|
|
Aberkennung Weltkulturerbe droht...
|
|
|
 24 Jan 2006, 20:31
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
Sorry yocheckit,
edit: Stauffenbergallee ist mit drin
Bzgl. der Gelder Dritter: ich habe wenig Lust hier die Grundzüge der BWL zu erklären. Ich machs aber trotzdem. Deine Aussage dazu ist absolut unlogisch. Der Stadt als Gesellschafter und Aufsichtsrat stehen sämtliche Gewinne der beteiligten Unternehmen zu. Unabhängig davon könnte die Stadt die Geschäfte auch selber führen. Sie bedient sich aber dazu einer von ihr eingesetzten Geschäftsführung bzw. eines Vorstandes. Es ist daher völlig wurscht, ob die beteiligten Unternehmen die Kostenbeteiligung am Brückenbau erst als Gewinn an die Stadt ausschütten und diese ihn dann zum Brückenbau verwendet, oder ob die Gelder direkt fließen. Kein Geschäftsführer oder Vorstand von DVB, DREWAG und Co. dürfte ungestraft soviel Geld spenden/ verschenken ohne den Aufsichtsrat sprich die Stadt zu informieren bzw. deren Zustimmung einzuholen. Dann würde er sich der Untreue strafbar machen. Unabhängig davon handelt es sich hier nicht um ein Geschäft im operativen Sinn. Die beteiligten Unternehmen investieren nämlich Geld ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten. Es sei denn die Gelder wären von der Stadt zu verzinsende Kredite. Das ist aber nicht der Fall.
Nein, diese Maßnahmen sind reine Verschleierungstaktik. Mehr nicht.
Dieser Beitrag wurde von mr.orange: 24 Jan 2006, 20:45 bearbeitet
--------------------
Dry your eyes mate, I know you want to make her see how much this pain hurts. But you've got to walk away now, it's over.
|
|
|
|
|
|
|
 24 Jan 2006, 21:09
|

old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
|
das sehe ich aber anders, weil es im falle der dvb eben der verbesserung des services und damit der nutzerzahlen, des auslastungsgrades und damit auch darum geht, wie wirtschaftlich die dvb arbeiten können. ob das in diesem speziellen fall jetzt so ausschlaggebend wäre ist eine andere frage, aber prinzipiell investieren die dvb selbständig und auch nur das, was sie zur verfügung haben. wenn sie 5 millionen euro investieren bekommen sie diese nicht vorher von der stadt, sondern besitzen diese schon oder nehmen dafür einen kredit auf, aber es ist sicher kein geld, was der stadt im zuge des baus der waldschlösschenbrücke abgeht.
--------------------
Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
|
|
|
|
|
|
|
 24 Jan 2006, 22:54
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
@yocheckit: Sorry, man kann sich Realitäten auch zurechtbiegen, wie man will. Aufgrund o.g. Zusammenhänge weiß ich nicht, wie man auf die Idee kommen kann, das Geld von DVB und DREWAG gehört nicht der Stadt und damit nicht den Bürgern. Das ist schlicht realitätsfremd und eine Verdrehung von Tatsachen. Als städtische Unternehmen gehören die Gewinne der Stadt, punktum, fertig. Darüber brauch man nicht diskutieren. Das ist simpelste BWL. Wie Du das siehst, spielt da überhaupt keine Rolle. Die Argumente der Brückenbefürworter, das Geld käme von der DVB oder DREWAG sind zwar richtig, verdecken aber, dass es sich dabei um schlussendlich Gelder der Stadt handelt. Und mal angenommen, die DVB erlangt tatsächlich Vorteile, bisher ist allerdings das eher das Gegenteil der Fall (siehe http://www.waldschloesschenbruecke.de/fakten/dvb.htm), gibt es absolut keinen Grund, warum die DREWAG als Energieversorger einen Brückenbau finanzieren sollte. Bei der DVB kann man ja wenigstens noch direkt einen Zusammenhang zum operativen Geschäft herbeiführen, wie das bei der DREWAG gehen soll, muss mir ersteinmal jemand erklären. Darüber hinaus schaffen neue Busverbindungen keine neuen Gewinnmöglichkeiten, vielmehr sind damit maximal Busverbindungen möglich, die den öffentlichen Auftrag zur Versorgung mit ÖPNV gerade noch rechtfertigen. Dazu Zitat: Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Die Waldschlößchenbrücke ermöglicht einen durchgehenden Busverkehr zwischen Dresden Ost (Gruna - Johannstadt / Uniklinikum) über die Stauffenbergallee (Umstieg zur Straßen-bahn in Richtung Norden) nach Pieschen-/Trachenberge. Damit sind für die ÖPNV-Relationen aus den Stadtteilen Striesen, Blasewitz, in den Dresdner Norden und nach Pieschen, Trachenberge günstigere Bedingungen als vorher gegeben. ... Im Mai 1996 schätzt die DVB nach einer von ihr beim Planerbüro PSV in Auftrag gegebenen Studie die Nachfrage mit » 14.000 Fahrgästen/Tag „an der untersten Rechtfertigungsgrenze“ ein." siehe http://www.pro-waldschloesschenbruecke.de/...eckeninfo03.htmAber wenigstens steht dort auch, dass ne Strassenbahn sinnlos ist, wie Du bereits ausgeführt hast.
|
|
|
|
|
|
|
 25 Jan 2006, 00:37
|

4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
|
Zitat(yocheckit @ 25 Jan 2006, 00:30) war nett! und ich hoffe ich kann mir bis dahin endlich mal ein auto leisten!   Jep, das wünsche ich Dir. Denn mit Auto lebt's sich besser. Danke für die spannende Diskussion. Vielleicht kann sogar ich mich irgendwann mit dem Projekt anfreunden. Ich wünsch Dir für den Feierabend heute noch n kühles, gutes Bier ! Dieser Beitrag wurde von mr.orange: 25 Jan 2006, 00:38 bearbeitet
|
|
|
|
|
|
|
 29 Jan 2006, 23:34
|
1. Schein 
Punkte: 24
seit: 29.01.2006
|
Hallo, was ich nicht verstehe: wieso brauchen wir an der Stelle eine Brücke mit einer Kapazität von 60.000 Autos pro Tag (mehr als auf der Petersburger im Moment fahren), wenn die DVB gleichzeitig feststellen, daß es gradmal so für ein schwaches Buslinchen reicht. Fahren die ganzen Pilzsammler da hoch? Unter der irrigen Annahme, daß alle Infineonler (1000?) und AMDler (3000?) da hoch fahren, haben wir 8000 Bewegungen pro Tag, diese wiederum nur unter der zusätlichen Annahme, daß die alle über keine andere Brücke fahren. Wo aber kommen die restlichen x-10.000 her? Ich versteh es nicht. Und daß wir uns den Supi-Aufschwung und die grandiosen blühenden Landschaften wünschen, schön und gut, aber so dumm sein und sie mit so einer Brücke angeflogen kommen sehen, muß man doch echt nicht sein. Nach 15 jahren Nachwendezeit sollte man doch langsam kapiert haben, daß es keine billigen Patentrezepte für "den Aufschwung" gibt. Außer vielleicht eine besser Bildung oder chinesische Löhne. Aber beides scheint in einiger Entfernung zu liegen. Das eine leider, das andere zum Glück. Übrigens verweise ich noch auf einen spannenden Artikel in der Süddeutschen "Ewig lockt die Schnellstraße" http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/800/68732/Dieser Beitrag wurde von moppelpoppel: 30 Jan 2006, 10:52 bearbeitet
|
|
|
|
|
|
|
 03 Feb 2006, 01:29
|

Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
|
Hallo! Für mich gibt es 2 Punkte an denen man ganz deutlich sieht, daß die Brücke sinnlos ist:
Der PKW-Verkehr in Dresden ist in den letzten Jahren stagniert bzw. hat sogar leicht abgenommen und alle Prognosen sagen Ähnliches für die nähere Zukunft voraus.
Für den 2ten Punkt ziehe ich einen Vergleich zwischen München (1,2 Mio Einwohner) und Dresden (400.000 Einwohner). Im münchner Stadtgebiet gibt es 10 Auto-Brücken über die Isar, im Dresdner Stadtgebiet immerhin 7 + eine Autofähre. Es kann mir keiner erzählen, daß die Waldschlösschenbrücke notwendig ist, solange in München nicht mindestens 5 weitere Brücken geplant sind. Spaß beiseite: In München ist es an den meisten Brücken gelungen durch "intellegente" Verkehrstechnik und Verkehrsführung die Staus zu verringern und die Kapazitäten zu erhöhen. Hier sehe ich noch großen Handlungsbedarf in Dresden, der eine weitere Brücke und ne Menge verschleuderte Kohle sparen könnte.
Es ist wie bei so vielen Problemen unserer Gesellschaft. Die Menschen verschlafen es Probleme im entstehen anzupacken und wenn sie merken, daß sie existieren wollen sie sie mit großen, radikalen "Lösungen" vom Tisch fegen und halsen sich dabei meist noch mehr Probleme auf. Die größten Erfolge sind aber meistens durch kleine Veränderungen an mehreren Stellen zu erreichen.
PS.: Dazu ein weiteres Beispiel aus München: Auf dem sog. Mittleren Ring in München wurden einige aufeinander folgende große Kreuzungen untertunnelt (Kostet mehrere Milliarden!) um den Verkehr flüssiger zu machen. Resultat: Im Tunnel gibt es andauernd Stau und weil zu viele Unfälle passierten wurde die Geschwindigkeit von 60 auf 50 reduziert. Nebeneffekt: Während der Bauphase war an fast allen Ampeln das Linksabbiegen verboten, bei sonst großzügiger Behelfsfahrstreifen. Trotz 30 km/h und vieler Kurven in der Baustelle lief der Verkehr zügiger als davor (und leider auch, als jetzt im Tunnel in der Rushhour). Aber statt daraus zu lernen wird im Moment ein weiterer Tunnel fertiggestellt und bald ein dritter angefangen.
PROST!
edit: Guter Artikel moppelpoppel!
Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 03 Feb 2006, 01:30 bearbeitet
--------------------
Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nix!
|
|
|
|
|
|
|
 21 Apr 2006, 12:18
|

2. Schein  
Punkte: 59
seit: 09.05.2005
|
Hoffentlich wird ads wieder aberkannt. Ich will endlich mal wieder normal an der elbe grillen und nicht dafür 30 ocken berappen. wen interessiert die auszeichnung. waldschlösschenbrücke? ich bin für eine maut wie in oslo london bzw. anderen großstädten. wer fährt den früh? das sind doch oft dresdner die 10 min mit dem auto fahren. dann hat die waldschlösschenbrücke nicht mal fahrradwege... ganz toll, ein riesenprojekt, auf das dresden verzichten kann, wie auf das dixieland und unsere "getötete" Neustadt.
--------------------
|
|
|
|
|
|
|
 21 Apr 2006, 14:55
|

4. Schein    
Punkte: 467
seit: 07.12.2004
|
ach weeste back dir doch einfach n eis. um mir die krone des tollsten spruches auszusetzen...
|
|
|
|
|
|
|
 28 Apr 2006, 13:22
|
3. Schein   
Punkte: 306
seit: 01.10.2003
|
Nun liegt das Gutachten der TU Aachen zur Waldschlösschenbrücke und deren Auswirkungen auf Dresden vor. Die Ersteller können der Brücke wenig positives abgewinnen, soviel in Kurzform. Die DNN hat ein paar Passagen daraus veröffentlicht - Link -
|
|
|
|
|
|
|
 28 Apr 2006, 14:28
|

Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
|
Endlich mal ein Schritt vorwärts (die Befürworter werden sagen: rückwärts). Genau das was jeder gewußt hat, der n bisserl Sinn für Ästhetik hat, mußte jetzt in einem Gutachten teuer festgestellt werden, nur um ein paar größenwahnsinnigen Provinzpolitikern ihr Selbsdarstellungsobjekt zu nehmen. Naja, noch isses nicht so weit. Die UNESCO muß ja noch eine Entscheidung treffen und selbst dann bleibt die letzte Entscheidung bei der Stadt, was ihr wichtiger ist...noch mehr Verkehr anlocken, Weltkulturerbe aufgeben und dafür noch ordentlich Geld ausgeben oder ihre - sowieso schon recht geringen - Verkehrsprobleme an der Wurzel behandeln und damit noch attraktiver für Bürger und Touristen werden. Edit: Der letzte Absatz in dem Artikel ist echt lustig. Wenn man schon den Entscheidungsträger angreift, bevor eine Entscheidung gefällt ist und als Argument die Platzängste eines verstorbenen anführt, kann es um die pro-Argumente nicht besonders gut bestellt sein. Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 28 Apr 2006, 14:32 bearbeitet
|
|
|
|
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder:
|