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Aberkennung Weltkulturerbe droht...
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 21 Jun 2007, 18:26
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Es wird erst saniert, wenn die WSB fertiggestellt ist.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 25 Jun 2007, 08:50
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1. Schein 
Punkte: 42
seit: 22.10.2005
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 25 Jun 2007, 17:37
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Nein, mit 2/3 Mehrheit kann der Stadtrat auch nicht alles beschließen, was er will. Aber einen neuen Bürgerentscheid hätte er beschließen können. Auch vor Ablauf der 3 Jahre. Zu der Missere mit dem Antrag: Zitat Welterbe: Schuldzuweisungen an ICOMOS unrichtig – Freistaat ließ Antragsunterlagen kürzen
Zur Darstellung der DNN, ICOMOS hätte Fehler gemacht, erklärt die kulturpolitische Sprecherin Christiane Filius-Jehne: Der dem Freistaat vorgelegte städtische Antrag auf Aufnahme ins UNESCO-Welterbe war tatsächlich sehr umfangreich. Dann aber wurde er von Prof. Glaser, Landeskonservator a.D. und Beauftragter für die Antragstellung, im Auftrag des Freistaats zur „besseren Lesbarkeit“ komprimiert. Dies gab er in einer Sitzung des Welterbe-Kuratoriums zu Protokoll. Lageplan, Brückenansicht, -draufsicht und –schnitt entfielen, es blieben 1,5 von 4 Textseiten sowie 2 alte Wettbewerbsfotos, die das Bauwerk in großer Entfernung zeigen. Sowohl UNESCO als auch ICOMOS erhielten nur noch diesen abgespeckten Antrag. Knackpunkt aber, und aus den gekürzten Unterlagen nicht anders zu entnehmen, ist die Deklaration des Verkehrszuges als bloße Brücke durch ICOMOS: „Im Gebiet sind keine Verkehrsadern geplant, aber es gibt die Möglichkeit von neuen Brücken.“ ICOMOS könnte man lediglich die falsche Lagebeschreibung anlasten: „5 kilometres down the river from the city-center.“ Begünstigt wurde dieser Fehler sicherlich durch den irreführenden Flächennutzungsplanauszug, der 5 Querungsoptionen ohne Beschriftung zeigte. Diesen Fehler hätte die Dresdner Delegation bei der Bewerbung 2004 ausräumen können, hat sie aber nicht. Im übrigen basierte die Entscheidung des Welterbekomitees, Dresden auf die Rote Liste zu setzen, auf dem unabhängigen Sichtgutachten der RWHT, nicht auf ICOMOS-Aussagen. Satt alte Fehler auszugraben, um die UNESCO zu diskreditieren, sollte sich die CDU lieber aktiv und vorwärtsgewandt an der Kompromisssuche beteiligen.“
Pressemitteilung der Grünen vom 1.6.2007 http://www.gruene-fraktion-dd.de/viewarticle.php?id=624Und zu Prof. Glaser: http://www.dresden.de/de/02/02/01/2005/06/...D=o36tbmlagem70
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 26 Jun 2007, 00:18
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Der Titel ist ein Selbstbekenntnis, dass man die schönsten Orte der Welt für alle Menschen bewahren will. Er ist kein Preis, den man verliehen bekommt, wie für den schönsten Dackel oder das getunedeste Auto. Nochmal zum Verfahren: 1. Ein Land bewirbt sich mit einer Stätte. 2. Die ICOMOS besucht die Stätte und nimmt alles in Augenschein und bewertet das ganze in einem mehr oder weniger dicken Bericht. 3. Die Mitglieder der Kommission (die aus allen Teilnehmernländern stammen) lesen sich die ganzen Berichte durch, um sich ein eigenes Bild darüber zu machen. 4. Es wird darüber abgestimmt, ob die Stätte den Titel erhält.
Wenn natürlich irgendwelche Sachen im Bericht nicht/falsch erwähnt werden, hat die Kommission natürlich keine Chance das herauszufinden. Das ist aber ein gängiges Verfahren, nachdem hier Entscheidungen gefällt werden. Im Grunde bedeutet die Entscheidung auch nur, dass sich die anderen Länder dafür einsetzen werden, wenn etwas das Weltkulturerbe bedroht, dieses zu retten.
Wie man aber z.B. bei dem Verlust der Kulturgüter im Irak oder aber beim Brückenbau hier in Dresden sehen kann, ist es noch ein weiter Weg vom Lippenbekenntnis, dass man gerne der Nachwelt etwas hinterlassen möchte, bis hin zu einem effektiven Schutz dieser Stätten.
Das Gutachten der RHTW ist hauptsächlich eine Auflistung verschiedener Blickwinkel (Jogger an der Elbe, Radfahrer beim Waldschlößchen, Hotelgast im Ligner Schloß etc.) inklusive Visualisierung der Brücke für diese Blickwinkel. Man könnte zwar gegen die Schlußfolgerung der RTWH gegengutachten, gegen die Visualisierungen kann man aber nicht viel anbringen. Und dort kann jeder sehen, wie sich die Brücke in die Landschaft einfügt.
Schließendlich ist die Kommission scheinbar nicht ganz so hart, wie angekündigt, man räumt Dresden sogar (obwohl es zu keinem Kompromiss gekommen ist) ein, dass der Titel solange bestehen bleibt, bis der erste Spatenstich für die Brücke gesetzt wird. Meiner Meinung nach schon ein Entgegenkommen der Kommission, die darauf hofft, dass sowohl Bürgerwille, als auch WKE erhalten bleiben.
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 26 Jun 2007, 09:29
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Vordiplom     
Punkte: 528
seit: 03.11.2005
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...sie geht ja soagar soweit, zuzugestehen, daß eine Brücke gebaut werden kann ohne daß der WKE-Titel flöten geht. Nur nicht dieses, von mehreren Architekturvrbänden und -vereinen als häßliches und nicht zeitgemäßes Monstrum verschrieene, eher an ein Dritte-Welt-Riesen-Vorzeige-Projekt erinnernde häßliche Stück Stahlbeton.
Mir kommt das echt langsam mehr so vor wie ein paar Provinzpolitiker, die sich IHR Denkmal um jeden Preis setzen wollen (deswegen auch die Ablehnung des Tunnels) völlig egal was es kostet, hauptsache es wird groß und unübersehbar. Und den Dresdnern wird einfach vom Pferd irgendwelche Verkehrsprobleme angequatscht und Lösungen vorgeschlagen, die schon lange nicht mehr dem Stand der heutigen Verkehrsplanung und noch schlimmer, der heutigen Verkehrszahlen entsprechen. Außerdem wird alles dafür getan, eine Verbesserung des in Dresden eh schon vorbildlichen Verkehrsflusses an den wenigen neuralgischen Punkten zu verzögern: Waldschlösschenbrücke (viel wichtiger wäre übrigens eine intellegente Verkehrsführung am Schillerplatz) und Albertbrücke werden erst saniert wenn die WSB steht (ich hoffe also nie!).
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Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nix!
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 26 Jun 2007, 09:54
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Es gibt definitiv Verkehrsprobleme. Allerdings auf der Königsbrücker und der Bautzner Straße und nicht auf den Brücken. Dadurch dass sich auf diesen beiden Straßen die Straßenbahn und die Autos die Spur teilen müssen, die Straßen nicht saniert sind, und es viele schlecht geregelte Einmündungen gibt, gibt es dort zur Hauptverkehrszeit immer Stau. Wir erinnern uns, dass es von den Befürwortern der WSB auch den Vorstoß gab, die Königsbrücker vierspurig ausbauen zu lassen, was am Protest der Anwohner, die seit Jahrhunderten die breiten Fußgängerwege nutzen, bzw. Vorgärten an der Königsbrücker haben, gescheitert ist. Deswegen ist die einzige Lösung für das Verkehrswegeproblem entweder den Durchsatz auf beiden Straßen zu reduzieren, oder aber die WSB zu bauen.
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 26 Jun 2007, 15:50
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Leisetreter        
Punkte: 1723
seit: 20.10.2004
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Zitat(Chris @ 26 Jun 2007, 01:18) [...] Das Gutachten der RHTW [...]  Die Hochschule in Aachen heißt übrigens RWTH (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule). *klugscheiß* Aber die Grünen wussten es ja auch nicht besser.  Letztendlich ist es doch so, dass einige gesagt haben, dass sie unbedingt die Brücke wollen (insbesondere ADAC, CDU, FDP, etc.), aber selbst wenn sie die Meinung ändern es nicht zugeben würden, weil das ein herber Gesichtsverlust bedeuten würde. Also lassen sie die Brücke bauen und Dresden bekommt schön den Titel aberkannt. Das gibt dann einen schönen Imageverlust für Dresden und Deutschland, die befürwortenden Kummunalpolitiker sagen "hätten wir das gewusst" und kommen trotzdem irgendwann in den Bundestag...
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