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Aberkennung Weltkulturerbe droht...
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 24 Nov 2007, 22:05
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Anti-Gegner      
Punkte: 802
seit: 25.11.2005
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Zitat(Socres @ 24 Nov 2007, 19:24) (...) wenn ihr gegen die waldschlösschenbrücke seid, müsstet ihr eigentlich für atomkraftwerke sein (wobei die sind ja fortschritt, den wollt ihr ja nicht)!  Wer für den Erhalt des Welterbes und damit für den Tunnel statt der Brücke ist, muss Deiner Ansicht nach dann auch für Kernkraft sein?  Ist der richtigere Schluss denn nicht viel mehr: ... der sollte auch für Solar-Energie (Photovoltaik), Wind- und Wasserkraft sein?
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 25 Nov 2007, 00:28
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Also A: ich habe - genauer gesagt, hatte bis vor kurzem - ein Auto, und werde in den nächsten Wochen wieder eines bekommen. Ich habe noch NIE in Dresden etwas bemerkt, was einem Stau, wie man ihn aus anderen Städten kennt auch nur annähernd nahe kommt.
und B: hat Kagge eigentlich schon treffen formuliert.
C: das ist kein billiges Ökogelaber, sondern fundiertes Wissenschaftliches Untersuchungsergebnis!
D: Vortschritt ist etwas, das uns bei weniger Belastung (optisch, akustisch und umwelttechnisch), weniger Kosten und weniger Zeitaufwand gleichviel oder sogar mehr nutzt als eine andere (evtl. die vorige) Lösung. Alle diese Punkte erfüllen weder die Atomkraft noch die WSB!
Und um diese Diskussion wieder etwas von der Polemik weg zu bekommen noch mal einige Fakten zu dieser Brücke: 1. Es wird keine Entlastung des Problems am Blauen Wunder geben. Die Problematik ist hier (wie an allen anderen Brücken) nicht die Brücke selber sondern die Zu- und Abfahrten. Sprich vor allem der Schillerplatz. Hier wird sich der Verkehr mit der WSB aber nicht verringern (siehe auch die Prognosen der Brückenbefürworter) sondern in etwa gleich bleiben, evtl. sogar zunehmen.
2. Als die Brücke geplant wurde, sollte sie die anderen Brücken zusammen um ca. 20.000 Autos pro Tag entlasten. Diese Entlastung ist inzwischen durch andere Maßnahmen schon eingetreten (Autobahnring, Tramausbau, etc.). Es ist sehr fraglich, ob die Brücke jetzt noch einen ebenso großen Effekt erzielt. Weiterhin ist fraglich, ob eine weitere Reduzierung notwendig ist, wenn damals schon eine Reduzierung um 20.000 Autos für mehr als ausreichend gehalten wurde. Überdie hinaus, sollten erst einmal alle weiteren Maßnahmen ergriffen werden, die bestehenden Elbequerungen von ihrer Kapazität zu erweitern. Da ist nach Meinung aller Verkehrsforscher noch einiges mit wesentlich weniger Finanzaufwand machbar. (Aber wer würde dafür schon Geld ausgeben...)
3. Die Brücke wird zusätzlich ungefähr 20.000 Autofahrten mehr in Dresden hervorrufen. Teilweise durch Verlagerung, teilweise neu entstandener Verkehr. (Auch das verneinen die Befürworter nicht.) Das führt unweigerlich zu mehr Verkehr und mehr Stau auf den übrigen Straßen in Dresden. Die gewonnene Fahrzeit durch die Brücke wird sich dadurch im Schnitt verringern, wenn nicht sogar komplett aufheben. (Für den einzelnen mag eine Verbesserung eintreten, dür die Gesamtheit nicht.)
4. Die Brücke ist komplett üebrteuert. Keine Brücke ähnlicher Dimension hat ähnlich viel Geld gekostet.
5., 6., und so weiter: Über Umweltprobleme, Weltkulturerbe, Lärmbelästigung, Probleme mit dem angrenzenden Uniklinikum, Verschandelung einer der schönsten innerstädtischen Bereiche der Welt usw. möchte ich hier gar nicht weiter reden, da eigentlich die oben genannten Punkte schon ausreichen müssten um jeden denkenden Menschen zu überzeugen. Da möcht ich irgendwelchen Autogläubigen oder -geilen gar keine Chance geben, die Argumentation wieder in die ach so schlechte Ökoschiene zu ziehen.
Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 25 Nov 2007, 03:31 bearbeitet
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Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nix!
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 25 Nov 2007, 14:09
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∴~∇~∞~Δ~Ξ         
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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Zitat(Socres @ 24 Nov 2007, 19:24) zu deinem autoargument... nur weil du dir keins leisten kannst (und nein komm mir nicht mit dem scheiss bahnfahren ist viel schöner besser und du schleppst deine koffer der umwelt zuliebe übern bahnsteig und lässt dich gern von gdl-milizen verarschen) lass dieses ewig-sinnlos-grüne-birkenstockgelaber sein, wenn ihr gegen die waldschlösschenbrücke seid, müsstet ihr eigentlich für atomkraftwerke sein (wobei die sind ja fortschritt, den wollt ihr ja nicht)! Wo ist denn da der Zusammenhang? Selbst wenn die Waldschlösschenbrücke gebaut wird, wird das die Staus in Dresden, die ja zu den Hauptargumenten zählen, nicht verschwinden lassen, sie werden sich lediglich verlagern und der Bau einer Brücke, die auf das Auto setzt, hat nichts mit fortschrittlicher Stadtplanung zu tun, sondern ist das Gegenteil davon. Grüsse C°°°
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∴ ~ ∇ ~ ∞ ~ ◊ ~ ☺ ~ ☼wie∞oben∞so∞unten☼ ~ ☻ ~ ■ ~ ∅ ~ Δ ~ Ξ
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 25 Nov 2007, 14:27
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3. Schein   
Punkte: 199
seit: 01.10.2003
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Hallo, wann hört ihr endlich auf euch hier mit Halbwissen zu belegen? Ich hatte auch eine Meinung... die auch eigenen Wissen beruhte... aber als ich folgendes gesehen haben: http://umgebungsgedanken.momocat.de/2007/0...ion-vom-1712007stellte ich fest: ich sag auch nur das was ich mal gehört hab und denke selten über die gegenargumente nach. Nehmt euch die 90min schaut das Video und dann stellt fest was fakt ist :-) Mir hat es geholfen. Für mich ist es aktuell einfach eine Bachentscheidung eines jeden. Alle Argumente dafür sind so gut wie die dagegen. solange das so ist entscheidet die Mehrheit ... und Dresden hat ja schon abgestimmt :-) -- Beo
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Essen ist die wichtigste Mahlzeit am Tag!
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 25 Nov 2007, 16:22
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Zitat(Der_Beo @ 25 Nov 2007, 13:27) Hallo, wann hört ihr endlich auf euch hier mit Halbwissen zu belegen? Ich hatte auch eine Meinung... die auch eigenen Wissen beruhte... aber als ich folgendes gesehen haben: http://umgebungsgedanken.momocat.de/2007/0...ion-vom-1712007stellte ich fest: ich sag auch nur das was ich mal gehört hab und denke selten über die gegenargumente nach. Nehmt euch die 90min schaut das Video und dann stellt fest was fakt ist :-) Mir hat es geholfen. Für mich ist es aktuell einfach eine Bachentscheidung eines jeden. Alle Argumente dafür sind so gut wie die dagegen. solange das so ist entscheidet die Mehrheit ... und Dresden hat ja schon abgestimmt :-) -- Beo  Ich kenne dieses Video schon länger. Es ist übrigens 150 Minuten lang, nicht nur 90. Ich empfehle hier ca. die Minuten 50-65, hier wird nochmal genau beschrieben auf welchen komplett falschen Zahlen und Annahmen diese Brücke geplant wurde. Es gibt so gut wie zu jeder Entscheidung Argumente dafür und dagegen. Die richtige Entscheidung zu fällen sollte aber nicht vom Bauchgefühl abhängen, sondern von einer sorgfältigen Abwägung der Plausibilität und damit der Gewischtung der der Argumente. Des Weiteren gibt es auf beiden Seitden durchaus Argumente, die schlicht an den Haaren herbeigezogen oder sogar einfach erfunden wurden. Am deutlichsten wird die Argumentslosigkeit der Befürworter in diesem Video an der Stelle, als nach einem langen schlüssigen und mit Beispielen zur Belegung der Argumente gespicken Beitrag eines Gegners als Gegenargument lediglich kommt, dass das alles Allgemeinplätze wären. Als ob das ein Gegenargument ist...im Gegenteil, die einstufung als Allgemeinplatz (eben wie das Wort schon sagt, allgemein gültig) unterstriecht ja sogar die Wichtigkeit dieser Argumente auf für dieses Projekt. Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 25 Nov 2007, 16:23 bearbeitet
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 30 Nov 2007, 16:48
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Sicher nicht lang, weil sich das ehrbare Land Sachsen verleumdet fühlt. Zu Recht. Ein Beweis, dass Schmiergelder für diese Brücke geflossen sind, gibt es nicht.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 30 Nov 2007, 17:02
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Anti-Gegner      
Punkte: 802
seit: 25.11.2005
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Zitat(Chris @ 30 Nov 2007, 15:48) Sicher nicht lang, weil sich das ehrbare Land Sachsen verleumdet fühlt. Zu Recht. Ein Beweis, dass Schmiergelder für diese Brücke geflossen sind, gibt es nicht.  Stimmt, dass eine "Schmiergeld GmbH" erwähnt wird, obwohl es keine Beweise dafür Schmiergeld gibt. Meines Erachtens ist diese fiktive Firmenbezeichnung jedoch kein Grund, die Tafel entfernen zu lassen. Übrigens: Alle drei Links in Deiner Signatur finde ich sehr lesenswert.
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 30 Nov 2007, 17:03
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schläft.      
Punkte: 917
seit: 03.12.2003
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Zitat(Chris @ 30 Nov 2007, 15:48) Sicher nicht lang, weil sich das ehrbare Land Sachsen verleumdet fühlt. Zu Recht. Ein Beweis, dass Schmiergelder für diese Brücke geflossen sind, gibt es nicht.  Jo, Beweise gibt es nicht, aber... Ich weiß teilweise, wie es bei Bauprojekten in Kleinstädten zugeht und wie manche Stadträte zu Reichtum kommen (rein zufällig natürlich). Das ist doch da nicht anders.
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 01 Dec 2007, 13:43
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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Die Bundesregierung mischt sich ein: Laut einem Gutachen der Bundesregierung ist die Plicht zum Schutz des Weltkulturerbes - die in deutschem Recht verankert ist - auch für den Freistaat Sachsen verpflichtend. Der Bund rügt ausserdem aufs Schärfste den blinden Aktionismus des Freistaates vor endgültig geklärter Rechtslage auf niedrigstem Niveau Tatsachen schaffen zu wollen. Da hat sich jetzt also ein mächtiger Gegner eingeschaltet...hoffentlich kann der noch einiges retten. Eine der ältesten Eichenalleen Sachsens ist ja traurigerweise schon geopfert worden. Dazu auch: Zitat(Süddeutsche Zeitung @ 1.12.07) Berlin stellt Dresdner Brückenbau in Frage Gutachten des Bundes mahnt Sachsen zu Einhaltung der Welterbekonvention
München - Gewaltsamer und chaotischer kann es im Streitfall "Waldschlösschenbrücke in Dresden" eigentlich gar nicht mehr zugehen. Vor ein paar Tagen noch gingen Bilder um die Welt, die zeigten, mit welch selbszerstörerischem Ingrimm sächsische Behörden die kurz zuvor erhaltene Zwischenerlaubnis zum Errichten der Brücke umsetzen ließen: Die älteste intakte innerstädtische Eichenallee Sachsens wurde abgeholzt. Nun also kommt aus Berlin die Gegenbotschaft, die den Gegnern des Brückenbaus wieder Hoffnung macht: Ein von der Bundesragierung in Auftrag gegebenes Gutachten, das am Freitag in Dresden bekannt wirde, stellt fest, dass nach der Welterbekonvention, die Teil des deutschen Rechts ist, Deutschland und damit auch Sachsen als Verstragsstaat verpflichtet ist, "alles in seinen Kräften stehende" zur Erhaltung des Welterbes und zur Einhaltung der völkerrechtlichen Verträge zu tun. Im März 2007 hatte das Sächsische Oberverwaltungsgericht noch bezweifelt, dass Sachsen als Bundesland an diese Konvention gebunden sei. Jetzt stehen sich also die Bundesregierung und deu Regierung des Freistaates im Fall "Brücke im Dresdner Elbtal" offen als Gegner gegenüber. Gottfried Knapp PS.: Der Artikel zeigt unter anderem auch, auf was für einem einsamen Posten sich die Brückenbefürworter in Deutschland befinden. Dieser Beitrag wurde von Hot Doc: 01 Dec 2007, 13:46 bearbeitet
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 01 Dec 2007, 14:10
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schläft.      
Punkte: 917
seit: 03.12.2003
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Zitat(Hot Doc @ 01 Dec 2007, 12:43) Die Bundesregierung mischt sich ein: Laut einem Gutachen der Bundesregierung ist die Plicht zum Schutz des Weltkulturerbes - die in deutschem Recht verankert ist - auch für den Freistaat Sachsen verpflichtend. Der Bund rügt ausserdem aufs Schärfste den blinden Aktionismus des Freistaates vor endgültig geklärter Rechtslage auf niedrigstem Niveau Tatsachen schaffen zu wollen. Da hat sich jetzt also ein mächtiger Gegner eingeschaltet...hoffentlich kann der noch einiges retten. Eine der ältesten Eichenalleen Sachsens ist ja traurigerweise schon geopfert worden. Dazu auch: PS.: Der Artikel zeigt unter anderem auch, auf was für einem einsamen Posten sich die Brückenbefürworter in Deutschland befinden.  Nur schade, dass das so spät kommt. Den Weltkulturerbe-Streit gibts ja nicht erst seit gestern...
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