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Zweitwohnsitzsteuer

Kommt sie, oder kommt sie nicht?
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post 18 Nov 2006, 02:28
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3. Schein
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seit: 04.10.2005

Zitat
sondern die gesamte infrastruktur sowie die ver- und entsorgung nutzt. denn es gibt keine bürgersteigabnutzungsgebühr oder eine winterdienstgebühr, straßenlampengebühr


Ja, und? Verursache ich mit meinen Anwesen so viel Schatten, daß die Laternen ne Stufe heller eingestelllt werden müssen? Hält ein Gehweg nun plötzlich nur noch 40 statt angenommen 50 Jahre, weil ich drüber laufe? Und ich würde wesentlich mehr Leistung vom Winterdienst in Anspruch nehmen, wenn ich angenommen jeden Tag pendel.

Und ich habe Einspruch bei der Stadtverwaltung gegen die im aktuellen Doppelhaushalt geplanten Aufwendungen für die Waldschlößchenbrücke eingelegt. Hätte man diesen angenommen, würde die Stadt wesentlich mehr Geld sparen, als sie durch diese Steuer in den nächsten Jahren überhaupt einnehmen kann ...

Und ich würde eher den Schuh umdrehen: durch meinen Nebenwohnsitz herrscht weniger Leerstand in Dresden als wenn ich gar keinen Wohnsitz hätte. Die Kosten für die Müllabfuhr oder die Wasserwirtschaft würde für die Hauptwohnsitzler sicher nicht unwesentlich steigen, wenn plötzlich 20.000 Nebenwohnsitzler fehlen ...

Die klassische Argumentation traf auf Städte wie Überlingen zu. Da mußten Straßen zu Ferienhaussiedlungen, in den fast nur Nebenwohnsitzler lebten, gebaut und in Schuß gehalten werden. Das waren aktive Kosten für die Kommune. Auf Dresden angewendet: durch Wegfall von 20.000 Nebenwohnsitzlern würde Dresden flächenmäßig so schrumpfen, daß in dem Anteil Straßen, Gebäude und Infrastruktur wegfallen würden, für die keine Straßenlaternen, Kehr- und Streumaschinen benötigt werden. Ist der Fall realistisch?
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post 18 Nov 2006, 10:51
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NeoHippie
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Punkte: 456
seit: 11.09.2006

die dame im amt hat mir freundlicherweise sogar diktiert, was ich in die begründung für den zweitwohnsitz schreiben soll.
sozialer lebenmittelpunkt in berlin und während der wochenenden und semesterferien aufenthalt dort. damit komme ich theoretisch auf über 50% meiner zeit...

das hat zwar an sich nix mit dem thema zu tun, dem ich recht neutral gegenüberstehe, aber ich halte es für wissenswert.

btw. ist die zahlung der zweitwohnsitzsteuer abhängig von a) einem gültigen mietvertrag
b) einem steuerwirksamen einkommen?

danke schonmal
fee
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post 18 Nov 2006, 11:41
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Nu, so isser halt.
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Punkte: 801
seit: 06.12.2005

NEin, du brauchst kein Einkommen um die Steuer zahlen zu fürfen. smile.gif
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post 18 Nov 2006, 18:26
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old 's cool!
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Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

Zitat(René @ 18 Nov 2006, 01:28)
Ja, und? Verursache ich mit meinen Anwesen so viel Schatten, daß die Laternen ne Stufe heller eingestelllt werden müssen? Hält ein Gehweg nun plötzlich nur noch 40 statt angenommen 50 Jahre, weil ich drüber laufe? Und ich würde wesentlich mehr Leistung vom Winterdienst in Anspruch nehmen, wenn ich angenommen jeden Tag pendel.
*
schon das allein sagt mir, dass ich weder mit dir diskutieren kann noch muss. aber bitte akzeptiere, dass ich wahrlich kein mitleid für menschen die nur zuerst an sich denken aufbringen kann. viel spaß beim streiten und ich hoffe, du verursachst der stadt dresden nicht noch weitere kosten, z.b. für ein gerichtsverfahren..


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Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
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post 18 Nov 2006, 18:56
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NeoHippie
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Punkte: 456
seit: 11.09.2006

auch wenn ich neutral bin, so hätte mich doch interessiert, was gegen die argumentation von rené gesagt werden kann.

zumal ich auch nicht verstehe, was daran auszusetzen ist. seine argumente greifen durchaus an realistischen punkten an.
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post 19 Nov 2006, 14:01

3. Schein
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Punkte: 170
seit: 06.11.2003

Die Argumentation hinsichtlich der verursachten Kosten überzeugt mich auch nicht. Sie krankt daran, dass sie leicht zu widerlegen scheint(!). ABer der Gedanke dahinter ist richtig: Es geht einfach darum, möglichst viele Menschen an den Kosten zu beteiligen, die eine Stadt aufwendet, damit die Bürger gewisse (infrastrukturelle) Einrichtungen nutzen können. Die einen tun dies, indem sie durch ihren Hauptwohnsitz für Schlüsselzuweisungen sorgen, die anderen, die sich den "Luxus" eines zweiten Wohnsitzes leisten, eben durch eine entsprechende Steuer.

Wenn Rene sagt, ein Fußweg hält deswegen nicht länger, nur weil er als Nebenwohnsitzler drüberläuft ist das einerseits richtig. Aber andererseits trifft es nicht die Problematik: Denn mit dieser Argumentation könnte man sich auch gegen Straßenbaubeiträge wenden, wenn man gar kein Auto hat. Das macht aber keinen Sinn.

Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Wer soll letzlich die Ausgaben der Stadt zahlen? Nur der, der bestimmte Einrichtungen auch nutzt, oder auch der, der jedenfalls die Möglichkeit hierzu erhält, ohne sie zu nutzen...?


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post 19 Nov 2006, 14:31
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Zirpende Grille
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seit: 17.06.2004

Denke auch so. Distinkte Beispiele aufzuführen ist sinnlos und führt zu nix, da die ganze Problematik eh den (diffusen) Haushalt der Stadt betrifft. D.h. Geld komm rein, Geld geht raus. Frage nun: Wer ist verpflichtet sein Scherflein beizutragen, dass das finanziert werden kann, was allen zu Gute kommt?
Unter diesem Gesichtspunkt verstehe ich die Handlungsweise der Stadt Dresden durchaus, nur gefallen tut's mir als Student noch lange nicht.


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Es ist kein Narr der Possen reißt und auch kein Narr der Unsinn spricht.
Der wahre Narr ist der, der meist nur staunt und blinden Glaubens ist.
Eichenschild
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post 19 Nov 2006, 15:37
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1. Schein
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seit: 02.06.2006

ich denke der punkt ist, dass die zweitwohnsitzsteuer ersteinmal gezahlt werden muss! wer sich
trotzdem der steuer nicht beugen will, sollte einen widerspruch gleich dazu einreichen. um später auch
nachweisen zu können, dass er von anfang an dagegen war.

des weiteren ist eine zweitwohnsitzsteuer auch nicht schlecht. jedoch sollte von der kommune eine
einzelfallüberprüfung stattfinden. es darf nicht pauschal geurteilt werden.

fakt ist doch, dass der staat bei der vergabe von geldern immer aufschlüsselungen bis ins detail
verlangt. bei der zweitwohnsitzsteuer jedoch fast keine unterscheide macht. ich denke hier läuft etwas
falsch!

Dieser Beitrag wurde von hansenpansen: 19 Nov 2006, 15:39 bearbeitet
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post 19 Nov 2006, 15:51

3. Schein
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seit: 06.11.2003

Zitat(hansenpansen @ 19 Nov 2006, 14:37)
ich denke der punkt ist, dass die zweitwohnsitzsteuer ersteinmal gezahlt werden muss! wer sich
trotzdem der steuer nicht beugen will, sollte einen widerspruch gleich dazu einreichen.

Ich glaube hier sollte man vorsichtig sein, denn bei Steuern gibt es sowas wie Säumniszuschläge, die man auch durch einen Widerspruch nicht vermeiden kann.

Zitat(hansenpansen @ 19 Nov 2006, 14:37)
[...] sollte von der kommune eine einzelfallüberprüfung stattfinden. es darf nicht pauschal geurteilt werden. *

Das führt sicher dazu, dass sich die Steuer selbst ad absurdum führt: Dann entsteht nämlich ein so hoher Verwaltungsaufwand, der große Teile der Einnahmen wieder verschlingt. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, welche Einzelfälle sich da unterscheiden sollen...(Das einizige was mir einfällt, ist das Zimmer im Elternhaus, wobei durch eine Ummeldung ganz einfach die Steuer umgangen werden kann)
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post 19 Nov 2006, 16:28
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4. Schein
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seit: 28.01.2004

wie wäre es mit nem ausbildungs bzw. studententarif wink.gif
dumm nur das, dass die hauptgruppe der zahler sein wird. So hat die stadt dann doch nicht die erhofften einnahmen wink.gif
Albern find ich es dennoch so ne steuer zu erheben, denn es liegt bestimmt nicht an den kosten die durch die leute verursacht werden sollen wink.gif
das brauch mir hier keiner erzählen. es ist einfach mal wieder möglichkeiten abschöpfen wie man an noch mehr geld kommt. allein die anwesenheit der studenten bringt recht viel geld, umsatzsteuer usw usf. Geldscheffelei Punkt aus Ende wink.gif



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post 19 Nov 2006, 17:38
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1. Schein
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Punkte: 32
seit: 02.06.2006

Zitat(schennster @ 19 Nov 2006, 14:51)
Ich glaube hier sollte man vorsichtig sein, denn bei Steuern gibt es sowas wie Säumniszuschläge, die
man auch durch einen Widerspruch nicht vermeiden kann.
*


das habe ich ja auch nicht geschrieben, die steuer muss man in jedem fall zahlen. aber ohne
widerspruch verbaut man sich das recht, später evt. auf eine rückzahlung zu bestehen. dies könnte z.b.
der fall sein, wenn ein gericht diese zweitwohnsitzsteuer als nicht rechtskräftig erklärt.

ich glaube außerdem, dass man zwischen vielen verschieden fällen unterscheiden kann.
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post 19 Nov 2006, 17:46
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Zirpende Grille
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Punkte: 3688
seit: 17.06.2004

einzelfallunterscheidung ist, so sinnvoll sie auch sein mag, nicht durchführbar, da sie wirklich das gescheffelte geld gleich wieder auffrisst. und noch einmal: es ist unerheblich wie sehr ihr die gewege hier benutzt - wichtig ist nur, dass ihr auch hier wohnt und euch somit an der gemeinschaft der zahlenden dresdner zu beteiligen habt. das ist die logik dahinter.
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post 19 Nov 2006, 17:48
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Froschologe
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Punkte: 1018
seit: 19.06.2006

Wir wär es wenn alle keine Steuern zahlen? Dann braucht sich keiner zu beklagen, dass er abgezockt wird ...

Und zum absurdesten Beispiel mit dem Fußgängerweg ...

steter Tropfen höhlt den Stein ...



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post 19 Nov 2006, 17:52

3. Schein
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seit: 06.11.2003

Zitat(chaoscamp @ 19 Nov 2006, 15:28)
es ist einfach mal wieder möglichkeiten abschöpfen wie man an noch mehr geld kommt. allein die anwesenheit der studenten bringt recht viel geld, umsatzsteuer usw usf. Geldscheffelei Punkt aus Ende*

Sind Steuern nicht immer Geldscheffelei? Irgendwoher muss das Geld ja kommen...Aber bloß nicht von den armen Studenten, die sich aus vorgeschobenen Gründen weigern, ihren Hauptwohnsitz in ihrem Studienort anzumelden.
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post 19 Nov 2006, 18:36
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4. Schein
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Punkte: 417
seit: 28.01.2004

Naja vorgeschobene gründe sind es ja nicht unbedingt wink.gif
und nicht zwangsläufig halten sich studenten wirklich die gewisse zeit hier auf, aber klar das ist bei jedem anders.
außerdem erzähl mir das du nicht grauzonen nutzt um an bestimmten stellen geld zu sparen wink.gif
soviel zu dem moralischen satz ... die armen studenten ...
das die stadt geld dafür bekommen soll das sie infrastruktur erhält ist klar, dennoch kann man die umsetzung dessen sehr wohl anprangern. Die wahrscheinlich beste wahl wäre es die schlüsselzuweisungen zwischen beiden gemeinden zu teilen wink.gif
denn der nachteil wenn sich alle in dd anmelden ist das kleinere orte noch mehr veröden etc...
es wäre auch noch ok mit einem studententarif! Den gibts sogar in sehr vielen zweitwohnungssteuersatzungen wink.gif
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