Brücken bleibts ungefähr gleich). Ca. 50% bringt die Brücke gar nix - weil sich durch den zusätzlichen Verker die wenigen positiven Effekte auslöschen (bis zu 10% weniger Verkehr auf einer Straße sind nicht spürbar). Und der Rest müßte eine deutliche Verschlechterung hinnehmen - durch extrem erhöhtes Verkehrsaufkommen vor allem in den Gebieten südlich der Brücke wo 25.000 Autos pro Tag einfach nicht ohne Probleme vor dem Großen Garten abgeleitet werden können. Die Brücke wurde geplant für ein prognostiziertes Verkehrsaufkommen über die Elbe, daß wir nie erreicht haben und warscheinlich auch in 20 Jahren nicht erreichen werden. Außerdem ist Dresden nachgewiesener Maßen die EUROPÄISCHE Großstadt mit dem wenigsten Stau und dem flüssigsten Verkehr. Is doch klar, daß wir da Millionen ausgeben um unseren Spitzenplatz noch ein wenig auszubauen!!!
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Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nix!
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 14 Jun 2007, 16:35
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Physically Peter         
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seit: 09.11.2004
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Zitat(Chris @ 14 Jun 2007, 15:23) Der Bürgerentscheid wurde begonnen, nachdem sich der Stadtrat gegen den Bau der WSB ausgesprochen hatte. In alle den Jahren vor dieser Wahl wurde ein Bürgerentscheid zur WSB kategorisch abgelehnt.
na logisch...wenn alle entscheidungsinstanzen das gleiche "wollen", wird es wohl kaum einen bürgerentscheid geben. wenne es aber zur patt-situation kommt, ist dieser die beste möglichkeit "gerecht" zu entscheiden/zu schlichten. -> der gemeine bürger hat sich dann ja pro WSB entschieden  Zitat(Chris @ 14 Jun 2007, 15:23) Keine Ahnung was aber der Delegation der UNESCO beim Vororttermin erzählt wurde. Es wirft in der Tat kein allzugutes Licht auf die Vorgänge. Aber was will man machen in einem Land, in dem Teile der Legislative, Judikative und Exekutive wegen mafiöser Machenschaften seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
die affäre bezieht sich bis jetzt nur auf das land sachsen und die stadt leipzig. aber witterst du hier eine große brückenverschwörung der dresdner mafia?  Zitat(hot doc) Ich kann nur immer wieder den Kopf schütteln, wie hier einige die höchste kulturelle Auszeichnung dieser Erde, die von einem ausgesprochenen Expertenteam nur nach sorgfältigster Prüfung und nach mehreren Gutachten oft auch unabhängiger Professoren, vergeben wird, und für deren Erhalt 1000de Städte und Regionen jahrelang vergebens kämpfen, sowas von durch den Dreck ziehen. Shame on you und das Gymnasium, daß euch die Hochschulreife zuerkannt hat!!!
anscheinend ist das, nach prüfung der vorgänge, nicht der fall! den letzten satz lass ich mal so stehen  Zitat(hot doc) Und weiter schüttl ich den Kopf, dass hier komplett ab von jeglichen Fakten der Verkehrsplanung immer noch diese Brücke von vielen gefordert wird......usw.... Die Brücke wurde geplant für ein prognostiziertes Verkehrsaufkommen über die Elbe, daß wir nie erreicht haben und warscheinlich auch in 20 Jahren nicht erreichen werden.
die fakten hatten wir schon "angesprochen" und alle seriösen planer/experten die darüber berichten sagen etwas anderes. btw. die brücke soll länger als 20 jahre stehen und im übrigen; alle längerfristigen verkehrsprognosen der letzten 50 jahre waren im nachhinein zu niedrig angesetzt. Zitat(hot doc) Außerdem ist Dresden nachgewiesener Maßen die EUROPÄISCHE Großstadt mit dem wenigsten Stau und dem flüssigsten Verkehr. Is doch klar, daß wir da Millionen ausgeben um unseren Spitzenplatz noch ein wenig auszubauen!!! das ist nicht durch zufall so Dieser Beitrag wurde von Gizz: 14 Jun 2007, 16:47 bearbeitet
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Hier steht nichts Coca-Cola und die dynamische Welle sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company; koffeinhaltig
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 14 Jun 2007, 19:02
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Zitat(Gizz @ 14 Jun 2007, 17:35) die fakten hatten wir schon "angesprochen" und alle seriösen planer/experten die darüber berichten sagen etwas anderes.
btw. die brücke soll länger als 20 jahre stehen und im übrigen;
Es gibt einige "seriöse Planer/Experten" die gegen diese Brücke sind. Es fällt auf, daß die Meinungen der Planer, die eine objektivere Sicht auf die Umstände haben (sprich: nicht aus Dresde kommen) überwiegend in Richtung "keine Brücke" gehen. Außerdem merkt man, daß der Block der Gegner größer wird, wenn man sich die Stimmen aus anderen, größeren Städten anhört, die ähnlich Problematiken vor Jahren zu bewältigen hatten und aus reichem Erfahrungsschatz sprechen können. Ebenso verhält es sich, wenn man Städteplaner - die im Schnitt eine ganzheitlichere Sicht auf die Probleme einer Stadt haben - zu Rate zieht, statt nur Verkehrsexperten, die das Problem doch sehr traditionell und einseitig betrachten. Wenn die Brücke in 20 Jahren wirklich gebraucht wird (ich verwette meinen Arsch dagegen) können wir sie ja dann brauchen. Aber jetzt eine zu bauen, die vielleicht irgendwann mal von wirklichem Nutzen ist, die nächsten 20 Jahre aber nur unnötig Verkehr in die Stadt zieht, entzieht sich meiner Logik. Zitat(Gizz @ 14 Jun 2007, 17:35) alle längerfristigen verkehrsprognosen der letzten 50 jahre waren im nachhinein zu niedrig angesetzt.
Das stimmt für (fast) alle Gesamtverkehrsprognosen. Allerding waren ALLE Prognosen der 90er Jahre für den dresdner Stadtverkehr - soweit jetzt beurteibar - gigantisch zu hoch gegriffen. Der Verkehr nahm die letzten 10 Jahre im Schnitt AB! Dadurch werden alle Entlastungen die durch die Brücke entstehen sollten geschmälert, da wo weniger Verkehr ist, es auch schwieriger ist etwas zu entlasten. Im Gegenzug dazu bleiben die Belastungen durch die Brücke wie geplant, da diese hauptsächlich vom tatsächlich über Gebühr angestiegenen Tansitverkehr, der dann in die Stadt verlagert wird, verursacht werden. Man sieht also der "Kosten/Nutzen"-Faktor kippt. Nur da die Befürworter alle mit den alten geschätzten (falschen) Zahlen rechnen, schaut das ganze noch so gut aus.
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 14 Jun 2007, 23:14
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Physically Peter         
Punkte: 2366
seit: 09.11.2004
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dann gib dazu mal bitte auch quellen an und mach mal bitte (jetzt schon) die gegenprobe bzgl der elbquerung. (einfach mal z.B. samstag ins auto setzen) Zitat Außerdem merkt man, daß der Block der Gegner größer wird, wenn man sich die Stimmen aus anderen, größeren Städten anhört, die ähnlich Problematiken vor Jahren zu bewältigen hatten und aus reichem Erfahrungsschatz sprechen können. Ebenso verhält es sich, wenn man Städteplaner - die im Schnitt eine ganzheitlichere Sicht auf die Probleme einer Stadt haben - zu Rate zieht, statt nur Verkehrsexperten, die das Problem doch sehr traditionell und einseitig betrachten. denkst du die planer hier kommen nur aus dresden und haben vorher nichts gemacht? abgesehen davon widersprichst du dir, du argumentierst mit "abnehmendem verkehr" etc. und sagts gleichzeitig die verkehrsexperten (beachte bitte den plural) sehen das zu einseitig -> wer behandelt dieses sehr komplexe thema sonst? und es macht auch keinen sinn eine brücke erst nach 20 jahren zu bauen, denn man baut sie wenn bedarf prognostiziert wird und die fördermittel da sind. P.S viel spass ohne arsch
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 15 Jun 2007, 08:56
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old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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Zitat(Hot Doc @ 14 Jun 2007, 20:02) Wenn die Brücke in 20 Jahren wirklich gebraucht wird (ich verwette meinen Arsch dagegen) können wir sie ja dann brauchen. Aber jetzt eine zu bauen, die vielleicht irgendwann mal von wirklichem Nutzen ist, die nächsten 20 Jahre aber nur unnötig Verkehr in die Stadt zieht, entzieht sich meiner Logik.  du solltest dich vielleicht vorher mal umfassend informieren.. das blaue wunder ist noch bis 2027 für rollenden verkehr unter 16 tonnen last und bei guter wartung freigegeben. in der vergangenheit wurde die brücke auf grund von bauarbeiten aber schon mehrmals für längere zeit gesperrt und das wird mit ganz großer sicherheit auch in den zukünftigen jahren immer wieder so sein. dazu kommt, dass die albertbrücke in so marodem zustand ist, dass sie dringend saniert werden müsste. für eine effektive und kostengünstige variante spräche die vollsanierung, aufgrund der verzögerungen beim bau der waldschlösschenbrücke ist dies natürlich nun beinahe unmöglich. wie man sieht ist es nicht nur so, dass so eine brücke immer kosten muss, sie kann auch manchmal sparen helfen. @Chris: ich weiß nicht wie sich verkehr, energieverfügbarkeit und damit nutzung des straßenverkehrs in den nächsten jahren ändern werden, aber selbst bei verknappung der verfügbaren energie würde ich auf ein bevölkerungswachstum dresdens tippen. und die sache mit dem antrag zum weltkulturerbe-status, weiter oben, stand damals in der sz. müsste man ggf. mal suchen.
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 18 Jun 2007, 17:23
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Straight Esh         
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seit: 01.10.2003
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Hmmm .. ich bin heute am Regierungspräsidum vorbeigefahren. Sehr schöner Bau. Schöne Gartenanlage. Thront so richtig über der Elbe. Inmitten eines Gründerzeitviertels. Die anliegenden Straßen sehr wenig befahren. Einfach toll. Nur die Verkehrsanbindung ist sch... wenn man das letzte Teilsstück der Stauffenbergallee anschaut, kann man sich nur vorstellen, wie schrecklich es gewesen sein musste, die ganze Allee ohne Ausbau entlang zu fahren. Leider ist die Stauffenbergallee eine von zwei Möglichkeiten in die Stadt zu kommen. Und man muss sich auch noch durch den Verkehr auf der Königsbrücker danach quälen. Die andere Möglichkeit ist die miserabel ausgebaute Bautzner Landstraße. Dank Straßenbahn in der Mitte auch keine Rennstrecke.
Naja und als ich so über all das nachdachte musste ich daran denken, wie schön es wäre, wenn man direkt vom Regierungspräsidium über die Elbe in die Stadt käme. Kein Stress auf der Königsbrücker, kein Stress auf der Bautzner. Einfach direkt in die Innenstadt, den großen Garten oder zu sich nach Hause fahren.
Und da musste ich dann irgendwie instinktiv an die Waldschlößchenbrücke denken, und dass die Bürger Dresdens ja eigentlich doch den richtigen Richer hatten sich hier für eine Brücke zu entscheiden.
@yocheckit: Deutschland leidet unter einem Bevölkerungsschwund. Pro Jahr nimmt die Bevölkerung um 600.000 ab. Einzig und allein in den Großstädten fällt dies nicht so auf, da hier Bevölkerung aus dem Umland zuzieht. Trotzdem stagniert in Dresden die Bevölkerungszahl. Einzig und allein durch Eingemeindungen und Tricks wie Zweitwohnsitzsteuer gelingt es noch die Bevölkerungszahl nennenswert nach oben zu drücken. Das wird auch in Zukunft nicht anders werden. Es wächst einfach nicht genügend nach.
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