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Vollständige Version anzeigen: Waldschlösschenbrücke
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schildkroet
Zitat(silkwing @ 14 Aug 2007, 13:21)
Stimmt den Titel hat Dresden ja schon seit 2004.
*


Man hat sogar damals schon bei der UNESCO gewusst, dass die Brücke gebaut werden soll, da stand sogar schon fest, wo die Brücke geplant worden ist. Es war auch nicht die Rede von einer Fussgängerbrücke oder ähnlichem. Erst nach dem Bürgerentscheid hat man sich gedacht, dass man es doch nicht will.
Chris
Zitat(lausejunge @ 14 Aug 2007, 20:32)
Wie das? Der Förderbescheid ist doch nicht geändert worden, oder doch?
*

Hmm nee, doch nicht. Dachte in den 90% wären europäische Fördermittel mit drin, die 2006 ausgelaufen sind, aber es wurde scheinbar kein Antrag gestellt.

Fraglich ist, wie der Freistaat die 90% Förderhöhe ohne EU-Mittel erbringen kann, wenn doch die maximale Förderhöhe 75% beträgt.

@schildkroet:
richtig: man hat es bei der UNESCO damals gewusst (ob der Ort feststand ist nicht klar festzustellen)
richtig: es war nicht die Rede von einer Fussgängerbrücke, allerdings wurde gesagt, dass keine Hauptverkehrsachsen geplant sind. Angesichts einer geplanten Menge von gut 40.000 Autos pro Tag nicht von einer Hauptverkehrsachse zu sprechen ist ja wohl euphemistisch.
falsch: man hat sich auch schon vor dem Bürgerentscheid gedacht, dass man die Brücke nicht will. Man hat sogar 2004 Stadtratswahlkampf mit dem Thema WSB gemacht. Und dort haben die Brückengegner die Mehrheit bekommen. Erst im Streit um das Thema WSB, denn der Bürgerentscheid angefacht hatte, wurde für die Bürger und später auch für die UNESCO erkenntlich, dass eine Brücke, die für 60.000 Autos täglich ausgelegt ist, nicht die Nebenverkehrsachse darstellt, als die sie beschrieben wurde.
ulli
Zitat(schildkroet @ 14 Aug 2007, 22:54)
Man hat sogar damals schon bei der UNESCO gewusst, dass die Brücke gebaut werden soll, da stand sogar schon fest, wo die Brücke geplant worden ist. Es war auch nicht die Rede von einer Fussgängerbrücke oder ähnlichem. Erst nach dem Bürgerentscheid hat man sich gedacht, dass man es doch nicht will.
*


die unesco hat aber nicht gewusst, wo die brücke stehen soll. jedenfalls nicht zu dem zeitpunkt, als sie darüber entschieden haben, ob dresden wke wird. man kann doch nicht der unesco den fehler der anderen unterschieben. schuld ist icomos, aber auch die stadt und das land. icomos hat es falsch eingezeichnet und die stadt hat den fehler nicht berichtigt. achso das land hat es auch nicht getan. die unesco hat doch nicht zeit, sich überall persönlich umzutun. die müssen halt darauf vertrauen, was da kommt. und die unterlagen waren falsch. und da kommt das land wieder ins spiel. die die unterlagen halt nicht berichitigt haben, aber versteckt haben sie die brücke trotzdem.
es wird immer so getan, als könne das land ja gar nichts dafür. sie haben ja auf der ersten seite des antrags ausführlich beschrieben, was da gebaut werden soll. und die unesco hat es absichtlich verfälscht, damit sie die stadt linken können. ein komplott von anfang an. und weil die cdu die demokratie gepachtet haben (so haben sie versucht, das bürgerbegehren zu den sparkassen zu verhindern und als es trotzdem stattfand hat sich niemand von der regierung dafür interessiert und trotzdem ihr ding durchgezogen. weiterhin sperrt sich die cdu in dresden schon seit jahren dagegen, das quorum für bürgerbegehren in dresden runterzusetzen. daran ist ja auch das wobabegehren gescheitert.) sagen sie, dass das alles fehler der unesco sind. so macht man es sich einfach. ich habe noch nicht einen buschstaben eigenkritik gehört. aber die unesco. das sind samt und sonders brückengegner. die lassen sich einlullen von blobel usw.
also mir ist diese argumentation einfach nur schleierhaft. dresden will der nabel der welt sein, aber wenn die welt mal sagt, mit uns nicht, dann stehen wir über der welt. bei aller liebe zu dresden, aber das hasse ich. dies pure ignoranz. diese selbstverliebtheit. und diese obrigkeitsgläubigkeit. wir sind im 21 jahrhundert angekommen und august der starke ist seit über 200 jahren tot. das hat hier noch keiner mitbekommen. autofahren geht vor weltkulturerbe. komisch oder???
das ist die unesco und kein schmierentheater. im endeffekt interessiert es sie nicht, ob die brücke gebaut wird. sie sagen nur, dass die brücke das wke kostet. wenn dresden das will, dann bitte schön, aber das will ich nicht mit dem bürgerentscheid von 2005 beantwortet haben, sondern mit einem entscheid, der die fakten mit einbezieht.
im übrigen ist das regierungspräsidium vor gericht nur durchgekommen, weil deutschland die weltkulturerbekonvention nie in bundesrecht umgesetzt haben. hätten sie das gemacht, wäre es ein für alle mal vorbei mit der brücke. also eigentlich steht die unesco drüber, aber wir haben halt unsere hausaufgaben nicht gemacht. so viel zur demokratie.
Niveau
Wer Auswärtigen zeigen will, wie in Dresden ein Stau aussieht, kann das hier tun:

http://www.intermobil.org/doris/net/kfz/kfz_cam_auswahl.xml
yocheckit
Zitat(ulli @ 15 Aug 2007, 02:29)
die unesco hat aber nicht gewusst, wo die brücke stehen soll. jedenfalls nicht zu dem zeitpunkt, als sie darüber entschieden haben, ob dresden wke wird. man kann doch nicht der unesco den fehler der anderen  unterschieben. schuld ist icomos, aber auch die stadt und das land. icomos hat es falsch eingezeichnet und die stadt hat den fehler nicht berichtigt. achso das land hat es auch nicht getan. die unesco hat doch nicht zeit, sich überall persönlich umzutun. die müssen halt darauf vertrauen, was da kommt.
*
lol.gif anderes beispiel: wenn ich als einzelperson jetzt die UNESCO verkörpere und ebenfalls die 3 standbeine erziehung, wissenschaft und kultur besitze, die dabei mein einziges kapital sind, dann lass ich mir auch nicht ungesehen ein bild unterjubeln, dass ich dann auch noch als mein eigenes verkaufe..

ich denke eher, dass die UNESCO mal dringend über ihre vergabepolitik und eine prüfung der eigenen unabhängigkeit nachdenken sollte.
Chino
Zitat(Niveau @ 15 Aug 2007, 07:32)
Wer Auswärtigen zeigen will, wie in Dresden ein Stau aussieht, kann das hier tun:

http://www.intermobil.org/doris/net/kfz/kfz_cam_auswahl.xml
*

.. dazu muss man aber auch erst mal einen finden. biggrin.gif
schildkroet
Ich finde die Diskussion um das Weltkulturerbe sowieso sinnlos. Bringt das Touristen? Die wissen doch gar nichts davon. Und soweit ich weiß, bringt das wke auch keine Förderungen oder Ähnliches. Im Gegenteil. Durch den Verlust ist Dresden erst richtig im Gespräch. Das kurbelt den Tourismus an! smile.gif
lausejunge
Zitat(schildkroet @ 15 Aug 2007, 09:18)
Ich finde die Diskussion um das Weltkulturerbe sowieso sinnlos. Bringt das Touristen? Die wissen doch gar nichts davon. Und soweit ich weiß, bringt das wke auch keine Förderungen oder Ähnliches. Im Gegenteil. Durch den Verlust ist Dresden erst richtig im Gespräch. Das kurbelt den Tourismus an!  smile.gif

Immer das gleiche schlechte Argument. Was bringen uns z.B. Naturschutzgebiete? Warum schafft man sie dann nicht ab? Und, merkst Du was?
der.Mac
Zitat(lausejunge @ 15 Aug 2007, 09:24)
Immer das gleiche schlechte Argument. Was bringen uns z.B. Naturschutzgebiete? Warum schafft man sie dann nicht ab? Und, merkst Du was?

sh_merci.gif
lusch3
Zitat(lausejunge @ 15 Aug 2007, 09:24)
Immer das gleiche schlechte Argument. Was bringen uns z.B. Naturschutzgebiete? Warum schafft man sie dann nicht ab? Und, merkst Du was?
*

yes.gif
schildkroet
Zitat
Was bringen uns z.B. Naturschutzgebiete? Warum schafft man sie dann nicht ab? Und, merkst Du was?


Ja, ich merke, dass Du anscheinend keinen Unterschied zwischen Weltkulturerbe und Naturschutzgebiet kennst. Das Weltkulturerbe ist wie ein Prädikat, ein Naturschutzgebiet dagegen bringt Gesetze mit, da wird die Natur aktiv geschützt. Der Weltkulturerbe-Aufkleber schützt gar nix. Das bekommt man auch, wenn man dort eine neue Brücke bauen will
lausejunge
Zitat(schildkroet @ 15 Aug 2007, 10:59)
Ja, ich merke, dass Du anscheinend keinen Unterschied zwischen Weltkulturerbe und Naturschutzgebiet kennst. Das Weltkulturerbe ist wie ein Prädikat, ein Naturschutzgebiet dagegen bringt Gesetze mit, da wird die Natur aktiv geschützt. Der Weltkulturerbe-Aufkleber schützt gar nix. Das bekommt man auch, wenn man dort eine neue Brücke bauen will

no.gif no.gif no.gif

Der aktive Schutz ist genau das Ziel der Titelvergabe. Die BRD hat die Welterbekonvention unterschrieben und sich verpflichtet, den Schutz der Welterbestätten gesetzlich zu verankern.
Chris
Zitat(schildkroet @ 15 Aug 2007, 10:59)
Ja, ich merke, dass Du anscheinend keinen Unterschied zwischen Weltkulturerbe und Naturschutzgebiet kennst. Das Weltkulturerbe ist wie ein Prädikat, ein Naturschutzgebiet dagegen bringt Gesetze mit, da wird die Natur aktiv geschützt. Der Weltkulturerbe-Aufkleber schützt gar nix. Das bekommt man auch, wenn man dort eine neue Brücke bauen will
*

Richtig ist: es gibt einen Unterschied zwischen Weltkulturerbe und Naturschutzgebiet.
Richtig ist: das Weltkulturerbe bringt keine Gesetze in Deutschland mit sich.
Richtig ist: Der Aufkleber schützt gar nichts.
Falsch ist: Das WKE ist ein Prädikat.

Denn: eigentlich sollte das WKE bedeutent stärker durch nationale Gesetze geschützt sein, als ein Naturschutzgebiet. Während in einem Naturschutzgebiet z.B. Ausgleichsmöglichkeiten für vorgenommene (wichtige) Zerstörungen (z.B. einen Brückenbau) möglich sind, ist ein WKE in jedem Fall vor Zerstörung zu schützen.

Von der Auffassung und der Idee her sollte das WKE auf ungefähr einer Stufe wie die Menschenrechte stehen. Hier ist Deutschland sehr nachlässig und muss auf jeden Fall nachbessern. Man verspielt sonst den Ruf Deutschlands in der Welt sowie den Wert internationaler Abmachungen auf lokaler Ebene.

Demnächst entscheiden noch Dresdner Bürger, dass jeder Lausitzer, der sich nach Dresden traut als Sklave gehalten werden darf. Und es wäre wieder ein Akt direkter Demokratie, der unbedingt umgesetzt werden muss.
der.Mac
Zitat(schildkroet @ 15 Aug 2007, 10:59)
Ja, ich merke, dass Du anscheinend keinen Unterschied zwischen Weltkulturerbe und Naturschutzgebiet kennst. Das Weltkulturerbe ist wie ein Prädikat, ein Naturschutzgebiet dagegen bringt Gesetze mit, da wird die Natur aktiv geschützt. Der Weltkulturerbe-Aufkleber schützt gar nix. Das bekommt man auch, wenn man dort eine neue Brücke bauen will
*

[ ] schildkroet hat nachgedacht

Du machst es Dir recht einfach! Kennen tu ich den Unterschied. Die Frage ist, ob das OK so ist!

Prizipiell kann ich rein physikalisch sowohl ein WKE als auch ein NSG zerstören. Allein beim NSG wird (hoffentlich) vorher der Gesetzgeber eingreifen. Aber genau das ist das Problem. Sicherlich kann der Mensch ohne historisch bedeutende 'Areale' leben. Genauso kann er sicherlich auf einige Tier- und Planzenarten verzichten kann. Trotzdem ist das schäbig. So sollte es nicht sein!
Gizz
Zitat(Chris @ 15 Aug 2007, 02:10)

richtig: man hat es bei der UNESCO damals gewusst (ob der Ort feststand ist nicht klar festzustellen)
*


lies dir doch mal den antrag durch:
Zitat
...a final decision concerning number an location has not yet been taken, except for the Waldschlösschenbrücke (decision of the city council No. V2012-44-2002 from may 30th may2202)...


-> es ist eindeutig angegeben


desweiteren würde ich auch mal allen dringend anraten sich den antrag durchzulesen,
um zu wissen was eigentlich wke-schützenwürdig ist und wieviel prozent des 18 km langen wke-elbtals überhaupt überhaupt unter naturschutz steht (20%)
Däumelinchen
[attachmentid=14729]

nur mal am Rande, eh hier die Messer fliegen smile.gif
Chris
Zitat(Gizz @ 15 Aug 2007, 11:21)
-> es ist eindeutig angegeben
*

Für mich ist eine Namensnennung auch weiterhin keine eindeutige Ortsbeschreibung. Aber du bist ja der Verfechter des "Ortsnamen sprechen auch für Ortsunkundige eine deutliche Sprache, ohne dass man eine Karte braucht". Laut den Grünen ist im Antrag keine Karte beigelegt, bei der die Waldschlösschenbrücke erkennbar eingezeichnet ist.
Niveau
Wenn die Unesco nicht völlig inkompetent ist, hat sie von der Brücke gewusst.

Es ist aber egal, ob sie inkompetent ist, der Markenname Weltkulturerbe für den man nicht mal Amtsgebühren bezahlen muss ist gar nicht in Geld auszudrücken, der Wert kann immer weiter gesteigert werden, so als wären München an der Isar oder Berlin an der Spree Weltkulturerbe. Dagegen sehe ich kaum einen Nutzen in der Brücke:

http://www.intermobil.org/doris/net/kfz/kfz_cam_auswahl.xml

Wo ist wann Stau ? HIER: http://de.wikipedia.org/wiki/Braess-Paradoxon
Gizz
nein chris, dies ist einen zusammenfassung zu den standorten der brücken. (diese sagt dass von allen angegebenen möglichen brücken diese garantiert gebaut wird)
desweiteren ist dahinter ein aktenvermerk* angegeben. das ist ein völlig gebräuchliche methode um sich schreibarbeit zu sparen (bitte auch beachten, dass die sein antrag ist).

-> das ist wie ein link bei disskusionen in foren, nur dass hier der gutachten/beamte/jurist usw die pflicht hat, diesen bei der bewertung auch zu rate zu ziehen

edit:
und dies alles ist halt, "bei benutzung des gesunden menschverstand" wie lausejunge meint nicht zu erklären.

bei betrachtung des antrages scheint auch eher, dass die brücke für das wke nicht wichtig war (siehe wke würdige standorte) und der gutachter sie nicht vergessen sondern sie aus diesem grund aussen vor gelassen hat

edit2:
* und auch genau solche disskusionen bzgl. möglicher verwechslungen zu vermeiden -> eigentlich idiotensicher
schildkroet
Zitat
[ ] schildkroet hat nachgedacht
anstatt persönliche Diffamierungen loszulassen solltest Du nicht nur schreiben, sondern auch die Beiträge der anderen genau durchlesen

Zitat
Du machst es Dir recht einfach! Kennen tu ich den Unterschied. Die Frage ist, ob das OK so ist!

Prizipiell kann ich rein physikalisch sowohl ein WKE als auch ein NSG zerstören. Allein beim NSG wird (hoffentlich) vorher der Gesetzgeber eingreifen. Aber genau das ist das Problem. Sicherlich kann der Mensch ohne historisch bedeutende 'Areale' leben. Genauso kann er sicherlich auf einige Tier- und Planzenarten verzichten kann. Trotzdem ist das schäbig. So sollte es nicht sein!


Ich habe kein einziges mal behauptet, dass ich gegen oder für die Brücke bin, das hast Du hineininterpretiert. Ich habe lediglich behauptet, dass der Verlust des Weltkulturerbetitels einfach kaum eine Bedeutung hat, wie hier ja schon festgestellt wurde. Das bedeutet nicht, dass ich das gut heiße.
lusch3
wenn du meinst, dass es keine bedeutung hat, heißt das nicht im umkehrschluss, dass du das doof findest, sondern suggeriert viel mehr, dass du damit hochgradig einverstanden bist. soviel sollte dir bewusst sein.
schildkroet
Ähm... nein! tongue3.gif Warum sollte ich "hochgradig einverstanden" mit dem Weltkulturerbe sein? (Du verwendest irgendwie auch sehr sehr viele Kommas) Drück Dich doch mal unmissverständlicher aus, dann weiß ich auch, was Du mir sagen willst smile.gif
lusch3
okay...dann mal ohne viele kommata:

du findest den titel des weltkulturerbes doof. daraus kann man eher schließen, dass du die WSB toll findest, als dass du die brücke doof findest. soweit klar?

€: wort zuviel
Chris
@Gizz:
Der Antrag wurde von der Stadt geschrieben. Dass diese der WSB eine geringe Auswirkung bzw. Wichtigkeit für das WKE einräumt, war schon immer klar.

Interessant ist aber, dass als erster Punkt im Antrag bei den herrausragenden Punkte für das WKE genau diese Elbwiesen erwähnt werden (Seite 6-9). Man stellt heraus, dass sich dort seit 100 Jahren nicht viel verändert hat, und seit 1941 diese Gebiete einem Schutz unterworfen sind. Als letzter Punkt fügt man hinzu, dass seit 1987 der Landschaftsschutz gesetzlich bindend ist. Man verweist auch auf die romantische Einbindung des Wasserwerks Saloppe. Im Abschnitt zu den Plänen mit diesem Gebiet wird in keinster Weise darauf hingewiesen, dass man beschlossen hat, hier eine Brücke zu bauen.

Später wird bei der Behandlung des Preußischen Viertels der einzigartige Blick von ihm über die Elbe und zur Stadt hin gelobt. Auch hier fehlt bei den zukünftigen Plänen der Hinweis, dass man von dort aus eine Brücke über die Elbe ziehen möchte.

Auf Seite 56 erfährt man dann, dass es viele kritische Stimmen von Dresdnern bei Bauprojekten wie Autobahn nach Prag, Erweiterung der Königsbrücker, VW-Manufaktur und WSB gab. Man erfährt sogar, dass viele der heutigen Kritiker sich schon zu DDR-Zeiten für den Erhalt und gegen die Zerstörung vieler historischer Quartiere in Dresden eingesetzt haben. Viele Dresdner setzen sich sehr ideell und ehrenamtlich für den Erhalt von Natur und Landschaft ein.

Ab Seite 64 erfährt der geneigte Leser, wie genau die vorher genannten Schutzgesetze Anwendung finden. Besonders hervorgehoben als wichtig für das Elbtal wird das SächsBO, dass unpassende Bauwerke verhindert und das Erscheinungsbild von Siedlungen und Landschaften schützt.

Seite 73 zeigt auf, dass der Dresdner Stadtrat unter den staatlichen Organisationen für Naturschutz steht, diese also Vorhaben der Stadt verhindern dürfen. Weiterhin wird erwähnt, dass sich die Stadt dem Freistaat und dieser dem Bundesland unterordnen muss.

Seite 81 beschreibt den Landnutzungsplan. Hier wird angegeben, dass keine Hauptverkehrsadern in der Elberegion geplant sind, die Landschaft oder Stadtsilouette beinflussen würden. In diesem Zusammenhang wird die WSB als beschlossene Sache erwähnt.

Seite 85 referenziert einen Bebauungsplan in der Dresdner Altstadt für das Festivalgelände links und rechts des Brückenkopfes der WSB.

Auf Seite 90 wird wieder bekräftigt, dass auch die in großem Maßstab geöffneten Landschaften des Elbetals erhalten werden. Das Käthe-Kollwitz-Ufer wird sogar in seinem Erhalt finanziell durch das sächsische Ministerium für Ackerbau und Umwelt unterstützt (S.92).

Man kommt auf vorrangigen Aufgaben der Stadtentwicklung in den betroffenen Gebieten zu sprechen (S.98). Die WSB wird dabei wiederum nicht erwähnt. Eine Seite später wird angemerkt, dass durch Störung der Landschaft durch Brückenbauten ein Entwicklungsdruck besteht (als Beispiel wird die WSB angeführt). Man denkt aber nicht daran in den Gebieten mehr zu entwicklen als die Brücken.

Als man dann auf die vorbeugenden Maßnahmen bei Naturkatastrophen eingeht, muss man nicht erwähnen, dass künftige Brücken höher als bisherige angelegt werden müssen, um Hochwassersicherheit gewährleisten zu können.

Im Anhang befinden sich Bilder, die auch die Stelle der WSB zeigen, bzw. Blicke von dort. Auch eine kurze Beschreibung des Projektes WSB findet sich dort. Nicht anliegend sind der Bebauungsplan für den Brückenkopf und der Stadtratsbeschluss, auf den verwiesen wurde (@Gizz: man kann ja gerne auf etwas verweisen um Schreibarbeit zu sparen, dann sollte man aber auch den Verweis beilegen.)

Im Plan (S.133 im PDF!) ist zwar eine Bebauung am Brückenkopf der WSB ausgewiesen, aber nicht die WSB.

Auf Seite 142 im PDF! steht noch einmal die Aussage, dass keine Verkehrsadern im WKE Gebiet geplant sind, obwohl die Möglichkeit für neue Brücken besteht. Wiederum kein Verweis auf die WSB. Dieser Abschnitt scheint durch den Freistaat Sachsen geschrieben worden zu sein.

Die ICOMOS selbst gibt (wie bekannt) (S.143 im PDF!) an, dass die Brücke 5 Kilometer flussabwärts gebaut werden soll. Man spricht von einem schlanken und niedrigen Profil um die Auswirkungen auf die Landschaft gering zu halten.
(Das Blaue Wunder befindet sich ca. 5 km aufwärts vom Zentrum befindet. Da hier aber die Leute von der ICOMOS selbst gesagt haben, dass sie das so geschrieben haben, mit bestem Wissen und Gewissen scheinen die Informationen, die sie erhalten haben, wohl etwas unrichtig gewesen zu sein).





Also ich kann auch bei näherer Betrachtung des Antrages nicht erkennen, wie die Brücke ausreichend deutlich gemacht wurde. Das bezieht sich nur darauf, wie die einzelnen Teile des WKE im Antrag dargestellt werden und nicht auf meine persönliche Wichtung der WSB.
Gizz
dann lies bitte nochmal was ich geschrieben habe und besonders auf den aktenvermerk achten (steht unter geplante bauwerke)

desweiteren zitiere ich dich selbst:
Zitat(Chris @ 10 Aug 2007, 14:35)
... Die Stadt hat sich nicht mit korrekten Daten zur WSB beworben. Die Daten wurden komprimiert, wichtige Fakten wie Höhe, Breite, Zufahrtswege zwecks der Lesbarkeit weggelassen. Das und noch mehr findet man in der Pressemitteilung der Grünen oder persönlich im von der UNESCO! zur Verfügung gestellten Originalantrag (Achtung sehr groß - 24 MB!!!)...
*

-> anscheinend war sogar laut deinen quellen klar, wo und dass die wsb gebaut wird

weitere punkte:
1)-> es gilt nicht was du da sehen willst, sondern was in den internationalen verfahren gefordert wird (und das wurde auch geliefert)

2.)-> es macht auch keinen sinn bauwerke anzugben die nicht in dem 18km elbtal liegen

3.)-> dann nochmal welche sehenswürdigkeiten als "wke-würdig gelten" (die dann unter elbtal zusammengefasst werden)


wenn du meinst, ich liege immer noch falsch und du weiter die mär der falschen/fehlenden/unzureichenden angaben zur waldschlösschenbrücke im antrag aufrechterhalten willst, kann ich das wohl auch nicht ändern, sondern bitte dich (wie lausejunge) dich an die icosmos und deren gutachter zu wenden und deine sache vorzutragen
schildkroet
Zitat(lusch3 @ 15 Aug 2007, 15:03)
okay...dann mal ohne viele kommata:

du findest den titel des weltkulturerbes doof. daraus kann man eher schließen, dass du die WSB toll findest, als dass du die brücke doof findest. soweit klar?
*


Nein, warum sollte man soetwas daraus schliessen? Ist jemand, der gegen Rechtsradikale ist, automatisch für Einwanderung? Nunja, habe eigentlich keine Lust mehr mich zu streiten. Back to topic ;-) Ich finde die Brücke doof. Jetzt ist's raus. Bäume und Wiesen sind Bauwerken vorzuziehen, es sei denn, die Bauwerke werden wirklich dringend gebraucht.
lausejunge
Zitat(Gizz @ 15 Aug 2007, 15:34)

-> anscheinend war sogar laut deinen quellen klar, wo und dass die wsb gebaut wird

weitere punkte:
1)-> es gilt nicht was du da sehen willst, sondern was in den internationalen verfahren gefordert wird (und das wurde auch geliefert)


Entscheidend ist eins: es konnte der UNESCO nicht klar sein, dass die Brücke einen derart schädigenden Charakter haben würde. Als dahingehend von außen Bedenken an sie herangetragen wurden, gab die Stadt sowohl das Aachener Gutachten als auch eine Visualisierung der Architekten in Auftrag. Mit bekanntem Ergebnis.

Aachen: irreversibler und schädigender Eingriff
Architekten: Ergebnis unbekannt, da von der Stadt mit dem Hinweis "Das ist nicht das was wir bauen wollen" (Was denn dann!?) bis heute unter Verschluss.

Die Stadt und das Land haben in der Bewerbung alles dafür getan, dass die WIRKUNG, nicht die Brücke an sich, verdeckt werden. Nun bekommen wir alle die Quittung dafür.
Chris
Zitat(Gizz @ 15 Aug 2007, 15:34)
dann lies bitte nochmal was ich geschrieben habe und besonders auf den aktenvermerk achten (steht unter geplante bauwerke)

Lieb bitte nochmal was ich geschrieben habe.
Zitat
desweiteren zitiere ich dich selbst:
-> anscheinend war sogar laut deinen quellen klar, wo und dass die wsb gebaut wird

Weder in meinem Zitat, noch in meinen Quellen ist vom Standort der WSB die Rede. Vielmehr schreiben die Grünen:
Zitat
Dieser [der Komprimierung zum Zweck der Lesbarkeit] fielen sowohl Lageplan, Bauwerkskizzen, aber auch sämtliche Anbindungen der Brücke, wie Tunnel von 1,2 km Länge, Zufahrten, plangleiche Wender, Rampen und dgl. zum Opfer.


Zitat
1)-> es gilt nicht was du da sehen willst, sondern was in den internationalen verfahren gefordert wird (und das wurde auch geliefert)

Im Verfahren war eine Bewerbung für das WKE gefordert und wurde geliefert. Insoweit richtig. Die Fakten zur Beurteilung der WSB in seinem vollen Glanz waren aber nicht ausreichend (Warum: siehe weiter unten).
Zitat
2.)-> es macht auch keinen sinn bauwerke anzugben die nicht in dem 18km elbtal liegen

Das muss nicht unbedingt so sein. Als Beispiel soll die Strelasundbrücke (Rügenbrücke) dienen. Diese liegt zwar außerhalb des WKE Stralsund, wurde aber dennoch in Abstimmung mit der UNESCO erbaut, da das Bauwerk die historische Innenstadt überragt und von dort aus auch wahrgenommen werden kann.
Zitat
3.)->  dann nochmal welche sehenswürdigkeiten als "wke-würdig gelten" (die dann unter elbtal zusammengefasst werden)

Ja lies bitte den Antrag ab Seite 6. Dort werden explizit auch die Elbwiesen am Käthe-Kollwitz-Ufer erwähnt und somit in das WKE mit eingeschlossen.
Zitat
wenn du meinst, ich liege immer noch falsch und du weiter die mär der falschen/fehlenden/unzureichenden angaben zur waldschlösschenbrücke im antrag aufrechterhalten willst, kann ich das wohl auch nicht ändern, sondern bitte dich (wie lausejunge) dich an die icosmos und deren gutachter zu wenden und deine sache vorzutragen
*

Das ist keine Mär, die UNESCO selbst hat eingesehen, dass die Angaben unzureichend waren und hat deshalb auch das Gutachten der RTHW Aachen angefordert. Damit kann man als bewiesen ansehen, dass die beigebrachten Informationen im Antrag nicht der Bedeutung des Bauwerkes für das WKE gerecht wurden (auch welchen Gründen auch immer).
Chris
Zitat(Gizz @ 15 Aug 2007, 11:21)
desweiteren würde ich auch mal allen dringend anraten sich den antrag durchzulesen,
um zu wissen was eigentlich wke-schützenwürdig ist und wieviel prozent des 18 km langen wke-elbtals überhaupt überhaupt unter naturschutz steht (20%)
*

Ganz vergessen hier explizit zu antworten:
Ich würde dir raten:
a) du nimmst deinen eigenen Rat ernst
b) du liest meine Zusammenfassung mit Markierungen in Bezug auf die WSB (no facts has been harmed during the creation)

Genau die Gebiete, die die Waldschlößchenbrücke betrifft sind nämlich unter Naturschutz gestellt. Was auch im Antrag explizit erwähnt wird (also, dass dort der Naturschutz greift, und nicht, dass dort eine Brücke gebaut werden soll).

\edit:
Verbesserung: die Gebiete der Waldschlößchenbrücke sind unter Landschaftsschutz gestellt. Zusammen mit Denkmalschutz und anderen Schutzgesetzen dürften gut 95% des WKE unter ein sächsisches Schutzgesetz fallen.
Gizz
Zitat(Chris @ 15 Aug 2007, 16:07)
Das muss nicht unbedingt so sein. Als Beispiel soll die Strelasundbrücke (Rügenbrücke) dienen. Diese liegt zwar außerhalb des WKE Stralsund, wurde aber dennoch in Abstimmung mit der UNESCO erbaut, da das Bauwerk die historische Innenstadt überragt und von dort aus auch wahrgenommen werden kann. 


jap zum glück war unser prof. mitverantwortlicher eben jener brücke, und was der erzählt hat klang anders.
das problem war das gleiche wie bei der wsb und daran hat er uns auch das verfahren und lösungswege erklärt
-> aber trotzdem gutes beispiel dass es geht, wenn man an beiden seiten in die selbe richtung zieht

übrigens anstatt eines unpraktikablen tunnels wurde dort von den kritiker eine doppelstockbrücke gefordert und die tieren, die gestört wurden waren zugvögel (hatte auch einen baustopp erbracht)


Zitat(Chris @ 15 Aug 2007, 16:07)
Das ist keine Mär, die UNESCO selbst hat eingesehen, dass die Angaben unzureichend waren und hat deshalb auch das Gutachten der RTHW Aachen angefordert. Damit kann man als bewiesen ansehen, dass die beigebrachten Informationen im Antrag nicht der Bedeutung des Bauwerkes für das WKE gerecht wurden (auch welchen Gründen auch immer).


wie gesagt, sag nicht mir das sondern der icosmos
abgesehen davon hat wohl jenes aachener gutachten vorallem die erhöhung der gradiente bemängelt.
nur der witz an der sache ist, auch eine neue wke-gerechte brücke unterliegt den gleichen anforderung bzgl der höhe.


und warum die daten korrekt und vollständig waren hab ich jetzt schon 3 mal erklärt (-> icosmos) rolleyes.gif

edit:
und dir sogar die stelle gezeigt, wo alles verfahrenstechnisch abgesichert wurde

-> und ja es ist eine mär
ulli
Zitat(schildkroet @ 15 Aug 2007, 13:04)
Ich habe kein einziges mal behauptet, dass ich gegen oder für die Brücke bin, das hast Du hineininterpretiert. Ich habe lediglich behauptet, dass der Verlust des Weltkulturerbetitels einfach kaum eine Bedeutung hat, wie hier ja schon festgestellt wurde. Das bedeutet nicht, dass ich das gut heiße.
*


aber genau das ist ja die argumentation der brückenbauer. das wke brauchen wir nicht. die ganze welt findet uns auch so geil und wird uns deswegen überschwemmen. und keiner weiß, dass wir jetzt das wke haben und später mal gehabt haben. es gibt sogar leute aus der cdu, die da sagen, dass die leute kommen werden, um sich die brücke anzuschauen, denn nachdem dresden das wke los ist, ist es deswegen erst richtig bekannt. das ist krank.

das meine ich mit ignoranz der dresdner. wir sind der nabel der welt, all eyes on dresden, aber die welt interessiert uns nicht. dazu sind wir ja sachsen.

wenn wir die weltkulturerbekonvention nicht beachten, was sollen wir dann noch beachten müssen?

noch was. wenn das wke weg ist, dann kann auch wieder anderes ins tal gebaut werden und ich wette, dass es innerhalb kürzester zeit baupläne im elbtal geben wird, die jetzt unmöglich sind. wer ghet die wette ein? wetteinsatz ist ne tüte gummibären.
lausejunge
Zitat(Gizz @ 15 Aug 2007, 16:30)
und warum die daten korrekt und vollständig waren hab ich jetzt schon 3 mal erklärt (-> icosmos)


Die ICOMOS hat lediglich bestätigt, dass ihr alle Fakten vorlagen. Das bestreitet auch niemand. Die Fakten sind auch im Antrag zu finden. Entscheidend ist hier aber die Wertung und Wichtung der Fakten. Hier gab es, wie in der Aufbereitung von Chris bestens belegt, erhebliche Mängel. Diese Mängel wiederum wurden durch das Aachener Gutachten bestätigt.
Gizz
nein das hat sie eben !!!nicht!!!

die gutachter der icosmos haben konkret und im wortlaut bestätigt das alle benötigten daten vorlagen.


-> aber ich seh schon das bringt nichts

bleibt ihr bei eurer meinung, ich halte mich an die gutachter yeahrite.gif

edit:
oder gegenfrage, wenn eure kausalkette stimmen sollte, wie ist dann eine "wke-gerechte" brücke möglich? auch insbesondere unter betrachtung des natur- und wkeschutzes, der in diesem bereich herschen soll.
Chris
Zitat(Gizz @ 15 Aug 2007, 17:04)
nein das hat sie eben !!!nicht!!!

die gutachter der icosmos haben konkret und im wortlaut bestätigt das alle benötigten daten vorlagen.

Wie jetzt?
Also bei Wikipedia steht, wie du ja zitiert hast, dass die ICOMOS für das Informationsdefizit zuständig war.
Hat jetzt die ICOMOS bestätigt, dass sie zwar alle Fakten vorliegend hatten, aber diese im WKE Antrag nicht gewürdigt wurden oder hat die ICOMOS bestätigt, dass alle vorliegenden Fakten im Antrag korrekt aufgenommen waren?
Zitat
oder gegenfrage, wenn eure kausalkette stimmen sollte, wie ist dann eine "wke-gerechte" brücke möglich? auch insbesondere unter betrachtung des natur- und wkeschutzes, der in diesem bereich herschen soll.
*

Weder die eine noch die andere Kausalkette nimmt irgendeinen Einfluss darauf, ob es eine wke-gerechte Brücke geben kann.

@zweites Gutachten:
nein, es wurde eher als Hauptpunkt die Zerschneidung des Raumes bemängelt.
Gizz
jetzt mal im ernst, willst du mich veräppeln?

icosmos hat die informationen, die sie brauchte alle ausreichend bekommen, diese aber laut aussage der unesco im nachinein nicht nicht richtig weitergegeben.

-> da liegt jetzt der ungeklärte knackpunkt
abgesehen davon, deine aussage sie wüsste bis zum gutachten der tu aachen von nichts lässt sich nicht plausibel erklären (insbesonderen wegen des medienrummels um und vor dem bürgerentscheid)

-> nächster knackpunkt:
das sichtgutachten (übrigens der gleiche punkt warum am rügendamm das wke wackelte) sagt, dass etwas mit "der sicht" nicht stimmt (ist auch die offizielle begründung), womit wir bei deinem nächstem punkt wären, deiner kausalkette der letzten posts:
du liest den antrag folgendermaßen: " dass an jener stelle wegen naturschutz und wke keine brücke/gebäude gebaut werden darf"

-> widerspricht der ->wke gerechten brücke<-
-> und nirgends wird erwähnt, aufgrund dass die aberkennung aufgrund von naturschutzbestimmungen erfolgt (deswegen auch der kniff mit dem nicht "ausreichendem beachten" der fledermäusen)

und noch am rande, deine aussage:
Zitat
nein, es wurde eher als Hauptpunkt die Zerschneidung des Raumes bemängelt.


-> widerspricht auch eine kompromiss-brückenlösung (dazu hatte ich aber auch schon was gesagt)


edit:
aber nochmal wenn du probleme mit den aussagen der gutachter hast, wende dich bitte an sie
Chris
Zitat(Gizz @ 15 Aug 2007, 19:22)
icosmos hat die informationen, die sie brauchte alle ausreichend bekommen, diese aber laut aussage der unesco im nachinein nicht nicht richtig weitergegeben.

Das war meine Frage. Die Frage die sich halt stellt ist, wie die ICOMOS angesichts einer 4 spurigen Brücke mit 40.000 Autos pro Tag (soviel wie auch über die Carolabrücke fahren), dass keine Hauptverkehrsader durch das WKE geplant ist, und dem ganzen so gut wie keine Würdigung zukommen lässt, obwohl exponierte Teile des WKE deutlich dadurch beeinträchtigt sind (bei einem neuen Haus anstelle der Plattenbauhotels am Elbufer könnten wir uns sicher darüber streiten, ob die äußere Wirkung eine Beeinträchtigung darstellt, aber bei einer Brücke ist diese Beeinträchtigung klar gegeben).
Zitat
-> da liegt jetzt der ungeklärte knackpunkt
abgesehen davon, deine aussage sie wüsste bis zum gutachten der tu aachen von nichts lässt sich nicht plausibel erklären (insbesonderen wegen des medienrummels um und vor dem bürgerentscheid)

Meine Aussage war nicht, dass die UNESCO nichts von der Brücke wusste. Meine Aussage war, dass die WEKommission die Auswirkungen der Brücke für das WKE nicht einschätzen könnte. Und das lässt sich klar an dem Antrag erkennen. Und der Medienrummel um den Bürgerentscheid war ein lokaler Furz, da damals das WKE gar nicht zur Debatte stand. Unwahrscheinlich, dass überhaupt jemand außerhalb Deutschlands das überhaupt mitbekommen hat.
Zitat
-> nächster knackpunkt:
das sichtgutachten (übrigens der gleiche punkt warum am rügendamm das wke wackelte) sagt, dass etwas mit "der sicht" nicht stimmt (ist auch die offizielle begründung), womit wir bei deinem nächstem punkt wären, deiner kausalkette der letzten posts:
du liest den antrag folgendermaßen: " dass an jener stelle wegen naturschutz und wke keine brücke/gebäude gebaut werden darf"

Genau, es stimmte etwas mit der Sicht nicht. Die vorliegenden Visualisierungen des Bauvorhabens waren nicht ausreichend. Das neue Gutachten kommt dann zu der Überzeugung, dass wichtige Ansichten des WKEs durch die Brücke gestört werden. Und es ist Aufgabe des WKEs auch das Aussehen zu schützen. Aber es ist nicht nur Aufgabe des WKEs. Auch Natur- und Landschaftsschutzgesetz, aber besonders das SächsBO haben zur Aufgabe das Aussehen zu schützen. Liest man den Antrag, so ist klar der Tenor zu erkennen, dass die sächsischen Gesetze das Aussehen der Elbwiesen schützen. Im Ganzen kann man also die Ausführungen schlüssig zusammenfassen mit: "an dieser Stelle darf wegen Naturschutz keine Brücke/Gebäude gebaut werden."
Zitat
-> widerspricht der ->wke gerechten brücke<-

Du sagst selbst, dass das WKE 18 Kilometer lang ist. Innerhalb dieser 18 Kilometer gibt es Stellen, an denen man durchaus sagen kann, eine Brücke fällt nicht weiter ins Gewicht (bei entsprechendem Bau). Von daher muss man grundsätzlich sagen, dass eine Brücke auch mit dem WKE vereinbar ist. Ob sie natürlich an der Stelle der WSB mit dem WKE verträglich ist, ist eine ganz andere Frage. Meiner Meinung nach wäre sie dort nicht mal mit den sächsischen Schutzgesetzen verträglich, aber wenn man sich mit dem Gesetz auskennt, findet man immer eine Möglichkeit eine 4 spurige Trasse quer durch ein Naturschutzgebiet zu zimmern (entsprechende Ersatzausweisungen zur Vergrößerung des Naturschutzgebietes an anderer Stelle z.B.). Da aber eine Brücke in diesem Naturschutzgebiet der UNESCO bestenfalls als Möglichkeit für eine Brücke bekannt war (siehe Antrag), bestand zum damaligen Zeitpunkt keine Veranlassung gegen die Brücke vorzugehen. Denn jedes entsprechende Bauprojekt muss seperat der UNESCO angezeigt werden.

Zitat
-> und nirgends wird erwähnt, aufgrund dass die aberkennung aufgrund von naturschutzbestimmungen erfolgt (deswegen auch der kniff mit dem nicht "ausreichendem beachten" der fledermäusen)

Die Aberkennung erfolgt aufgrund Nichteinhaltens der Bedingungen für das WKE. Lediglich entstand aus dem Antrag der Eindruck, dass das Elbtal eigentlich (auch den Ansprüchen des WKE) genügend durch die sächsischen Schutzbestimmungen geschützt sei. Genau das ist aber eben auch eine Vorbedingung für das WKE, dass man ausweist, dass alles Mögliche getan wird, um das WKE zu schützen und dieser Schutz ausreichend ist.
Wenn wir uns erinnern gab es einige Klagen eben aufgrund des Naturschutzgebietes gegen diese Brücke, die aber allesamt von den Gerichten abgeschmettert wurden.

Zitat
und noch am rande, deine aussage:
-> widerspricht auch eine kompromiss-brückenlösung (dazu hatte ich aber auch schon was gesagt)

Ja, meiner Meinung nach entspricht auch eine Kompromiss-Brückenlösung an dieser Stelle weiterhin dem WKE. Das Angebot das die UNESCO gemacht hat, sich auf einen Kompromiss einzulassen, ist ein sehr sehr gutgemeintes Angebot, das vielleicht den Politikern hier die Augen öffnen hätte sollen, dass das WKE nicht etwas Böses, sondern etwas Gutes für ALLE Menschen ist.

Zitat
aber nochmal wenn du probleme mit den aussagen der gutachter hast, wende dich bitte an sie
*

Und du wendest dich bitte an die UNESCO, wenn du Probleme mit dem Antrag und dessen Auslegung hast.
Niveau
Laut Webcam kann die Carolabrücke GANZ LOCKER MIT SEHR VIEL RESERVE das Zehnfache des Jetzigen bewältigen über 24h gesehen.

Über die WS-Brücke selber können 65.000 Autos am Tag fahren.

Wird das normalverteilt berechnet oder gehen die davon aus, was theoretisch machbar ist.

Ich denke mal Ersteres.
Gizz
chris könntest du bitte genau sagen, was du jetzt willst?

und übrigens die aussagen, dass die kompromisslösung nichts weiter als bauernfang ist, stammt nicht von mir sondern von jenem prof der auch die von dir gelobte rügendammbrücke realisiert hat.
Chris
Es ist ganz einfach:

Die Aussage mit der beim Bürgerentscheid 2005 für die Brücke geworben wurde, nämlich, dass diese WKE-konform sei (und darüberhinaus schon von der UNESCO abgesegnet), ist falsch.

PS:
Interessant ist auch die Aussage von Herrn Prof. Fastenrath, dass eine Wiederholung des Bürgerentscheids ausgeschlossen ist, "da durch Vorhaben, die den Schutz eines der UNESCO-Welterbekonvention unterliegenen Kulturgutes missachten, gesetzwidrige Ziele verfolgt würden"(Wikipedia).
Sprich, wir müssten eigentlich alles tun, um den Bürgerentscheid von 2005 nicht umzusetzen, da er auch gesetzwidrige Ziele verfolgt, dies aber bei der Abstimmung nicht bekannt war.
Gizz
yup im nachhinein ist sie falsch, trotzdem bleibt die unesco die erklärung immer noch schuldig, warum sie nichts davon gewusst haben soll. (das kannst du auch nicht erklären)

und die kritischen punkten weshalb die aktuelle wsb nicht konform sein soll (sichtgutachten), treffen immer noch auf den kompromissvorschlag zu.

und unabhängig davon, was ich oder du davon hälst:
->wenn das nicht vernünftig erklärt werden kann, wird es wohl kaum bewegung in der sache geben
schildkroet
Zitat(Niveau @ 16 Aug 2007, 02:33)
Laut Webcam kann die Carolabrücke GANZ LOCKER MIT SEHR VIEL RESERVE das Zehnfache des Jetzigen bewältigen über 24h gesehen.
*


Hat Dir das die Webcam an Deinem Laptop geflüstert? 2000 Autos mehr pro Stunde und auf der Brücke ist vom Pirnaischen bis zum Albertplatz stau... normalverteilt shifty.gif
Chris
Zitat(Gizz @ 16 Aug 2007, 10:27)
yup im nachhinein ist sie falsch, trotzdem bleibt die unesco die erklärung immer noch schuldig, warum sie nichts davon gewusst haben soll. (das kannst du auch nicht erklären)
*

Die einzige Erklärung, die fehlt ist, warum die ICOMOS die fehlenden Daten im Antrag nicht ergänzt, bemängelt oder in ihrer Bewertung miteinbezogen hat. Dass die UNESCO das Ausmaß der WSB nicht erfassen konnte, lässt sich leicht durch den Antrag erklären.
Gizz
weil ich dir schon den satz gezeigt habe, warum die icosmos das eben nicht behaupten kann wink.gif

edit: und der "schwarze peter" eben an ihr hängen bleibt
Chris
Man kann sicher von der ICOMOS erwarten, dass sie die Unterlagen zusammensucht, auf die im Antrag referenziert wurde. Man kann aber sicher nicht erwarten, dass die Mitglieder der Welterbekommission jeder einzeln bei der Stadt Dresden nach diesem Stadtratsbeschluss fragt, um ihn nachzulesen. Wenn er nicht im Antrag mit angehängt ist, dann wird er von den Mitgliedern der Kommission auch nicht gelesen. In diesem Fall müssen sie auf das Urteil der ICOMOS vertrauen, was ja wohl auch gemacht wird.

Damit bleibt auch zu Recht der schwarze Peter bei der ICOMOS hängen. Denn diese hat diesen Stadtratsbeschluss und alle sonstigen Fakten mit "5 Kilometer flussabwärts" und als nicht relevant für das WKE bewertet.
Gizz
doch genau das kann man und es ist auch die pflicht eines gutachters dem nachzugehen

es geht hier nicht um verbraucherschutz etc... hier und im allgemeinen muss alles juristisch einwandfrei sein, damit man etwas machen/behaupten kann
-> siehe gerichtsurteil zu den fledermäusen (im prinzip auch lächerlich) aber rein formal nun mal einwandfrei

und auf dieser ebenen, ob das nun schön ist oder nicht läuft alles ab.
Chris
Zitat(Gizz @ 16 Aug 2007, 12:21)
doch genau das kann man und es ist auch die pflicht eines gutachters dem nachzugehen
*

Der Gutachter ist die ICOMOS, der Entscheider die UNESCO. Versteh leider dein Problem nicht, da wir beide das selbe sagen. Außer du willst den Entscheidern bei UNESCO andichten, dass sie selbst gutachten sollen.
Gizz
yup hab nicht ordentlich gelesen.

-> hab nicht mitbekommen, dass zu zwischenzeitlich kurz von der kommision redest.
Chris
Gibt es eigentlich seit der Entlastungen durch die A17 und der Sanierungsmöglichkeit des Blauen Wunder überhaupt noch Gründe, die für die Waldschlößchenbrücke sprechen?
(außer der Bindewirkung des Bürgerentscheides)

Und nein, ich will keine Gründe dagegen hören, dass man das Geld besser anlegen, oder einen Tunnel bauen könnte, etc. , wissen wir ja schon. Ich will nur hören, was die WSB für Vorteile bringt.
abadd0n
Zitat(Chris @ 17 Aug 2007, 08:42)
Ich will nur hören, was die WSB für Vorteile bringt.
*

Man könnte dort den Fluss überqueren! harhar.gif

abd@schildbürger
Sowjet
Bei Regen kann man sich endlich auch beim Waldschlösschen an der Elbe unterstellen. >.<
gfx-shaman
ich haette einen ca 5 minuten kuerzeren arbeitsweg biggrin.gif
Niveau
Man könnte sich auf die Brücke stellen und Touristen zeigen: Hier war das Welterbe.
Gizz
oder wie auch schon visualisiert durch den erhöhten standort einen noch besseren blick auf die altstadt von dd haben wink.gif
ulli
es gäbe einen neuen platz für unfälle in dresden und damit für stau. einfach auf jemanden auffahren und dann quer stelllen

man kann von oben in den fluss spucken.

es wird im stadtrat nicht mehr darüber diskutiert, ob man vielleicht doch der jugendhilfe eine bessere
stellung im haushalt geben will. dann ist ja wenigstens kein geld mehr da.

es werden ein oder zwei dauerhafte jobs geschaffen. irgendwohin muss ja das geld für die instandsetzung gehen.
ulli
das letzte argument zählt nicht. denn es gehen auch ein paar jobs im wke büro in dresden verloren.
Chris
Das ist jetzt alles nichts, wofür ich 130 Millionen Euro ausgeben würde .. ihr?
ulli
Zitat(Chris @ 17 Aug 2007, 12:03)
Das ist jetzt alles nichts, wofür ich 130 Millionen Euro ausgeben würde .. ihr?
*


hier geht es doch schon lang nicht mehr ums geld. hier will eine kaste ein monstrum bauen, damit sie es endlich durchbekommen haben. und gleichzeitig wird man das wke los. also ich kann mir durchaus vorstellen, dass 130 millionen für die peanuts sind.
gfx-shaman
chris: schalt mal deinen ironiedetektor an wink.gif
MKC
Man kann allen Joggern und Fahrradfahrern auf den Kopf spucken, die murmeln "Früher war es hier irgendwie ruhiger, schöner und sauberer", und das werden einige sein! biggrin.gif
Niveau
Die CDU-Stadtratsfraktion erwägt nach eigenen Angaben von heute einen nochmaligen Bürgerentscheid.
Hot Doc
Wann kapiert Dresden eigentlich endlich, dass die Brücke (oder wirds doch n Tunnel) - außer vielleicht 4 Minuten weniger Fahrzeit in die Arbeit für ungefähr 300 Leute, nichts, nicht aber auch garnichts bringt außer noch mehr Verkehr, noch mehr Lärm, noch mehr Umweltbelastung und noch mehr laufende Kosten???

Aber der Transrapid muß ja auch gebaut werden, damit dem Edmund sein aufgeblasener Sack nicht zusammenfällt...
Chris
Im Gegensatz zu der WSB bringt der Transrapid aber deutlich mehr, als nur eine Fahrtzeitverkürzung. Dort schaut die ganze Welt darauf, wie deutsche Technologie auch in Deutschland eine gute Figur macht, und langfristig werden auch andere als die Chinesen bei uns den Transrapid ordern (spätestens dann, wenn sie wirklich einmal vom Münchner Flughafen nach München mit dem Transrapid gefahren sind). Gut zugegeben, man hätte den Transrapid auf einer besseren Strecke bauen können, aber immerhin wird er gebaut.

Über Dresden wird nur mal wieder die ganze Welt lachen, weil Betonköpfe durchgesetzt haben, dass eines der anerkannten heutigen Weltwunder zerstört wurde.
marco
Zitat(Chris @ 25 Aug 2007, 14:42)
Über Dresden wird nur mal wieder die ganze Welt lachen, weil Betonköpfe durchgesetzt haben, dass eines der anerkannten heutigen Weltwunder zerstört wurde.
*

du weißt schon, dass es ein unterschied ist, zwischen der aberkennung eines sinnlosen titels und der wirklichen zerstörung, die so nicht stattfindet bzw. stattfinden wird...

wenn es noch einen bürgerentscheid geben sollte, dann wird die brücke garantiert ni gebaut, da die gegner die unwissenden mit scheinheiligen kontraargumenten eingelullt haben...
und da man mit sicherheit sagen kann, dass fast die hälfte das wählt, was sie irgendwoher empohlen bekommen haben, werden diese lallis dagegen stimmen, weil dieser titel [ironie]das beste ist, was dresden jemals geschehen ist und das darf man ja nicht aufgeben...[/ironie]
Chris
Ja. Zum Glück gibt es noch die Wissenden, die einfach wissen, dass ein Weltkulturerbe nur ein Titel ist, dass Kultur in dem Wort Weltkulturerbe nur davon kommt, dass auch die Welt mit drinsteckt und auf der bauen wir ja schon seit tausenden Jahren Kultur an. Und Erbe bedeutet auch nicht weiteres, als dass sich einige Politiker (die zu den Unwissenden gehören) sich die Taschen mit dem Geld von längst Verblichenen vollstopfen.

Und die Wissenden wissen auch, dass jedes neue Bauwerk nicht etwa die Natur zerstört sondern geradezu selber Natur ist, so wie auch schon der Mensch ein Teil der Natur ist. Denn Natur kann auch nur selber wieder Natur schaffen und nichts Unnatürliches. Und darüber hinaus wissen die Wissenden auch, dass die Architekten der Neunziger Jahre mit ihrem Wiederaufbau- und Überall-Beton-hingieß-Fimmel die geilsten Architekten waren, die jemals geboren wurden und werden.

Nur eins wissen die Wissenden leider nicht. Wie man denn den Unwissenden begreifbar machen sollte, dass die WSB doch so viel mehr ist als die 4 Minuten Verkürzung für die 300 ach halt, die sind ja schon eingetreten durch die neue Autobahn.
JoSchu
Zitat(Chris @ 25 Aug 2007, 14:42)
Über Dresden wird nur mal wieder die ganze Welt lachen, weil Betonköpfe durchgesetzt haben, dass eines der anerkannten heutigen Weltwunder zerstört wurde.
*

Oh, jetzt ist es schon ein Weltwunder. Sehr amüsante Diskussion. lol.gif
Chris
Zitat(JoSchu @ 25 Aug 2007, 17:46)
Oh, jetzt ist es schon ein Weltwunder. Sehr amüsante Diskussion.  lol.gif
*


Erster Satz im Weltwunder-Artikel:
Zitat
Weltwunder oder Die Sieben Weltwunder waren bereits in der Antike eine Auflistung besonderer Bauwerke oder Standbilder.

Also im Grunde vergleichbar mit dem, was die WKEs heute sind (nur dass wir uns darüber hinaus zu ihrem Schutze verpflichtet haben). Nicht umsonst wird unter "siehe auch" auch auf die WKE-Liste verwiesen.

Aber man kann sich auch über rein formale Kriterien lustig machen, wie z.B. die Namensgebung.

Bitte: Nachdenken statt Hirn essen!
trebor
Heute wieder (3.9.07) Demonstration für den Erhalt des Welterbes

18:30 Start am Goldener Reiter zum Neumarkt
19:00 Kundgebung am Neumarkt

Der Elbtunnel als Alternative und vernünftiger Kompromiss.
>>> Spot: "Schlecht geträumt“ – Von Konrad Schöller

http://www.polylux.net/dresden/filmspot/fl...reck_klein.html
Hot Doc
Ich bin dabei. Obwohl ich auch den Elbtunnel für Schwachsinn halte. Hier wird viel zu viel Geld rausgeschmissen, für ein Problem, das nicht existiert! ...und - noch viel schlimmer - durch einen solchen Bau der Verkehr in Dresden auch noch zunimmt.
ulli
Zitat(Hot Doc @ 03 Sep 2007, 18:10)
Ich bin dabei. Obwohl ich auch den Elbtunnel für Schwachsinn halte. Hier wird viel zu viel Geld rausgeschmissen, für ein Problem, das nicht existiert! ...und - noch viel schlimmer - durch einen solchen Bau der Verkehr in Dresden auch noch zunimmt.
*

richtig
ulli
mal wieder was neues von der wsb. diesmal aus dem sz-online angebot.

Zitat(ulli @ 03 Sep 2007, 18:29)
Brückenbau weiter auf Eis

Das sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen hat den umstrittenen Brückenbau im Unesco-Welterbe Dresdner Elbtal weiter auf Eis gelegt.

Dresden - Das Gericht lehnte am Freitag einen Antrag des Freistaates ab. Dieser wollte, dass die aufschiebende Wirkung eines Urteils des Verwaltungsgerichts Dresden ausgesetzt wird, bis das Oberverwaltungsgericht über eine Beschwerde dagegen entschieden hat. Das Verwaltungsgericht hatte das Bauprojekt am 9. August wegen einer vom Aussterben bedrohten Fledermausart gestoppt. Vor Abschluss des Beschwerdeverfahrens dürfe nicht mit dem Bau begonnen werden, hieß es. Eine Entscheidung ergehe „spätestens im Oktober“, sagte ein OVG-Sprecher. Entsteht die Waldschlößchenbrücke wie geplant, will die Unesco dem Dresdner Elbtal den erst 2004 erhaltenen Welterbestatus aberkennen.

Der OVG-Senat sah keine Gründe, den Beschluss des Dresdner Gerichts auszusetzen. Weder sei dieser offensichtlich fehlerhaft noch eine Aussetzung deshalb dringend geboten, weil sonst schwere nicht wieder gut zu machende Nachteile eintreten würden, begründeten sie. Die Erfolgsaussichten des Beschwerdeverfahrens seien derzeit offen. Es könne nicht davon ausgegangen werden, dass der angegriffene Beschluss des Verwaltungsgerichts rechtsfehlerhaft sei. Zudem drohten Freistaat und Stadt durch eine weitere Verzögerung von wenigen Wochen keine unzumutbaren und nicht mehr rückgängig zu machenden Nachteile.

Wegen des Bauprojekts hatte das Unesco-Welterbe-Komitee die Flusslandschaft 2006 auf die Rote Liste der gefährdeten Stätten gesetzt. Das Gremium stellte Deutschland Ende Juni eine letztes Ultimatum bis zum 1. Oktober für die Vorlage von Alternativen zur Waldschlößchenbrücke. Das Verwaltungsgericht hatte das Projekt kurz vor Baubeginn gestoppt, da es Belange der vom Aussterben bedrohten Fledermausart Kleine Hufeisennase bei der Planung nicht ausreichend gewürdigt sah. Die Klagen stammten von Naturschutzverbänden. Das Regierungspräsidium legte Beschwerde ein und beantragte, die aufschiebende Wirkung des Urteils für die Dauer des Beschwerdeverfahrens auszusetzen. (dpa)
*

Hot Doc
bild kann nicht angezeigt werden
Niveau
Der Deutsche Brückenbaupreis 2008 wird am 10.März 2008 in Dresden vergeben. Für den zum zweiten Mal ausgeschriebenen Wettbewerb reichten Planer und Bauherren 42 Brücken aus Deutschland ein, teilten Bundesingenieurkammer und Verband Beratender Ingenieure als Auslober gestern in Berlin mit. Darunter seien 20 Straßen- und Eisenbahnbrücken sowie 22 Fuß- und Radwegbrücken. Die Preisverleihung ist beim 18. Dresdner Brückenbausymposium geplant, zu dem rund 1000 Teilnehmer erwartet werden. Der Veranstaltungsort ist ein wenig pikant, aber ich habe mich dennoch um den Preis beworben und bin vor allem letztes Wochenende fertig geworden.
ulli
Zitat(Niveau @ 21 Sep 2007, 23:24)
Der Deutsche Brückenbaupreis 2008 wird am 10.März 2008 in Dresden vergeben. Für den zum zweiten Mal ausgeschriebenen Wettbewerb reichten Planer und Bauherren 42 Brücken aus Deutschland ein, teilten Bundesingenieurkammer und Verband Beratender Ingenieure als Auslober gestern in Berlin mit. Darunter seien 20 Straßen- und Eisenbahnbrücken sowie 22 Fuß- und Radwegbrücken. Die Preisverleihung ist beim 18. Dresdner Brückenbausymposium geplant, zu dem rund 1000 Teilnehmer erwartet werden. Der Veranstaltungsort ist ein wenig pikant, aber ich habe mich dennoch um den Preis beworben und bin vor allem letztes Wochenende fertig geworden.
*

zu wenig beton, das reicht nicht für den preis.
Niveau
Transparenter Frosch gezüchtet

Japanische Wissenschaftler haben es geschafft, erstmals einen fast durchsichtigen Frosch zu züchten.

Die neue Froschart soll in der Forschung eingesetzt werden, zum Beispiel als bedrohte Tierart.
Chris
Du bist früher in der Schule auch immer durch Deutschaufsätze mit der Begründung "Thema verfehlt" gefallen?

Zumindest steht hier nirgends, dass man jetzt auch durchsichtigen Beton für die WSB gezüchtet hat.
Chris
Milbradt lenkt im Brückenstreik ein. Entgegen seiner bisherigen Aussage ist der Welterbetitel doch nicht verzichtbar (aus der SächsZ).
Hot Doc
Hab ich heut auch gelesen, aber nur die Überschrift...weiß jemand mehr?
Chris
Baubeginn bleibt weiter wie geplant nach Abschmetterung der Klage der Fledermausliebhaber. Milbradt möchte nur einige kosmetische Änderungen vornehmen, wie andere Beleuchtung und schmalere Pfeiler, aber nichts, was eine erneute Planfeststellung zur Folge hätte. Laut Aussagen der SächsZ. hat Milbradt einen neuen PR-Berater.
Gizz
desweiteren:

- dass diese "pläne" wahrscheinlich nur pr sind (denn sie ändert nichts bzgl der einwänden der unesco)
-erklärungsversuch warum die unesco das ulitmatum (1.Oktober) zur vorlage eines alternativentwurfes ohne konsequenzen hat verstreichen lassen (kommentar war in etwa: "beim verlaufen des ganzen, hat sich auch die unesco nicht mit ruhm bekleckert, da sie ihre einwände erst nach dem bürgerentscheid eingebracht hat")

-> jetzt wartet die unesco bis sich dresden mit einer entgültigen entscheidung "meldet"
Hot Doc
Es ist ja nicht so, dass die UNESCO dahockt und nur auf eine Entscheidung aus Dresden wartet.
Ich gehe mal davon aus, dass die Anfang Oktober die Beobachtung von der Entwicklung in Dresen intern abgeschlossen haben und auf der nächsten Versammlung über die WKE-Stätte Elbtal entscheiden werden. Passiert da jetzt noch was wirklich wichtiges, werden sie die Bewertung neu vornehmen.
Meiner Ansicht nach erwartet die UNESCO, dass man als Bittsteller (Dresden/Sachsen wollten das WKE und haben Jahre dafür gekämpft!) mit dem nötigen Respekt gegenüber der Institution und dem Titel agiert. Aber das ist anscheinend für die Machtgeilen profilneurotischen Provinzpolitiker hier zu viel verlangt. Da gibts bei einigen noch viel nachzuholen im Fach "Politik und Diplomatie", da reichen 17 Jahre anscheinend nicht immer aus.
Chris
laut SächsZ. entscheidet die UNESCO bei der nächsten Versammlung (also 2008) über den Verbleib auf der Liste.
Der Architekt plant übrigens schon um ... "Veränderungen sind immer möglich" sagte er.
Gizz
Zitat(Hot Doc @ 19 Oct 2007, 13:53)
Es ist ja nicht so, dass die UNESCO dahockt und nur auf eine Entscheidung aus Dresden wartet.


aber das war im prinzip das fazit des artikels zum laufenden verfahren.
ulli
ich würde wetten, dass da was ganz anderes hintersteht.
das gericht hat sicherlich schon durchblicken lassen, dass sie nicht einfach den bau anordnen können, da die eu-gesetze nicht so leicht auszuhebeln sind. also geht die bindefrist des bürgerentscheides die elbe hinunter und sie wird nicht gebaut. daher wird jetzt erstmal geschaut, wie weit man gehen kann, damit man die brücke doch noch bekommt. milbradt gibt sich geläutert, aber nur minimal, aber jetzt wird er der kompromissler der welt.
interessant bei dieser veranstaltung war, dass niemand von der stadt dabei war. hätte er es doch mal öffentlich in der gegenwart des ob gesagt, das wäre spannend.

gut, ich wette, dass es so oder so ähnlich passiert und setze eine tüt gummibärchen, wer setzt dagegen?
yocheckit
ich versteh deine aussage nicht.. der bürgerentscheid geht die elbe hinunter aber man schaut wie weit man gehen kann, damit sie doch kommt? blink.gif
Chris
Gemeint war wohl eher, wie weit man gehen muss. Es scheint relativ klar zu sein, dass nach dem Auslaufen des Bürgentscheides die Brücke auf jeden Fall welterbekonform sein muss, damit sie gebaut werden kann. Etwas anderes wäre in einem erneuten Bürgerentscheid oder Stadtratsentscheidung nicht mehrheitsfähig.
ulli
Zitat(yocheckit @ 23 Oct 2007, 17:33)
ich versteh deine aussage nicht.. der bürgerentscheid geht die elbe hinunter aber man schaut wie weit man gehen kann, damit sie doch kommt? blink.gif
*


also der bürgerentscheid hatte keine bindewirkung mehr, wenn das gericht nicht die sofortige bebauung anordnet. die umplanungen dauern zu lang. milbradt will sich nun absichern. er will die brücke und sucht sich verbündete. ob ein neuer bürgerentscheid noch mal durchgeht ist fraglich. also macht er ein bißchen auf kompromiss und holt sich zustimmung. aber so richtig auf kompromiss macht er ja gar nicht. er spricht eher davon kleinigkeiten zu verändern, aber nichts substanzielles.

also der typ will die brücke um jeden preis. die unesco ist ihm schnuppe, aber jetzt muss er sie mal ins feld führen, damit er ein bißchen abgesichert. und wenn es wie chris scrieb nur erbekonform geht, dann will er trotzdem so wenig wie möglich verändern.

die cdu will diese brücke, wahrscheinlich wissen sie selber nicht mehr warum, aber sie wollen gewinnen und die vormachtstellung halten.

entschuldigt mein konfuses schreiben.
ulli
hab ich doch glatt was vergessen: die wette steht noch.
justmy2cents
Waldschlösschenbrücke darf gebaut werden

Zitat
Der umstrittene Bau der geplanten Waldschlösschenbrücke im Unesco-Welterbe Dresdner Elbtal kann unter Auflagen beginnen. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen hat den verhängten Baustopp aufgehoben. Sachsens Kulturministerin fordert weiter eine "politische Lösung".

...
Niveau
Allerdings erließen die Richter eine Geschwindigkeitsauflage. So darf der Verkehr auf der Brücke in den Nachtzeiten zwischen April und Oktober nur mit 30 Stundenkilometern über die Brücke rollen, um die Kollisionsgefahr zwischen Autos und Fledermaus zu minimieren.

Zur Einhaltung des Tempolimits sollen zwei Geschwindigkeitsmessstellen auf der Brücke installiert werden, legte das Gericht fest.
Hot Doc
Da bin ich mal gespannt, ob die Gegner es schaffen, die Brücke bis Februar zu verhindern...ich denke mal die geforderten Planungen dauern schon seine Zeit und über Weihnachten wird auch keiner arbeiten wollen...und was die UNESCO zu den geplanten Änderungen sagt ist auch noch nicht klar...
FAZIT: Es bleibt spannend!

Gibts eigentlich gegen dieses Urteil noch ne Einspruchsmöglichkeit???
caprice
Zitat(Niveau @ 14 Nov 2007, 15:01)
Zur Einhaltung des Tempolimits sollen zwei Geschwindigkeitsmessstellen auf der Brücke installiert werden, legte das Gericht fest.
*

Das spült wieder Geld in die Kasse yes.gif .
Socres
lol die fledermäuse fliegen doch eh weiträumig um die brücke drumherum .oO

ich fang am wochenede jedenfalls an mit Gorefist das fundament zu gießen...

(und ringsherum ne fledermausflak aufzubauen)
Niveau
Das Sächsische Verwaltungsgericht hat den Baustopp aufgehoben, aber hohe Auflagen beschlossen, die erst jetzt nach und nach durchsickern.

Schwangere, die von einer Ultraschalluntersuchung kommen, dürfen die Brücke nicht befahren, um die Fledermäuse nicht zu brüskieren.

Das Bauwerk muss mit einer zusätzlichen Protestspur für die Fahrzeuge der Brückenbaugegner ausgestattet werden.

Außerdem soll am Fuß der Brücke ein Fledermausfriedhof geschaffen werden. Darüber hinaus verpflichtet sich die sächsische Regierung, ein Mahnmal mit einem acht Meter hohen Reiterstandbild von Wolfgang Thierse zu errichten.

Es trägt die Aufschrift: "Hier verprasste die Stadt Dresden ihr Weltkulturerbe".
123
Zitat(Niveau @ 16 Nov 2007, 21:10)
Das Sächsische Verwaltungsgericht hat den Baustopp aufgehoben, aber hohe Auflagen beschlossen, die erst jetzt nach und nach durchsickern.

Schwangere, die von einer Ultraschalluntersuchung kommen, dürfen die Brücke nicht befahren, um die Fledermäuse nicht zu brüskieren.

Das Bauwerk muss mit einer zusätzlichen Protestspur für die Fahrzeuge der Brückenbaugegner ausgestattet werden.

Außerdem soll am Fuß der Brücke ein Fledermausfriedhof geschaffen werden. Darüber hinaus verpflichtet sich die sächsische Regierung, ein Mahnmal mit einem acht Meter hohen Reiterstandbild von Wolfgang Thierse zu errichten.

Es trägt die Aufschrift: "Hier verprasste die Stadt Dresden ihr Weltkulturerbe".
*

das können doch unmöglich alle Auflagen sein biggrin.gif
Niveau
Es sieht genauso aus wie 2000, nur dass der Bagger diesmal auf der anderen Elbseite seine symbolischen Arbeiten durchführt. Foto geklaut bei SZ Online.
Hot Doc
Was für ein politischer Kindergarten!!!
Kagge MC
Komiker Olaf Schubert zum Thema,
ob Dresden als erste Stadt der Welt den Welterbe-Titel aufgeben soll:



Demo für Tunnel statt Welterbe-Verlust: So, 25. Nov, 16.30 Uhr @ Frauenkirche

Info hier
Niveau
Protest und gemeinsames Musizieren mit den Bauarbeitern. mehr bei der SZ
Du bist wider die Lehrerin Du Jaqueline.
Niveau
"Dumm baut gut." http://www.zeit.de/2007/48/Dresden-Waldschloesschenbruecke

Dresdens Brückeneuphoriker lassen sich nicht aufhalten: Die Bürger werden weiter belogen und Tunnel-Alternativen werden weiter verschwiegen.

Im Land des Fortschritts, in der Stadt der Vergangenheit, auf der Wiese der Alternativlosigkeit steht ein kleiner gelber Bagger und schaufelt ein Loch.

Ein kleiner Bagger. Wie ein zorniges Tier aus Metall, das sich in eine friedliche Landschaft verbeißt. Wie das letzte Schlachtross des Technikzeitalters im aussichtslosen Kampf gegen Natur und Kultur.

Die Sachwalter des autogerechten Bauens, die seit Jahrzehnten unsere Verkehrsprobleme zu lösen vorgeben, indem sie immer mehr Verkehr erzeugen, haben einen großen symbolischen Triumph errungen.

Ausgerechnet in Dresden, der Hochburg des Denkmalschutzes, haben sie ein Monument der rücksichtslosen Modernisierung durchgesetzt.

Wachstumswahn im schrumpfenden Ostdeutschland. Was Walter Ulbricht nicht geschafft hat, wurde per Volksentscheid für die Arnold Vaatz Gedächnisbrücke nun doch Realität. Die Frauenkirche wirkt banal.

Wo der Euro nicht mehr richtig rollt, wird künstlich Bewegung erzeugt. Denn das sind die großen Ängste der Brückeneuphoriker: vom Fortschritt abgehängt zu werden. Im Grünen Gewölbe hocken zu bleiben.

Es ist ja noch nicht annähernd publik geworden, wie Politiker in der Causa Waldschlösschenbrücke die öffentliche Meinung beeinflussten, Informationen zurückhielten, Alternativen unterschlugen und bei den Sachsen in der Stadt und im Umland den Eindruck erweckten, Dresden brauche unbedingt eine neunte Brücke.

Da kamen komplizierte Unterquerungsmethoden vor, die nur bei Meeresarmen oder enormen Flussbreiten wie etwa am Hamburger Hafen beim 100 Jahre alten Tunnel sinnvoll sind. Man schraubte die Betriebskostenprognose künstlich nach oben (von realistischen 300000 Euro jährlich auf irrwitzige zwei Millionen). Und 2005 beim Bürgerentscheid stellte man schließlich nur noch die Frage: Sind Sie für den Bau der unescogeprüften Brücke?

Norman Foster und Santiago Calatrava lehnten eine Einladung zur Dresdner Perspektivenwerkstatt ab, mit der Begründung, sie wollten sich nicht an der Zerstörung des Weltkulturerbes beteiligen.

Und was tun unterdessen die Dresdner? Sie baggern als Erstes ein Loch, das nur für eine Brücke nötig wäre. Tatsachen schaffen, Wahlmöglichkeiten ausschließen: So lautet noch immer die Devise. Denn es sind bereits über 20000 Unterschriften für einen neuen Bürgerentscheid gesammelt, und der alte läuft Ende Februar 2008 aus. Da wird es mal wieder Zeit, die mündigen Bürger in die Irre zu leiten. Die CDU überschwemmt momentan die Stadt mit Desinformationsflyern.

Weil er ein viel flacheres Gefälle habe, würden die Zufahrtswege extrem verlängert, wäre der Abriss von sechs frisch sanierten Villen erforderlich und das Ganze 100 Millionen Euro teurer als die Brücke. Das ist die einzige »Alternative«, die eine Regierungspartei in diesem Lande ihren Wählern zukommen lässt, damit sie »frei« entscheiden können. Der Infostand der Bürgerinitiativen im Waldschlösschenpavillon wurde schon vor Wochen amtlich untersagt, mit der Begründung, es bestünde kein öffentliches Interesse mehr an Information.

Nun durchschauen immer mehr Bürger den grandiosen Schwindel. 3000 Menschen marschierten vergangenen Sonntag wieder zur Welterbe-Demo, darunter viele einstige Brückenbefürworter. Aber wird das reichen? Am Montag des Baubeginns vermeldete die Morgenpost, der Freistaat halte eine ganze Hundertschaft Polizisten in Bereitschaft, »aus Angst vor militanten Brückengegnern«. Das klingt nach letzter Mobilmachung gegen alle Bürger .
Auf dem Gelände des denkmalgeschützten Olympiaparks in München soll ein 70 Meter hohes Hochhaus errichtet werden. Vielleicht wird Dresdens Frauenkirche deshalb so geliebt, weil sie den Gegensatz zwischen Bewahrenwollen und Hoch-in-den-Himmel-Bauen dialektisch aufhebt: Hier konnte sich der städtebauliche Schaffensfuror an der Geschichte abarbeiten. Leider genügt das den betonsüchtigen Modernisierern aus der klassischen Schule des 20. Jahrhunderts nicht. Es hat ihnen in den dreißiger Jahren nicht genügt und nicht im Sozialismus – warum dann jetzt ?

Denn wer in Deutschland unsterblich werden will, muss eine Schnellstraße bauen. Das Beispiel Hitler zeigt, dass die Dankbarkeit der Bürger für ordentliche Autobahnen ewig währt. Die Waldschlösschenbrücke wird in Zukunft im Volksmund Gedächnisbrücke heißen.