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Aberkennung Weltkulturerbe droht...
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 26 Mar 2007, 17:26
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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@niveau:
Du kannst bestimmt auch erklären, warum deine Behauptung ein Argument sein soll. Immerhin ist die, von dir als "Gegner" bezeichnete Menge gegen die stadtnahe Führung der A17 (dass sie kommt, wurde vom Bund beschlossen), gegen den Wiederaufbau der Frauenkirche und auch gegen den innenstadtnahen Bau der Gläsernen Manufaktur gewesen. Allerdings für die Waldschlößchenbrücke. Mach mal ein Argument daraus.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 26 Mar 2007, 19:01
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1. Schein 
Punkte: 47
seit: 16.11.2005
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Also es wäre ja net das schlimmste, wenn da eine brücke gebaut wird, aber die geplante brücke passt ja nun absolut nicht ins stadtbild oder zu den anderen brücken, wenn man sie im stile der anderen alten brücken bauen würde, würde sie auch schon besser reinpassen ins gesamtbild. aber allgemein ist ein tunnel doch vorzuziehen, finde ich jedenfalls.
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 27 Mar 2007, 01:09
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3. Schein   
Punkte: 167
seit: 04.10.2005
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@Niveau: ich mußte deinen Beitrag zweimal lesen, um die feine Ironie zwischen den Zeilen zu erkennen. Gut gemacht! Was vielleicht noch anzumerken ist: ich treffe immer wieder Leute, die sich als Brückenbefürworter outen (also auch beim Bürgerentscheid für ja stimmen oder gestimmt hätten). Aber kaum geht es um ein paar Details, z.B. die Schönheit der Brücke oder die Überdimensionierung oder allgemein die Standortfrage, weichen sie davon ab, daß eine andere Brücke besser paßt. "Ja, ich bin für eine Brücke - aber schön soll sie schon aussehen." (hätte er den Bürgerentscheid verstanden, hätte er NEIN ankreuzen müssen). Aber mal ehrlich, liebe Freunde zusätzlicher Elbquerungen: ich wette, die wenigsten sind mit dem gegenwärtigen Entwurf 100% zufrieden. Aber das kann man nicht zugeben, denn ne häßliche Brücke ist schließlich besser als gar keine Elbquerung. Und folglich steckt Dresden in einem Gefangenendilemma. Egal was passiert: die Brückenbefürworter verhindern selber, daß eine bessere Lösung (zum Beispiel eine schönere, kleinere Brücke - bei der vielleicht auch die, die beim Bürgerentscheid dagegen gestimmt haben, weil sie die Frage richtig gelesen haben und mit genau diesen Betonklotz und Neustädter Grotte nicht leben können) nicht möglich ist.
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 27 Mar 2007, 09:52
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3. Schein   
Punkte: 167
seit: 04.10.2005
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wieso? Der Bescheid sagt ja nicht, ob wir eine Elbquerung benötigen/wollen, sondern genau dieser Betonklotz mit Grotte ...
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 27 Mar 2007, 10:41
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drawn to wisdom       
Punkte: 1230
seit: 20.10.2005
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~ personal view: Seit dem Wiederaufbau der Frauenkirche hab ich Dresden aufgegeben. Die Stadt wird immer Bedeutungsloser. Angleichung, Moderne, Kapital, Dynamik sind die Schlagworte, die Dresden ihren anmutigen Blick diverser Epochen raubt. Man muß schon Schilder vor den barocken Gebäuden stellen, damit man sie als diese erkennt. Des weiteren erinnern nur noch Bilddokumente und wenige, teure Touristenführer an die Kriegsnarben und das Elend vergangener Sünden. Wo früher einmal -mitten in der Stadt- eine Ruine stand, die einem erst durch den Kontrast von Geschichte und Gegenwart , Tod und Lebendigkeit, uns vor Augen führen konnte, was in keinem Buch zu erlesen ist, steht jetzt eine sehr unscheinbare Kirche, der einer kleinen ephemeren Betrachtung genüge getan ist. Danach war ganz klar, daß der Wiener Platz weggerissen werden mußte, denn die sich perpetuierende Dummheit dachte sich ein neues Glaskonstrukt "Kugelhaus" könnte den unbedarften Dresdner neben den anderen Phallussymbolen der Geschmackslosigkeit "Kristallpalast" / "Altmarktgallerie" noch schwerlich begeistern! JAWOLL. Transparenz sollte das Glas vom Landtagsgebäude symbolisieren. Dies ist das Epizentrum für den Myops der Eintönigkeit -in Dresden. Mir ist volkommen klar, daß sich München, Berlin und Frankfurt-main im Wettstreit um die schillernsten, verkantesten, prächtigsten Bauwerken befinden, aber das sol doch Dresden kein Vorbild sein.. nicht einer ehemals archetypisch wirkenden Stadt mit einvernehmlichen Charakter. Das jetzige Stadtbild ergibt sich leider doch der propagierten, einfallslosen Glasbau-weise einer immer unmenschlicheren Epoche des Kapitalismus mit "Idiocracy-syndrom". Selbstständig denkende Architekten werden sicher alle im Ausland ihre Wunschprojekte umsetzen und wir schauen zu, daß der verbleibende Rest der Nestbeschmutzer mit viel Fleiß über die Runden kommt. ICH HASSE EUCH! Statik ist eben nicht alles. Versucht eine Gegendarstellung, aber ich behaupte, man kann alle Attribute eurer Schöpfung auf Funktionalität und Ökonomie reduzieren. ~
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 27 Mar 2007, 10:50
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∴~∇~∞~Δ~Ξ         
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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Zitat die Dresden ihren anmutigen Blick diverser Epochen raubt .. du bringt es auf den Punkt. DD wird zu einem pseudomodernen Flickenteppich. Schade ...
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 27 Mar 2007, 11:53
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(Chino @ 27 Mar 2007, 10:42) Bindent?Dank des modernen Rechtssystems gibt es doch sowas wie "bindent" gar nicht ... Wenn es in dem Zusammenhang etwas wie "bindent" geben würde, dann würde es keine Brücke geben, denn der Titel "Weltkulturerbe" wäre auch "bindent" ...  Duden? Copy & Paste? Ich sehe das Weltkulturebene als beiderseitigen Vertrag. Wir haben den Antrag gestellt, die Kommission sollte ihn prüfen. Auf welcher Seite die Stümper saßen, dürfte bekannt sein. Warum sollten also wir uns den Schuh für das Versagen der UNESCO anziehen?
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 27 Mar 2007, 13:32
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3. Schein   
Punkte: 167
seit: 04.10.2005
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@myrmikonos: bei der Frauenkirche kann man streiten, ob man als Stadt lieber Trauer oder Versöhnung symbolisieren will. Ich war anfangs auch skeptisch, aber denke, daß der Wiederaufbau kein Fehler war. Im Gegensatz zum Euro-Disney-Land ringsherum ... und den vielen weiteren Bausünden im Zentrum (aktuell Abriß Silberwürfel)
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 27 Mar 2007, 16:02
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(myrmikonos @ 27 Mar 2007, 11:41) Seit dem Wiederaufbau der Frauenkirche hab ich Dresden aufgegeben. [...] Wo früher einmal -mitten in der Stadt- eine Ruine stand, die einem erst durch den Kontrast von Geschichte und Gegenwart , Tod und Lebendigkeit, uns vor Augen führen konnte, was in keinem Buch zu erlesen ist, steht jetzt eine sehr unscheinbare Kirche, der einer kleinen ephemeren Betrachtung genüge getan ist.
Zitat(abadd0n @ 27 Mar 2007, 12:16) Ja, die Sichtweise des myrmikonos ist vollumfänglich* die eines Menschen mit klarem Verstand und gutem Herz. Danke für den Beitrag.
Soll ich jemanden, der Trauer und Gedenken von einem Bauwerk abhängig macht, wirklich als erwachsenen, reifen Menschen betrachten?
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