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Vollständige Version anzeigen: Waldschlösschenbrücke
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sodi
da hast du ja auch recht!
aber wieviele (kulturinteressierte) leute schlagen die weltkulturerbeliste auf, um ihr urlaubsziel zu bestimmen. darum dreht sich doch hier die diskussion.

ich find die liste relativ sinnlos, da die meisten eh schon unter denkmal-/ naturschutz stehen (oder wie das in den jeweiligen ländern genannt wird).
die buddha-statuen sind en gutes beispiel dafür, dass der titel NULL schutz bietet.
bei dresden wird einfach nur gesagt, "dann erkennen wir den titel wieder ab!". tolle wurst!
chelys
sh_goodpost.gif

Zitat(No Name @ 21 May 2008, 12:53)
um Hot Docs Eintrag zu unterstützen ....

Welterbe am Beispiel Amerika:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_des_UNE...s_%28Amerika%29

Ich denke die Bilder sprechen für sich, ..... . Ich hoffe damit wird jedem die Bedeutung eines Welterbes klar und wir brauchen nicht mehr darüber zu streiten.


Weil die Bilder von den Orten schön sind, brauchen wir das Weltkulturerbe? Na zum Glück müsssen wir uns jetzt nicht mehr streiten, danke
Chris
Zitat(sodi @ 21 May 2008, 14:15)
ich find die liste relativ sinnlos, da die meisten eh schon unter denkmal-/ naturschutz stehen (oder wie das in den jeweiligen ländern genannt wird).
die buddha-statuen sind en gutes beispiel dafür, dass der titel NULL schutz bietet.
bei dresden wird einfach nur gesagt, "dann erkennen wir den titel wieder ab!". tolle wurst!
*

Ganz so einfach ist es auch nicht. Die Länder, die die Unesco Weltkulturerbeorganisation mit tragen geben jedes Jahr eine Menge Geld aus, um solche Weltkulturerbe zu retten. Dies spielt vor allem in den Regionen eine Rolle, die so arm sind, dass sie sich den Erhalt nicht leisten können. Bei den Buddah-Statuen floß eine Menge Geld und Know-How.

Auch bei politischem Problemen findet die WKEOrganisation ihren Platz und arbeitet eng mit den lokalen Entscheidern zusammen. Nur eins kann die Unesco nicht machen. Gewalt anwenden um den Titel zu schützen.

Letztendlich ist es jedem selbst überlassen, ob er ein WKE schützen möchte oder nicht.

@chelys:
Falsch.
Nicht weil die Bilder so schön sind, sondern damit die Bilder auch in 100, 200 Jahren immer noch so schön sind, dafür brauchen wir das Weltkulturerbe.


Ich hab schon einige WKEs gesehen und einige davon hätte ich nicht besucht, wenn es nicht WKEs wären. Aber ich muss sagen, jedes einzelne davon hat sich mehr als gelohnt und es wäre durchaus schade, wenn diese so der Nachwelt nicht mehr erhalten bleiben. Und wenn ich die WKEs (die auch durchaus schon mal eine Teil einer Innenstadt sein können) mit dem Rest herum vergleiche, konnte ich mir gut vorstellen, dass keiner mehr bei normaler Entwicklung seine Schönheit schon heute hätte präsentieren können.
Hot Doc
Natürlich bietet der Titel nicht den ultimativen Schutz. Aber es fällt schon schwerer da einfach mal radikal drüber hinweg zu gehen. Die zerstörung der Statuen kam in allen Nachrichten und auch die erste Aberkennung (ich glaube letztes Jahr, übrigens wegen Millionen Einnahmen aus Erdölförderungen) wurde auf der ganzen Welt kritisiert.
Das eine Mal geschah es aus religiöser Spinnerei das andere Mal aus Geldgier. Bei uns wirds das erste mal aus politischer Großmannssucht.

@sodi: Mehr Menschen als du denkst schlagen die WKE-Liste auf um sich zu informieren wo es was tolles zu sehen gibt. Und nur weil man nicht hinter die Kulissen schauen kann, fällt es einem bei gebuchten Reisen nicht auf, dass die meisten Reiseveranstalter genau so vorgehen. Genau so gibt es natürlich in Reiseführern ausführlichere Berichte über WKE-Stätten als über "normale" Sehenswürdigkeiten. Das ist wie ein Titel Auto des Jahres oder die Auszeichnung als 3-Sterne-Koch. Da gibts auch keinen der meinte das würde nix bringen.

Nur mal als kurzes Beispiel: Mal angenommen Leipzig bekommt seinen Titel. Ein Urlauber plant seine Deutschlandreise und hat noch einen Tag frei für eine Station im Osten Deutschlands. Er guckt in seinen Reiseführer dort stehen Leipzig und Dresden nett bechrieben drin. Wenn er nicht irgend ein spezielles Interesse gerade an DD hat, schaut er sich natürlich das WKE in Leipzig an.
Natürlich ist so ein Titel ein weicher Standortfaktor, schwer messbar und oft nicht der einzige Grund sich für oder wider zu entscheiden, aber auf die Dauer wird er zu einem wichtigen Bestandteil des Tourismus in diesem Gebiet.

"Ferien im Welkulturerbe" verkauft sich einfach besser als "Ferien im Naturschutzgebiet"!
No Name
Zitat(chelys @ 21 May 2008, 14:43)
sh_goodpost.gif
Weil die Bilder von den Orten schön sind, brauchen wir das Weltkulturerbe? Na zum Glück müsssen wir uns jetzt nicht mehr streiten, danke
*


Ohne den Titel würdet ihr viele dieser einmaligen Orte gar nicht kennen.

Viele kennen zum Beispiel, die Angel Falls, die Victoriafälle, die Niagarafälle aber nur wenige kennen Iguacu .

Und da gucke mal schau:
...
1999 wurde der brasilianische Teil des Parks auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt, weil Anwohner eine bei der Einrichtung des Parks geschlossene Straße wieder eröffneten. Die 17,5 km lange Straße, die den Park in Nord-Süd-Richtung in zwei Hälften zerteilt, erspart den Anwohnern einen Umweg von 130 km. 2001 wurde, nachdem Bundesgerichte die Schließung durchgesetzt hatten, der Nationalpark wieder von der Roten Liste gestrichen. Der politische Streit scheint aber nicht beendet zu sein. ...
Socres
in 200 Jahren steht dann die Brücke unter Denkmalschutz und irgendwer hat irgend nen zug mit dem elbblick á la caneletti (?) besprüht und schon is das Kulturerbe wieder da...

Scheiß frauenkirche, das olle Steinding hat die schöne alte Kirche (unserer lieben frau oder wie die im mittelalter hieß) kaputt gemacht, scheiß modernisten, verschandeln alles!

und das terassenufer erst, was hat der bescheuerte august sich dabei nur gedacht, die schöne, von gerbern und waschweibern, bettlern und tagelöhnern zertrampelte wiese, alles kaputt!



wenn schon welderbe, dann ranzige kifferstudenten mit langen loden, sandalen und hanfdecken runter von der wiese!
yocheckit
@No Name: weiß nicht, was du mit deiner karte der gefährdeten WKE sagen willst.. kann damit jedenfalls nix mit der anziehungskraft für touristen in verbindung bringen.

@letzte beiträge: ich war in Australien, bin da rumgereist und hab mir wirklich viel angeschaut. damit ich nix verpasse hab ich mir einen reiseführer gekauft, dort die beschreibung der orte durchgelesen und danach entschieden, ob mich das interessiert oder nicht. mitunter waren da auch weltkulturerbestätten dabei, was natürlich durch diesen titel ganz besonders interessant ist, aber meine reiseroute hab ich selbst nie danach ausgewählt, dass da irgendwo ein WKE zu bewundern ist, denn wie irgendwer hier vorher schon geschrieben hat: einzigartige orte bekommen den titel WKE, einzigartige orte besucht man aber durch ihre anziehungskraft auch ohne einen solchen titel.

wie Chris das schon richtig erkannt hat, dient der titel in erster linie dazu, solche orte besonders zu schützen. für mich sollte dieser titel touristisch gesehen nicht zu hoch bewertet werden.

im übrigen kenne ich niemanden der sagt: oh, der kölner dom trägt den WKE-titel - da muss ich hin! es ist wohl eher so: was kann man in dieser blöden stadt so alles anstellen? antwort: guck dir mal den kölner dom an, ist 'ne echte sehenswürdigkeit! smile.gif
Hot Doc
Schon wieder knapp daneben!
Der Titel soll (neben der Selbstverpflichtung der Unterzeichnerstaaten) eben gerade duch das weltweite bekanntmachen dieses besonderen Kulturgutes den Druck in Richtung Bewahrung erhöhen und gleichzeitig duch den erhöhten Bekanntheitsgrad auch für die Region Anreize schaffen, diese Bewahrung gerne zu betreiben.
Ihr könnt ja hier verzapfen was ihr wollt, und natürlich war der Kölner Dom auch schon vorher berühmt. Aber jetzt wäre es nur noch mit hässlichen Hochhäusern im Hintergund zu bestaunen und hätte dadurch viel von seiner Einmaligkeit eingebüßt, wenn er nicht ein WKE wäre.

Zitat
im übrigen kenne ich niemanden der sagt: oh, der kölner dom trägt den WKE-titel - da muss ich hin! es ist wohl eher so: was kann man in dieser blöden stadt so alles anstellen? antwort: guck dir mal den kölner dom an, ist 'ne echte sehenswürdigkeit!

Sach mal, in welcher Welt lebst du? Wenn ich nach Amerika fahre informiere ich mich als erstes was man dort "gesehen haben muss". Und in Reiseführern etc. stehen nun mal die WKE und ähnliches an erster Stelle oder als besonders sehenswert o.ä. drin.
Der Depp, der nach Köln fährt und nicht weiss warum, der bringt auch keine Kohle für die Tourismusbranche!
Klar, je bekannter vor einer Titelverleihung eine Sehenswürdigkeit schon war, desto weniger bringt im Prozentualen Vergleich der Titel an Zugewinn. Aber sicherlich bringt er immer noch genug, um sich für eine unnötige Brücke eine andere Lösung zu überlegen und die Mehrkosten in weniger Jahren wieder reingeholt zu haben.
Stormi
Alter nee ey rofl.gif
Donald82
Zitat(Stormi @ 21 May 2008, 18:33)
Alter nee ey  rofl.gif
*


lass den müll... angry.gif
tingel
Wenn es um den Verlußt des Titels an sich geht, ist doch wohl klar, wer diesen Prozeß in Gang gebracht hat. Selbst nachdem diese Diskussion aufkam hieß es noch von Seiten der Gutachter, daß die Brücke kein Problem sei.
Durch intensive Lobbyarbeit ist es nun einigen engagierten Dresdner gelungen, dafür zur sorgen, daß der Titel wohl verloren geht. Hätte es diverse Frühstücke in Paris nicht gegeben, würde der Brückenbau keine Sau interessieren.

Diese Diskussion ist so lächerlich. Was macht denn die Elbtallandschaft im Vergleich zu anderen Städten an größeren Flüssen wie z.B. Paris, London, Berlin usw. so einzigartig?
Es ist die große unbebaute grüne Landschaft. In London gibt es keine Wiese an der Themse, in Paris an der Seine auch nicht - überall sind Gebäude bis an die Ufer des Flusses gebaut.
An diesem einzigartigen Umstand wird sich durch so eine lächerliche Brücke auch nichts ändern. So ein Geschrei wegen einer Brücke in einer Stadt - mein Gott, Dresden ist kein Museum, in dem alte verstaubte Exponate unbenutzt herumstehen, sondern ein lebendiger Organismus.

Ich hatte es schon mal erwähnt, ich hatte damals gegen die Brücke gestimmt - zwei Drittel der Dresdner waren anderer Meinung. Daß die unterlegene Seite jetzt so lange herumbockt wie ein kleines Kind zeugt von einem komischen Demokratieverständnis.
chelys
tingel: sh_goodpost.gif


Zitat(hot doc)
Der Depp, der nach Köln fährt und nicht weiss warum, der bringt auch keine Kohle für die Tourismusbranche!
Klar, je bekannter vor einer Titelverleihung eine Sehenswürdigkeit schon war, desto weniger bringt im Prozentualen Vergleich der Titel an Zugewinn. Aber sicherlich bringt er immer noch genug, um sich für eine unnötige Brücke eine andere Lösung zu überlegen und die Mehrkosten in weniger Jahren wieder reingeholt zu haben.


Wie hoch schätzt Du diesen ominösen "prozentualen Gewinn" ein? Wann haben sich die Mehrkosten denn ammortisiert? shifty.gif Für mich ist das nur leeres Geschwätz, sorry.
Hot Doc
Zitat(tingel @ 21 May 2008, 19:27)
...Durch intensive Lobbyarbeit ist es nun einigen engagierten Dresdner gelungen, dafür zur sorgen, daß der Titel wohl verloren geht. Hätte es diverse Frühstücke in Paris nicht gegeben, würde der Brückenbau keine Sau interessieren.


Der UNESCO bestechlichkeit vorzuwerfen (und nichts anderes tust du durch die Blume hier) halt ich für ein starkes Stück!

Zitat
Diese Diskussion ist so lächerlich. Was macht denn die Elbtallandschaft im Vergleich zu anderen Städten an größeren Flüssen wie z.B. Paris, London, Berlin usw. so einzigartig?
Es ist die große unbebaute grüne Landschaft. In London gibt es keine Wiese an der Themse, in Paris an der Seine auch nicht - überall sind Gebäude bis an die Ufer des Flusses gebaut.
An diesem einzigartigen Umstand wird sich durch so eine lächerliche Brücke auch nichts ändern. So ein Geschrei wegen einer Brücke in einer Stadt - mein Gott, Dresden ist kein Museum, in dem alte verstaubte Exponate unbenutzt herumstehen, sondern ein lebendiger Organismus.


Genau das hat die UNESCO auch gesagt. Aber eine Brücke gerade an der breitesten Stelle und mit einem so maximalst mittelmäßigem und unpassendem Entwurf entstellt das Landschaftskunstwerk (oder wie es auch immer genannt werden will) schon im besonderen. Es gab durchaus Möglichkeiten (und es gibt sie auch heute noch), eine andere Brücke zu bauen, die WKE-verträglich ist. Man muss nur den Willen dazu aufbringen.

Zitat
Ich hatte es schon mal erwähnt, ich hatte damals gegen die Brücke gestimmt - zwei Drittel der Dresdner waren anderer Meinung. Daß die unterlegene Seite jetzt so lange herumbockt wie ein kleines Kind zeugt von einem komischen Demokratieverständnis.
*

Demokratie heißt A nicht, dass sich die Meinung der Menschen auch mal ändern kann...vor allem wenn sich die Umstände drastisch ändern bzw. sie vorher nicht vollständig/richtig informiert waren.
Und B nicht, dass ein einmal gefasster Beschluss für immer und gegen jeden Widerstand und ohne Rücksicht auf jedwede anderen Belange durchgedrückt werden muss.
So etwas ist für mich ein komisches Demokratieverständnis und wenn nach allen Umfragen die Menschen lieber einen Tunnel mit WKE hätten und der dafür ausreichend unterstüzte Bürgerentscheid so lange wie möglich rausgezögert wird, damit man unumstößliche Tatsachen schaffen kann!

Bsp: In München buddelt man seit Jahren Tunnel unter dem sog. Mittleren Ring, weil ein Bürgerbegehren das mal so wollte. Trotzdem hat man jetzt die Planungen deutlich geändert, als klar wurde, dass man an einigen Stellen - um durchgehende Grünzüge zu schaffen - lieber den Tunnel erweitert und dafür an anderen Stellen ihn verkürzt oder gar ganz wegläßt.
Etwas mehr Fingerspitzengefühl - tschuldigung - überhaupt mal n Funken Fingerspitzengefühl hätte in Dresden den Verantwortlichen wirklich gut getan.

@chelys: Das ist schwer zu sagen. Würde irgendwas in München z.B. WKE werden, glaub ich nicht an wesentliche prozentuale Steigerungen da durch das Oktoberfest jedes Jahr Millionen von Touristen eh schon herkommen. Aber da sind 1% mehr halt auch schon Zehntausende. Für ein kleines Kaff wie Rothenburg, gehts hier fast um alles oder nix. Dresden selber schätze ich so auf die Dauer auf +10-20% aber die kleinen Städtchen im Elbtal, die ja auch alle im WKE liegen und davon profitieren würden dürften da schon mehr davon haben. Und davon profitiert DD natürlich indirekt wieder mit (Flughafen, Schiffahrten...).

PS.: Hab mal ne Idee. N Cousin von mir hat Touristik studiert, vielleicht kann der dazu was sagen.
yocheckit
Zitat(Hot Doc @ 21 May 2008, 18:21)
Schon wieder knapp daneben!
Der Titel soll (neben der Selbstverpflichtung der Unterzeichnerstaaten) eben gerade duch das weltweite bekanntmachen dieses besonderen Kulturgutes den Druck in Richtung Bewahrung erhöhen und gleichzeitig duch den erhöhten Bekanntheitsgrad auch für die Region Anreize schaffen, diese Bewahrung gerne zu betreiben.
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nun ja.., SOLL.. macht er aber, wie vor so oft erwähnt, nicht immer. sollen und wollen sind eben manchmal so unterschiedlich wie tag und nacht.

Zitat(Hot Doc @ 21 May 2008, 18:21)
Sach mal, in welcher Welt lebst du?
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definitiv in einer anderen als du, aber auch die ist real. smile.gif

ach und im übrigen ist mir meine zeit zu schade erst eine amortisationsrechnung durchzuführen, bevor ich in ein land fahre und mir da sehenswürdigkeiten anschaue, insbesondere wenn es darum geht abzuschätzen, ob es eine stätte sein soll die als weltkulturerbe anerkannt ist oder nicht. entweder ich will das land kennenlernen, oder ich les den 08/15 tourischmöker durch, damit ich euch dann hier auch allen zeigen kann, dass ich schon mal vor dem eiffelturm stand, die freiheitsstatue gesehen hab, an den weißen stränden von fraser island rumgehangen hab usw. (nicht alle hier aufgeführten sehenswürdigkeiten müssen jetzt unbedingt wke-status besitzen) für meine vorstellungskraft ist sowas irgendwie pedantisch..
Donald82
ich dresdner....ich weltkulturerbebewohner....ich scheiss auf cdu-denker....ihr lackaffen.. yeahrite.gif
yocheckit
Zitat(Donald82 @ 22 May 2008, 00:36)
ich dresdner....ich weltkulturerbebewohner....ich scheiss auf cdu-denker....ihr lackaffen.. yeahrite.gif
*
danke für deinen erheiternden beitrag.

von der einstellung zu einer sache, eines einzelnen, seine politische richtung zu beurteilen find ich nicht nur mutig, sondern regelrecht charismatisch! biggrin.gif

/edit: im übrigen tut mir das irgendwie leid, dass du demnächst wohl unter einer brücke wohnen musst.
Donald82
Zitat(yocheckit @ 22 May 2008, 00:39)
danke für deinen erheiternden beitrag.

von der einstellung zu einer sache, eines einzelnen, seine politische richtung zu beurteilen find ich nicht nur mutig, sondern regelrecht charismatisch! biggrin.gif

/edit: im übrigen tut mir das irgendwie leid, dass du demnächst wohl unter einer brücke wohnen musst.
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hab dich auch lieb.., können uns ja mal unter einer anderen brücke treffen wenn du möchtest.... cool.gif
MKC
eine kleine Anmerkung zum Thema "Relevanz des WKE-Titels":
Ich komme aus Heidelberg. Diese Stadt zieht jährlich soviele Touristen an, dass man an manchen Tagen nach einem Bummel von einem Ende der Hauptstraße zum anderen das Gefühl hat, eine kleine Weltreise gemacht zu haben, soviele Touristen aus aller Welt strömen zu uns.
Trotz der jetzt schon enormen Beliebtheit bemüht sich Heidelberg seit Jahren um den WKE-Titel. Der erste Antrag wurde abgelehnt, der zweite auch (wohl da typ "romantische, mittelalterliche deutsche Stadt" schon zu oft im WKE-Zirkel ist).
Die Heidelberger werden sich dennoch wieder bewerben.

Wenn eine Stadt wie Heidelberg, wo die Bürger ähnlich wie in Dresden denken, sie seien der Nabel der Welt, einem Titel so hinterherrennt, muss es dafür erhebliche Gründe geben. Und zwar Gründe, die über "so ein Titel ist ja ganz nett" hinausgehen.

Die Dresdner sollten sich fragen, warum die ganze Welt auf den Titel scharf ist... Und ob es sich lohnt, diesen mühsam errungenen Titel gegen solch ein Bau-"werk" einzutauschen...
Donald82
@MKC
Die Dresdner sollten sich fragen, warum die ganze Welt auf den Titel scharf ist... Und ob es sich lohnt, diesen mühsam errungenen Titel gegen solch ein Bau-"werk" einzutauschen...

danke...
nur-meine
Zitat(Socres @ 21 May 2008, 17:24)
in 200 Jahren steht dann die Brücke unter Denkmalschutz und irgendwer hat irgend nen zug mit dem elbblick á la caneletti (?) besprüht und schon is das Kulturerbe wieder da...

Scheiß frauenkirche, das olle Steinding hat die schöne alte Kirche (unserer lieben frau oder wie die im mittelalter hieß) kaputt gemacht, scheiß modernisten, verschandeln alles!

und das terassenufer erst, was hat der bescheuerte august sich dabei nur gedacht, die schöne, von gerbern und waschweibern, bettlern und tagelöhnern zertrampelte wiese, alles kaputt!
wenn schon welderbe, dann ranzige kifferstudenten mit langen loden, sandalen und hanfdecken runter von der wiese!
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ich hätte es nicht so grass ausgedrückt, aber vom prinzip bin ich der selben meinung!
allerdings kann man nicht alles gut heißen. nur weil in ner alten villa, die, warum auch immer, was besonderes ist keiner mehr wohnt, sollte man die nicht weg reißen nur um für den fortschritt ne fabrik hin zu werfen.
ein bisschen vorsichtig sollte man schon mit den dingen die man hat umgehen, aber man sollte auch nicht auf der stelle treten!
mir ist es egal ob da jetzt eine brücke , nen tunnel oder das ganze mehr nach links oder rechts oder gar nichts mehr hinkommt. eine lösung die alle befriedigt gibt es eh nicht!
chelys
Was noch keiner erwähnt hat: Der Weltkulturerbetitel hat Dresden nicht annähernd so viel publicity verschafft wie die "Abschaffung" desselbigen lol.gif also hat es sich doch gelohnt. Am besten wir bauen in 5-10 Jahren gleich noch eine und streiten uns ordentlich. Dann aber noch etwas medienwirksamer

@MKC: Es ist auf jeden Fall klar, dass viele Orte den Titel wollen. Das muss aber nicht heißen, dass es wirklich einen entscheidenden Vorteil bringt. Es gibt auch den Titel "Dorf des Jahres" und alle wollen ihn haben huh.gif
P.S. Heidelberg ist wirklich ne sehr schöne Stadt
Chris
stimmt, und um an das Stammtischthema, dass in 200 Jahren alle die WSB toll finden werden, anzuknüpfen:
"Ficken will auch jeder, aber es ist bis heute noch nicht bewiesen, dass es irgendetwas bringt".
nur-meine
Zitat(chelys @ 22 May 2008, 12:23)

Es gibt auch den Titel "Dorf des Jahres" und alle wollen ihn haben  huh.gif

*



dorf des jahres waren wir auch mal und das obwohl ich hier wohne rofl.gif
ist aber auch schon 8 jahre oder so her und ich wohn jetzt seit 10 jahren hier. wir haben den titel nie wieder bekommen!
Katze
Zitat(Chris @ 22 May 2008, 14:10)
stimmt, und um an das Stammtischthema, dass in 200 Jahren alle die WSB toll finden werden, anzuknüpfen:
"Ficken will auch jeder, aber es ist bis heute noch nicht bewiesen, dass es irgendetwas bringt".
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na doch..Kraft und Spaß und Ärger und Schwangerschaftstest und Arztbesuche und und und...
leider wird -wenn man das einstellt- in 200 Jahren niemand mehr sagen können was passiert wenn das in Ermangelung eines nachweislichen Nutzens einfach keiner mehr macht. ha. wär schade drum. Genau wie ums WKE..denn auch wenn das flüchtig und aus der Stammtischperpektive (unterm Tisch?) betrachtet wie ein platter Vergleich erscheint, der an den Haaren herbei gezogen ist, sind die Haare gar nich mal so lang.
NEO.POP
wir sollten uns das in hinblick auf die immer weiter steigenden ölpreise eh alles nochmal überlegen, was bringt die waldschlösschenbrücke wenn in 10 jahren keiner mehr auto fährt? deswegen plädiere ich für eine transrapidbrücke!
die ergibt zwar noch weniger sinn aber der stoiber hat dann wenigstens seine ******verlängerung, zwar nich in bayern aber zumindest im csu-tochterland sachsen.
und falls die büso irgendwann mal gewählt werden sollte kann man die auch gleich ans transrapid-öpnv-system anschließen.
Niveau
Was ist eigentlich an Heidelberg so weltbedeutend toll rein optisch ? Es ist schön, auch sehr schön, wenn man es mag, aber nicht einzigartig.

Das Schloss ist natürlich schön, auch die Fußgängerzone, aber nicht direkt umwerfend.

Es ist recht akademisch und quasi ein erweiterter Vorort von Frankfurt oder auch Mannheim, bestimmt auch schön da zu wohnen, aber man ist da im Nu durchgelaufen und am Rand gibt's auch Gegenden, da wohnst Du nicht in der Heidelberger Straße, sondern im Block 356 (man muss dazu sagen ist ein Studentenwohnheim, aber sieht aus wie es klingt), kenne ich sonst nur aus Halle-Neustadt, aber ich glaube, die haben inzwischen auch Straßennamen.

Viele Amis kennen halt nur Heidelberg vom Namen her, weil da so viele Soldaten waren, dabei kann da Zwickau locker mithalten - bis auf das Schloss und die Brücke.
Chris
a) der einzig wahre Block ist der Block17
b) die Unesco fragt sich sicherlich auch schon, was an Heidelberg so toll ist und vergibt denen keinen Titel wink.gif
c) ich votiere ganz klar für Neopops Vorschlag und rufe auf Mr. Büso und Dr. Stoiber als Doppelspitze in das Dresdner Rathaus zu wählen.
MKC
@Niveau:
ich habe doch mit keinem Wort geschrieben, dass Heidelberg den Titel verdient hat.

Mein Argument war: Wenn eine Stadt wie HD, die sich vor Touris kaum retten kann, so sehr einem Titel hinterherrennt, kann er so unbedeutend nicht sein.

chelys
hier mal zur Abwechslung etwas fundiertes:

Zitat
In vorliegender Studie, welche unter Mitarbeit des SWR erarbeitet wurde, wird untersucht, in wiefern die Verleihung einer solch hochkarätigen Auszeichnung in touristischer Hinsicht genutzt werden kann.

http://www.wiewars.com/downloads/CBS%20Stu...telrheintal.pdf

das Fazit:
Zitat
Das Ergebnis ist in touristischer Hinsicht relativ ernüchternd. Bei den genannten Assoziationen [zum Weltkulturerbe, Anm.] handelt es sich überwiegend um Nennungen, die Schutz und Erhaltung von Baudenkmälern oder Landschaften thematisieren. Rund ein Viertel der Befragten konnte mit dem Begriff nichts anfangen, weitere 15% nannten ein Beispiel eines Ihnen bekannten Weltkulturerbes. Tourismusspezifische Assoziationen entstanden kaum oder nur selten, so sind Begriffe wie "wertvoll" oder "einzigartig" nur am Rande zu finden. Daraus lässt sich schließen, dass das "Label" Weltkulturerbe derzeit kaum zur touristischen Vermarktung dienen kann. Dies passt auch zur Philosophie der UESCO, die dem Weltkulturerbeprogramm in erster Linie ein Instrument zur Bewahrung des Welterbes sieht und weniger die Förderung des Tourismus im Sinne hat.


Ich darf nochmal erwähnen, dass das WKE in Dresden nur für die Elbwiesen verliehen wurde und somit nichts mit den Kulturgütern zu tun hat, wegen denen die Touristen nach Dresden kommen
Chris
Zitat(chelys @ 23 May 2008, 12:08)
das Fazit:

Und wer die Studie bis zum Ende gelesen hat, dem ist auch dieses Fazit aufgefallen:
Zitat
Nach innen hingegen ist der Weltkulturerbestatus von großer Bedeutung und beginnt jetzt erst als Initialzündung für die touristische Entwicklung und Marketingaktivitäten in der Region zu wirken. Diese positiven Entwicklungsprozesse müssen jedoch kommuniziert und begleigtet werden. Hier bedarf es eines eindeutigen Leitbildes, das von den Akteuren gemeinsam entwickelt wird.


Zitat
Ich darf nochmal erwähnen, dass das WKE in Dresden nur für die Elbwiesen verliehen wurde und somit nichts mit den Kulturgütern zu tun hat, wegen denen die Touristen nach Dresden kommen
*

Irrtum, das WKE wurde für die Elbwiesen und die einmalige Einbettung der Gebäude in diese Landschaft verliehen. Platt gesagt für den Blick, der auch schon Canaletto verzaubert hat.
No Name
Ja auch leicht daran zu erkennen das wir ein Weltkulturerbe haben und nicht ein Weltnaturerbe. Die Elbwiesen an sich wären ein Weltnaturerbe.
chelys
Zitat(No Name @ 23 May 2008, 12:55)
Ja auch leicht daran zu erkennen das wir ein Weltkulturerbe haben und nicht ein Weltnaturerbe. Die Elbwiesen an sich wären ein Weltnaturerbe.
*

Der Welterbetitel ist eine Zusammenführung von Weltkultur- und Weltnaturerbe. Es müssen dafür keine Gebäude herumstehen. Aber Chris hat natürlich Recht, nur um die Wiese geht es nicht.

Trotz des späteren Fazits (was ohne Beleg im Raum steht) sieht man an der Studie, dass der Nutzen für die Touristik nicht wirklich beziffert werden kann. Vielleicht wäre das ein schönes Thema für einen Beleg gewesen, mal Touristen in Dresden zum WKE zu befragen. Das würde mich wirklich interessieren, inwieweit die wegen den WKE auf DD aufmerksam geworden sind
NEO.POP
Zitat(MKC @ 23 May 2008, 00:47)
Mein Argument war: Wenn eine Stadt wie HD, die sich vor Touris kaum retten kann, so sehr einem Titel hinterherrennt, kann er so unbedeutend nicht sein.
*


gerade das sagt mir doch das genaue gegenteil: das ein wke-titel für die touristische entwicklung völlig unnötig ist und hd den titel nur des titels willen haben will.
die_dan
Zitat(Chris @ 23 May 2008, 12:32)
Irrtum, das WKE wurde für die Elbwiesen und die einmalige Einbettung der Gebäude in diese Landschaft verliehen. Platt gesagt für den Blick, der auch schon Canaletto verzaubert hat.
*

Wobei anzumerken ist - um mal zum Thema zurückzukommen: den Canaletto-Blick stört die WSB nicht! teacher.gif Die alles entscheidende Frage bleibt: Ist die Brücke hässlich genug, um das ganze WKE zu verschandeln?

Zitat(chelys @ 23 May 2008, 13:16)
Vielleicht wäre das ein schönes Thema für einen Beleg gewesen, mal Touristen in Dresden zum WKE zu befragen. Das würde mich wirklich interessieren, inwieweit die wegen den WKE auf DD aufmerksam geworden sind
*

Das isn ganz tolles Thema für ne Diplomarbeit. pinch.gif
chelys
Zitat(die_dan @ 23 May 2008, 13:48)
Das isn ganz tolles Thema für ne Diplomarbeit.  pinch.gif


Eine Freundin von mir hat in der Touristikausbildung ein Thema gesucht, da sind wir natürlich nicht drauf gekommen. Das wäre ein Ding gewesen rolleyes.gif
Chris
Zitat(chelys @ 23 May 2008, 13:16)
Trotz des späteren Fazits (was ohne Beleg im Raum steht) sieht man an der Studie, dass der Nutzen für die Touristik nicht wirklich beziffert werden kann.
*

Das Fazit steht genausoviel oder wenig im Raum, wie dein genanntes. Zudem ist das eine Studie, bei der nur Touristen befragt wurden, während hingegen der Touristiksektor (also Reisebüros, Fremdenführer ...) nicht befragt wurde. Aber gerade dort wäre es doch interessant, wie sie ihre Reisen und Informationen planen.

Die Studie zeigt auf, dass ein Jahr nach WKE-Ernennung des oberen Rheintals kein Werbeeffekt bei Rheintalfahrern aufgetreten ist, ja sogar, dass der Titel im Moment nicht andere Werbemaßnahmen ersetzt.

Worauf man aber durchaus achten kann ist, dass der Titel genau das schützt, was den Besuchern am oberen Rheintal gefällt und sie wiederkommmen lässt. Und das solle man auch vermarkten, wie der Autor am Ende der Studie bemerkt. Und während Villabajo schon alles zubetoniert hat und sich fragt, warum in 20 Jahren keine Touristen mehr kommen sonnt sich Villarriba im WKE und Touristen.

Zitat(die_dan @ 23 May 2008, 13:48)
Wobei anzumerken ist - um mal zum Thema zurückzukommen: den Canaletto-Blick stört die WSB nicht! teacher.gif Die alles entscheidende Frage bleibt: Ist die Brücke hässlich genug, um das ganze WKE zu verschandeln?
*

Ne, die WSB wird ja auch nicht im Canaletto Blick gebaut. Wie sollte sie ihn da stören. Drum sage ich ja "platt gesagt", denn uns allen ist ja klar, dass auch Canaletto nicht nur Augustusbrücke und Hofkirche geil fand, sondern das ganze Elbgelände.
Und um deine Frage zu beantworten: Die Unesco sagt: Ja.
yocheckit
die unesco hat es sich ja auch schon vor ort angesehen.. rofl.gif
Niveau
Für die Bekanntheit ist der Titel nicht wichtig, bekannt zu werden ist heutzutage einfach, da muss einfach die Orosz in ihrer Antrittsrede Leverkusen den (symbolischen) Krieg erklären und der Tillich das nochmal wiederholen, dann kommt das auf CNN International in der Prime Time, und wird in Hundertausend Foren diskutiert.

Ich finde den Titel eher als Argumentsverstärker in Diskussionen bei Meinungsverschiedenheit praktisch, ich sage in der englischen Wikipedia Dresden hat pro Einwohner mehr historische Villen als München, mir glaubt keiner, dann sage ich einfach, deswegen ist es auch Unesco World Heritage und München leider nicht, und die Diskussion ist erledigt.
chelys
Zitat(die_dan @ 23 May 2008, 13:48)
Die alles entscheidende Frage bleibt: Ist die Brücke hässlich genug, um das ganze WKE zu verschandeln?


Man könnte auch eine Brücke im alten Stil bauen, das dürfte dann keinen stören. Aber es ist ja immer eine Frage des Geldes.

Und um das Ganze nocheinmal anzuheizen - ein Tunnel ist um Einiges teurer, auch wenn die Brückengegner etwas anderes behaupten. Man schaue einfach nach Leipzig und sehe sich die Kostensteigerung an. Übrigens hat man es in Dresden nichteinmal geschafft, bei der A14 ein 300m langes Stück Tunnel trocken zu halten. Und jetzt will man mit weniger finanziellem Aufwand (relativ zu einer Standard-Stahlbeton-Brücke) mit 2m Abstand zum Flussbett unter der Elbe entlangbuddeln? no.gif
Pusteblumenkohl
Eigentlich sind unterbewusst alle Dresdner für die Katapultlösung.
komaa
Zitat(chelys @ 24 May 2008, 14:55)
Und um das Ganze nocheinmal anzuheizen - ein Tunnel ist um Einiges teurer, auch wenn die Brückengegner etwas anderes behaupten. Man schaue einfach nach Leipzig und sehe sich die Kostensteigerung an.
*



Die erwartete Kostensteigerung als Argument gegen den Tunnel anzuführen ist aber reichlich schwach sleeping.gif Denn bei welchem größeren Bauwerk entsprachen die tatsächlichen Baukosten den zuvor prognostizierten? Manchmal sorgt gar die Korrektur der Prognose für einen Abruch des ganzen rolleyes.gif

Damit will ich keine Mutmaßung über den Kostenunterschied zwischen Brücke und Tunnel erlauben, an der Stelle streiten die Experten und Nichtexperten bekanntermaßen. Aber ich wette mehr als nur ein Bier, dass auch die Brücke teurer als erwartet wird.
nur-meine
Zitat(Pusteblumenkohl @ 24 May 2008, 18:24)
Eigentlich sind unterbewusst alle Dresdner für die Katapultlösung.
*



groupdance.gif ich bin auch dafür!!! jajaja! bounce8.gif
Chris
Zitat(chelys @ 24 May 2008, 14:55)
Man könnte auch eine Brücke im alten Stil bauen, das dürfte dann keinen stören. Aber es ist ja immer eine Frage des Geldes.
*


Das Geld keine Rolle spielt, haben wir ja schon gesehen wink.gif
chelys
Wenn man so viel Fördergelder verbauen kann, warum dann nicht eine schöne Steinbrücke mit vielen Bögen... also ich wäre begeistert. Es wäre auch nicht schlecht, wenn man einige Neubauten (der Begriff ist eigentlich noch zu schmeichelhaft) abreißen und gegen Gebäude im alten Stil ersetzen könnte... *grummel*
tingel
Nee, das ist IMHO nicht gut, Dinge auf alt zu trimmen, die nicht wirklich alt sind. Das ist typisch amerikanisch und eine Stadt wie Dresden hat das absolut nicht nötig. Viel mehr wäre ein modernes Bauwerk mit innovativem Design sinnvoll - also etwas, was es nicht schon tausend mal in Deutschland gibt.
yocheckit
wie wär's mit einer textilbeton-lösung nach dem meißner vorschlag oder dem, des belgischen architekten? Das hätte in der tat was..
Niveau
Planer wollen den Schwerlastverkehr ab 2010 über die umstrittene Elbquerung leiten. Statt Entlastung bringt das Bauwerk Autokolonnen in Wohngebiete.

Die umstrittene Dresdner Waldschlösschenbrücke nimmt eine zentrale Rolle in der Verkehrsplanung der sächsischen Landeshauptstadt ein. Diese bisher auch in Dresden in dieser Form nicht bekannte Tatsache ergibt sich aus einem "Luftreinhalteplan", den die "Hauptabteilung Mobilität" des Dresdner Verkehrsplanungsdezernates wenige Tage vor der Dresdner Oberbürgermeisterwahl am 8. Juni veröffentlicht hat. Danach ist das von der Welterbekommission der Unesco beanstandete Bauwerk als Ausweichstrecke für den Schwerlastverkehr und veraltete schadstoffintensive Kraftfahrzeuge vorgesehen.

Die bisher nicht hervorgehobene überörtliche Verkehrsbedeutung des Verkehrszuges ergibt sich aus dem in Arbeit befindlichen Plan für eine "Umweltzone", die die Innenstadt von Dresden ab 2010 entsprechend den EU-Normen vor Luftbelastungen durch Feinstaub und Stickstoffdioxid schützen soll. Nach ersten Festlegungen sollte sie lediglich die Dresdner Neustadt umfassen. Aber laut Computersimulationen des Dresdner Umweltamtes würde eine solche Abgrenzung keinen wesentlichen Effekt bringen. Deshalb soll die Zone nach den jetzt in der Dresdner Regionalpresse veröffentlichten Karten nun auch die gesamte Altstadt einschließlich sämtlicher Brücken außer der Marienbrücke im Westen und der bereits im Bau befindlichen Waldschlösschenbrücke im Osten umfassen. Die damit unweigerlich verbundene Konsequenz aber ist, dass auf diese Brücken von da an der Verkehr von bis zu 29 000 zusätzlichen Kraftfahrzeugen täglich zukommt.

...

Da laut Zeitungsberichten außerdem an wichtigen Ausfallstraßen entlang der Trasse "Pförtner-Ampeln" für die Umweltzone Innenstadt erwogen werden, könnte sich der entstehende Verkehrsring zu einer Stauzone mitten in Wohngebieten entwickeln.

http://www.welt.de/welt_print/article20409...henbruecke.html
Mr_T
rofl.gif
chelys
Bis (vermutlich) heute war die Kamenzer Straße gesperrt. Das ist irgendwie ganz heimelig, wenn man als Fahrradfahrer und Fußgänger allein auf der Straße ist. Kein Lärm, kein Gestank, keine Angst vorm Überfahrenwerden. Sollte man mal für die Neustadt in Erwägung ziehen...
nur-meine
Zitat(chelys @ 28 May 2008, 11:35)
... keine Angst vorm Überfahrenwerden. ...
*


die meisten fahrradfahrer benehmen sich wie kamikaze-fahrer. da hab ich als autofahrer eher angst, dass da einer auf mein auto fällt und ich den fleck nicht mehr weg bekomme. sad.gif
Chris
@Niveau:
<polemik>Dann haben wenigsten die Brückenbefürworter Recht gehabt, indem sie sagten, dass die Brücke keine Ausweichstrecke für den Schwerlastverkehr der Autobahn wird</polemik>

Ob die Umweltzone ausreicht, wird sich zeigen. Man plant damit, dass auch noch weitere Flächen hinzukommen könnten.
Chris
ps: am 1. Juni ist Welterbetag. Da kann man das Dresdner Welterbe noch einmal in halbvoller Pracht erleben. Dieses Jahr zum vierten und vielleicht letzten Mal.
http://www.dresden.de/welterbetag
Am 31. Mai kann man noch die Welterbeparty am Theaterplatz erleben. Mit viel Musik.
Niveau
Am Montag zur täglichen Demo 16-18 Uhr außer Wochenende (einmal die Woche samstags wäre vielleicht sinnvoller) am grünen Gewölbe: Enthüllung der Skulptur "Der Aufschrei" des Hamburger Bildhauers P. O. Nau
Socres
am 2.6. ist socres tag, mit spenden und haufenweise musik... eigene birkenstocklatschen dürfen mitgebracht werden!
Chris
Will uns der Autor damit jetzt sagen, dass ein Socres völlig nutzlos und verzichtbar ist, oder das Gegenteil?
tingel
Damit es was zu erben gab, mußte jemand sterben... . Sinnfreie Beiträge schreiben ist so easy.
Padex
Zur morgigen Montags-Demo um 18.30 Uhr am Goldenen Reiter oder um 19 Uhr an der Frauenkirche wollen auch alle möglichen OB-Kandidaten anwesend sein!

Wie ein Redner (Dr. Sebastian Storz) gestern bei dem Welterbe-Festival erwähnt hat, sollte ein neuer OB die intellektuelle Fähigkeit haben, eine so großartige und kulturreiche Stadt zu führen... die wenigsten erfüllen diese Anforderungen...
Euronymus
Zitat(Chris @ 31 May 2008, 12:53)
Will uns der Autor damit jetzt sagen, dass ein Socres völlig nutzlos und verzichtbar ist, oder das Gegenteil?
*

Ne, der Socres will ein ausgeben!
Niveau
Weltkulturmarsch
Edle Ritter marschieren durch Deutschland !

Eine Gruppe Dresdner Welterben tritt am Montag einen "Weltkulturmarsch" von Dresden nach Berlin an.

Sie wollen nach eigenen Angaben stellvertretend für die rund 50.000 Unterzeichner des Bürgerbegehrens für einen Tunnel anstelle der Waldschlößchenbrücke in zwölf deutschen Städten über den drohenden Welterbe-Titelverlust in Dresden aufkären. Stationen sind Nürnberg, München, Stuttgart, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Essen, Hannover, Bremen, Hamburg, Lübeck und Leipzig. Für den 21. Juni ist die Ankunft in Berlin geplant.

"Die Dresdner Welterben wollen auf die Missstände in Dresden hinweisen und Sympathisanten für den Erhalt der Umwelt und des Welterbes der Menschheit mobilisieren", heißt es in einer gestern verbreiteten Mitteilung, "Dresden braucht - wie nach dem Krieg und nach der Flut 2002 - jetzt Hilfe: vor dem Welterbeverlust."
Sigurd
Hmm, ich glaube die destrigen Ergebnisse haben gezeigt, wofür die Dresdner plädieren, schließlich spricht sich Helma explizit für die Brücke aus!

P4wned! pinch.gif
Chris
Die kann eh nichts mehr daran ändern. Sie ist von der einen Seite durch den Stadtrat daran gebunden
gegen die Brücke zu sein und auf der anderen Seite muss sie auf die Entscheidung durch das
Regierungspräsidium warten um dann dagegen im Namen der Stadt zu klagen, sollte sie denn negativ
sein.

so what? Sie kann tausendmal persönlich für die Brücke sein, vertreten darf sie diese Meinung aber an
offizieller Stelle nicht.
Sigurd
Sieht das auch der "Otto-Normal-Wähler", der sich vielleicht nicht so sehr mit der Materie beschäftigt, sondern vielleicht aus Tradition oder persönlicher Sympathie o.ä. jemanden wählt?

So ists leider in meiner Heimat sad.gif
chelys
dem Wähler wird teilweise sogar suggeriert, dass der Betreffende für oder gegen die Brücke ist, ohne das Thema anzusprechen. Ich habe ein Plakat gesehen, auf dem ein Kind aus Legosteinen eine Brücke baut (mit den Elbwiesen im Hintergrund)... kann mich leider nicht mehr erinnern, welcher Kandidat das war
nur-meine
Zitat(chelys @ 09 Jun 2008, 12:39)
dem Wähler wird teilweise sogar suggeriert, dass der Betreffende für oder gegen die Brücke ist, ohne das Thema anzusprechen. Ich habe ein Plakat gesehen, auf dem ein Kind aus Legosteinen eine Brücke baut (mit den Elbwiesen im Hintergrund)... kann mich leider nicht mehr erinnern, welcher Kandidat das war
*


ich glaube fdb, aber was die damit sagen wollen weiss ich auch nicht.
Chris
dass jedes Kleinkind eine Brücke durchs Welterbe bauen kann, und die Dresdner sich nicht so haben
sollen biggrin.gif
Donald82
Sehr geehrte Damen und Herren,

am Mittwoch, den 18. Juni 2008, spricht die Bundeskanzlerin Merkel auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am Dr.-Külz-Ring/ Eingang Altmarktpassagen.

Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um sie erneut auf unser Welterbe-Anliegen aufmerksam zu machen. Am Rande der CDU-Veranstaltung werden wir uns daher mit einem großen Welterbe-Transparent aufstellen.

Frau Dr. Merkel muß Ihrer Verantwortung gerecht werden und sich für den Stop der Welterbe-Zerstörung in Dresden einsetzen.

Unser Auftreten wird unserem Anliegen entsprechend sein: kulturvoll, ruhig und freundlich. Wir werden die CDU-Veranstaltung nicht stören.
Treff: Mittwoch, 18. Juni 2008, 17.45 Uhr
Treffpunkt: vor dem Haus des Buches

Bitte kommen Sie zu unserer Aktion.

Hinweis: unsere nächste Welterbe-Demonstration ist am Montag, den 16. Juni 2008, beginnend 18.30 Uhr am Goldenen Reiter.

Mit freundlichen Grüßen

Achim Weber
Chris
Die Tragödie geht weiter. Wegen den Brückengegnern wird die Brücke nun noch teurer. Gestiegene
Preise von Beton und Stahl fordern einen zweistelligen Millionenbetrag. Außerdem verzögert sich der
ganze Bau um 4 Monate wegen den Umplanungen, die wegen der UNESCO vorgenommen wurden.
chelys
Welch Ironie, dass die Brückengegner jetzt auch mit ihrer Kostenrechnung Recht behalten, nach der die Brücke teurer als ein Tunnel sein soll lol.gif no.gif wacko.gif
Sigurd
...dauert nicht mehr lang und die Bundeswehr darf die Baustelle bewachen... ist doch logisch, dass die Brücke teurer wird... da wird randaliert, da werden Klagen auf den Weg gebracht und und und...

Daher finde ich das Vorgehen der Brückengegner in dieser Hinsicht ziemlich feige!

Imho gäbs das ganze vielleicht auch in Version 2.0 mit möglichen Tunnelgegnern rofl.gif
Ich glaub ich meld mich doch mal freiwillig zum Steine schleppen um die Brücke hochzuziehn!
Chris
Hä?
Abgesehen von dem einem Mal, wo Sand ins Getriebe geraten ist, gab es keine nennenswerte
Anschläge. Daraus jetzt ein Recht für dein Einsatz der Bundeswehr im Inneren abzuleiten übersteigt
sicher noch Schäubles kühnste Träume.
Sigurd
war ja auch nur ein Hirngespinst, welches ich übrigens schonmal geäußert habe...

im Übrigen verteuern Klagen und Protestaktionen, wie die von Robinwood den Bau auch, vor allem durch die dadurch entstehenden Verzögerungen
Chris
Ja, die 4h Bauverzögerung, die Robin Wood da rausgeholt hat, reißen es bei 4 Monaten Verzögerung
schon raus. Aber ich bin auch dafür, dass so sinnlose Klagen notorischen Quengelern und
Gegen-alles-Seiern verboten werden sollten. Für solche aussichtslosen Unterfangen haben wir als
Gemeinschaft einfach kein Geld mehr übrig. Wenn man bedenkt, dass man für einen zweistelligen
Millionenbetrag mindestens eine Dresdner Schule hätte renovieren können. Das hätte mehr gebracht.
Hot Doc
Wenn man ein komlett sinnloses (oder zumindest sehr zweifelhaftes) Projekt plant und durchzieht, ist es das normalste von der Welt, dass es den verdienten Gegenwind bekommt.
Wär der Nutzen so groß wie mancherorts behauptet und die Eingriffe so gering, wär der Widerstand bedeutend kleiner.
Ihr verwechselt Aktio und Reaktio! Wenn jemand in meinen Augen Mist baut, werde ich mich dagegen wehren. Wenn der Gemeinschaft das zu teuer ist, dann muss sie schauen, dass es möglichst vielen Leuten recht gemacht wird und eben auf verträglichere Lösungen setzen, Kompromissvorschläge gab es ja nun wirklich genug!
Chris
Nein, präventive Unterdrückung von sinnlosen Klagen würde allein in Deutschland Milliarden einsparen!
Was wir damit für die Bildung tun könnten. Keine Uni müsste mehr darben!
tingel
Ja! Und den Hunger in Afrika könnte man damit auch noch lindern!
komaa
... dann unterdrücken wir am besten gleich die freie Meinungsäußerung der Bürger. Kann schließlich nicht sein, dass dem etwas nicht passt, das ein oder mehrere Politiker zuvor ausgekungelt haben!
Chris
Und das zu Recht. Immerhin wurden die Politiker gewählt, um Entscheidungen für uns zu treffen. Wem
diese Entscheidungen nicht passen, der kann alle 4 Jahre sein Wahlrecht gebrauchen, um die
Entscheider zu ändern.
Und der Erfolg gibt der Demokratie Recht. Mittlerweile haben alle demokratischen Parteien den
Wählerwillen so gut erkannt, dass es 60% der Bürger gar nicht für nötig halten, eine Änderung
herbeizuführen, bzw. wären mit einer Änderung von SPD zu CDU oder umgekehrt zufrieden.
komaa
Und irgendwann mangelt es an Wählern, die überhaupt noch Einfluß nehmen wollen. Dann bleibt den Politikern nur noch, ihre Parteigenossen zu Wahl zu treiben und zu hoffen, dass sie die 5-Prozent-Wahlbeteiligung erreichen. Wobei, gibt es eine solche Regelung überhaupt? Aber ich schweife ab ...
Socres
Zitat(Sigurd @ 01 Aug 2008, 14:20)
Imho gäbs das ganze vielleicht auch in Version 2.0 mit möglichen Tunnelgegnern rofl.gif
Ich glaub ich meld mich doch mal freiwillig zum Steine schleppen um die Brücke hochzuziehn!
*

bitte mit mir abstimmen, ich mische den zement!
sodi
heute 19:00:

"Die Symbiose von Landschaft und Architektur - Dresden und das Elbtal als Gegenstand der Kunst"

aus der Vortragsreihe "Welterbe im Gespräch", Welterbezentrum Dresdner Elbtal
Donald82
Dresdner Elbtal ist Welterbe der UNESCO
»Ich blickte von dem hohen Ufer herab über das herrliche Elbtal, es lag da wie ein Gemälde von Claude Lorrain unter meinen Füßen - es schien mir wie eine Landschaft auf einem Teppich gestickt, grüne Fluren, Dörfer, ein breiter Strom, der sich schnell wendet, Dresden zu küssen, und hat er es geküßt, schnell wieder flieht - und der prächtige Kranz von Bergen, der den Teppich wie eine Arabeskenborde umschließt - und der reine blaue italische Himmel, der über die ganze Gegend schwebte...«


(Aus einem Brief des Dichters Heinrich von Kleist (1777-1811) an seine Schwester)









Die bis heute erhaltene Qualität des Dresdner Elbtals mit seinem harmonischen Zusammenklang von Natur und Architektur, von Stadt und Landschaft ist durch die UNESCO-Welterbekommision am 2. Juli 2004 in den Rang einer Welterbestätte erhoben worden.




Als sich entwickelnde Kulturlandschaft wurde das Elbtal Dresden zwischen Pillnitz und Übigau in einer Länge von 19,5 km und einer Fläche von 19,3 km² ausgezeichnet.


Damit wird das Bemühen der letzten 600 Jahre, die Stadt nicht gegen die natürlich gewachsene Landschaft und Natur, sondern in Respektierung des Naturraumes zu entwickeln, als in der Welt einzigartige Leistung anerkannt.
Das Elbtal Dresden in dieser Tradition behutsam und mit Anstand weiter zu entwickeln, ist die Aufgabe unserer und kommender Generationen.
abadd0n
Öffentliche Vorstellung und Erläuterung der Studie "Das Elbtal und die Dresdner Bürgerschaft".

Veranstalter: Bürgerinitiativen Welterbe Erhalten, Elbtunnel Dresden
Referenten: Prof. Karl Siegbert Rehberg (Lehrstuhl für soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie) und Diplom-Soziologe Götz Schneiderat (Lehrstuhl für Methoden der Emprischen Sozialforschung)

Zeit: Mittwoch 24. September, 19 Uhr
Ort: JohannStadthalle, Holbeinstraße 68

"Durch die repräsentative Umfrage wurde ermittelt, dass auch heute noch eine Mehrheit der Dresdner - bei Einhaltung bestimmter politischer Rahmenbedingungen - in einem Bürgerentscheid für einen Erhalt des Unesco Welterbes stimmen würden. Herr Rehberg wird die Ergebnisse der Studie und die methodischen Grundlagen derselben darstellen."

#abd, der gespannt ist, wann erste Selbsthilfegruppen Bürgerinitiativgeschädigter entstehen shiny.gif
Stormbreaker
Womit wir wieder bei Wahlfälschung wären.. Aber das hat ja eh alles keinen Zweck gegen die, weil sie unberechtigterweise viel zu mächtig sind. Demokratie gibt es eben nur auf Papier: Es macht die Leute produktiver, weil sie glauben, etwas bewegen zu können und rückt sie weiter fort aus der Apathie-Ecke.
Stormi
Sagt gerade der, der in der Schweiz lebt.
Stormbreaker
In der Schweiz wird auch alles nur inszeniert, genauso wie in Deutschland. ZB wiederholt sich aktuell die Geschichte mit der Strommarktliberalisierung oder die Sache mit der SPD und Linkspartei in ähnlicher Weise. Aktuell ganz in Mode in der Schweiz: Armeestories mit Samuel Schmid.. Soll den Blick der Bevölkerung vom Wesentlichen ablenken und ist alles bloß ein großes Theater.

Die Servus, Gruezi und Hallo Länder haben hier was die Polittheater angeht _verblüffende_ Ähnlichkeit!
Chris
Quatsch, weder gab es noch gibt es Wahlfälschung. Der Punkt ist einfach, dass zu dem Zeitpunkt der Abstimmung über die WSB man davon ausging, dass diese mit dem WKE vereinbar sei. War sie aber nicht. Man hat aber bis zum heutigen Zeitpunkt keinen erneuten Bürgerentscheid gestellt, das WKE zu erhalten und die Brücke dafür aufzugeben.

Ob dieser Fakt ausreicht um den Bürgerentscheid aufzuheben, darüber hätte man diskutieren können. Auch über einen neuen Bürgerentscheid. Aber dazu hat keiner genügend Mumm. Denn eigentlich fühlen sich die Brückengegner in ihrer Position ganz wohl, da sie so alles, was passiert auf die Brückenbefürworter schieben können, und denen geht es ähnlich. Nur kommt bei diesen noch die Angst hinzu, dass sich tatsächlich Mehrheiten für das WKE finden lassen. Wären sie sich ihrer Position so sicher, würden sie sofort für einen neuen Bürgerentscheid stimmen, der auch die nächsten drei Jahre Bauzeit der Brücke zementiert.

Und so gibt es statt direkter Demokratie nur demokratische Grabenkämpfe. Und das ist gut so.
Pampelina
Jede Stadt die sich entwickelt braucht eine neue Brücke .
Welterbe hin oder her ich binn dafür
komaa
Zitat(Pampelina @ 23 Sep 2008, 20:19)
Jede Stadt die sich entwickelt braucht eine neue Brücke .
*


verbuddel doch gleich die elbe. dann gibt es auch keinen stress bei der nächsten brückenidee ...
Magic_Peat
Zitat(komaa @ 23 Sep 2008, 20:27)
verbuddel doch gleich die elbe. dann gibt es auch keinen stress bei der nächsten brückenidee ...
*

Sehr sachlich!
Stormbreaker
Kann sein, dass der Bürgerentscheid zu einem für die Lobby und Politiker strategisch wichtigen Zeitpunkt gewählt worden ist. Ändert nichts an meiner Meinung zum Thema Stimmenfälschung, wenn auch weniger speziell was die WSB angeht.

Nicht jede Stadt, die sich entwickelt braucht eine Brücke, sondern nur jene, welche Flüsse haben und deren Population steigt. Die Bevölkerung Europas schrumpft ganz klar, Deutschland hat auch nur noch 80 Millionen Einwohner statt 82. Der Trend geht ganz klar weiter in diese Richtung!

Auf Dauer wird diese Brücke unnötig den Titel vertan haben: Menschen ziehen aus Ostdeutschland weg, die Bevölkerung schrumpft, eine neue Autobahn wurde gebaut, bald kommen die grünen Plaketten. Wozu dann noch die Brücke, wenn nicht ein Tunnel?
Pampelina
Zitat(Stormbreaker @ 23 Sep 2008, 20:44)
Kann sein, dass der Bürgerentscheid zu einem für die Lobby und Politiker strategisch wichtigen Zeitpunkt gewählt worden ist. Ändert nichts an meiner Meinung zum Thema Stimmenfälschung, wenn auch weniger speziell was die WSB angeht.

Nicht jede Stadt, die sich entwickelt braucht eine Brücke, sondern nur jene, welche Flüsse haben und deren Population steigt. Die Bevölkerung Europas schrumpft ganz klar, Deutschland hat auch nur noch 80 Millionen Einwohner statt 82. Der Trend geht ganz klar weiter in diese Richtung!

Auf Dauer wird diese Brücke unnötig den Titel vertan haben: Menschen ziehen aus Ostdeutschland weg, die Bevölkerung schrumpft, eine neue Autobahn wurde gebaut, bald kommen die grünen Plaketten. Wozu dann noch die Brücke, wenn nicht ein Tunnel?
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So kann nur einer reden der nicht für immer in Dresden wohnt oder bleiben will .Die Brücke in Pirna ist auch gebaut worden und es wurden nicht so viele Millionen in den Sand gesetzt pokey.gif
Mr_T
Zitat(Magic_Peat @ 23 Sep 2008, 20:38)
Sehr sachlich!
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Also in meinem Heimatort (Plauen) wurde auch ein kompletter Fluss unter der Stadt langgelegt. Der Postplatz dort heißt nicht umsonst "Tunnel". Ok, der ist natürlich kleiner, aber wenn autos und Platz und Teer und so in der Stadt so Geil sind, warum baut man dann keinen Tunnel für die Elbe? Da kann man dann tausende Quadratmeter Bauland für neue Altmarktgallerien, Parkhäuser oder Häuserzeilen nutzen. Nicht den obligatorischen Feigenblatt-park zu vergessen...
Stormbreaker
Zitat(Pampelina @ 23 Sep 2008, 20:49)
So kann nur einer reden der nicht für immer in Dresden wohnt oder bleiben will .Die Brücke in Pirna ist auch gebaut worden und es wurden nicht so viele Millionen in den Sand gesetzt pokey.gif
*

Na du denkst doch nicht im Ernst, dass sich normale Menschen, welche schonmal was Anderes sahen als, auf Dauer Ostdeutschland antun wollen, oder? Schließlich flüchten sie ja auch in Richtung Westen, Schweiz und Co.
Chris
Zitat(Stormbreaker @ 24 Sep 2008, 07:11)
Na du denkst doch nicht im Ernst, dass sich normale Menschen, welche schonmal was Anderes sahen als, auf Dauer Ostdeutschland antun wollen, oder? Schließlich flüchten sie ja auch in Richtung Westen, Schweiz und Co.
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Das hat aber nicht nur etwas damit zu tun, dass Dresden die Fehler wiederholt, die westdeutsche Städte in den 60igern/70igern begangen haben. Viel trägt auch das Lohnniveau bei, dass seit der Wende eher gefallen ist, als gestiegen.
komaa
Zitat(Pampelina)
Jede Stadt die sich entwickelt braucht eine neue Brücke .
Welterbe hin oder her ich binn dafür
So kann nur einer reden der nicht für immer in Dresden wohnt oder bleiben will .Die Brücke in Pirna ist auch gebaut worden und es wurden nicht so viele Millionen in den Sand gesetzt pokey.gif
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Immer wieder schön, diese Ansammlung an sinnentleerten Totschlagargumenten ...

Eine Stadt, die sich entwickelt, braucht also Brücken. Das ist in etwa so, als würde ich ohne weiteres Argument behaupten, eine sich entwickelnde Stadt braucht ein Kernkraftwerk, einen Transrapid oder einen Lolliverkaufsstand. An der Stelle kann dann jeder eine Objekt seiner Wahl einsetzen und fröhlich fordern. Begründen braucht keiner ... ist auch viel zu mühsam bei dieser vielschichtigen Diskussion. Braucht Dresden eine zusätzliche Elbquerung (an der Stelle seien nur die Stichworte Bevölkerungsentwicklung und Verkehrsprognosen genannt)? An welcher Stelle? Und darf es dann eine Brücke oder ein Tunnel sein? Das WKE kommt aus meiner Sicht erst bei letzterer Frage ins Spiel. Und wer es für verzichtbar hält, der sollte sich fragen warum Leipzig und Chemnitz samt dahinterliegendem Erzgebirge gerne ein solches wären.

Aber diese Vielschichtigkeit ernsthaft zu diskutieren, ist in Dresden nicht möglich. Denn die freuen sich, dass die Brücke gerade gebaut wird und wollen dies ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen. Die anderen fühlen sich in ihrer Rolle der Kulturbewahrer ebenfalls ganz wohl. Demokratische Kultur gilt insoweit, als dass der Mehrheitswille ohne Kompromisse durchgesetzt wird. Dass ein demokratisches Zusammenleben allerdings auch Kompromisse auf beiden Seiten erfordert, scheint in den letzten Jahren untergegangen zu sein. Angenommen, die in den nächsten Monaten zu erwartende Gerichtsentscheidung tendiert in Richtung Naturschutz tendiert, ich bin gespannt auf das Echo in der Öffentlichkeit.

Und zu guter letzt: Einen Gegner des Projekts zu diskreditieren, weil er nicht aus Dresden kommt oder für immer in ihr Leben möchte, ist für mich ein wunderschönes Beispiel für die häufig durchscheinende Borniertheit in dieser Diskussion. Aber vermutlich ist es auch genau das, was mich am öffentlichen Leben in Dresden stört und von dannen treibt. Darum sollte ich jetzt wohl besser ruhig sein ...
Stormi
Heute in der SZ:

"Nach dem Ausbau der Augsburger Straße bis 2010 wird ein Rückgang des Verkehrs erwartet. Nutzen derzeit täglich 2000 bis 4000 Fahrzeuge diese Verbindung, so werden es laut Verkehrsprognose der Stadt im Jahr 2020 zwischen 300 und 1200 sein. Als Hauptgrund wird die Entlastung durch die Waldschlößchenbrücke angegeben."
Chris
Kannst du da ein bisschen mehr zitieren. Aus dem Stadtplan wird nicht wirklich klar, warum gerade die WSB zu einer Entlastung einer ihrer Zufahrtsstraßen führen soll.
Des weiteren stimme ich komaa zu.
Stormi
Äh da steht tatsächlich nicht mehr drin. Sorry.
Stormi
SZ von heute:

"Bautzen - Das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat den Antrag für ein Bürgerbegehren über einen Tunnel statt der Waldschlößchenbrücke im UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal abgelehnt. Die Stadt sei nicht zur vorläufigen Zulassung des Bürgerbegehrens verpflichtet, heißt es in dem am Mittwoch in Bautzen bekanntgegebenen Beschluss.

Damit wurde eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Dresden vom 20. Mai (7 L 259/08) bestätigt. Der Stadtrat hatte sich für ein neues Votum ausgesprochen, gegen das der damals amtierende Oberbürgermeister sein Veto eingelegt hatte. Dem Elbtal droht mit Errichtung der Brücke die Aberkennung des UNESCO-Welterbetitels. (dpa)"



Silenzium
Btw: Ich war am Wochenende in Geiranger (Norwegen). Dort wird ziemlich häufig mit "World Heritage" geworben und die sind da sehr stolz drauf. Na gut, der Ort lebt ausschließlich vom Tourismus, aber man fragt man sich trotzdem, warum Dresden a) den Titel touristisch kaum nutzt und b) ihn so leichtfertig aufs Spiel setzt...